Joseph,
Maler und Lithograph, geb. zuWien,
[* 4] kam, 13 Jahre
alt, an die kaiserliche
Akademie, begleitete 1818 den
Fürsten Sangusko nach
Polen, wo er dessen
Söhnen Zeichenunterricht erteilte, besuchte nach seiner
Rückkehr 1821 die
Akademie wieder und widmete sich schließlich dem Porträtzeichnen und -Lithographieren. Die geschmackvolle
und treue Art seiner Bildnisse gewann dem
Künstler reichen Beifall bis in die höchsten
Kreise,
[* 5] so daß
er über 7000 Nummern lithographieren konnte, welche nicht nur als Kunstwerke vortrefflich, sondern auch von hohem kulturgeschichtlichen
Wert sind. Er verstand es, in seinen
Lithographien eine kräftige, malerische
Wirkung zu erreichen.
Später malte er auch
Porträte
[* 6] in
Wasserfarben und verschiedene
Landschaften (ausOberösterreich, den
Alpen,
[* 7] Oberitalien
[* 8] u. dem
Wiener Prater),
denen gleichfalls sorgfältiges
Studium zu
Grunde liegt. Er starb
die hervorragendste Frauengestalt der deutschen
Heldensage, am bedeutendsten
im
Nibelungenlied (s. d.), wo sie, die
Schwester des Burgunderkönigs
Gunther zu
Worms
[* 9] und von diesem dem
Siegfried vermählt,
als unversöhnliche Rächerin ihres erschlagenen Gemahls gegen
Hagen
[* 10] und
Gunther auftritt.
(Creeks), zum appalachischen Volksstamm gehöriger Indianerstamm in den
Vereinigten Staaten
[* 13] von
Nordamerika,
[* 14] wohnte früher in
Georgia,
Alabama und
Tennessee, wurde aber 1836-38 in das Indianerterritorium westlich vom
Mississippi versetzt. Ursprünglich wollen die Krik aus einem Land jenseit des
Ozeans von
Westen her eingewandert sein. Dann sind
sie durch
Mexiko
[* 15] bis an die
Küsten des Atlantischen
Ozeans gezogen, wo sie die Utschi unterjochten, von
denen Reste mit eigner
Sprache
[* 16] noch jetzt unter ihnen leben.
Sie schieden sich früher in zwei Abteilungen: eine nördliche, die
Muskogie, und eine südliche, die
Seminolen (»Wegweiser«).
Sie waren früher weit zahlreicher; 1840 zählte man noch 25,000, 1883 belief sich ihre Zahl auf nur 14,000
Seelen. Doch sind die Krik bereits in der
Kultur nicht unbedeutend vorgeschritten; sie sind zum
Christentum bekehrt, es leben
unter ihnen 15
Missionäre, sie besitzen 45
Kirchen, ihre
Kinder besuchen die
Schulen, zu deren
Erhaltung religiöse
Gesellschaften
jährlich 4400
Doll. beitragen.
Doch halten sich
auch auf ihrem Land an 500
Weiße ungesetzlicherweise auf. Sie haben eine geschriebene
Verfassung und wählen
ihre Häuptlinge und
Repräsentanten, welch letztere als
GroßerRat
(GrandCouncil) ihre gesetzgebende Versammlung
bilden. Besonderes Ansehen gewannen die Krik durch ihren Häuptling Macgillivray, der einen
Bund zwischen den südlichen
Indianern
stiftete und 1813 das
FortMinas stürmte, von
GeneralJackson aber so vollständig aufs
Haupt geschlagen ward, daß sich die
meisten
Stämme der
Union unterwarfen.
(auch Häudörfler oder Handerburzen),
ca. 35,000 Deutsche in den ungar.
KomitatenNeutra,
Bars, Thurócz
und
Hont, namentlich in Krikerhäu (Handlova),
Deutsch-Proben (Német-Próna), Gajdel,
Stuben und vielen auf »Häu« (Rodung)
endigenden
Orten.
