und 2100 indizierten
Pferdekräften, welche den
Schiffen die Fahrgeschwindigkeit von 13-15
Meilen erteilen. Die Zahl ihrer
Geschütze
[* 2] wechselt zwischen 8 und 14, von 8,7-15
cmKaliber. Zuvor unterschied man drei
Arten von Korvetten:
1) Glattdeckkorvetten, welche ihre
Geschütze ausschließlich auf dem Oberdeck führten (die jetzigen Kreuzerkorvetten);
2) gedeckte Korvetten, deren
Geschütze zum größten Teil unter
Deck »in der
Batterie«
Aufstellung haben,
während auf dem Oberdeck 2-4 Pivotgeschütze an
Bug und
Heck als
Jagdgeschütze placiert sind (die jetzigen Kreuzerfregatten,
z. B. der Bismarckklasse u. a.);
3) Ausfallkorvetten, mit der Bestimmung, die deutschen Haupthäfen gegen
Blockade zu schützen. Sie zeichnen sich durch starke
Panzerung (40
cm), durch geringen Tiefgang (6 m), um die Hauptostseehäfen anlaufen zu können, weshalb
sie mit Doppelschrauben ausgerüstet sind, und durch das Fehlen der Takelage aus, da sie nur einen Signalmast führen. Die
letztere
Eigenschaft ermöglicht den Vorzug geringerer Besatzungszahl (350 statt 500). Vgl.
Panzerschiff.
[* 3]
Grotte (Korykion-Antron), großartige, einst dem
Pan
[* 6] und den
Nymphen geweihte Tropfsteinhöhle in der griechischen
LandschaftPhokis, auf der
Höhe des Parnaß, wohin beim
Nahen der
Perser die delphischen Tempelschätze geflüchtet wurden.
Später
völlig in Vergessenheit geraten, wurde sie 1812 von
Clark wieder aufgefunden. Er beschreibt sie als ein
System von
Gängen,
Sälen und
Kammern, darunter ein
Raum von 60 m
Länge und 12 m
Höhe mit
Quellen und schönen Tropfsteingebilden.
Die
Armatolen und Klephthenführer fanden hier oft sichere Schlupfwinkel.
in den Gymnasien der alten Griechen ein großer, mit
Mehl,
[* 7]
Sand oder Feigenkörnern gefüllter
Sack, der von der Zimmerdecke an einem
Strick bis zur Brusthöhe des Übenden herabhing, und den dieser mit der
Brust oder den
Händen in immer heftigere
Bewegung versetzen mußte.
Stadt im alten
Kilikien, zwischen den Mündungen des
Lamos und
Kalykadnos, mit gutem Seehafen, merkwürdig durch
die 20 Stadien entfernte, neuerdings wieder aufgefundene korykische
(Tropfstein-)
Höhle.
Jetzt liegt an
Stelle des alten Korykos das
Kastell Gorighos.
(Urhuftiere),
Gruppe der
Unpaarzeher
(Perissodactyla),
Tiere mit kurzen, fünfzehigen
Füßen, echten, verbreiterten
Hufgliedern, vollständigem
Gebiß und einem
Gehirn,
[* 10] dessen Verhältnisse an jenes der
Reptilien und selbst der
Amphibien erinnern.
Die hierher gehörige
GattungCoryphodonOwen wird als die Stammform aller
Huftiere oder doch als die denselben
am
nächsten stehende Form betrachtet. Der
Name bezieht sich auf die nach Art derjenigen des
Tapirs gebauten Unterkieferzähne,
welche auf den Querjochen in
Spitzen auslaufen. Reste von Koryphodonten hat man im
Londonthon, in den
Ligniten von Soissonnais und im Untereocän
(Wahsatchgruppe)
Nordamerikas gefunden.
»Karpaccy górale« (»Die karpathischen
Goral«) und »Zydzi« (»Die
Juden«, 1843),
»Andrzei Báthory« (1846) als die bedeutendsten zu nennen sind. Dann ging
er auf das leichtere Gebiet desRomans über und errang auch hier namhafte Erfolge mit den Sittenromanen:
»Spekulant« (1846; deutsch,
Wien
[* 16] 1880),
»Kollokacya« (1847; deutsch u. d. T.:
»Szlachta«, Leipz. 1879),
»Tadeusz Bezimienny« (1850),
»Emeryt« (1851),
»Garbaty« (»Der Bucklige«,
1853),
»Krewni« (»Die Verwandten«,
1857) u. a. Seine Werke erschienen gesammelt
Warschau 1871-73, 12 Bde.
