Mannigfaltigkeit des Flechtwerks und eine gewisse Zierlichkeit der Arbeit aus, während die Dauerhaftigkeit nur an den bessern
Artikeln aus Spanischem Rohr zu rühmen ist.
Vgl. Brockmann, Handbuch für Korb- und Strohflechter (2. Aufl., Weim. 1882);
Ash,
Vorlagen für Korbflechter (das. 1886);
Andes, Handbuch für Korbflechter (Wien 1887).
der Tanz des Chors in der altgriech. Komödie, der übrigens auch von Schauspielern auf der Bühne getanzt wurde;
war von ausgelassenem, obscönem Charakter.
(franz. cordes), Schnüre an den Webstühlen zu gemusterten Stoffen, mittels welcher die Kettenfäden
aufwärts gezogen werden;
dann auch (Kordeln) schmale Besetzung auf Kleidern, von Seide in allen Mustern, Farben und Breiten,
in den Bandfabriken und von Posamentieren verfertigt;
die zu Spitzen zusammengeklöppelten Korden heißen Kordelspitzen.
dikotyle, vorzugsweise den Tropen angehörige Familie aus der Ordnung der Tubifloren,
nach Bentham und Hooker eine Untergruppe der Borragineen bildend, Holzpflanzen mit typischen Borragineenblüten, aber mit ungeteiltem
Ovar, terminalem, doppelt zweispaltigem Griffel und längsgefalteten Kotyledonen.
Vgl. Bentham und Hooker, Genera plantarum, Bd. 2. -
Eine Art der Gattung Cordia R. Br. kommt fossil in Tertiärschichten vor.
(franz. corder, cordonner), Gold- und Silberdraht, welcher zu Schmuckwaren, Filigran etc. bestimmt ist, mit
feinen, seichten Schraubengängen versehen, um ihm das Ansehen einer aus feinen Fäden zusammengedrehten Schnur zu geben.
Man
benutzt hierzu die Kordiermaschine, bei welcher der Draht durch eine schnell rotierende Spindel geleitet
wird, die eine kleine Schraubenkluppe oder ein feines Schneideeisen in sich trägt.
(span. Cordilléras, spr. -dillje-, »Bergketten«),
Beiname verschiedener Gebirge in Südamerika, wird dann aber auch als Gesamtname auf das ungeheure Gebirgssystem angewendet,
welches den ganzen Erdteil Amerika von dem Feuerland-Archipel bis zur Beringsstraße im N. in geringer Entfernung
vom Stillen Ozean in einer Längenerstreckung von mehr als 15,000 km durchzieht. Wenn auch die Kontinuität dieser gewaltigen
Gebirgserhebung, wie neuere Forschungen nachgewiesen haben, an mehreren Stellen in Mittelamerika, wie auf den Landengen von
Panama, Nicaragua und Tehuantepec, Unterbrechungen erleidet (vgl. Amerika, Bodengestaltung), so stellt sich
diese Massenerhebung doch in dem großen Rahmen der Oroplastik der Neuen Welt, in ihrer Einwirkung auf die Hydrographie, das
Klima, die Tier-, Pflanzen- und Menschenwelt des Kontinents immerhin als ein einziger mächtiger Gebirgswall dar, der den Erdteil
vom Stillen Ozean scheidet, ihn mit seinem Verkehr wesentlich auf das Atlantische Meer hinweist, und für
den die Bezeichnung als Gesamtname sich am meisten empfiehlt.
