Bruns, Über den gegenwärtigen
Stand der Kropfbehandlung (Leipz. 1884);
Wölfler, Die
chirurgische Behandlung des Kropfes (Berl. 1887). -
In der
Tierheilkunde ist Kropf s. v. w.
Druse der
Pferde.
[* 3] Im Volksmund wird der
Name auf alle mit
Husten und Nasenausfluß einhergehenden
Erkrankungen ausgedehnt und auch das Nichtgedeihen der
Tiere, mangelnde Freßlust auf sogen. verborgenen
Kropf geschoben. - Über den Kropf des
Roggens s.
Stockkrankheit.
in der
Orgel Bezeichnung für die rechtwinkelig geknickten
Röhren,
[* 5] mittels deren die
Kanäle an die
Bälge, resp. die Nebenkanäle an den Hauptkanal und an die Windladen
angesetzt sind.
das Umbiegen oder Umschmieden von
Blechen,
Stabeisen,
Wellen
[* 7] etc., wobei die Mittellinie der Biegungsrichtung
mit der Mittellinie des geraden
Eisensparallel (^) oder in einer
Ebene liegt (^).
Auch das Umknicken großer
Orgelpfeifen, um dieselben in beschränktem
Raum anbringen zu können, heißt Kröpfen. Der
Ton der
Pfeifen leidet dadurch fast gar
nicht, besonders wenn die
Ecken des
Knies abgekantet werden. Vgl. auch
Gekröpft.
im Bauwesen hakenförmige Gewölbsteine, welche besonders bei sehr flachen, scheitrechten
Gewölben mit
ihren gebrochenen Lagerfugen gleichsam noch übereinander aufgehängt werden;
[* 10]
(Verkröpfung, auch Wiederkehr), im Bauwesen, s.
Gekröpft. ^[= s. v. w. nach einem Winkel gebogen, daher gekröpfte Bänder etc. Gekröpftes Gesims, Gesims, ...]
Ludwig, poln. Dichter, geb. 1767 im litauischen
Palatinat Brzesc, beteiligte sich 1794 als Oberst unter
Kosciuszko
an der
Schlacht von
Maciejowice, lebte dann auf seinem
Gut in
Wolhynien, trat 1812 als Brigadegeneral in die
Armee des Großherzogtums
Warschau,
[* 11] zog sich nach dem
Wiener Kongreß wieder auf sein
Gut zurück, wo er 1844 starb, nachdem er zehn
Jahre früher erblindet war. Unter seinen dramatischen
Schöpfungen ist die namhafteste das
Trauerspiel »Ludgarda« (deutsch
von Malisch,
Krak. 1829),
welches seiner Zeit als ein Meisterwerk gepriesen wurde. Auch sein sentimentaler
Roman
»Julia i
Adolf«
(Warsch. 1824) hatte vorübergehenden Erfolg. Kropinskis gesammelte
Schriften erschienen zu
Lemberg
[* 12] 1844.
Diedrich, Bildhauer, geb. zu
Bremen,
[* 13] widmete sich anfangs dem
Schiffbau und schnitzte Schiffsbilder,
die ein solches plastisches
Talent verrieten, daß er in den
Stand gesetzt wurde, die
Akademie in
München
[* 14] und dann diejenige
in
Dresden
[* 15] zu beziehen, wo er
Schüler von
Hähnel wurde. Von dort ging er 1858 auf drei Jahre nach
Rom und
[* 16] schuf als erste selbständige
Arbeiten zwei
BüstenRaffaels, einen knieenden
Engel und ein Marmorgrabdenkmal für den
Friedhof
seiner Vaterstadt.
Bald nach seiner Rückkehr (1861) entstand eine energisch aufgefaßte Sandsteinstatue des heil.
Lukas, als
Schutzpatrons der
Malerei, für dieFassade der
Halle
[* 17] des Künstlervereins, worauf 1863 und 1864 als
seine beste
Arbeit der
Statuenschmuck an der westlichen und nördlichen
Fassade der
BremerBörse folgte; namentlich sind es
an ersterer die
Statuen des
Bauern und des
Bergmanns, in denen ein gesundes, kräftiges
Leben pulsiert. 1871 entstand ein Marmorrelief
der
Bergpredigt über dem
Portal der dortigen Rembertikirche, 1873 die kolossale Marmorstatue der Brema
im Innern der
Börse. Weniger bedeutend als die meisten jener dem realen
Leben entlehnten Gestalten der
Börse sind die Sandsteinstatuen
von
Cornelius und
Rauch in der Vorhalle der Kunsthalle zu
Bremen.
militär.
