Innung vereinigt, in die
man in ähnlicher
Weise wie bei
Zünften nur nach Erfüllung bestimmter
Bedingungen (Absolvierung einer
gewissen
Lehr- und Gehilfenzeit) eintreten konnte.
Die Kramerinnung hatte bestimmte
Satzungen, das Kramerrecht.
Nur wer ihr
angehörte, durfte mit den den Kramern vorbehaltenen
WarenHandel treiben.
Löfl.,Gattung aus der
Familie der Cäsalpiniaceen, niedrige, grauhaarige
Sträucher und
Halbsträucher mit
wechselständigen, kleinen, einfachen, selten dreizähligen Blättern, einzeln achselständigen oder in terminalen
Trauben
stehenden
Blüten und kugeliger, lederiger, mit
Stacheln bedeckter, einsamiger
Frucht. ZwölfArten im warmen
Amerika.
[* 9]
Krameria triandra Ruiz et Pav.,
nur 30
cm hoher, sparrig verästelterStrauch mit sehr kleinen, sitzenden, zerstreut stehenden, länglichen, stachelspitzigen,
ganzrandigen, grau seidenhaarigen Blättern, purpurroten
Blüten und brauner
Frucht, wächst auf sandigen Abhängen der peruanischen
und brasilischen
Kordilleren. Die sehr große, holzige und sehr ästige
Wurzel
[* 10] wird hauptsächlich im
Westen
und Nordosten von
Lima
[* 11] gesammelt und kommt als
Ratanhiawurzel
(Radix ratanhiae) in den
Handel.
Sie ist holzig, außen rotbraun, mit schuppiger
Rinde und zimtfarbenem
Holz.
[* 12] Die
Rinde schmeckt adstringierend und enthält
gegen 20 Proz. Ratanhiagerbsäure, welche der Katechugerbsäure nahe verwandt zu sein scheint.
AndreArten der
Gattung Krameria liefern ähnliche
Wurzeln, welche auch bisweilen nach
Europa
[* 13] gelangen, wie namentlich
die
Wurzel von Krameria tomentosaSt. Hil. in
Neugranada,
Guayana und
Brasilien.
[* 14] In
Huanuco und
Lima benutzen die
Frauen seit undenklichen
Zeiten die Ratanhia als Zahnerhaltungsmittel; 1779 stellte
Ruiz die Abstammung dieser
Wurzel fest und verschaffte ihr seit 1796 Eingang
in
Spanien,
[* 15] von wo sie nach
Frankreich und
England und 1818 nach
Deutschland
[* 16] kam. Sie gehörte dann längere
Zeit zu den beliebtesten adstringierenden
Mitteln, trat aber in neuester Zeit mehr zurück und dient fast nur noch zu Zahntinkturen
und Mundwässern. Ein Ratanhiaextrakt, in
Südamerika
[* 17] dargestellt, kommt in rotbraunen, sprödenStücken in
den
Handel, löst sich ziemlich vollständig in reinem
Wasser, besteht größtenteils aus Ratanhiagerbsäure und dient bisweilen
als Gerbmaterial.
Wenzel, böhm. Schriftsteller, geb. 1759 zu Klattau, gest. 1808 als
Buchhändler in
Prag.
[* 18] Er sorgte zuerst auf novellistischem
Feld für die
Bedürfnisse des tschechischen
Publikums.
Unter seinen
zahlreichen, zum großen
Teil nach deutschen
Mustern bearbeiteten
Erzählungen, welche eine sehr große
Verbreitung fanden, sind zu erwähnen: »Arabeski«, »Zdenek
ze Zasmuk«, »Hrabe z Rozmberka« etc.,
ferner »Obnoveny Ezop«, »Historicke
wypsani
Indie«, »Mladsi
Robinson« etc.
