Kraniolog
Kraniologie, Schädellehre. ^[= (ie), die Lehre vom menschlichen Schädel in anthropologischer Hinsicht, wurde nach ...] [* 2]
Kraniolog - Krankenhäu
Kraniologie, Schädellehre. ^[= (ie), die Lehre vom menschlichen Schädel in anthropologischer Hinsicht, wurde nach ...] [* 2]
(griech.), vorzeitige Verknöcherung der Nähte am Schädel. ^[= (Hirnschädel, Cranium), im weitern Sinn das Kopfskelett der Wirbeltiere, im engern Sinne nur ...]
(griech.), Schädelerweichung, bei Wasseransammlung in den Gehirnhöhlen, bei abnormer Vergrößerung des Gehirns und im Verlauf der Rhachitis am Schädeldach von Kindern, führt zur Bildung dünner Stellen, welche, anstatt durch Knochen, [* 3] nur durch eine bindegewebige Haut [* 4] geschlossen sind.
(Craniota), s. Wirbeltiere. ^[= (Vertebrata), der höchste Stamm des Tierreichs, Tiere mit innerm knorpeligen oder knöchernen ...]
s. Krankenpflege. ^[= alle Hilfsleistungen an körperlich oder geistig kranke und sieche Individuen. Dieselben werden ...]
s. v. w. Heilgymnastik. ^[= (Kinesiatrik, Kinesitherapie), im Gegensatz zu dem Turnen gesunder Personen Leibesübungen, ...]
Krankenhaus zu Stettin
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Krankenhaus.Hospitäler, Lazarette, hierzu der Plan »Krankenhaus [* 5] zu Stettin«), [* 6]
Gebäude, in welchem Kranke zu ihrer Heilung untergebracht werden. Die ältesten Krankenhäuser, von denen die Geschichte meldet, sind einige Jahrhunderte vor Christo von buddhistischen Königen in Kaschmir [* 7] und Ceylon [* 8] erbaut worden. Im klassischen Altertum gab es keine Krankenhäuser; die im Krieg verwundeten Soldaten wurden gewöhnlich in ihren Zelten verpflegt, nur selten nahm sich die Privatwohlthätigkeit ihrer an, so daß die Geschichte der geordneten Krankenbehandlung in Europa [* 9] erst im 4. oder 5. Jahrh. n. Chr. ihren Anfang nimmt.
Zuerst scheint zwischen den christlichen Anstalten und jenen indischen Spitälern ein reger Verkehr bestanden zu haben, da die Schule der Nestorianer manchen berühmten Arzt aus dem Inderreich als Lehrer aufzuweisen hat; bald jedoch übernahmen die christlichen Gemeinden und später die geistlichen Orden [* 10] selbständig und in vollem Umfang die Sorge für die humane Kulturaufgabe der Nächstenpflege. Das berühmteste Spital oder Xenodochium (eigentlich Herberge für Pilger und Fremde) ist die um 370 vom heil. Basilius, Bischof von Kappadokien, vor den Thoren von Cäsarea errichtete Basilias, welche außer Armenhäusern, Herbergen, Asylen für gefallene Mädchen auch eigentliche Krankenhäuser (Nosocomia) mit zahlreichen Ärzten, Wärtern und anderm Personal enthielt.
Konstantinopel
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Konstantinopel.Nach dem Vorbild der Basilias gründete Kaiser Alexios I. in Konstantinopel [* 11] das Orphanotropheum, welches an 10,000 Hilfsbedürftige und Kranke beherbergte. Eine besondere Aufmerksamkeit erfuhren schon in den frühsten Zeiten des Christentums die Aussätzigen. Der Aussatz, die Große Krankheit oder auch wohl die Krankheit im allgemeinen genannt, war so verbreitet, daß die Kranken schon zum Schutz für die gesunden Bewohner in eignen Anstalten, Leproserien, untergebracht werden mußten, und es scheint, als seien diese Spitäler, deren in Deutschland [* 12] die meisten dem heil. Georg geweiht waren, mehr zur Isolierung und zu religiösen Übungen als zu eigentlichen Heilzwecken bestimmt gewesen. Während der Kreuzzüge entstanden auch die ritterlichen Krankenpflegeorden, besonders die Johanniter und der Deutsche [* 13] Orden, welche an vielen Orten Krankenanstalten errichteten.
Rom
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Rom.Eins der ältesten Spitäler ist das Hôtel-Dieu in Paris, [* 14] welches schon 829 erwähnt wird, dann das St. Bartholomew's Hospital in London [* 15] (1102), ferner zahlreiche Heilige-Geist-Krankenhäuser, welche vom Papst Innocenz III. ins Leben gerufen wurden, unter denen als Musteranstalt mit 1300 Betten das Hospital San Spirito in Rom [* 16] zu nennen ist. Im spätern Mittelalter erlahmte dann der Eifer für die Krankenpflege, es wurden wenig neue Krankenhäuser gebaut, bis am Ende des 15. Jahrh. das Auftreten der Lustseuche dazu zwang, besondere Franzosenhäuser, auch Hiobshäuser oder Blatternhäuser genannt, zu errichten. Im allgemeinen zog sich aber das priesterliche Element von der Krankenpflege zurück und überließ diese der Wohlthätigkeit reicher Privaten, welche durch freiwillige Beiträge die Unkosten bestritten, wie es noch heutzutage in England vielfach üblich ist.