eine gewöhnlich zu den
Sporaden gezählte
Insel an der
Küste von
Karien (jetzt ital. Stancho, türk. Istanköi),
in ihrer Südhälfte mit mittelhohen
Gebirgen (bis zu 875
m), aus
Schiefern, Kreidekalk und Tertiärschichten bestehend, erfüllt,
im
Altertum berühmt wegen ihres vortrefflichen
Weins, ihrer Amphoren,
Salben und leichten, durchsichtigen Gewänder
(Coae
vestes). Sie besaß in der gleichnamigen Hauptstadt eine berühmte Heilanstalt und medizinische
Hochschule (Asklepiäon) und
war Geburtsort des
Hippokrates, des
PtolemäosPhiladelphos und des Malers
Apelles.
Die ältere Hauptstadt, Astypaläa, ist ihrer
Lage nach ungewiß; die spätere, Kos (das heutige
Ko), lag in der
Nähe der nordöstlichen
Landspitze Skandarion und war mit starken
Mauern und einem guten
Hafen versehen; ihre
Burg ward später Ritterschloß,
dann türkische
Festung.
[* 17] Unweit der Stadt hat sich ein merkwürdiges antikes unterirdisches Quellgebäude mit Zugang und zwei
Luftstollen, die Burinna, trefflich erhalten. Gegenwärtig gehört die
Insel zum türkischen
Wilajet Dschesairi Bahri Sefid
und hat bei einem Flächeninhalt von
ca. 250 qkm etwa 20,000 Einw. Erzeugnisse derselben sind:
Zitronen,
Getreide,
[* 18]
Baumwolle,
[* 19]
Wein und
Seide.
[* 20]
erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. auftretenden Kosaken historisch sowenig
nachweisen, als man über den Ursprung der Kosaken selbst im klaren ist. Mit Sicherheit läßt sich nur angeben, daß
Menschen energischen und kühnen Charakters, denen aus verschiedenen Gründen die Heimat zu eng wurde, sich in der bis dahin
gänzlich unbewohnten Wildnis zwischen der Südgrenze der slawischen und der Nordgrenze der tatarischen Besitzungen ansiedelten.
Gerade dieser Anfang hat dem Kosakentum die ihm eigne Signatur aufgedrückt.
Unterhalb der Stromschnellen des Dnjepr ließen sich vorzugsweise Kleinrussen nieder, während am Don zuerst Kosaken großrussischen
Stammes erschienen. So bildeten sich die beiden Hauptabteilungen der Ukrainischen oder kleinrussischen
und der Donischen Kosaken. Besonders günstig für die Ausbreitung des Kosakentums war das 17. Jahrh.
Die 1592 erfolgte Aufhebung der Freizügigkeit der Bauern veranlaßte viele, sich unter den Kosaken niederzulassen. Das Erlöschen
des Moskauer Zarengeschlechts aus dem HausRurik und die damit verbundenen Unruhen sowie die vom PatriarchenNikon vollzogene Reinigung der Kirchenbücher führten dann den Kosaken Massen neuer Unzufriedener zu.
Die Kosaken sprechen größtenteils den großrussischen Dialekt, nur von den Tschernomorischen Kosaken wird der kleinrussische gesprochen.
Gegenwärtig bilden die Kosaken einen wichtigen Teil des russischen Heers. Die verschiedenen Abteilungen (Donische, Kubanische,
Tereksche, Astrachanische, Orenburgische, Uralische, Sibirische, Semiretschinskische, Transbaikalische,
Amurische) haben eine Friedensstärke von 51,946 Mann mit 94 Geschützen und 38,707 Pferden und eine Kriegsstärke von 145,325
Mann mit 212 Geschützen und 138,036 Pferden.
Bei den Donischen Kosaken wird dieselbe in drei Klassen geteilt. Die erste, die vorbereitende, dauert 3 Jahre; in diese tritt jeder
Kosak mit dem erreichten 18. Lebensjahr. Im ersten Jahr muß er sich equipieren, in den beiden andern militärischen
Übungen obliegen. Darauf werden die jungen in die Regimenter verteilt und treten hiermit in die zweite
Dienstperiode ein, die 12 Jahre dauert, und nach welcher sie derReserve zugezählt werden. Bei den Terekschen und Kubanischen
Kosaken muß jede Staniza (Kosakendorf) einen gewissen Prozentsatz jährlich an Rekruten stellen.
Alle Kosaken sind in drei Kategorien geteilt, von denen in Friedenszeiten sich die erste, d. h.
ein Drittel aller Kosaken, im aktiven Dienst in den Regimentern befindet, während die beiden andern sich in den Stanizen aufhalten.
