undurchsichtige Korund
[* 2] ist der orientalische
Aquamarin, durch
Glanz und
Härte vor dem eigentlichen
Aquamarin ausgezeichnet; der
grüne (gewöhnlich mit einem
Stich ins
Gelbe) ist der orientalische
Smaragd,
[* 3] der seltenste aller
Edelsteine,
[* 4] weniger schön
von
Farbe als der eigentliche
Smaragd, aber glänzender. Ebenso ist der gelblichgrüne Korund (orientalischer
Chrysolith) demChrysoberyll
in der
Farbe sehr ähnlich, besitzt aber höhern
Glanz. Morgenroter Korund mit einem
Stich ins Gelbliche oder Weißliche ist der
orientalische
Hyacinth, schwach violblauer Korund der orientalische.
(Corvey), ehedem berühmte gefürstete Benediktinerabtei in
Westfalen,
[* 13] war eine
Kolonie des
KlostersCorbie (s. d.)
in der
Picardie und wurde durch
Abt Adalhard den ältern 822 auf dem von
Ludwig dem
Frommen geschenkten
Königshof
Huxori als Neukorvei (Corbeja nova) begründet.
KaiserLudwig verlieh dem
Kloster bedeutende
Rechte und beschenkte es reichlich
mit Ländereien. Besonders wertvoll wurde für Korvei die Erwerbung der Gebeine des heil.
Vitus, eines
Märtyrers der Diokletianischen Verfolgung, 836 von
St.-Denis her. Er ward
Schutzpatron der
Sachsen,
[* 14] Korvei das erste
Kloster des
Stammes.
Durch
KaiserHeinrich III. wurde den
Mönchen das
Recht der freien Abtswahl, dem
Abt Fürstenrang verliehen (1039).
Anderseits
ward die
Abtei von jeder bischöflichen
Gewalt eximiert und direkt unter den päpstlichen
Stuhl gestellt (zugleich abbatia regalis
und libera). Aus der
Schule von Korvei gingen eine
Menge angesehener
Gelehrten hervor, unter denen der Geschichtschreiber
Widukind (s. d.) im 10. Jahrh. den ersten
Rang einnimmt. In der
Bibliothek von Korvei fand man unter
Franz v.
Ketteler 1517 die fünf ersten
Bücher der
Annalen des
Tacitus,
welche demnächst nach
Rom
[* 15] gesandt wurden.
Die noch vorhandenen Klostergebäude, die mit
Höxter durch eine 1800
Schritt lange Kastanienallee verbunden sind, dienen dem
jetzigen
Besitzer vorübergehend als Residenzschloß. Die
Bibliothek, welche 14 Jahre hindurch
Hoffmann
von
Fallersleben verwaltete, umfaßt
ca. 150,000
Bände. Die gotische, innen reich ausgeschmückte Klosterkirche enthält die
Grabmäler vieler
Dynasten der benachbarten Gegenden. Das von
PastorFalcke angeblich im Klosterarchiv gefundene »Chronicon Corbejense«
(768-1187) ist von
Wedekind herausgegeben
(»Noten zu einigen Geschichtschreibern des
Mittelalters«, Hamb.
1823),
von S.
Hirsch
[* 18] und
Waitz
(»KritischePrüfung etc.«, Berl. 1839) aber als
Fälschung entlarvt worden. Ob
Falcke oder schon
Paullini, der in seinem
»Syntagma rerum et antiquitatum germanicarum« (Frankf. a. M. 1698) auch
unechte »Annales Corbejenses« (von 815 bis 1471 reichend) herausgegeben
hat, der Fälscher gewesen ist, ist nicht mehr zu entscheiden. Auch die »Annales
oder
Fasti Corbejenses von 1144 bis 1159« (bei Harenberg,
»Monumenta historica adhuc inedita I.«, Braunschw. 1758) sind eine
Fälschung. Dagegen sind die allerdings dürftigen »Annales Corbejenses von 648 bis
1148« (in den
»Monumenta Germaniae historica,
Scriptores III.«) echt.
ursprünglich ein
Kriegsschiff mit Vollschifftakelage, welches der
Fregatte im
Rang folgte. Seit der Einführung
des
Dampfes an
Bord und des Schiffspanzers hat sich derBegriff der Korvette wesentlich verschoben, so zwar, daß
in der
Liste der deutschen
Kriegsmarine nur von Kreuzerkorvetten die
Rede ist, deren Zahl gegenwärtig 10 beträgt, und deren
Deplacement zwischen 1719 und 2370
Ton. wechselt, während die zugehörige
Besatzung 238-268 Mann zählt. Dem
Material nach bestehen
dieselben aus
Holz
[* 20] oder
Eisen
[* 21] oder aus
Holz,
Eisen und
Stahl zugleich; ihre Maschinenkraft wechselt zwischen 1300
¶
mehr
und 2100 indizierten Pferdekräften, welche den Schiffen die Fahrgeschwindigkeit von 13-15 Meilen erteilen. Die Zahl ihrer Geschütze
[* 23] wechselt zwischen 8 und 14, von 8,7-15 cmKaliber. Zuvor unterschied man drei Arten von Korvetten:
1) Glattdeckkorvetten, welche ihre Geschütze ausschließlich auf dem Oberdeck führten (die jetzigen Kreuzerkorvetten);
2) gedeckte Korvetten, deren Geschütze zum größten Teil unter Deck »in der Batterie« Aufstellung haben,
während auf dem Oberdeck 2-4 Pivotgeschütze an Bug und Heck als Jagdgeschütze placiert sind (die jetzigen Kreuzerfregatten,
z. B. der Bismarckklasse u. a.);
3) Ausfallkorvetten, mit der Bestimmung, die deutschen Haupthäfen gegen Blockade zu schützen. Sie zeichnen sich durch starke
Panzerung (40 cm), durch geringen Tiefgang (6 m), um die Hauptostseehäfen anlaufen zu können, weshalb
sie mit Doppelschrauben ausgerüstet sind, und durch das Fehlen der Takelage aus, da sie nur einen Signalmast führen. Die
letztere Eigenschaft ermöglicht den Vorzug geringerer Besatzungszahl (350 statt 500). Vgl. Panzerschiff.
[* 24]