Durch jene Unterbrechungen aber, welche diese Kordilleren durch tiefe Einsenkungen erleiden, scheidet sich das ganze System in eine
Anzahl Unterabteilungen, deren wir namentlich vier anzunehmen haben:
1) die südamerikanischen
Cordilleras de los Andes oder die Andes schlechthin, vom Feuerland bis zur Senke
auf dem Isthmus reichend;
2) die mittelamerikanischen Kordilleren, von hier bis zur Einsenkung von Tehuantepec sich erstreckend;
3) das Hochland von Mexiko, welches wiederum durch eine Einsenkung zwischen dem Gilaplateau und dem Rio Grande nur schwach geschieden
ist von 4) den nordamerikanischen Kordilleren, welche bis zum Arktischen Meere reichen. Diese einzelnen, in mancher
Beziehung selbständigen Glieder des großen Hauptgebirgssystems der Kordilleren unterscheiden sich in ihrem Gesamtcharakter in der
Weise, daß in Mittelamerika niedrige Tafelländer mit nur zerstreut aufgesetzten Vulkanschloten ohne bedeutendere Gesamterhebung
überwiegen, daß in Mexiko gewaltige Hochebenenbildungen zwischen minder bedeutenden Randgebirgen vorherrschen,
während im eigentlichen Nordamerika wie in Südamerika der Typus des Gebirges bezeichnet ist durch die Einschließung großer
Hochebenen zwischen hohen Kettengebirgen. Diese wie jene erreichen in Südamerika, in Bolivia, Kolumbien und Peru ihre höchste
Erhebung; in Nordamerika dagegen ist die Breitenausdehnung der Hochebenen und die Zahl und reiche Gliederung
ihrer Gebirge eine um so größere. S. die »Fluß- und Gebirgskarten von Nord- und Südamerika«.
1) Das Andessystem (oder die südamerikanischen Kordilleren) läßt zunächst seinem Bau nach drei Hauptabteilungen erkennen: die einkettigen
Südandes, die doppelkettigen Mittelandes, mit plateauartigen Hochthälern und Gebirgsknoten und meerabgeschlossenen, salzigen
Hochseen, und die ohne wieder vereinigende Knoten divergierenden Nordandes mit Tiefthälern. Gewöhnlicher
werden sie jedoch nach den Ländern abgeteilt, welche sie durchziehen, und so unterscheidet man die Kordilleren Patagoniens und Chiles
(die erste Abteilung), die von Bolivia, Peru und Quito (die zweite) und die von Kolumbien (die dritte Abteilung).
In den Gebirgen des Feuerland-Archipels beginnend, erheben sich die dicht an die Küste des Ozeans herantretenden
Kordilleren von Patagonien, mit einer Kammhöhe von höchstens 1000 m, deren höchste Gipfel der Vulkan Minchinmadiva (2438 m) und der
gleichfalls vulkanische Nevado de Corcovado (2289 m) zu sein scheinen. Die der von Fjorden zerrissenen Küste vorgelagerten
Inseln sind als die Trümmer einer westlicher, niedrigern Gebirgskette zu betrachten. Vom 42.-25.° südl.
Br. zieht sich die schmale Kette der Kordilleren von Chile, mit einer mittlern Kammhöhe von 3-4000 m und bedeutenden, nordwärts an Höhe
rasch zunehmenden Hochgipfeln (darunter der 6834 m hohe Aconcagua).
Der Ostabfall geschieht stufenartig durch vorgelagerte Berglandschaften oder (im N.) durch Hochebenen;
im W. fällt das Gebirge steil zum Stillen Ozean ab (vgl. Chile). Etwa am Wendekreis des Steinbocks beginnen die Kordilleren von Bolivia
und Peru, indem sich aus einem mächtigen Plateau, in das sich die Kordilleren von Chile an ihrem nördlichen Ende ausbreiten, zwei gewaltige
Gebirgsketten erheben, mit weiten Verzweigungen gegen O., an deren Fuß ein Saum von Sümpfen und Urwaldungen sich hinzieht,
während der Küstenrand dürr und sandig ist. Von den beiden Hauptketten streicht die westliche (peruanische), die Küstenkordillere,
auch speziell als Andes bezeichnet, mit einer mittlern Kammhöhe von gegen 4700 m längs des Ufers des
Ozeans, zu dem sie jäh abfällt, mit zahlreichen kegel- oder glockenförmigen Vulkangipfeln (darunter der 6415 m hohe
Sahama, der höchste thätige Vulkan der Erde) bis weit in die
mehr
Region des ewigen Schnees sich erhebend, während die östliche Kette, die Cordillera Real oder Königskordillere, zackige Kämme
mit einer Menge spitziger und zerrissener Piks zeigt, die ebenfalls, wie der Illimani (6400 m) und der Sorata (6544 m), in die
Region des ewigen Schnees hineinragen. Zwischen beiden Kordillerenästen liegt das große Hochplateau von
Bolivia (s. d.) in 3800-4000 m Mittelhöhe, ein, mit Ausnahme des östlichen
Teils, abflußloses Hochbecken, in dessen Innerm sich die Gewässer in dem Titicaca- und Aullagassee (s. d.)
