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Kraut - Kray
Seite 10.170.
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Kraut # nicht verholzendes Gewächs, dessen Stengel krautig bleibt, die ein- und zweijährigen Pflanzen / 26
Kraut _2 # (Apfelkraut, Birnkraut, Apfelbutter, Seim, Obsthonig, Obstgelee), ein aus Äpfeln und Birnen / 131
Kraut _3 # Wilhelm Theodor, ausgezeichneter Germanist, geb. 15. März 1800 zu Lüneburg, widmete sich in / 141
Kräuterbäder mit Zusatz von Kräutern, Wurzeln etc. bereitete Bäder; s. Bad, besonders S. 221. / 14
Kräuterdieb s. Holzbohrer. / 3
Kräuteressig s. Essige, aromatische. / 4
Kräutergewölbe s. v. w. Droguenhandlung. / 3
Kräuterkissen aus einem weichen Zeug verfertigtes Säckchen, welches, mit wohlriechenden Kräutern, Kampfer / 27
Kräuterkuren s. v. w. Frühlingskuren. / 3
Kräutersammlung s. v. w. Herbarium. / 3
Kräuterschiefer s. Schieferthon. / 3
Krautfeige s. Dorstenia. / 3
Krautinsel s. Chiemsee. / 3
Kräutle Karl, Kupferstecher, geb. 12. Juni 1833 zu Schramberg (Württemberg), wo er, 16 Jahre alt, in / 118
Krautlerche s. Pieper und Wiesenschmätzer. / 5
Krawall ein erst in der Neuzeit aufgekommenes Wort, s. v. w. Aufruhr, Tumult; wird vom mittellat. charavalli / 18
Krawang Residentschaft in Java, auf dessen Nordküste zwischen Tscheribon und Batavia, 4994 qkm (90,7 / 54
Krawatte (franz. cravate), eigentlich ein vorn zu einer Schleife zusammengebundenes Halstuch der Männer, / 64
Kray Paul K., Freiherr von Krajowa, österreich. Feldzeugmeister, geb. 5. Febr. 1735 zu Käsmark / 251
Fortsetzung:
Krauß , 1) Philipp, Freiherr von, österreich. Staatsmann, geb. 28. März 1792 zu Lemberg, erhielt hier
mehr
zum Vizepräsidenten im
Herrenhaus des
Reichsrats ernannt ward. Er starb 26. Juni 1861 im
Schlosse
Schönbrunn bei
Wien .
[* 2 ] -
Sein älterer
Bruder ,
Karl ,
Freiherr von Krauß, geb. 13. Sept. 1789, trat 1809 in den Staatsjustizdienst, war 1851-57
Justizminister, dann bis 1865
Präsident des obersten
Gerichts - und
Kassationshofs , dann
Präsident des
Reichsgerichts
und Mitglied des
Herrenhauses , nahm 1881 seine Entlassung und starb kurz darauf 5. März d. J.
2)
Alfred
Eduard , reform. Theolog, geb. 19. März 1836 zu
Rheineck in der
Schweiz ,
[* 3 ] wurde
Pfarrer zu Stettfurt im Thurgau ,
1870 außerordentlicher,
im folgenden Jahr ordentlicher
Professor in
Marburg
[* 4 ] und siedelte in gleicher
Eigenschaft 1873 an die
Universität
Straßburg
[* 5 ] über. Er schrieb: »Über die Bedeutung des
Glaubens für die Schriftauslegung«
(Frauenfeld 1867);
»Theologischer
Kommentar über 1.
Kor . 15« (das. 1864);
»Die
Lehre
[* 6 ] von der
Offenbarung « (das. 1868);
»Das protestantische
Dogma von der unsichtbaren
Kirche « (Gotha
[* 7 ] 1876);
»Lehrbuch der
Homiletik « (das. 1883).
Rolle - Rollett
* 8
Rollen .
3)
Gabriele , Sängerin, geb. 24. März 1842 zu
Wien , bezeugte frühzeitig ein bemerkenswertes musikalisches
Talent , das auf dem
Wiener
Konservatorium seine
Ausbildung erfuhr. 1860 debütierte sie in ihrer Vaterstadt als
Mathilde in
»Wilhelm
Tell « und wurde sogleich für die Hofoper engagiert, der sie nun bis 1868 als Vertreterin erster
Rollen
[* 8 ] angehörte. Von dem
genannten Jahr ab wirkte sie in
Paris
[* 9 ] und ist noch heute ein gefeiertes Mitglied der
Großen
Oper daselbst, der für eine deutsche
Sängerin seltene
Ehren erwiesen wurden, so die 1870 erfolgte Ernennung zum
Ehrenmitglied der
Gesellschaft der Konservatoriumskonzerte
und die von 1880 datierte
Verleihung des
Titels eines Akademieoffiziers. Die französische
Kritik bezeichnet
als eine bedeutende Interpretin von
Rollen wie
Norma , Desdemona, Aida, ebenso der
Jeanne d'Arc und der
Pauline (»Polyeuct« ),
zwei
Partien , die sie geschaffen hat.
nicht verholzendes
Gewächs , dessen
Stengel
[* 10 ] krautig bleibt, die ein- und zweijährigen
Pflanzen und die
Stauden ;
in vielen Gegenden speziell s. v. w.