Einen neuen Aufschwung nahm die Sorge für gute Krankenhäuser im vorigen Jahrhundert, als 1710 von Friedrich I. in Berlin [* 17] die Charitee gegründet wurde, welcher das Friedrichsspital in Kopenhagen, [* 18] dann 1784 das allgemeine Krankenhaus in Wien, [* 19] die in Heidelberg, [* 20] Mainz, [* 21] Bamberg, [* 22] Kassel, [* 23] Dresden, [* 24] Altona, [* 25] Stralsund [* 26] u. a. folgten. Gegenwärtig besitzt jede mittlere und große Stadt Deutschlands [* 27] mindestens ein Krankenhaus, vielfach bestehen neben den allgemeinen Anstalten noch Speziallazarette für ansteckende Krankheiten, Kinder, Sieche, Entbindungsanstalten, Lazarette für eine Garnison, und je nach der Bevorzugung einzelner Konfessionen [* 28] hat die Wohlthätigkeit hier und da noch ein jüdisches oder katholisches oder protestantisches Krankenhaus ins Leben gerufen.
Winde (Maschine)
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Winde.Krankenhäuser sollen eine freie Lage haben, womöglich in einiger Entfernung von größern Städten, auf einer Anhöhe, nicht von Wald umgeben und so gelegen, daß die herrschenden Winde [* 29] nicht von der Stadt herkommen. Der Untergrund muß trocken sein, der Grundwasserspiegel möglichst tief liegen, und gutes, reines Wasser in großer Menge muß leicht zu beschaffen sein. Ein großer Garten [* 30] muß ausreichende Spaziergänge bieten und wird gegen die Außenwelt am besten durch eine Mauer abgeschlossen. Hinsichtlich der Bauart lassen sich im wesentlichen zwei Hauptbausysteme unterscheiden, deren erstes nach dem Prinzip der Zentralisation, deren zweites nach dem der Dezentralisation verfährt.
1) Alle Krankenhäuser der ältern Periode gehören dem Einheitssystem an. Sie enthalten einen großen, massiven Hauptbau, welcher die Verwaltungs- und Wohnräume, Küche und Waschanstalt im Souterrain, resp. Erdgeschoß beherbergt, während die Krankensäle im ersten und zweiten und eventuell auch im dritten Stockwerk belegen sind. An diesen Haupttrakt schließen sich bei größern Spitälern Flügel an, welche entweder in der Form eines an einer Seite offenen Vierecks ^[img] oder nicht selten in der Form eines ^[img] angelegt sind, wo dann der Mittelbau die Verwaltungsräume und kleinere Krankenzimmer enthält, während die langen Seitentrakte ausschließlich zu Krankensälen verbleiben.
Diese bis in die Mitte unsers Jahrhunderts allein bekannten Einrichtungen gehören dem Korridorsystem an, d. h. es verläuft sowohl längs des Hauptgebäudes als auch längs der Flügel in jedem Stockwerk ein Korridor, von dem aus man in die einzelnen Gemächer gelangt, und zwar so, daß bei den ältesten Anstalten der Korridor in der Mitte, die Säle zu beiden Seiten liegen, während in den mehr modernen der Korridor längs der einen Fensterreihe sich hinzieht und die Eingänge dieser Seite gegenüberliegen.
Für die Verwaltung bietet dieses System unstreitige Vorteile, ebenso gestattet es jede beliebige Größeneinteilung für die Krankenräume, eine zweckmäßige Verteilung der Wärterzimmer zwischen den Krankensälen u. dgl. m. Dagegen bringt die Anhäufung so vieler Menschen in einem Gebäude notwendig eine starke Luftverderbnis hervor, welche um so ungünstigere Grade annehmen muß, wenn der Dampf [* 31] der Küche und des Waschraums ebenfalls aus dem Souterrain aufsteigt und sich in den Korridoren der überliegenden Stockwerke verbreitet. (In Amerika [* 32] legt man deshalb Küche und Waschanstalt in das fünfte oder ¶
1:785.
Männer-Pavillon.
Verwaltungsgebäude.
Frauen-Pavillon.
Kessel- und Maschinenhaus.
Isolierhaus
Krankenhäuser (Korrido
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sechste Stockwerk und hebt Kohlen etc. durch starke Aufzüge [* 35] in diese Höhe.) Der Luftwechsel ist selbst mit den kostspieligsten Ventilatoren nicht hinreichend zu bewerkstelligen. Die Gefahr der Verbreitung einer eingeschleppten ansteckenden Krankheit betrifft sofort alle dem Korridor anliegenden und in Luftwechsel mit ihm stehenden Säle. Das Licht [* 36] hat bei einer größern Tiefe der Räume nur beschränkten Zutritt, da nur die Eckzimmer an zwei Seiten Fenster besitzen können.