Während der Dienstzeit erhalten die Kosaken von der RegierungGehalt, Menage und Furage; dagegen müssen sie Waffen,
[* 23] Uniformierung,
Pferde
[* 24] und Sattelzeug selbst anschaffen. Die Bewaffnung besteht aus Pike, Kosakenbüchse, Kosakensäbel
und der Nogaika, einer kurzen Lederpeitsche, an deren Ende gewöhnlich eine Bleikugel eingenäht wird.
Die Offiziere ergänzen sich fast ausschließlich aus dem Kosakenadel, stehen aber, was Ausbildung betrifft, den regulären
Offizieren weit nach. Der erste Rang, der nach abgelegtem Examen (es bestehen
mehrere Schulen für die Ausbildung
von Kosakenoffizieren) erlangt wird, ist der Chorúndshy (Sekondeleutnant); dann folgen Ssótnik (Premierleutnant), Issaúl
(Rittmeister oder Hauptmann) und Woisskowói Starschiná (Heeresältester, s. v. w. Major); die höhern Rangstufen sind dieselben
wie im regulären Militär.
Der Oberbefehlshaber heißt Ataman, doch kommt dieser Titel jedem, der irgendwo den höchsten Posten einnimmt, zu, z. B.
Ataman der Staniza, Ataman des Stammes etc. Jeder Kosak hat das Anrecht auf einen Landteil von durchschnittlich 30 Deßjätinen
(gegen 27 Hektar), der ihm erblich verbleibt, und die Ausnutzung der Gemeindeweiden. Durch die schon seit vielen Menschenaltern
immer fortgeerbte besondere Lebensweise hat sich beim Kosaken ein ganz besonderer Typus gebildet.
Von Jugend auf gewöhnt, mit Waffe und Pferd umzugehen, dabei mit außergewöhnlicher Schärfe des Gesichts und Gehörs begabt,
ist er wie geschaffen zum Vorpostendienst sowie zum Krieg mit den asiatischen Völkern. Weder Luxus noch Bequemlichkeit kennend,
hält er die größten Strapazen aus. Seinen russischen Gott und Kaiser im Herzen, ist er das blinde Werkzeug
seiner Führer. Seine Wachsamkeit ist zum Sprichwort geworden. Außerdem sind Gutmütigkeit, sorgloser, heiterer Sinn und äußerste
Gemütsruhe dem Kosaken eigentümlich, während ihm der Trieb zu einer regelmäßigen Thätigkeit völlig abgeht.
Die Kosaken besitzen einen reichen Schatz von Heldengesängen, Liedern und Legenden; ihre sich meist in Molltönen
bewegenden Gesänge haben viel Melodie. Die nachfolgende, Schnitzlers 1862 erschienenem Werk »L'empire des Tsars« entnommene
Ausstellung, welche sämtliche auf 1,681,633 Seelen berechnet, bedarf zwar einer Erhöhung der Ziffern, gibt aber doch eine anschauliche
vergleichende Übersicht des numerischen Bestandes der in den verschiedenen russischen Landesteilen:
Die Truppe zu Tobolsk besteht heute nicht mehr, dafür sind am Amur mehrere Posten errichtet.
Geschichtliches.
Die Amur-Kosaken wurden 1859 aus einem Teil der Sabaikal-Kosaken (s. unten), aus regulären Soldaten und am Amur angesiedelten
Bauern organisiert. Sie stellen im Krieg 6 Sotnien zu Pferd und 6 Sotnien zu Fuß, im ganzen 2160 Mann mit 1103 Pferden, im Frieden
je 2 Sotnien zu Fuß und zu Pferd, mit 685 Mann und 353 Pferden, welche hauptsächlich den Wachtdienst an der
chinesischen Grenze versehen. Die Asowschen Kosaken am AsowschenMeer wurden 1865 als Kosakenkorporation ganz aufgelöst und mit den
Donischen vereinigt. Die Astrachanischen Kosaken werden 1691 zum erstenmal erwähnt; sie gingen zum größten
Teil aus Altgläubigen hervor, die vom Don gegen die Wolga vordrangen. Im J. 1730 siedelte man zum Schutz
gegen die räuberischen Kalmücken 1000 Kosakenfamilien vom Don an die Wolga über, die ihr Land in den GouvernementsAstrachan
und Saratow erhielten. Sie stellen im Frieden 1 Reiterregiment zu 692, im Krieg 2 Reiterregimenter zu 1338 Mann.
Die Donischen Kosaken existierten schon im 15. Jahrh., doch ist über ihre
Entstehung nichts Sicheres bekannt. Das offizielle Datum ihres Ursprungs wird durch
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