Kopf - oder
Weißkohl , s.
Kohl .
Westfalen
* 11
Westfalen .
(Apfelkraut ,
Birnkraut ,
Apfelbutter ,
Seim , Obsthonig,
Obstgelee ), ein aus Äpfeln und
Birnen zuerst am
Niederrhein
und in
Westfalen
[* 11 ] bereitetes
Präparat , welches sich in neuerer Zeit weiter in
Deutschland
[* 12 ] verbreitet hat und als besonders bei
Kindern sehr beliebtes, angenehm säuerlich und erfrischend schmeckendes
Nahrungs - und
Genußmittel große Beachtung
verdient, weil es Gelegenheit bietet, den Überfluß reicher Obsternten trefflich zu verwerten.
Man verarbeitet übrigens auch
Zuckerrüben ,
Möhren ,
Topinambur und Weintrauben auf Kraut, und das Fabrikationsverfahren besteht
stets darin, die genannten Materialien mit
Wasser über freiem
Feuer oder ohne
Wasser mit
Dampf
[* 13 ] zu kochen, dann zu pressen und
den Saft zu einem sehr dicken
Sirup einzukochen. Kraut unterscheidet sich also vom
Mus
(Kreide )
[* 14 ] dadurch, daß
es keine
Faser enthält. Ein ähnliches
Fabrikat aus Traubensaft ist in
Frankreich und der
Schweiz als
Raisine im
Handel .
Lundi - Lüneburg
* 15
Lüneburg .
Wilhelm
Theodor , ausgezeichneter
Germanist , geb. 15. März 1800 zu
Lüneburg ,
[* 15 ] widmete sich in
Göttingen
[* 16 ] und
Berlin
[* 17 ] unter
Hugo ,
Savigny ,
Eichhorn juristischen
Studien und habilitierte sich 1822 an ersterer
Universität als
Privatdozent .
Drei Jahre später wurde er
Beisitzer des Spruchkollegiums, 1828 außerordentlicher, 1836 ordentlicher
Professor der
Rechte .
Der
angedrohten Entlassung der sieben
Professoren suchte er durch eine in
Gemeinschaft mit fünf andern
Professoren veröffentlichte
Erklärung vorzubeugen, worin er die Handlungsweise der
Sieben in jedem Betracht billigte. Von 1850 bis 1853 saß
er als
Abgeordneter der
Universität in der hannöverschen Ständekammer. Er starb 1. Jan. 1873. Von seinen
Schriften heben wir
hervor:
»Grundriß zu Vorlesungen über das deutsche
Privatrecht «
(Götting . 1830; 6. Aufl. von F.
Frensdorff , Berl.
1886) und »Die
Vormundschaft , nach den
Grundsätzen des deutschen
Rechts «
(Götting . 1835-59, 3 Bde.). Auch gab er »Das
alte
Stadtrecht von
Lüneburg «
(Götting . 1846) heraus.
mit Zusatz von Kräutern,
Wurzeln etc. bereitete
Bäder ;
s.
Bad ,
[* 18 ] besonders S. 221.
s.
Holzbohrer . ^[= # (Holzfresser, Holzkäfer, Xylophaga (Gerst.), Käferfamilie aus der Gruppe der Pentameren, Käfer ...]
s.
Essige , ^[= # (e), namentlich in Frankreich sehr beliebte Mischungen und tinkturenartige Präparate, ...] aromatische.
s. v. w. Droguenhandlung.
aus einem weichen
Zeug verfertigtes Säckchen, welches, mit wohlriechenden Kräutern,
Kampfer etc. angefüllt
und dann durchnäht, zur
Bedeckung eines kranken Körperteils früher sehr häufig angewendet wurde.
s. v. w.
Frühlingskuren . ^[= bestehen darin, daß man die frisch ausgepreßten Säfte gewisser Pflanzen, welche zur Gruppe ...]
s. v. w.
Herbarium . ^[= (Herbarium vivum, Hortus siccus), Sammlung getrockneter, zwischen Papierbogen aufbewahrter Pflanzen ...]
s.
Schieferthon . ^[= schieferiger Thon, oft mit Glimmerblättchen und Quarzsand, erdig im Querbruch, weich, mild, ...]
s.
Dorstenia . ^[= Plum. (Giftwurzel), Gattung aus der Familie der Urtikaceen, perennierende Kräuter ...]
s.
Chiemsee . ^[= # der größte Landsee in Bayern, deshalb auch Bayrisches Meer genannt, liegt im südöstlichen ...]
Württemberg und Hohenz
* 19
Württemberg .
