mischt sich mit
Alkohol und
Äther, siedet bei 200-210°, brennt mit leuchtender, rußender
Flamme,
[* 2] bräunt sich an der
Luft,
bringt
Eiweiß zum
Gerinnen, wirkt fäulniswidrig und löst sich in
Kalilauge. Es besteht aus verschiedenen
Phenolen und ihren
Äthern, hauptsächlich aus Kreosol C8H10O2 und Phlorol C6H10O . Es
wirkt stark ätzend auf die
Haut,
[* 3] erzeugt auf der
Zunge einen weißen
Fleck und dann tiefere Zerstörung
der
Gewebe;
[* 4] innerlich verursacht es heftige
Entzündung und in größern
Dosen den
Tod.
Stufenunterbau des griechischen
Tempels, s.
Tempel. ^[= # (v. lat. templum), bei den Völkern des Altertums ein der Gottheit geweihter Bezirk, dann das ...]
[* 9]
(Crêpe, auch Kreppflor,Flor genannt), ursprünglich aus ungekochter
Seide,
[* 11] jetzt auch aus
Baumwollgarn locker
gewebter, gazeartiger
Stoff, dessen
Kette und
Schuß aus gleicher, zweifädig filierter, teils rechts-, teils linksgezwirnter
Seide bestehen. In der
Kette liegt abwechselnd ein rechts- und ein linksgezwirnter
Faden,
[* 12] während im
Schuß
zwei rechtsgezwirnte
Fäden mit zwei linksgezwirnten abwechseln. Dieser
Stoff wird bei der Zurichtung mit warmem
Wasser befeuchtet
und mit der behaarten Seite eines
Kalb- oder Seehundfelles aufwärts gestrichen.
Hierbei nehmen die
Fäden eine unregelmäßige
Kräuselung an, und der ganze
Stoff erhält ein eigentümliches
krauses Ansehen, welches sich auch durch das
Färben nicht verliert. Man benutzt den Krepp meist schwarz zu Trauerkleidern, aber
auch weiß und farbig zu andern Damenkleidern.
Krepon (Krepp) ist ein dichteres wollenes
Gewebe aus stark gedrehtem
Kammgarn in der
Kette und loserm imSchuß; diesen
Stoff wickelt man nach dem
Färben auf eine
Walze und kocht ihn in
Wasser,
wobei die
Fäden ungleich einlaufen und ebenfalls eine
Kräuselung entsteht. Unter demselben
Namen kommt auch ein seidener
Stoff
vor, bei welchem auf geripptem Grosgrund atlasartige
Figuren sich befinden. Der
Schußfaden ist dann aus einem dicken
und einem dünnen
Faden gezwirnt, von welchen ersterer in ziemlich weiten Schraubengängen um den letztern herumliegt und
so ein kreppartiges Ansehen des
Gewebes hervorbringt.
griech. Bildhauer aus
Kydonia, inAthen
[* 13] zur Zeit des Peloponnesischen
Kriegs thätig.
Er bildete unter anderm eine
Statue des
Perikles, worauf die noch hier und da erhaltenen Porträtbüsten zurückzugehen scheinen,
ferner einen sterbenden Verwundeten und in
Konkurrenz mit
Pheidias und Polyklet eine verwundete
Amazone
[* 14] für
Ephesos.
[* 15]
Wahrscheinlich
ist das
Motiv der letztern in den mehrfach vorkommenden Wiederholungen einer verwundeten
Amazone erhalten.
Man unterscheidet drei homologe Kresole,Ortho-,
Para- und Metakresol, von denen nur die beiden ersten im
Steinkohlenteer vorkommen,
das dritte aus
Thymol erhalten wird, flüssig ist und bei -80° noch nicht erstarrt. Behandelt man Parakresol mit konzentrierter
Salpetersäure oder Paratoluidin mit salpetriger
Säure, so erhält man
DinitrokresolC7H6(NO2)2O
^[C7H6(NO2)2O] in gelben, bei 84° schmelzenden
Kristallen. Die Natriumverbindung desselben ist als
Viktoriagelb
oder
Anilinorange im
Handel und wird zum
Färben benutzt. Das Trinitrokresol entspricht der
Pikrinsäure, wird wie diese erhalten,
ist aber viel schwerer löslich.
(Greßling), s. v. w.
Äsche^[= # (Thymallus C.), Fischgattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Lachse Aschenanalyse ...] u.
Gründling.
1) WsewolodWladimirowitsch, russ. Schriftsteller, besonders bekannt
als Verfasser des Sittenromans
»Petersburger Geheimnisse«, geb. 11. Febr. (alten
Stils) 1820 auf einem
Gut im
GouvernementKiew,
[* 18] bezog
nach beendigtem Gymnasialkursus die
PetersburgerUniversität, um
Philologie und Geschichte zu studieren, verließ dieselbe
jedoch, ohne seine
Studien zu vollenden, und trat 1868 als
Junker in das 14. Ulanenregiment.
Da er sich
bereits durch schriftstellerische
Arbeiten bekannt gemacht, ward er beauftragt, die »Geschichte des Jamburgschen
Ulanenregiments« zu schreiben, und entledigte sich dieser Aufgabe so ruhmvoll, daß er zur Belohnung vom
Kaiser in das
Leibgarde-Ulanenregiment
versetzt ward. 1877 machte er als offizieller Historiograph den russisch-türkischen
Krieg mit.
Später
wurde er
Sekretär
[* 19] des
Kommandeurs der
Eskadre des
Admirals Lessowski im
StillenOzean. Krestowskij hat eine ganze
Reihe größerer
Romane
und kleinerer
Erzählungen geschrieben, von denen wir nächst den
oben genannten
»Petersburger Geheimnissen« (1864-67),
welche
die schaurige Nachtseite der Hauptstadt schildern und großes Aufsehen machten, noch anführen:
¶
Krestowskij ist kein Talent ersten Ranges, aber ein begabter Schriftsteller mit realistischem Scharfblick.
2) W. (mit ihrem eigentlichen Namen Nadeshda Dmitrijewna Chwoschtschinskaja),
bedeutende russ. Schriftstellerin, geb. 1825 zu
Rjäsan, wo sie gegenwärtig noch lebt. Ihre litterarische Thätigkeit begann 1850 mit der Erzählung »Anna
Michailowna« in der Monatsschrift »Otetschestwennyja Sapiski« (»Vaterländische
Annalen«),
in der in der Folge auch ihre übrigen Dichtungen mit wenigen Ausnahmen veröffentlicht wurden. Den größten Erfolg
hatten die Romane: »Die Begegnung« (1857);
»Aus
jüngster Vergangenheit« (1868) und »Der große Bär« (1871).
Auch der Romancyklus »Die Provinz der guten alten Zeit« verdient
Erwähnung. Scharfe Beobachtungsgabe, realistische Lebenswahrheit, psychologischer Tiefblick, abgerundete, ernst-anmutige
Darstellung, das sind die wesentlichsten Vorzüge dieser Werke, von denen einige auch ins Deutsche
[* 22] und ins Italienische (von
A. de Gubernatis) übertragen sind. Treffliche Sachen finden sich auch in ihren kleinern Novellen und Fragmenten
(zum Teil übersetzt von Ascharin im »Russischen Novellenschatz«). Ihre gesammelten Werke erschienen in Petersburg
[* 23] 1883 ff.