Plan eines
Terrains, der nach dem
Augenmaß, häufig
auch vom
Reiter aus dem
Sattel, meist ohne Anwendung von
Instrumenten angefertigt ist. Es ist also eine Gelegenheitszeichnung,
die bezüglich ihrer Ausführlichkeit und Genauigkeit dem jedesmaligen
Zweck entsprechen muß, und
Sache
des Darstellers ist es, dies richtig zu erfassen. Rekognoszierungs- und Gefechtsberichten wird meist ein Kroquis beigegeben.
Es wird in
Blei,
[* 20]
Tinte oder
Tusche, in neuerer Zeit meist mit Farbenstiften, den Farbensignaturen entsprechend, ausgeführt.
Krokieren, ein Kroquis entwerfen.
Stadt in
Galizien, im
Thal
[* 23] des Wislok und an der
Gallischen Transversalbahn, hat eine schöne
gotische
Pfarrkirche (auf dem
Grund eines alten arianischen
Tempels erbaut), ein
Kapuziner- und Minoritenkloster,
Ruinen eines
königlichen
Schlosses, (1880) 2810 Einw. und ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft
und eines Bezirksgerichts.
letzter König von
Lydien, aus der Dynastie derMermnaden, Sohn des
Alyattes, war
Statthalter
von
Mysien, bis er 563
v. Chr. seinem
Vater auf dem
Thron
[* 24] folgte. Er regierte mit
Klugheit und
Kraft,
[* 25] zwang die kleinasiatischen
Griechen zur Zinspflichtigkeit und dehnte östlich seine Herrschaft bis an den
FlußHalys aus. Die unermeßlichen
Schätze,
die er in seiner glänzenden HauptstadtSardes aufhäufte, sind sprichwörtlich geworden. In dieser Zeit
des
Glücks soll nach Herodots
Erzählung, deren sagenhaften
Charakter schon die unüberwindlichen chronologischen Schwierigkeiten
beweisen,
Solon des Krösos
Hof
[* 26] besucht, aber den ihm gezeigten
Schätzen einen so geringen Wert beigemessen haben, daß er, statt
ihren
Besitzer, wie dieser hoffte, für den glücklichsten der Sterblichen zu erklären, das
Los eines
sonst unbekannten Atheners, Tellos, und des Brüderpaars
Kleobis und
Biton dem des reichen
Königs weit vorzog, da
kein Mensch
vor seinem
Tod glücklich zu preisen sei. Mit
Recht durch den
Sturz des medischen
KönigsAstyages auch für seine Herrschaft
besorgt gemacht, beschloß Krösos, der ihm von seiten des jungen
Kyros drohenden
Gefahr durch kühnen
Angriff
zuvorzukommen. Das
Orakel zu
Delphi, über den
Ausgang seines Unternehmens befragt, antwortete, wenn Krösos über den
FlußHalys
gehe, werde ein großes
Reich zu
¶
mehr
Grunde gehen. Den Doppelsinn dieser Antwort übersehend und sie zu seinen gunsten deutend, überschritt er mit einer ansehnlichen
Macht den Halys und lieferte den Persern bei Pteria 549 eine Schlacht. Allein dieselbe blieb unentschieden, und Krösos zog sich
nach Sardes zurück, entließ seine Hilfstruppen und gedachte während des Winters neue Rüstungen
[* 28] zu machen.
Plötzlich aber fiel Kyros in sein Reich ein und warf durch eine List Krösos samt seiner indischen Reiterei nach Sardes zurück.
Nach 14tägiger Belagerung fiel die Stadt 548, und Krösos selbst wurde gefangen. Herodot erzählt: Zum Feuertod verurteilt,
entsann sich auf dem Scheiterhaufen der warnenden Worte des griechischen Weisen und rief dreimal dessen
Namen. Auf des Kyros Erkundigung, was er damit meine, erzählte er ihm den Grund und machte damit einen solchen Eindruck auf
den Sieger, daß dieser ihn begnadigte. Da aber die Flamme
[* 29] nicht sogleich zu dämpfen war, so flehte Krösos Apollon
[* 30] um Rettung an,
worauf ein heftiger Platzregen das Feuer löschte.
Diese Erzählung indes sowie die des Ktesias, Krösos habe nach Eroberung der Stadt im Tempel
[* 31] des Apollon Rettung gesucht und sei dort
durch dessen Hilfe dreimal aus den Händen der Perser befreit worden, und nachdem ihm der Gott in der königlichen Burg zum
viertenmal Beistand geleistet, habe ihn Kyros als einen Schützling der Götter begnadigt, sind Sagen, mit denen die Griechen
die merkwürdige Geschichte des Krösos ausgeschmückt haben. Kyros behandelte Krösos, wie andre unterworfene Könige, mit Großmut und
räumte ihm an seinem Hof eine ehrenvolle Stelle als Ratgeber ein, welche Krösos auch noch bei Kyros' Nachfolger
Kambyses bekleidete und trotz der wilden Grausamkeit desselben durch seine Klugheit behauptete.