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(Prisma [* 2] erster Ordnung, Protoprisma). [* 1] Fig. 31, zwölfseitige Säule (dihexagonales Prisma). Wie im quadratischen System kann ein Flächenpaar (Basis, Pinakoid) den Kristall nach oben und unten abgrenzen (vgl. Fig. 30 u. 31). Beispiele hexagonal kristallisierender Körper: Zinnober, [* 3] Rotgüldigerz, Eis, [* 4] Quarz, Roteisenstein, Korund, [* 5] Apatit, [* 6] Pyromorphit, Kalkspat, [* 7] Bitterspat, Magnesit, Eisenspat, Turmalin, Smaragd; [* 8]
Magnesium, Zink, Tellur, Arsen, Antimon, Wismut.
Zu diesen einfachen Formen kommen weitere hinzu, welche zu den bisher besprochenen in dem Verhältnis stehen, daß ihre Flächen gegen die Achsen genau dieselbe Lage besitzen wie diejenige der bisher geschilderten, daß aber nur die symmetrisch um die Achsen verteilte Hälfte der Flächen oder das Viertel derselben zur Entwickelung kommt. Dadurch entstehen aus den bisher beschriebenen vollflächigen (holoedrischen, daher: Holoedrie, Pantoedrie) halbflächige (hemiedrische, daher: Hemiedrie) oder viertelflächige (tetartoedrische, daher: Tetartoedrie) Gestalten. Die Art und Weise der Ableitung der Hemieder aus ihren holoedrischen Stammgestalten mag aus den beiden Beispielen, die wir hier nebeneinander stellen, entnommen werden. Dadurch, daß in dem Oktaeder [* 1] (Fig. 32) und in dem Pyramidenwürfel [* 1] (Fig. 34) nur die schraffierten Flächen zur Entwickelung kommen, die unschraffierte Hälfte der Flächen verschwindet, entsteht im erstern Fall das Tetraeder [* 1] (Fig. 33), im letztern Fall das Pentagondodekaeder [* 1] (Fig. 35). Wir fügen einige Abbildungen auf ähnliche Weise ableitbarer Hemieder samt der Angabe ihrer holoedrischen Stammgestalten bei.
Holoeder: | Hemieder: | |
Tesserales System: | Oktaeder | Tetraeder (Fig. 33) |
Pyramidenoktaeder | Deltoiddodekaeder (Fig. 36) | |
Pyramidenhexaeder | Pentagondodekaeder (Pyritoeder, Fig. 35) | |
Trapezoeder | Trigondodekaeder (Pyramidentetraeder, Fig. 37.) | |
Hexakisoktaeder | Gebrochenes Pyramidentetraeder (Hexakistetraeder, Fig. 38) | |
Hexakisoktaeder | Dyakisdodekaeder. (Gebrochenes Pentagondodekaeder, Fig. 39) | |
Quadratisches System: | Pyramide | Quadrat. Sphenoid (Fig. 40) |
Achtseitige Pyramide | Quadratisches Skalenoeder (Fig. 41) | |
Achtseitige Pyramide | Tritopyramide (Pyramide 3. Ordnung) | |
Achtseitige Säule | Tritoprisma (Säule 3. Ordn.) |
[* 1] ^[Abb.: Fig. 32-46: Hemieder] ¶
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Rhombisches System: | Pyramide | Romb. Sphenoid (Fig. 42) |
Hexagonales System: | Pyramide | Rhomboeder (Fig. 43-45) |
" | Zwölfseitige Pyramide | Skalenoeder (Fig. 46) |
Tritopyramide (Pyramide 3. Ordnung) | ||
" | Zwölfseitige Säule | Tritoprisma (Säule 3. Ordnung) |
Der große Flächenreichtum einzelner Kristalle [* 10] entsteht durch die Erscheinung der Kombination. Es beteiligen sich nämlich sehr häufig an der Zusammensetzung einer Gesamtkristallgestalt nicht nur eine der bisher geschilderten Formen, sondern zwei, drei und mehr, wie es ja sogar einfache Formen gibt, die als den Raum nicht allseitig begrenzend (sogen. offene Formen), überhaupt gar nicht anders gedacht werden können als mit andern kombiniert: die Säulen, [* 11] Domen und Flächenpaare unter den oben geschilderten einfachen Formen.
Dabei bedingt nicht nur die Zahl der gleichzeitig entwickelten Formen den Charakter der Kombination, sondern auch das Vorwalten der einen oder andern Form gegenüber den zurücktretenden. Bei diesen Kombinationen ist es eine bloße Konsequenz des schon oben formulierten Satzes, daß jede Substanz nur Formen eines u. desselben Kristallsystems hervorbringe, wenn ausgesagt wird, daß auch die Kombination sich nur unter Formen eines und desselben Kristallsystems vollziehe u. verschiedenen Systemen angehörige Formen nie zusammentreten können. Je nachdem sich zwei, drei oder mehr Formen an einer Kombination beteiligen, spricht man von zweizähligen (binären), dreizähligen (ternären), allgemein von vielzähligen Kombinationen. Die folgenden Figuren geben Beispiele aus den verschiedenen Systemen.
[* 9] Fig. 47, 48 u. 49 sind Kombinationen (Bleiglanz) gleicher tesseraler Formen: Oktaeder und Würfel, einmal das Oktaeder vorwaltend [* 9] (Fig. 47), das andre Mal das Hexaeder [* 9] (Fig. 48), während [* 9] Fig. 49, der sogen. Mittelkristall, beide Formen im Gleichgewicht [* 12] aufweist. Gleiches gilt von [* 9] Fig. 50 u. 51: beides sind Kombinationen von Oktaeder und Pentagondodekaeder (Eisenkies), [* 13] erstere mit vorwaltendem Oktaeder, letztere im Gleichgewicht (sogen. Ikosaeder). [* 14] Fig. 52 und 53 sind quadratische Kombinationen des Zirkon, [* 15] Fig. 52 Pyramide und Säule erster Ordnung, [* 9] Fig. 53 Pyramide erster und Säule zweiter Ordnung. [* 9] Fig. 54 ist eine dreizählige rhombische Kombination des Topas [* 16] (Prisma, brachydiagonales Prisma und Pyramide). Der Gipskristall [* 9] Fig. 55 ist aus klinodiagonalem Flächenpaar, einer Hemipyramide und einer Säule zusammengesetzt. Hexagonale Säule, Flächenpaar und Pyramide bilden [* 9] Fig. 56 (Apatit), hexa-
[* 9] ^[Abb.: Fig. 47-59: Kombinationen] ¶