Unterbindung der knotig erweiterten
Gefäße, die
Entfernung derselben durch blutige
Operation, ja sogar die Wegnahme der
Hode
selbst, welch letztere wohl kaum verantwortbar sein dürfte. Die
Erfahrung hat gezeigt, daß es bei hohem und bedeutendem
Grade des Krampfaderbruchs hinreicht, durch einen
Schnitt den
Samenstrang bloßzulegen, einen der größern Venenstämme zu
unterbinden und dann von den empfohlenen
Mitteln, bei Vermeidung aller Anstrengungen und Reizungen und Enthaltung alles Stehens,
Gebrauch zu machen, wodurch mindestens dem Fortschreiten des Übels vorgebeugt, wenn auch nicht immer radikale
Heilung hervorgebracht
wird.
Volksbezeichnung für die Anschwellungen und
Ausdehnungen der
Blutadern oder
Venen
(Aderknoten,
Varikosität
oderVarix der
Venen, Phlebektasis). Sie finden sich am gewöhnlichsten an den untern Extremitäten, namentlich
bei
Frauen, die geboren haben, können jedoch auch an allen andern
Blutadern vorkommen, besonders wo diese mit nachgiebigen,
weichen Teilen umgeben sind, und wo das
Blut dem
Gesetz der
Schwere entgegen aufwärts steigen muß, also namentlich an den
Mastdarmvenen (s.
Hämorrhoiden) und an denen des
Samenstranges (s.
Krampfaderbruch).
KleinereVarikositäten finden sich bei jeder chronischen
Entzündung, z. B. im
Rachen, an der
Nase
[* 2] beim
Kupferausschlag. Die an den
Beinen (Aderbeine) sind oft sehr schmerzhaft, besonders wenn sich größere
Knoten durch
Druck oder
Reibung
[* 3] entzünden; sie erzeugen
leicht hartnäckige
Flechten,
[* 4] bersten bei geringer Veranlassung, ergießen eine große
QuantitätBlut und
veranlassen die schmerzhaften und schwer heilenden Krampfadergeschwüre. Besonders häufig leiden an Krampfadern die
Füße derjenigen, welche bei ihrer
Arbeit viel zu stehen genötigt sind, z. B. die
Schriftsetzer.
Der
Vermehrung der Anstrengung und der Berstung der Krampfadern beugt man am besten durch einen
Gummi- oder Schnürstrumpf vor, der um den ganzen
Fuß und Unterschenkel mit mäßigem
Druck genau anschließt, oder man wickelt
statt dessen den
Fuß in Rollbinden, macht auch wohl Kleisterverbände; auch kalte
Douchen und Übergießungen leisten oft
gute
Dienste.
[* 5]
Blutungen werden in gewöhnlicher
Weise behandelt, beiGeschwüren können
Operationen,
Ätzungen,
Unterbindungen etc. nötig werden; ja, es gibt Chirurgen, die wegen Krampfadergeschwüren,
zumal wenn diese größere
Ausdehnung
[* 6] angenommen haben, zur
Amputation schreiten, ein Standpunkt, der gewiß gerechtfertigt
ist, wenn man bedenkt, wie schwer diese
Geschwüre heilen, wie kurze Zeit sie, falls sie nach oft monatelangem
Liegen in absoluter
Ruhe wirklich geheilt sind, in diesem Zustand bleiben. Die geringste
Verletzung, ein
Stoß oder
Fall, oft eine ganz unbedeutende
Anstrengung genügt, das
Geschwür von neuem ausbrechen zu lassen und den Kranken von neuem zu monatelanger Unthätigkeit
zu verdammen.
heftige krampfhafte Zusammenziehungen der
Gebärmutter
[* 7] während des Geburtsaktes, entstehen, wenn bei
engem
Becken sich die
Geburt in die
Länge zieht, bei sehr reizbaren
Frauen auch ohne Beckenenge, namentlich wenn zur unrechten
Zeit
Wehenpulver gegeben worden sind.
Die Krampfwehen erfordern das Eingreifen des Geburtshelfers, der in der
Chloroformnarkose
die
Entbindung zu Ende führen muß.
[* 1]
(Kranich), Aufzugsmaschine, welche gestattet, die
Last, während sie gehoben wird, auch noch in horizontaler
Richtung
fortzubewegen. In seiner einfachsten Gestalt besteht der Kran aus einer starken
Säule (Kransäule, Kranständer) und einem
an dieser befestigten, meist schräg aufwärts gerichteten
Balken (Ausleger,
Schnabel, Kranbracke). Die
Last wird von dem
Haken an dem einen Ende des Zugtaues erfaßt, welches über
Rollen
[* 8] von der
Spitze des Auslegers zum Kranständer
und an diesem herab zu einer Windetrommel läuft, von welcher das andre Tauende gefaßt wird.
