Dann modellierte er das kolossale Standbild des
FürstenHeinrich Posthumus von
Reuß
[* 8] in
Gera
[* 9] (gegossen vonLenz und
Herold zu
Nürnberg).
[* 10] Diesem folgte das 1870 ebenda gegossene Denkmal
Keplers, anläßlich dessen die philosophische
Fakultät zu
Tübingen
[* 11] Kreling das Doktordiplom übersandte.
Schon 20 Jahre früher hatte auf Veranlassung des königlichen Erzgießereiinspektors
Miller inMünchen den
Entwurf eines grandiosen
Brunnens gezeichnet, den ein nordamerikanischer
Bürger, Probasco
in
Cincinnati, nun bei
Miller in
Erz gießen ließ. Kreling starb Er war ein Mann von reicher künstlerischer Begabung,
vielseitiger
Bildung, reich an
Erfahrung, von praktischem
Blick und außerordentlicher
Energie. In seinen Bildern blieb er der
koloristischen
Richtung treu, und in seinen plastischen Werken gibt sich durchweg eine entschiedene
Neigung für das malerische
Element kund.
(lat.),
Verbrennung (namentlich vonLeichen). ^[= (Leichnam, Cadaver), der tierische und menschliche Körper nach dem Tod, auch wohl die abgestorbene ...]
(poln. Krzemieniec), Kreisstadt im russ.
GouvernementWolhynien, liegt in einer Gebirgsschlucht an der Ikwa,
hat 6
Kirchen, mehrere
Fabriken, Kornhandel mit
Odessa
[* 12] und
Österreich
[* 13] und (1884) 5969 Einw. In der
Nähe das 1240 gegründete
Potschajewsche Mönchskloster. Die Stadt, welche aus dem 8. Jahrh. stammt, gehörte früher
zum
FürstentumWladimir, kam im 14. Jahrh. an
Polen, wurde unter
Siegmund I. befestigt, fiel aber 1648 vor
einer kleinen
ScharKosaken, welche sich für die Bedrückung ihres
Glaubens an
Polen rächten. Der
Kreis
[* 14] hat durchgängig äußerst
fruchtbaren
Boden.
Ende
August d. J. nahm
er an der Versammlung deutscher
Bischöfe zu
Fulda
[* 22] teil und unterzeichnete den
Hirtenbrief derselben. Das
Infallibilitätsdogma verkündete er bald darauf in seiner
Diözese, schloß sich durch Unterzeichnung der
Hirtenbriefe vom
Mai 1871 den entschieden infallibilistischen
Bischöfen an und verhängte über die antiinfallibilistischen
Geistlichen seiner
DiözeseSuspension und Exkommunikation. Dieses Vorgehen veranlaßte im März 1872 einen
Konflikt mit der preußischen Staatsregierung,
in welchem er sich hartnäckig weigerte, die Staatsgesetze ohne Vorbehalt anzuerkennen, und welcher mit der Sperrung
der
Temporalien endete. Weitere
Konflikte mit der preußischen
Regierung vermied jedoch Krementz, so daß er der
Absetzung entging. Dieser seiner gemäßigten
Haltung wegen ward er auf
Wunsch der preußischen
Regierung 1885 zum
Erzbischof
von
Köln ernannt. Als Schriftsteller
ist er aufgetreten mit zwei populär-apologetischen
Schriften über die
katholische Kirche:
»Das
HausGottes« (Kobl. 1854),
Außerdem schrieb er: »ItalienischeReise« (Wilna 1861-64, 5 Bde.) und »GriechischeAltertümer« (Pos. 1868). Wie bei andern namhaftern philosophischen Schriftstellern der neuesten polnischen Litteraturperiode,
bildet auch für Kremer das Hegelsche System den Ausgangspunkt.
Nachdem er seit Mai 1876 als Mitglied der ägyptischen Staatsschuldenkommission wieder in Kairo verweilt
hatte, kehrte er im Frühjahr 1880 in das WienerMinisterium des Äußern zurück und wurde einige Monate später zum österreichischen
Handelsminister ernannt, welche Stelle er bis Mitte Februar 1881 bekleidete. Kremers Schriften sind meistenteils geographischer
und ethnographischer Natur, so namentlich die »Beiträge zur Geographie des nördlichen Syriens« (Wien 1852);
die »Himjarische Kasideh« (Leipz. 1865) sowie
eine deutsche Bearbeitung des »Diwans des Abu-Nuwas« (Wien 1855); »Beiträge zur arabischen Lexikographie«
(das. 1883-84, 2 Hefte); Ȇber meine Sammlung orientalischer
Handschriften« (das. 1885). Die slawisierende und klerikale Richtung in der innern PolitikÖsterreichs bekämpfte er in der
Schrift: »Die Nationalitätsidee und der Staat« (Wien 1885).