Mannigfaltigkeit des
Flechtwerks und eine gewisse Zierlichkeit der
Arbeit aus, während die Dauerhaftigkeit nur an den bessern
Artikeln aus Spanischem
Rohr zu rühmen ist.
Vgl.
Brockmann, Handbuch für
Korb- und Strohflechter (2. Aufl., Weim. 1882);
(franz. corder, cordonner),
Gold- und Silberdraht, welcher zu Schmuckwaren,
Filigran etc. bestimmt ist, mit
feinen, seichten Schraubengängen versehen, um ihm das Ansehen einer aus feinen
Fäden zusammengedrehten
Schnur zu geben.
Man
benutzt hierzu dieKordiermaschine, bei welcher der
Draht
[* 5] durch eine schnell rotierende
Spindel geleitet
wird, die eine kleine Schraubenkluppe oder ein feines Schneideeisen
in sich trägt.
Durch jene
Unterbrechungen aber, welche diese Kordilleren durch tiefe Einsenkungen erleiden, scheidet sich das ganze
System in eine
Anzahl Unterabteilungen, deren wir namentlich vier anzunehmen haben:
2) die mittelamerikanischen Kordilleren, von hier bis zur Einsenkung von
Tehuantepec sich erstreckend;
3) das
Hochland von
Mexiko,
[* 10] welches wiederum durch eine Einsenkung zwischen dem Gilaplateau und dem
Rio Grande
[* 11] nur schwach geschieden
ist von 4) den nordamerikanischen Kordilleren, welche bis zum
ArktischenMeere reichen. Diese einzelnen, in mancher
Beziehung selbständigen
Glieder
[* 12] des großen Hauptgebirgssystems der Kordilleren unterscheiden sich in ihrem Gesamtcharakter in der
Weise, daß in
Mittelamerika niedrige
Tafelländer mit nur zerstreut aufgesetzten Vulkanschloten ohne bedeutendere Gesamterhebung
überwiegen, daß in
Mexiko gewaltige Hochebenenbildungen zwischen minder bedeutenden Randgebirgen vorherrschen,
während im eigentlichen
Nordamerika
[* 13] wie in
Südamerika der
Typus des
Gebirges bezeichnet ist durch die
Einschließung großer
Hochebenen zwischen hohen Kettengebirgen. Diese wie jene erreichen in
Südamerika, in
Bolivia,
[* 14]
Kolumbien
[* 15] und
Peru ihre höchste
Erhebung; in
Nordamerika dagegen ist die Breitenausdehnung der
Hochebenen und die Zahl und reiche
Gliederung
ihrer
Gebirge eine um so größere. S. die
»Fluß- und Gebirgskarten von
Nord- und
Südamerika«.
1) Das Andessystem (oder die südamerikanischen Kordilleren) läßt zunächst seinem
Bau nach drei Hauptabteilungen erkennen: die einkettigen
Südandes, die doppelkettigen Mittelandes, mit plateauartigen Hochthälern und Gebirgsknoten und meerabgeschlossenen, salzigen
Hochseen, und die ohne wieder vereinigende
Knoten divergierenden Nordandes mit Tiefthälern. Gewöhnlicher
werden sie jedoch nach den
Ländern abgeteilt, welche sie durchziehen, und so unterscheidet man die Kordilleren
Patagoniens und
Chiles
(die erste Abteilung), die von
Bolivia,
Peru und
Quito (die zweite) und die von
Kolumbien (die dritte Abteilung).
In denGebirgen des
Feuerland-Archipels beginnend, erheben sich die dicht an die
Küste des
Ozeans herantretenden
Kordilleren von
Patagonien, mit einer Kammhöhe von höchstens 1000 m, deren höchste Gipfel der
Vulkan Minchinmadiva (2438
m) und der
gleichfalls vulkanische Nevado de
Corcovado (2289 m) zu sein scheinen. Die der von
Fjorden zerrissenen
Küste vorgelagerten
Inseln sind als die Trümmer einer westlicher, niedrigern
Gebirgskette zu betrachten. Vom 42.-25.° südl.
Br. zieht sich die schmale
Kette der Kordilleren von
Chile, mit einer mittlern Kammhöhe von 3-4000
m und bedeutenden, nordwärts an
Höhe
rasch zunehmenden Hochgipfeln (darunter der 6834 m hohe
Aconcagua).
Der Ostabfall geschieht stufenartig durch vorgelagerte Berglandschaften oder (im N.) durch
Hochebenen;
im W. fällt das
Gebirge steil zum
StillenOzean ab (vgl.