sowie in Salzsümpfen sammeln. Im O. schließt sich an die Cordillera Real das von ostwestlich streichenden Abzweigungen der
Andes gebildete bolivianische Gebirgsland an. Vom Titicacasee an nehmen die beiden Hauptketten und die
zwischen ihnen liegenden, durch Querjoche voneinander getrennten Hochebenen eine nordwestliche Richtung an. Die westliche Kette
behält ihre Geschlossenheit bei, während die östliche von einer Reihe von Querthälern des Marañon und seiner Zuflüsse
durchbrochen wird. An dem Gebirgsknoten von Loja wendet sich das System wieder in die ursprüngliche Meridianrichtung;
es beginnt die 2600-2800 m hohe, kaum 35 km breite Hochebene von Ecuador, welche durch Querjoche in drei Abteilungen geteilt
ist und auf den umrandenden Ketten im N. von der gewaltigen Doppelreihe der Vulkane von Ecuador beherrscht wird, unter denen
auf der Ostkette der Cotopaxi (5943 m) und Antisana (5746 m) die bedeutendsten sind, während sich auf der
Westkette der Iliniza und der 6310 m hohe Chimborazo erheben. Am Gebirgsknoten von Pasto beginnen die Kordilleren von Kolumbien, welche
in drei Ketten zerfallen, die nicht mehr hoch gelegene Plateaus umschließen, sondern durch tief eingeschnittene
Flußthäler geschieden sind und das Quellgebiet des Magdalenenflusses umfassen.
Die östliche Kette ist die Kordillere von Cundinamarca, die sich über die noch einmal bis 4580 m aufragende Sierra Nevada
von Merida bis zu den Küstengebirgen von Venezuela hinzieht. Die mittlere Kette (mit dem Pik von Tolima, 5584 m) ist
die höchste und erreicht unter 5° nördl. Br. die Grenze des ewigen Schnees; die westliche Kette, die Kordillere von Choco,
deren mittlere Höhe nicht über 1500 m beträgt, bildet den Übergang zu den Gebirgen von Mittelamerika. Ein Zweig dieser Kette
verläuft bis auf die Landenge von Panama, sinkt aber hier zu einem Hügelzug herab und ist im Quellgebiet
des Atrato durch eine tiefe Schlucht von der eigentlichen Kordillere von Choco getrennt.
Man hat deshalb auch wohl diesen Ausläufer der westlichen Kette der Kordilleren von Kolumbien als Isthmuskordillere von Darien und Panama
den Andes als selbständiges Glied des Kordillerensystems von Amerika an die Seite gestellt. Von jener Schlucht,
in welcher das Quellgebiet des Atrato mit demjenigen des dem Stillen Ozean zufließenden San Juan in offener Verbindung steht,
zieht sich diese Isthmuskordillere mit einer mittlern Kammhöhe von kaum 500-600 m in weitem Bogen bis zu der Senke bei Panama
und bedingt durch ihren Verlauf, zuerst nach N., dann nach NW. und endlich nach W., die auffallende Abänderung
der Küstenrichtung des Kontinents.
Das ganze Andessystem bedeckt einen Flächenraum von etwa 1,817,000 qkm (33,000 QM.). Die
größte Längenausdehnung dieses Gebirgszugs beträgt mit allen Krümmungen 7300 km, die größte Breite desselben (an der
Wasserscheide zwischen dem Rio Madeira und Pilcomayo zwischen 19 und 20° nördl. Br.) 920 km, die geringste
bekannte Breite im südlichen Chile zwischen der Corcovadobai und
der patagonischen Steppe 178 km, die mittlere Breite 500 km
und die mittlere Kammhöhe gegen 3000-3500 m. Tiefere Einsattelungen, welche einen leichtern Verkehr zwischen den Ebenen
des Ostens und der pazifischen Küste ermöglichen, besitzt das Andessystem nur im äußersten Norden und im S., wo unter 40°
südl. Br. noch ein Paß von kaum 800 m von Valdivia allerdings nach den noch fast öden Landschaften Patagoniens hinüberführt.