(Klampe, Kettel,Haspen), ein an beiden
Enden zugespitztes, U-förmig gebogenes
Eisen,
[* 19] welches,
in
Holz eingeschlagen, zur
Aufnahme des Bügels eines Vorlegeschlosses, einer
Kette etc. dient. Im Maschinenbau U-förmige
Stücke,
die bei Herstellung von Querverbindungen zwischen
Keil und festzukeilendem Teil eingelegt werden.
(Spasmus), im allgemeinen jede krankhafte Muskelzusammenziehung. Jeder
Muskel wird in Bezug auf seine Thätigkeit,
welche sich als Zusammenziehung äußert, von einem Bewegungsnerv beherrscht. Wird dieser
Nerv in irgend
einer
Weise erregt, sei es durch den
Willen oder durch
Übertragung eines
Reizes von einem Empfindungs- oder Sinnesnerv etc.,
so zieht er sich zusammen. Ganz in derselben
Weise wie bei normalen Erregungen geschehen aber auch Zusammenziehungen auf abnorme
Erregungen.
Jede dadurch hervorgerufene krankhaft gesteigerte Thätigkeit der vom
Rückenmark entspringenden und von
da sich verbreitenden Bewegungsnervenfasern äußert sich als unwillkürliche Zuckung, als
Zittern oder anhaltende
Kontraktion
einer oder mehrerer oder fast aller Muskelgruppen. Diese krankhaften Muskelzusammenziehungen nennt man im allgemeinen Krampf, rasch
hintereinander folgende vorzugsweise
Konvulsionen. Das Wesentliche des Krampfes ist also die Muskelzusammenziehung,
welche durch abnorme Erregung eines Bewegungsnervs hervorgerufen wird.
In der äußern Form zeigen die Krämpfe erhebliche Verschiedenheiten, je nachdem die erregende
Ursache derselben direkt im
Rückenmark oder im
Hirn oder in peripherischen Körperteilen ihren Sitz hat.
Daher hat man die Krämpfe eingeteilt in
Gehirn-,
Rückenmarks- undReflexkrämpfe. Trotzdem, daß alle Bewegungsnervenfasern aus dem
Rückenmark entspringen
und dieses die
Quelle
[* 20] aller krampfhaften Zusammenziehungen ist, sind doch die eigentlichen Rückenmarkskrämpfe seltener als
die Gehirnkonvulsionen, deren reinstes
Bild die
Epilepsie darstellt. Es gehören hierher die infolge von
Entzündungen, Blutaustretungen,
Wasseransammlungen entstehenden
Konvulsionen. Am häufigsten aber sind die
Reflexkrämpfe, d. h. solche
Krämpfe, wo der
Reiz, von irgend einer peripherischen
Stelle aus auf das
Rückenmarkübertragen, nunmehr unwillkürliche, dem
Willen sich entziehende, ungeordnete Zusammenziehungen und Zuckungen erregt; dahin gehören die
Blasen-,
Magen-, Augenlidkrämpfe,
krampfhaftes
Husten etc. Bei diesen genannten Krampfformen kann das
Rückenmark vollkommen gesund sein.
Indes kann auch das
Rückenmark selbst in einer eigentümlichen
Weise krankhaft beschaffen erscheinen, so
daß Krämpfe durch ganz geringe, ganz normale Bewegungsreize hervorgerufen werden können. Man rechnet hierher den
Starrkrampf
(Tetanus), den
Veitstanz
(Chorea) und die hysterischen
Konvulsionen.
Alle genannten Krampfarten können in sehr verschiedener
Stärke
[* 21] vorkommen, von einer leichten Zuckung eines Muskels oder auch nur Muskelbündels bis zu den
stärksten
Kontraktionen, wobei sogar
Knochen
[* 22] gebrochen werden können. Es ist dies
¶
mehr
abhängig teils von dem veranlassenden Reiz, teils vom Zustand des betreffenden Zentralorgans (Gehirn
[* 24] oder Rückenmark), teils
endlich auch von der Zusammenziehungskraft der Muskeln
[* 25] selbst. Auch die Dauer der Krämpfe ist sehr verschieden; entweder
ist es nur eine vorübergehende Zuckung, die mit einer Erschlaffung wechselt, oder eine anhaltende Zusammenziehung. Darauf
gründet sich die Einteilung in klonische und tonische Krämpfe. Die klonischen Krämpfe sind solche,
wobei bald diese, bald jene Muskelgruppe sich abwechselnd zusammenzieht und erschlafft (Gehirnkonvulsionen und die Reflexkrämpfe).