Chile). Etwa am
Wendekreis des
Steinbocks beginnen die Kordilleren von
Bolivia
und
Peru, indem sich aus einem mächtigen
Plateau, in das sich die Kordilleren von
Chile an ihrem nördlichen Ende ausbreiten, zwei gewaltige
Gebirgsketten erheben, mit weiten Verzweigungen gegen O., an deren
Fuß ein
Saum von
Sümpfen und Urwaldungen sich hinzieht,
während der Küstenrand dürr und sandig ist. Von den beiden Hauptketten streicht die westliche (peruanische), die Küstenkordillere,
auch speziell als
Andes bezeichnet, mit einer mittlern Kammhöhe von gegen 4700 m längs des
Ufers des
Ozeans, zu dem sie jäh abfällt, mit zahlreichen kegel- oder glockenförmigen Vulkangipfeln (darunter der 6415 m hohe
Sahama, der höchste thätige
Vulkan der
Erde) bis weit in die
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Region des ewigen Schnees sich erhebend, während die östliche Kette, die Cordillera Real oder Königskordillere, zackige Kämme
mit einer Menge spitziger und zerrissener Piks zeigt, die ebenfalls, wie der Illimani (6400 m) und der Sorata (6544 m), in die
Region des ewigen Schnees hineinragen. Zwischen beiden Kordillerenästen liegt das große Hochplateau von
Bolivia (s. d.) in 3800-4000 m Mittelhöhe, ein, mit Ausnahme des östlichen
Teils, abflußloses Hochbecken, in dessen Innerm sich die Gewässer in dem Titicaca- und Aullagassee (s. d.)
sowie in Salzsümpfen sammeln. Im O. schließt sich an die Cordillera Real das von ostwestlich streichenden Abzweigungen der
Andes gebildete bolivianische Gebirgsland an. Vom Titicacasee an nehmen die beiden Hauptketten und die
zwischen ihnen liegenden, durch Querjoche voneinander getrennten Hochebenen eine nordwestliche Richtung an. Die westliche Kette
behält ihre Geschlossenheit bei, während die östliche von einer Reihe von Querthälern des Marañon und seiner Zuflüsse
durchbrochen wird. An dem Gebirgsknoten von Loja wendet sich das System wieder in die ursprüngliche Meridianrichtung;
es beginnt die 2600-2800 m hohe, kaum 35 km breite Hochebene von Ecuador, welche durch Querjoche in drei Abteilungen geteilt
ist und auf den umrandenden Ketten im N. von der gewaltigen Doppelreihe der Vulkane
[* 17] von Ecuador beherrscht wird, unter denen
auf der Ostkette der Cotopaxi (5943 m) und Antisana (5746 m) die bedeutendsten sind, während sich auf der
Westkette der Iliniza und der 6310 m hohe Chimborazo erheben. Am Gebirgsknoten von Pasto beginnen die Kordilleren von Kolumbien, welche
in drei Ketten zerfallen, die nicht mehr hoch gelegene Plateaus umschließen, sondern durch tief eingeschnittene
Flußthäler geschieden sind und das Quellgebiet des Magdalenenflusses umfassen.
Die östliche Kette ist die Kordillere von Cundinamarca, die sich über die noch einmal bis 4580 m aufragende Sierra Nevada
von Merida bis zu den Küstengebirgen von Venezuela hinzieht. Die mittlere Kette (mit dem Pik von Tolima, 5584 m) ist
die höchste und erreicht unter 5° nördl. Br. die Grenze des ewigen Schnees; die westliche Kette, die Kordillere von Choco,
deren mittlere Höhe nicht über 1500 m beträgt, bildet den Übergang zu den Gebirgen von Mittelamerika. Ein Zweig dieser Kette
verläuft bis auf die Landenge von Panama, sinkt aber hier zu einem Hügelzug herab und ist im Quellgebiet
des Atrato durch eine tiefe Schlucht von der eigentlichen Kordillere von Choco getrennt.
Man hat deshalb auch wohl diesen Ausläufer der westlichen Kette der Kordilleren von Kolumbien als Isthmuskordillere von Darien und Panama
den Andes als selbständiges Glied
[* 18] des Kordillerensystems von Amerika an die Seite gestellt. Von jener Schlucht,
in welcher das Quellgebiet des Atrato mit demjenigen des dem StillenOzean zufließenden San Juan in offener Verbindung steht,
zieht sich diese Isthmuskordillere mit einer mittlern Kammhöhe von kaum 500-600 m in weitem Bogen
[* 19] bis zu der Senke bei Panama
und bedingt durch ihren Verlauf, zuerst nach N., dann nach NW. und endlich nach W., die auffallende Abänderung
der Küstenrichtung des Kontinents.