Wenig nördlicher aber besitzen die Pässe bereits Höhen von nahezu 4000 m (Paß von Cumbre, 3221 m), und
in den Kordilleren von Bolivia und Peru gibt es keinen einzigen Paß von unter 4000 m, während sich solche bis über 4700 m erheben.
Trotzdem hat man begonnen, über solche Höhen durch Eisenbahnen Verkehrswege zu eröffnen, die alle andern Gebirgsbahnen der
Welt an Großartigkeit und Kühnheit der Anlage weit hinter sich lassen. Während unsre Brennerbahn in 1367 m
kulminiert, übersteigt die Arequipa-Punobahn in Südperu eine Paßhöhe von 4580 m, die berühmte Oroyabahn weiter im N.
sogar eine solche von 4769 m Höhe, also fast der Höhe des Montblanc. - Das Charakteristische dieses Gebirgssystems
sind die ungeheure Meridianausdehnung bei verhältnismäßig geringer Breite, die Teilung in Parallelketten, welche durch großartige
Knoten zusammengeschürzt werden, um wieder auseinander zu laufen, die Mannigfaltigkeit der eingeschlossenen Hochländer, der
steile Abfall nach W., die seltenen und höchst beschwerlichen Pässe, die engen Schluchten (quebradas) mit ihren bis zur kleinsten
Krümmung und Windung aneinander passenden Wänden, die Seil- oder Hängebrücken, die, über Abgründe gespannt,
bei jedem Luftzug wiegenartig hin- und herschwanken, der Reichtum an edlen Metallen, die Verteilung der zahlreichen Vulkane,
die in drei Gruppen getrennt auftreten, welche der Richtungsachse der Kette folgen.
Auf die Gruppe von Neugranada und Quito mit 20 meist thätigen Vulkanen folgt nach einem vulkanlosen Zwischenraum
von 1750 km die Vulkanreihe von Peru und Bolivia mit 15 Vulkanen, nach einer neuen Lücke von 1010 km die Gruppe von Chile mit 33 Vulkanen.
Im ganzen kennt man 68 Vulkane, von denen etwa die Hälfte noch thätig ist (vgl. Amerika, geologische
Übersicht). Von Gletschern zeigen die Gipfel in den tropischen Gegenden nur geringe Andeutungen (so z. B.
am Illimani).
Erst unter 35° südl. Br. findet sich am Descabezado von Máule in Chile ein Eisfeld, und von da weiter nach S. werden die Gletscher,
die ganz denen der Alpen gleichen, immer häufiger; unter 46° 45' erreichen sie bereits das Meer. Den
landschaftlichen Charakter der Kordilleren schildert Pöppig also: »Grausenhafte Einöde, völlige Nacktheit der unermeßlichen
Felswände, ein riesiger Maßstab, spärliche Vegetation der schluchtenähnlichen Thäler, fortdauernde Zerstörung und Herabrollen
der in endloser Gleichförmigkeit und Kahlheit sich ausdehnenden Bergwände und eine furchtbare Wildnis, welche
nirgends durch freundlichere Szenen unterbrochen wird, sind die ersten und auffallendsten Züge in dem ungewöhnlichen Bilde.
Die Kordilleren erscheinen in der Ferne und Nähe stets als eine ungeteilte Wand, über die nur in seltenen Fällen einzelne Spitzen ragen.
Ihre einzelnen Gruppen liegen als unermeßliche, aber gleichförmige Massen da, an denen sich ein besonderer
Ausdruck der Trägheit und Starrheit bemerklich macht. Aber gerade der Umstand, daß die Natur es zu verachten schien, hier
durch Kontraste den Ausdruck des Großartigen hervorzubringen oder zu erhöhen, veranlaßt es, daß die Kordilleren einem jeden mehr