Ein berühmtes Spital dieser Art ist der ältere Teil der königlichen Charitee in Berlin. Die Übelstände, welche sich bei diesem System ergaben, führten schon vor langer Zeit zur Unterbringung chirurgisch Kranker in besondern luftigen Baulichkeiten. Man errichtete in dem großen Garten einen zweistöckigen Pavillon und zwei große Holzbaracken, welche auf einem luftigen Unterbau ruhen. Endlich werden im Sommer kleine Holzbaracken für wenige Betten und mehrere Leinenzelte im Garten unter den Bäumen aufgeschlagen.
D'accord - Dach
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Dach.Die Rücksichten auf Reinlichkeit und Ventilation haben bei allen jüngern Bauten von Krankenhäusern die Dezentralisation zum Siege gebracht. Gewöhnlich gilt der amerikanische Krieg hier als Wendepunkt, allein schon 1758-62 ließ der englische Militärarzt Blocklesby auf einer Art Pfahlbau hölzerne Feldlazarette für 24-40 Mann bauen, welche mit Löchern im Dach [* 37] behufs leichter Luftreinigung versehen waren, in den deutschen Freiheitskriegen wurden zuweilen aus Mangel an geeigneten Kirchen oder Schulgebäuden leichte Baracken aufgeführt, und im Krimkrieg errichtete man unter Miß Nightingale in bewußter Absicht kleine, leichte Lazarettbauten, welche wegen ihrer vorzüglichen Heilerfolge im amerikan. Bürgerkrieg Nachahmung u. Verbesserung fanden. Für Friedenszeiten wurde
Berlin-Dresdener Eisen
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Berliner.2) das System der isolierten Blöcke zuerst in Paris am Krankenhaus Lariboisière angewandt. Vorwaltendes Prinzip ist hierbei möglichste Trennung aller Wirtschaftsräume von den Krankenabteilungen und unter diesen Trennung der Männer und Frauen, Trennung der chirurgischen Fälle von den innerlich Kranken, den Wöchnerinnen, den Irren und den ansteckenden Fiebern. Die Krankenunterkünfte sind dabei infolge der Teilung kleiner, die leichtern, einstöckigen heißen Baracken, während man zweistöckige kleinere Krankenbauten, selbst wenn sie nur von leichter Konstruktion sind, gewöhnlich Pavillons benennt. Im reinen Barackenstil ist das Berliner [* 38] städtische Barackenlazarett in Moabit angelegt [* 34] (Fig. 1). Gegenüber einem großen Park grenzt das Etablissement mit der Fronte seines Verwaltungsgebäudes (1) an die Straße, von der es sonst durch eine abschließende Mauer getrennt ist; unmittelbar daneben ist ein Depot der Feuerwehr.
Das Verwaltungsgebäude enthält im Parterre die Büreaus, Untersuchungszimmer (Wage) [* 39] und die Wohnung des Verwaltungsdirektors. Im ersten Stock sind Zimmer für drei Assistenzärzte, der Chefarzt wohnt außerhalb des Spitals. Das Zentralorgan der Heizung [* 40] ist das Maschinenhaus (2), von dem aus unterirdische Röhren [* 41] heißen Dampf zu den einzelnen Baracken leiten. Hinter demselben sieht man als Anbau das Desinfektionshaus (3), auf dessen gute Einrichtung um so mehr Aufmerksamkeit verwandt wird, als das Lazarett recht eigentlich zum Seuchenhaus bestimmt ist.
Nr. 6 ist die Küche mit Wirtschaftsräumen; von ihr aus läuft ein Schienenstrang längs der 30 frei stehenden Baracken hin, so daß die Speisen für die Kranken in einem Wagen bis vor die Thür geschoben werden. Die Waschanstalt (7) befindet sich ostwärts; hinter ihr und hinter der Küche liegen zwei Schuppen (5 und 8) zu verschiedener Verwendung. Die Baracken selbst sind alle gleich gebaut, ihre Veranda ist auf einen Rasenplatz zu gerichtet. Ihre Einrichtung zeigt [* 34] Fig. 2 im Profil, [* 34] Fig. 3 im Grundriß. Die Baracke ruht auf Zementgrund ohne Unterbau, besitzt Riegelwände, mit Ziegeln ausgelegt, und hat außer einer Veranda, Theeküche, Baderaum, zwei Wärterzimmern und Klosett Platz für je 30 Betten mit 28 cbm Raum für jeden Kranken. Die Heizung
^[Abb.: Fig. 1. Barackenlazarett zu Moabit. 1. Verwaltungsgebäude. 2. Maschinenhaus. 3. Desinfektionshaus. 4. Portier. 5. Eiskeller. [* 42] 6. Kochküche. 7. Waschküche und Apotheke. 8. Aufbewahrungsschuppen.]