Die Krim zerfällt physisch in zwei Abteilungen: eine monotone
Ebene
(Krimsche Steppe), die, eine Fortsetzung der großen südpontischen
Steppe, sich über drei
Viertel der ganzen
Halbinsel erstreckt und unzählige Viehherden ernährt, sonst aber fast gar nichts
erzeugt, und eine Bergregion, welche den südlichen Teil einnimmt und die großartigsten und schönsten Landschaftsbilder
darbietet. Südlich von
Simferopol nimmt das Land mit den ansteigenden
Höhen allmählich einen reichern
Charakter an; herrliche
Wiesen wechseln mit
Feldern,
Gärten und Wäldern ab.
Jüngeres Kalkgebirge steigt in
Hügeln und Bergzügen auf und bildet
die Vorstufe zu dem isolierten
System des
TaurischenGebirges (s. d.). Die beträchtlichsten Gewässer sind: der Salghir mit
dem
Karasu, die
Alma, Katscha, der Belbek und die
Tschernaja Reetschka, die sämtlich auf der Nordseite des ältern
Gebirges
entspringen, in ihrem Oberlauf in zahllosen
Kaskaden durch enge, üppig bewaldete Schluchten sprudeln, dann
durch die geräumigen
Thäler des Gebirgsvorlandes an zahllosen Dörfern vorbeifließen und endlich das jüngere Kalkgebirge
durchbrechen, um in weit ausgewaschenen Thalniederungen langsam durch die
Steppe dem
Meer zuzufließen.
Das
Gebirge hält die erstarrenden Winterwinde aus N. und
NO. ab und macht auf diese
Weise bei dem vorzüglichen
Klima
[* 26] den schmalen
Küstensaum mit den malerisch steilen Bergabhängen zwischen Neusudak und
Balaklawa zu einer paradiesischen
Region, die bei
subtropischer
Vegetation den mannigfachsten
Wechsel von prächtigen
Villen,
Festen und
Ruinen der Vorzeit,
Klöstern und tatarischen
Moscheen, schönen
Gärten,
Weinbergen und herrlichen Olivenhainen darbietet und längst ein
¶
Nach diesen wurde die Krim von den Chasaren eingenommen und 640 unter dem KaiserHeraklios mit dem byzantinischen Reich vereinigt.
Nachdem in den folgenden JahrhundertenKumanen, Petschenegen und andre Barbarenvölker das Land verwüstet hatten, drangen 1237 die
Tataren herein und gaben ihm den Namen Krim (»Festung«).
[* 34] Die Venezianer trieben bedeutenden Handel dahin, wurden
aber von den Genuesen verdrängt, welche 200 Jahre lang den Alleinhandel in der Krim besaßen und, wie die Griechen, an der
Südküste Städte und Burgen
[* 35] bauten.
Ihre Hauptniederlagen waren: Kaffa, Sudak und Balaklawa. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrh. wurden die
Genuesen von den Türken vertrieben, und 1478 ernannte Mohammed II. den Tataren Mengli Gherai zum Chan der Krim und der nördlichen
Pontusküste (KleinenTatarei) unter Oberherrschaft der Pforte. 1736 drangen die Russen zum erstenmal verwüstend in die ein; 1757 wurde
der seinen Unterthanen verhaßte Alyn Gherai von den nogaischen Tataren vom Thron
[* 36] gestoßen und Kerim Gherai
zum Chan ernannt. Im Frieden von Kütschük Kainardschi mußte die Pforte die als unabhängig anerkennen, die jedoch in Wirklichkeit
nun ganz in Abhängigkeit von Rußland kam.
Als 1779 die Tataren ihren ChanSahib Gherai vertrieben, setzten die Russen ihn wieder ein, zwangen ihn aber
nachher, gegen ein Jahrgeld der Herrschaft ganz zu entsagen, und 1783 wurde die Halbinsel dem russischen Reich völlig einverleibt.
In denJahren 1854-56 war die Krim Schauplatz des vorletzten russisch-türkischen Kriegs (s. Krimkrieg).