Gouverneurs und der französischen
Verwaltung ist
Saigon (s. d.), das fast den ganzen auswärtigen
Handel vermittelt, und in
welchem die fremden
Konsuln, darunter ein deutscher, wohnen.
Saigon ist durch
Eisenbahn mit Mytho, durch
Telegraphen
[* 2] mit den
übrigen Hauptplätzen des
Landes, durch submarine
Kabel mit
Hongkong und
Singapur
[* 3] verbunden. Die französischeVerwaltung
läßt die ursprüngliche Gemeindeverfassung bestehen und hat nur die höhern
Stellen mit Europäern besetzt, gleichwohl vermochte
sie die
Bevölkerung
[* 4] nicht zufriedenzustellen und hatte 1876 einen
Aufstand zu unterdrücken, dessen
Ausbruch dem
Handel beträchtlichen
Schaden zufügte.
Der finanzielle Zustand der
Kolonie ist ein sehr guter; statt wie früher einen Zuschuß von
Frankreich zu fordern, liefert
sie dorthin jährlich
ca. 2,2 Mill.
Fr. ab; 1884 betrugen die
Einnahmen 24,950,000
Fr., wovon ein nicht geringer Teil aus der
Opiumeinfuhr (jährlich 1 Mill. kg) stammt, die jetzt Staatsmonopol ist, früher aber gegen eine Jahrespacht
von 3,250,000
Fr. einem chinesischen
Konsortium überlassen war, die
Ausgaben aber 22,755,000
Fr. Die
Flagge besteht aus einem
gelben, mit grünen
Zacken eingefaßten Flaggtuch (s. Tafel
»Flaggen
[* 7] I«).
[* 8]
Geschichte. Um 263
n. Chr. von der chinesischen Herrschaft befreit, fiel Kotschinchina Ende des 11. Jahrh.
an
Kambodscha, stand aber im 13. Jahrh. in freundschaftlichem Tributverhältnis zu
China.
[* 9] Der König Itahata (1373) trat dem
Unwesen der
Piraten mit
Energie entgegen, wurde jedoch in einen
Krieg mit
Tongking
[* 10] (Nordanam) verwickelt, der unter seinen Nachfolgern
fortdauerte und 1471 mit der Einverleibung des
Landes in den tongkingesischen
Staat endete. Im 17. Jahrh.
versuchten
Jesuiten von
Macao aus in Kotschinchina sich festzusetzen, vermochten jedoch einen dauernden Einfluß nicht zu erlangen.
Selbständig trat Kotschinchina wieder im 18. Jahrh. auf. Im
KriegKambodschas mit
Siam (1717) leistete es, obwohl von
Anam abhängig, ersterm
Hilfe, erhielt dadurch Einfluß auf die Angelegenheiten desselben und konnte sich 1750 sogar einiger
Provinzen dieses
Reichs bemächtigen. 1774 kam es im Land infolge der Bedrückungen der
Großen zu einem blutigen
Aufstand, der
schließlich mit der Verschmelzung Kotschinchinas mit dem
ReichAnam endigte. Letzterm wurde die jetzt Cochinchine française
genannte
Kolonie mit der Hauptstadt
Saigon 1858-62 abgestritten (s.
Anam, S. 531) und 1867 um die
Provinzen
Vinhlong, Chandol und Hatien (westlich vom Mekhongfluß) vermehrt.
Vgl. Cortambert und de
Rosny,
Tableau de la Cochinchine
(Par. 1863);
Ȇber
Reisen und Sammlungen
des Naturforschers in der asiatischen Türkei,
[* 21] in
Persien und den Nilländern« (das. 1864);
sodann Bearbeitungen der
Knoblecherschen, Binderschen und Tinnéschen
Pflanzensammlungen vom obern Nilgebiet und das mit F.Unger herausgegebene Werk
»Die
InselCypern« (das. 1865).
(griech.), ein ziemlich geistloses, von den Griechen mit besonderer Vorliebe
bei
Trinkgelagen getriebenes
Spiel, bei welchem es darauf ankam, auf dem
Sofa liegend, einige
TropfenWein
in möglichst hohem
Bogen
[* 22] nach einem
Ziel, einem ehernen
Becken oder einer
Schale (Kottabeion), so zu schleudern, daß nichts
vergossen und das
Ziel mit vernehmlichem Klatsch getroffen wurde. Erhöht wurde die Schwierigkeit dadurch, daß der
Wein erst
den
Kopf einer an dem Kottabeion befestigten kleinen menschlichen
[* 1]
Figur
(Manes genannt) treffen und von
da abprallend mit
Geräusch in die
Schale fallen mußte. Mit dem
Spiel, das aus
Sizilien
[* 23] stammte und etwa im 4. Jahrh.
v. Chr.
aus der
Mode kam, war auch eine Art Liebesmantik verbunden.
Alljährlich im September findet hier auch ein Karpfenmarkt statt. An Bildungsanstalten befinden sich in ein Gymnasium mit
Realprogymnasium, eine Musik-, eine Web-, eine Handels- und eine gewerbliche Zeichenschule; an andern Anstalten hat ein Hospital,
ein Krankenhaus,
[* 27] ein Zentralgefängnis etc. Die Stadt ist Sitz eines Landratsamts für den Landkreis
Kottbus, eines Landgerichts, einer Superintendentur und eines Hauptsteueramts; die städtischen Behörden zählen 9 Magistratsmitglieder
und 36 Stadtverordnete.