Karl , Kupferstecher, geb. 12. Juni 1833 zu
Schramberg
(Württemberg ),
[* 19 ] wo er, 16 Jahre
alt ,
in eine Porzellanfabrik trat. 1852 kam er nach
München
[* 20 ] auf die
Akademie und wurde dann
Schüler von Thäter, bei
dem er sechs
Jahre studierte. 1860 ging er nach
Dresden ,
[* 21 ] zwei Jahre später nach
Berlin und kehrte dann nach
München zurück. Er ist
Professor
der
Kupferstecherkunst an der
Kunstschule in
Stuttgart
[* 22 ] und Inspektor der Kupferstichsammlung daselbst. Von
seinen größern
Arbeiten sind zu nennen: der
Wahlspruch des
Kaisers
Rudolf , nach J.
^[Julius ]
Schnorr (1856);
die
Anbetung
Christi ,
nach
Schraudolph (1859);
das
Abendmahl , nach
Heinrich
Heß (1866);
der
Geiger , nach L.
Gallait (1872);
Iphigenia, nach
Feuerbach
(1880), und der Zitherspieler auf der
Alm , nach
Defregger (1885).
s.
Pieper ^[= (Anthus Bechst.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Familie der Stelzen (Motacilli ...] und
Wiesenschmätzer .
ein erst in der Neuzeit aufgekommenes
Wort , s. v. w.
Aufruhr ,
Tumult ;
wird vom mittellat. charavallium (franz.
charivari) abgeleitet.
Batavia
* 23
Batavia .
Residentschaft in
Java , auf dessen
Nordküste zwischen
Tscheribon und
Batavia ,
[* 23 ] 4994 qkm (90,7 QM.) groß mit
(1886) 325,367 Einw., darunter 210
Europäer und 3992
Chinesen .
Das fruchtbare Land ist im S. gebirgig
(Vulkan Tangkuban Prahu), wird vom schiffbaren Tarum bewässert und erzeugt viel
Tabak
[* 24 ] und
Baumwolle ;
[* 25 ]
an der Mündung des Tarum
ansehnliche
Salzwerke .
(franz. cravate), eigentlich ein vorn zu einer
Schleife zusammengebundenes
Halstuch der
Männer , das
man gegen das Ende des 17. Jahrh. angeblich von den Kroaten entlehnte und daher crovate, cravate
nannte;
später in der Bedeutung einer steifen Halsbinde und heute als Bezeichnung für eine Halsbinde zum Umschlingen und
für eine
Schleife zum Anknöpfen an den Hemdkragen gebraucht.
Als Spottname heißt Krawattenmacher s. v. w. Halsabschneider,
Wucherer .
Krayenhoff - Krebs
* 27
Seite 10.171.
Paul Kray,
Freiherr von
Krajowa , österreich.
Feldzeugmeister , geb. 5. Febr. 1735 zu
Käsmark in
Ungarn ,
[* 26 ] seit 1754 im kaiserlichen
Heer , machte den Siebenjährigen
Krieg , als Oberst (1788
¶
mehr
1789) den Feldzug gegen die Türken mit und wurde nach dem Frieden von 1790 zum Generalmajor und zum Freiherrn ernannt. In den
Jahren 1793-95 focht er in den Niederlanden und am Rhein , errang 28.-29. Mai 1794 über Pichegru den Sieg von Catrou und erwarb
sich in dem Feldzug von 1796 den Grad eines Feldmarschallleutnants . Wegen seines unglückseligen Feldzugs
in Hessen
[* 28 ] 1797 wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt. Gerechtfertigt, aber dennoch zu zweiwöchentlicher Arreststrafe verurteilt,
ging er, nachdem sein Abschiedsgesuch abgelehnt worden, im Herbst 1798 nach Italien .
[* 29 ]
Die glänzenden Waffenthaten, mit denen er hier an der Spitze eines Korps bei Legnago und Magnano (5. April) den
Feldzug von 1799 eröffnete, bereiteten die Siege vor, die Suworow und Melas dort später erfochten. Zum Feldzeugmeister befördert
und mit der Leitung der Belagerung von Mantua
[* 30 ] beauftragt, mußte er dieselbe wegen Annäherung der Franzosen unter Macdonald
für eine kurze Zeit zwar aufgeben, setzte sie aber nachher fort und zwang die Festung
[* 31 ] nach zwei Monaten
(27. Juli) zur Kapitulation . 1800 erhielt er an der Stelle des Erzherzogs Karl das Oberkommando der Rheinarmee, wurde aber von Moreau
bei Stockach (3. Mai) und Möskirch (5. Mai) geschlagen und bis in die Gegend von Konstanz
[* 32 ] zurückgedrängt, wo ein Waffenstillstand
die Operationen beendigte, und mußte hierauf 21. Juli das Kommando an den Erzherzog Johann abgeben. Kray starb 19. Jan. 1804 in Pest .