Das ganze Andessystem bedeckt einen Flächenraum von etwa 1,817,000 qkm (33,000 QM.). Die
größte Längenausdehnung dieses Gebirgszugs beträgt mit allen Krümmungen 7300 km, die größte Breite
[* 20] desselben (an der
Wasserscheide zwischen dem RioMadeira
[* 21] und Pilcomayo zwischen 19 und 20° nördl. Br.) 920 km, die geringste
bekannte Breite im südlichen Chile zwischen der Corcovadobai und
der patagonischen Steppe 178 km, die mittlere Breite 500 km
und die mittlere Kammhöhe gegen 3000-3500 m. Tiefere Einsattelungen, welche einen leichtern Verkehr zwischen den Ebenen
des Ostens und der pazifischen Küste ermöglichen, besitzt das Andessystem nur im äußersten Norden
[* 22] und im S., wo unter 40°
südl. Br. noch ein Paß
[* 23] von kaum 800 m von Valdivia allerdings nach den noch fast öden LandschaftenPatagoniens hinüberführt.
Wenig nördlicher aber besitzen die Pässe bereits Höhen von nahezu 4000 m (Paß von Cumbre, 3221 m), und
in den Kordilleren von Bolivia und Peru gibt es keinen einzigen Paß von unter 4000 m, während sich solche bis über 4700 m erheben.
Trotzdem hat man begonnen, über solche Höhen durch Eisenbahnen Verkehrswege zu eröffnen, die alle andern Gebirgsbahnen der
Welt an Großartigkeit und Kühnheit der Anlage weit hinter sich lassen. Während unsre Brennerbahn in 1367 m
kulminiert, übersteigt die Arequipa-Punobahn in Südperu eine Paßhöhe von 4580 m, die berühmte Oroyabahn weiter im N.
sogar eine solche von 4769 m Höhe, also fast der Höhe des Montblanc. - Das Charakteristische dieses Gebirgssystems
sind die ungeheure Meridianausdehnung bei verhältnismäßig geringer Breite, die Teilung in Parallelketten, welche durch großartige
Knoten zusammengeschürzt werden, um wieder auseinander zu laufen, die Mannigfaltigkeit der eingeschlossenen Hochländer, der
steile Abfall nach W., die seltenen und höchst beschwerlichen Pässe, die engen Schluchten (quebradas) mit ihren bis zur kleinsten
Krümmung und Windung aneinander passenden Wänden, die Seil- oder Hängebrücken, die, über Abgründe gespannt,
bei jedem Luftzug wiegenartig hin- und herschwanken, der Reichtum an edlen Metallen, die Verteilung der zahlreichen Vulkane,
die in drei Gruppen getrennt auftreten, welche der Richtungsachse der Kette folgen.
Auf die Gruppe von Neugranada und Quito mit 20 meist thätigen Vulkanen folgt nach einem vulkanlosen Zwischenraum
von 1750 km die Vulkanreihe von Peru und Bolivia mit 15 Vulkanen, nach einer neuen Lücke von 1010 km die Gruppe von Chile mit 33 Vulkanen.
Im ganzen kennt man 68 Vulkane, von denen etwa die Hälfte noch thätig ist (vgl. Amerika, geologische
Übersicht). Von Gletschern zeigen die Gipfel in den tropischen Gegenden nur geringe Andeutungen (so z. B.
am Illimani).
Erst unter 35° südl. Br. findet sich am Descabezado von Máule in Chile ein Eisfeld, und von da weiter nach S. werden die Gletscher,
die ganz denen der Alpen
[* 24] gleichen, immer häufiger; unter 46° 45' erreichen sie bereits das Meer. Den
landschaftlichen Charakter der Kordilleren schildert Pöppig also: »Grausenhafte Einöde, völlige Nacktheit der unermeßlichen
Felswände, ein riesiger Maßstab,
[* 25] spärliche Vegetation der schluchtenähnlichen Thäler, fortdauernde Zerstörung und Herabrollen
der in endloser Gleichförmigkeit und Kahlheit sich ausdehnenden Bergwände und eine furchtbare Wildnis, welche
nirgends durch freundlichere Szenen unterbrochen wird, sind die ersten und auffallendsten Züge in dem ungewöhnlichen Bilde.
Die Kordilleren erscheinen in der Ferne und Nähe stets als eine ungeteilte Wand, über die nur in seltenen Fällen einzelne Spitzen ragen.
Ihre einzelnen Gruppen liegen als unermeßliche, aber gleichförmige Massen da, an denen sich ein besonderer
Ausdruck der Trägheit und Starrheit bemerklich macht. Aber gerade der Umstand, daß die Natur es zu verachten schien, hier
durch Kontraste den Ausdruck des Großartigen hervorzubringen oder zu erhöhen, veranlaßt es, daß die Kordilleren einem jeden mehr
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