Außerdem schrieb er:
»ItalienischeReise«
(Wilna 1861-64, 5 Bde.) und
»GriechischeAltertümer«
(Pos. 1868). Wie bei andern namhaftern philosophischen Schriftstellern der neuesten polnischen Litteraturperiode,
bildet auch für Kremer das Hegelsche
System den Ausgangspunkt.
Nachdem er seit Mai 1876 als Mitglied der ägyptischen Staatsschuldenkommission wieder in
Kairo verweilt
hatte, kehrte er im Frühjahr 1880 in das
WienerMinisterium des Äußern zurück und wurde einige
Monate später zum österreichischen
Handelsminister ernannt, welche
Stelle er bis Mitte
Februar 1881 bekleidete. Kremers
Schriften sind meistenteils geographischer
und ethnographischer
Natur, so namentlich die »Beiträge zur
Geographie des nördlichen
Syriens«
(Wien 1852);
die »Himjarische Kasideh« (Leipz. 1865) sowie
eine deutsche Bearbeitung des
»Diwans des
Abu-Nuwas«
(Wien 1855); »Beiträge zur arabischen Lexikographie«
(das. 1883-84, 2 Hefte); »Über meine Sammlung orientalischerHandschriften« (das. 1885). Die slawisierende und klerikale
Richtung in der innern
PolitikÖsterreichs bekämpfte er in der
Schrift: »Die Nationalitätsidee und der
Staat«
(Wien 1885).
Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Potsdam,
[* 9]
Kreis
[* 10]
Osthavelland, hat ein
Amtsgericht, Dampfziegelei und
(1885) 2800 meist evang. Einwohner. Kremmen brannte fast
ganz nieder.
(ungar.
Körmöczbánya), königliche freie Bergstadt im ungar.
KomitatBars und
Station der
Ungarischen Staatsbahnlinie
Budapest-Rutka, liegt in einem tiefen, engen, von hohen
Bergen
[* 13] eingeschlossenen
Thal.
[* 14] Die Stadt, deren innerer Teil samt dem
Schloß von einer
Mauer umgeben ist und nur 39
Häuser zählt,
hat (1881) 8550 meist deutsche kath. Einwohner, eine gotische
Schloß-, eine schöne
Pfarrkirche und 3 andre
Kirchen, zahlreiche
Kapellen, ein Franziskanerkloster, 4
Spitäler,
Fabriken für
Papier,
Pfeifen,
Steingut, Ockergelbfarbe und ist der
Sitz einesBerg- und Münzamtes und Bezirksgerichts.
Die Bedeutung der Stadt, welche eine Staats-Oberreal- und eine Frauen-Industrieschule besitzt, beruht auf ihrem
Gold- und
Silberbergbau. 1883 wurden aus 6 metr. Ztr.
Erz und 194,100 metr. Ztr.
Pocherz 26 kg
Gold
[* 15] und 118 kg
Silber gewonnen. Im Scheidelaboratorium
des Münzamtes wurden 1879 erzeugt: Feingold 1861, Feinsilber 17,547 kg; geprägt wurden 2,525,616
Gulden
in
Gold, 25,755,927
Guld. in
Silber und 101,009
Guld. in
Scheidemünzen (zusammen 36 Mill.
Münzen).
[* 16] Es bestehen daselbst 12
Schächte
mit 7500 m
Eisenbahnen und 15
Pochwerke mit 411 Pochstempeln, die, wie auch die Schachtförderungsmaschinen, durch Wasserkraft
betrieben werden, zu welchem Behuf das
Wasser aus dem Thuróczer
Komitat auf eine
Strecke von mehr als 20 km
zugeführt wird. Außerdem hat Kremnitz eine Trinkwasserleitung, deren
Hauptgraben 2308 m lang ist. Die Bewohner der zur Stadt gehörigen 7
Dörfer
(ca. 4600) sind meist
Bergleute und vorwiegend deutscher Abstammung. Für das hoheAlter der Stadt sprechen
die am nahen
Berg Smrcnik in eine Felsenwand eingemeißelten Runeninschriften. -
LautUrkunden bestand Kremnitz schon unter
Stephan
dem
Heiligen und wird nächst
Ofen die älteste königliche Stadt genannt. 1100 (unter König
Koloman) wurde Kremnitz zur königlichen
Freistadt erhoben. Die
Slawen, welche man für die
Gründer der Stadt hält, wurden im 14. und 15. Jahrh.
durch eingewanderte
Sachsen
[* 17] gänzlich verdrängt.
Stadt in
Niederösterreich, am Einfluß der Krems in die
Donau und an der Staatsbahnlinie
Absdorf-Krems, hat 4 Vorstädte, die durch 2
Brücken,
[* 22] darunter eine
Kettenbrücke, mit der Stadt verbunden sind, 4
Kirchen, ein
schönes
Rathaus, ein Obergymnasium, eine Oberreal-, eine
Handelsschule, eine
Lehrerbildungsanstalt, eine Winzerschule, ein
Piaristenkollegium, ein
Institut der
Englischen Fräulein, eine
Sparkasse, eine Gasanstalt, ein
Theater
[* 23] und ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft
u. eines Kreisgerichts. Die Zahl der Einwohner von Krems beträgt
mit
Militär (1880) 11,042. Sie betreiben hauptsächlich Weinbau und
Handel mit
Wein und
Obst, wofür die
Eisenbahn und die Donaudampfschiffahrt
die Verkehrswege bilden; auch die Fabrikation von
Senf und
Bier, namentlich aber die von
Leder, beschäftigt zahlreiche Arbeitskräfte.
In derNähe eine große
Kaserne mit
Gartenanlagen und dem Denkmal des
Generals¶
mehr
Schmidt (blieb 1805 bei Dürnstein). Aus einer in der Umgegend von Krems vorhandenen Erde wurde das Kremser Weiß bereitet. Von der
Stadt zieht sich am gleichnamigen Fluß aufwärts das schöne Kremsthal. Gleichsam den Donauhafen von Krems bildet das 1 km entfernte
Städtchen Stein (s. d.). - Krems (Chremisa) an der fruchtbaren
Donaulandschaft Wachau, einer der ältesten Ansiedlerorte am Nordufer der ostmärkischen Donau, dessen Geschicke das gegenüberliegende
Stein meist teilte, wird in der Kriegsgeschichte vielfach erwähnt. So wurde die Stadt 1485 von den Ungarn
[* 25] lange, doch vergebens
belagert; 1619 erlitt sie einen Überfall von seiten des böhmischen Obersten Carpezan, der jedoch abgeschlagen
wurde. Am wurde sie an die Schweden
[* 26] übergeben, worauf die Kaiserlichen sie wieder nahmen. 1741 setzte
hier das bayrische Heer unter dem Grafen Törring über die Donau, und 1809 wurde Krems von den Franzosen beschossen.