in der
Chemie
die kristallisierbarenSubstanzen, die in
Lösung leicht durch
Membranen diffundieren, gegenüber den Kolloiden, welche ein
solches Diffusionsvermögen nicht besitzen (vgl.
Diffusion);
[* 6]
in
London,
[* 7] eins der bedeutendsten Konzertinstitute der
Welt, das seit unter
Direktion von A.
Manns besteht und von Anfang
Oktober bis Ende April (mit kurzer
Pause in der Weihnachtszeit) jeden
Sonnabend
ein
Konzert veranstaltet.
(Kristallomantie, Beryllomantie), der
Hydromantie verwandte Wahrsagungsart, bei welcher ein junger
Mensch
anhaltend auf einen glänzenden
Kristall blicken mußte, um darin die zukünftigen Ereignisse zu sehen.
in der
Pflanzenanatomie schlauchartige
Zellen, die als wesentlichen
InhaltKristalle führen.
Letztere
bestehen aus oxalsaurem
Kalk und bilden
Oktaeder,
Säulen
[* 8] und Tafeln des quadratischen und klinorhombischen
Systems, oft auch lang zugespitzte, spieß- oder nadelförmige
Formen, die sogen.
Raphiden. Unvollkommen ausgebildete
Kristalle
verwachsen oft zu
Drusen,
[* 9] die auf verschiedenartige
Weise an der
Haut
[* 10] der umschließenden
Zelle
[* 11] befestigt werden. Auch Einzelkristalle
werden oft von einer besondern
Haut umschlossen. Die Kristallschläuche treten häufig zu längern Zellreihen zusammen,
besonders im
Mark und in Zwiebelschuppen, auch begleiten sie die
Luftgänge mancher
Wasserpflanzen
[* 12] sowie einzelne
Gefäßbündel.
[* 13]
(griech.), s. v. w. Kennzeichen oder Unterscheidungsmerkmal
eines
Dinges (einer
Eigenschaft) von einem (einer) andern. Dasselbe ist negativ, wenn aus dessen Vorhandensein auf das Nichtvorhandensein,
positiv, wenn aus dessen Vorhandensein auf das Vorhandensein des
Dinges (der
Eigenschaft) geschlossen werden
darf. So ist z. B. Farblosigkeit des
Bluts negatives, dagegen
Röte desselben positives Kriterium seines normalen Eisengehalts. In der
Logik versteht man unter Kriterium das Kennzeichen der
Wahrheit oder
Falschheit eines
Gedankens, das entweder von der Form (formales
Kriterium) oder von dem
Inhalt desselben (materiales Kriterium) hergenommen sein kann.Formales und zwar negatives Kriterium der
Wahrheit ist der
Widerspruch, so daß ein als widersprechend erkannter
Gedanke notwendig falsch, dagegen ein nicht widersprechender
darum noch nicht wahr sein muß.
Materiales und zwar positives Kriterium der
Wahrheit ist die Übereinstimmung des
Gedankens mit der
Sache (des
Denkens mit dem
Sein), die jedoch nur annähernd (eigentlich gar nicht) erwiesen werden kann.
Sohn des Kallaischros, Enkel des ältern Kritias, des Verwandten
Solons,
Schüler des
SophistenGorgias und dann des
Sokrates, begabt und fein gebildet, aber von unruhigem
Ehrgeiz beseelt, wurde in den
Hermokopidenprozeß
verwickelt und eingekerkert, half, obwohl Aristokrat durch seine Familienbeziehungen, 411
v. Chr. die Tyrannei der Vierhundert
stürzen, setzte die Zurückberufung des
Alkibiades durch, ward aber nach dessen zweitem
Sturz verbannt,
kehrte erst nach der
EinnahmeAthens durch
Lysandros 404 dahin zurück und ward Mitglied der von letzterm im
Interesse der Spartaner
eingesetzten
Regierung und der einflußreichste, aber auch der verhaßteste unter den 30
Tyrannen. Er fiel im
Kampf gegen
Thrasybulos 403. Kritias hat
sich auch als Dichter, Redner, Geschichtschreiber und
Philosoph einen
Namen erworben; doch sind nur von
seinen
Elegien Bruchstücke erhalten (hrsg. von U.
Bach, 1827, und in
Bergks »Poetae lyrici graeci«). Als
Philosoph tritt er in
Platons
»Timäos« und im unvollendeten »Kritias« auf.
(griech.), s. v. w. Beurteilung. Dieselbe kann,
was den Beurteilenden betrifft, objektiv, d. h. ohne, oder subjektiv, d. h.
mit Voreingenommenheit für oder gegen den Gegenstand der Beurteilung (tendenziöse was das Beurteilte betrifft, theoretisch,
auf
Thatsachen, oder praktisch, auf
Werte bezüglich, sein.
Subjektive Kritik, gleichviel ob sie aus einem individuellen
(Marotte,
Kaprice), konfessionellen oder politischen
Partei-, nationalen, Zeit- oder Modevorurteil entspringt, ist ohne wissenschaftlichen
Wert; des
Namens würdig ist nur die objektive (parteilose) Kritik. Die theoretische Kritik macht sich zur Aufgabe,
angebliche
Thatsachen, die praktische Kritik, angebliche
Werte als bloß vermeintliche darzuthun, indem sie entweder sich mit diesem
Nachweis begnügt (negative Kritik), oder die wirklichen
Thatsachen, die wahren
Werte an deren
Stelle setzt (positive
Kritik). Je nachdem die
Thatsache, welche die theoretische als vermeintliche erweist, die Thatsächlichkeit einzelner (angeblicher)
Erkenntnisse oder die
Thatsache des
Erkennens überhaupt
¶
mehr
betrifft, tritt dieselbe als Kritik von Erkenntnissen oder als Kritik der Erkenntnis auf. Jene bestreitet z. B. als Wunderkritik die
Thatsächlichkeit übernatürlicher, als historische Kritik jene profangeschichtlicher, als philologische Kritik jene
philologischer Angaben (als Texteskritik besonders die Authentizität und Unverfälschtheit überlieferter schriftlicher Urkunden,
als archäologische Kritik diejenige überlieferter Denkmäler: hier oft bloße Konjekturalkritik).
Diese bestreitet entweder die Thatsache des Erkennens überhaupt (absolute Skepsis), oder die Thatsache einer Erfahrungserkenntnis
(empirische Skepsis: Hume), oder die einer Erkenntnis durch reine Vernunft (rationale Skepsis: Kant). Die praktische Kritik weist entweder
als sittliche Kritik den angeblich sittlichen Wert menschlicher Willensentschließungen oder als ästhetische Kritik den
angeblich ästhetischen Wert menschlicher Kunstleistungen als bloß vermeintlichen zurück, indem sie
die erstern am Maßstab
[* 18] der sittlichen, die letztern an jenem der ästhetischen Ideen zu messen unternimmt. - Kritisch, entscheidend,
und zwar entweder: eine Krisis (s. d.) bezeichnend und daher s. v. w.
bedenklich, gefährlich, oder: der Kritik gemäß beurteilend;
kritisieren, etwas zum Gegenstand der Kritik machen,
auch s. v. w. bekritteln;
Kritiker, einer, der eine Kritik fällt, Kunstrichter;