Wird nun die
Last durch Aufwinden des
Taues gehoben, so gestattet eine Drehung des Auslegers oder der Kransäule,
sie auch seitwärts zu bewegen. Ist hierbei der Aufhängepunkt der
Last unveränderlich an der
Spitze des Auslegers, so kann
die
Last nur im
Umfang eines
Kreises bewegt werden, während bei veränderlichem Aufhängepunkt die ganze Kreisfläche
beherrscht wird. Die Kransäule steht entweder frei (Uferkran), oder sie dreht sich um zwei Endzapfen (Gebäudekran, Wandkran).
Man macht aber auch die ganze
Maschine
[* 9] beweglich, indem man sie auf einen
Wagen stellt (transportabler Kran), der beim Eisenbahnkran
auf
Schienen läuft. Die
Konstruktion eines frei stehenden Krans veranschaulicht
[* 1]
Fig. 1. Man befestigt
die
Säule a auf der starken gußeisernen
Platte b, die durch kräftige
Bolzen c mit dem
Fundament d vereinigt wird.
Oben trägt
die Kransäule a einen
Zapfen
[* 10] i, auf welch letztern mittels einer nach abwärts gekehrten
Pfanne das bewegliche Drehgerüst
g gehängt ist, während sich dieses gleichzeitig unterwärts vermittelst
Rollen im erweiterten ringförmigen
Unterteil k k' (des Drehgerüstes) gegen den cylindrischen gut abgedrehten Teil
a' derSäule a stützt. Den Auslader l n,
welcher von der zu fördernden
Last q nur auf
Druck in Anspruch genommen wird, bildet man aus
Holz
[* 11] oder
Gußeisen oder als Hohlkörper
aus
Blech. Die Zugstange
m n wird nur auf Zerreißen in Anspruch genommen und deshalb aus Schmiedeeisen
hergestellt. Das aus
Zahnrädern und Kettentrommeln gebildete Windewerk r s zum
Heben und Senken der
Last hängt, wie der
Mechanismus
v zum
Drehen des Krans, durch geeignete
Schilder etc. am Drehgerüst g. Da
der Ausleger bei dieser Konstruktion viel Raum einnimmt und oft hinderlich wird, so hat Fairbairn Kräne aus Eisenblech konstruiert,
bei denen Ausleger, Zugstange und Kransäule zu einem Ganzen verbunden sind und gleichsam nur aus einem Stück bestehen, dessen
Querschnitte rechtwinkelig zur geometrischen Mittel- und Achslinie überall Rechtecke bilden. Aufzugskette und
Windetrommel liegen in dem Hohlkörper, während das Windewerk wie die Mechanismen zum Drehen des ganzen Krans um einen tief
im Fundament liegenden Spurzapfen und um das mit Friktionsrollen ausgestattete Halslager an den Außenseiten des Krans angebracht
sind. Bei diesen Kränen erhält die Seil- oder Kettentrommel ihre Drehung von einer Kurbel
[* 13] aus, welche
entweder durch Menschenkraft oder durch Dampfkraft betrieben wird, wonach man sie als Handkräne oder Dampfkräne bezeichnet.
[* 12]
Fig. 1 stellt einen Handkran dar.
[* 12]
Fig. 2 zeigt einen als Dampfkran ausgeführten Wandkran (Dampfwandkran). Der Kran ist mittels der Platte A an der Mauer befestigt,
zwischen den Tragkonsolen B und C dreht sich der Ausleger um zwei Drehzapfen. Er wird aus zwei Eisenblechwänden
gebildet, welche durch Querplatten und Querleisten entsprechend verbunden sind. F ist der Dampfcylinder, und die Übertragung
der Bewegung der Kolbenstange auf die Welle des Schwungrades G erfolgt in der bekannten Weise durch Bleuelstange und Kurbel. Auf
der Schwungradwelle befindet sich ein Getriebe,
[* 14] welches in das große Stirnrad M greift, dessen Achse die
Windetrommel O trägt. Die Anordnung des Lastseils V, der Katze
[* 15] S, durch welche der Aufhängepunkt der Last T beliebig verändert
werden kann, erhellt ohne weiteres aus der Abbildung.
[* 12]
Fig. 3 zeigt einen Eisenbahnkran mit dem Ausleger L aus Façoneisen und dem Windewerk R zwischen zwei
gußeisernen Schildern G, welche die mit dem Wagen fest verbundene Zentralsäule umrahmen. Ein schweres Gegengewicht H sichert
die Stabilität des Krans bei der Belastung, kann aber nach ein-
[* 12]
^[Abb.: Fig. 2. Wandkran mit Dampfbetrieb.]