Schmidt (blieb 1805 bei
Dürnstein). Aus einer in der Umgegend von Krems vorhandenen
Erde wurde das
Kremser Weiß bereitet. Von der
Stadt zieht sich am gleichnamigen
Fluß aufwärts das schöne Kremsthal. Gleichsam den Donauhafen von Krems bildet das 1 km entfernte
Städtchen
Stein (s. d.). - Krems (Chremisa) an der fruchtbaren
Donaulandschaft
Wachau, einer der ältesten Ansiedlerorte am Nordufer der ostmärkischen
Donau, dessen
Geschicke das gegenüberliegende
Stein meist teilte, wird in der
Kriegsgeschichte vielfach erwähnt. So wurde die Stadt 1485 von den
Ungarn
[* 2] lange, doch vergebens
belagert; 1619 erlitt sie einen
Überfall von seiten des böhmischen Obersten Carpezan, der jedoch abgeschlagen
wurde. Am wurde sie an die
Schweden
[* 3] übergeben, worauf die Kaiserlichen sie wieder nahmen. 1741 setzte
hier das bayrische
Heer unter dem
Grafen Törring über die
Donau, und 1809 wurde Krems von den
Franzosen beschossen.
vielsitzige Mietswagen für Landpartien u. dgl.,
die vor den
Thoren halten (Thorwagen), nach einem gleichnamigen
Hofagenten benannt, der 1822 die erste
Konzession für
Aufstellung
solcher
Wagen in
Berlin
[* 4] erhielt.
(Kroměříž), Stadt mit eignem Gemeindestatut in
Mähren,
[* 7] in der
Landschaft Hanna, an der
March und
an der nachHullein an der Nordbahn führenden Kremsierer
Bahn gelegen, hat 3 schöne
Kirchen, ein
Schloß des
Erzbischofs
von
Olmütz
[* 8] (Sommerresidenz) mit
Gemäldegalerie,
Bibliothek (37,000
Bände),
Münzsammlung und großem Schloßpark, (1880) 11,816
Einw., 2 Malzfabriken, eine Zuckerfabrik, 2 Buchdruckereien und eine Gasanstalt. Es bestehen
daselbst ein deutsches
Ober- und ein tschechisches Untergymnasium, eine Landesoberrealschule, ein erzbischöflichesKnabenseminar
mit Privatgymnasium, 2 Nonnenklöster, ein
Krankenhaus
[* 9] und eine
Sparkasse. Kremsier ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft (für die
Umgegend), eines Bezirksgerichts und eines Kollegiatkapitels. - Kremsier wurde 1110 ein Besitztum des 1063 neubegründeten
BistumsOlmütz (s. d.) durch
Kauf von dem
Olmützer Teilfürsten
Otto, erlangte durch den berühmten Staatsmann und Kolonisator
BischofBruno 1266, insbesondere aber durch
BischofTheodor 1290 städtische
Rechte nach
BrünnerMuster und
wurde ein immer beliebterer Residenzort der
Bischöfe und
Kanoniker. Die Stadt litt bedeutend im Hussitenkrieg und wurde 1643 von
den
Schweden erstürmt und verbrannt. Kremsier war infolge der
Erhebung von 1848 Sitz des österreichischen konstituierenden
Reichstags,
der am hier eröffnet und aufgelöst wurde (die
Verhandlungen desselben wurden von
Springer 1885 herausgegeben). Am fand hier eine Zusammenkunft der
Kaiser von
Österreich
[* 10] und Rußland statt.
Marktflecken in der oberösterreich. Bezirkshauptmannschaft
Steier, an der
Krems und der Kremsthalbahn,
hat (1880) 1030 Einw., eine
Brauerei,
Mühlen,
[* 11] bedeutende Viehmärkte und ein Bezirksgericht und ist durch
sein Benediktinerstift berühmt, welches eine kleine Stadt
für sich bildet. Die Stiftskirche hat ein schönes
Portal, 12
Altäre,
gute Gemälde (Hochaltarblatt von J. A.
^[JohannAndreas]
Wolf) und eine Schatzkammer mit dem berühmten Thassilokelch
^[Stichwort:
Tassilokelch] (s. d.). Das Stiftsgebäude enthält einen
großen Speisesaal (Kaisersaal), die
Bibliothek, in einem
Saal von 77 m
Länge, mit 60,000
Bänden, 2000
Inkunabeln und 1797
Manuskripten.
(vom griech. kréas,
Fleisch, und sōzein, retten, erhalten),
Bestandteil des
Holz- und Torfteers, wird aus
Buchenholzteer bereitet, indem man das daraus gewonnene schwere
Teeröl mit Sodalösung wäscht, rektifiziert,
die unter 200° siedenden
Anteile beseitigt und das bei höherer
Temperatur siedende
Öl wiederholt in
Natronlauge löst und
mit
Schwefelsäure
[* 21] abscheidet. Kreosot bildet eine ölige, farblose
Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,04-1,09,
riecht durchdringend nach
Rauch, schmeckt stark brennend-ätzend, löst sich
schwer in kaltem, leichter in heißem
Wasser,
¶
mehr
mischt sich mit Alkohol und Äther, siedet bei 200-210°, brennt mit leuchtender, rußender Flamme,
[* 23] bräunt sich an der Luft,
bringt Eiweiß zum Gerinnen, wirkt fäulniswidrig und löst sich in Kalilauge. Es besteht aus verschiedenen Phenolen und ihren
Äthern, hauptsächlich aus Kreosol C8H10O2 und Phlorol C6H10O . Es
wirkt stark ätzend auf die Haut,
[* 24] erzeugt auf der Zunge einen weißen Fleck und dann tiefere Zerstörung
der Gewebe;
[* 25] innerlich verursacht es heftige Entzündung und in größern Dosen den Tod.