Als Typus der tonischen Krämpfe kann der Starrkrampf angesehen werden, welcher eine lang andauernde Kontraktion zeigt. Manche
Krämpfe treten in ziemlich regelmäßigen periodischen Anfällen, in Paroxysmen, auf und halten nicht
selten das ganze Leben hindurch an (Epilepsie). Die Verbreitung der Krämpfe ist nicht minder verschieden. Bald beschränken
sie sich auf einzelne Muskeln, bald auf Muskelgruppen; bald sind sie auf alle Muskeln des Körpers ausgedehnt.
Die eigentlichen Rückenmarkskrämpfe verbreiten sich meist über den ganzen Körper, ebenso auch die
vom Gehirn ausgehenden, obgleich diese öfters auch halbseitig vorkommen, vorzugsweise aber nur dann, wenn die eine Körperhälfte
bereits gelähmt ist. Am partiellsten sind die Reflexkrämpfe, die sich oft nur auf einzelne Muskeln beschränken, wie Wadenkrampf,
Husten, Erbrechen, Krampf der Schließmuskeln etc. Nur dann, wenn das Rückenmark in eigentümlicher Weise krankhaft
beschaffen ist, können auch diese sich allgemeiner verbreiten. Bei den choreaartigen Krämpfen ist öfters die Zuckung beschränkt,
ebenso bei der Hysterie, obgleich bei dieser die Krämpfe manchmal eine größere Verbreitung zeigen.
Überanstrengung einzelner Muskelgruppen führt zu den sogen. Beschäftigungsneurosen (Schreibkrampf). Je nach der Stärke
und Verbreitung der Krämpfe wirken dieselben auf das Befinden des Körpers verschieden ein. Schonoben wurde angegeben, daß
infolge heftiger Zusammenziehungen Knochen brechen können; ebenso können einzelne Muskelfasern zerrissen
werden. Meistenteils folgt dem ein Gefühl der Abspannung und Schwäche, eine Art Erschöpfung, wodurch längere oder kürzere
Zeit die Bewegung beeinträchtigt ist.
Auch das Bewußtsein ist nicht selten aufgehoben, und sehr häufig ist ein namhafter Schmerz vorhanden (Wadenkrampf, Magenkrampf,
Kolik). Durch heftige und anhaltende Kontraktion der Atemmuskeln kann aber auch der
Tod veranlaßt werden.
Während des Krampfanfalls ist, selbst wo das Bewußtsein nicht getrübt ist, aller Wille auf die Muskeln aufgehoben. Die Vorhersage
richtet sich nach der Ursache und nach dem Ausgangspunkt der Krämpfe. Im allgemeinen sind Reflexkrämpfe die am wenigsten
gefahrbringenden; wo eine organische Veränderung der Zentralorgane die Ursache derselben ist, ist die
größte Gefahr vorhanden; wo eine Geneigtheit zu Krämpfen besteht, sind sie meist von geringerer Bedeutung, daher sie bei
Erwachsenen oft viel gefährlicher sind als bei Kindern. Vergiftungen geben eine schlimme Prognose. Was die äußere Form betrifft,
so sind die tonischen Krämpfe im allgemeinen schlimmer als die klonischen, und selbst in leichtern Fällen
haben jene stets die Neigung, hartnäckiger der Heilung zu widerstehen, was überhaupt bei allen Krämpfen zu befürchten ist.
Rückfälle sind nur allzu häufig.