Maßstab 1:21500
Klampenborg und Umgebung.
Maßstab 1:85000
Zum Artikel »Kopenhagen«.
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diesen, den alten Pfarrkirchen, kommen noch die Johanneskirche (aus freiwilligen Beiträgen 1856-61 aufgeführt) und die Stephanskirche, beide in Nörrebro, die Jakobskirche in Österbro, die Matthäuskirche in Westerbro und die Paulskirche im östlichen Teil der Stadt, die vier letzten seit 1870 größtenteils aus freiwilligen Beiträgen erbaut; ferner die Schloßkirche auf Christiansborg, die Kirche in der Citadelle, die reformierte Kirche (seit 1688), die römisch-katholische Kirche (in byzantinischem Stil, 1842 eingeweiht), die Methodistenkirche (1864 bis 1865 erbaut); endlich die Synagoge, 1833 eingeweiht.
[Profangebäude.]
Das königliche Residenzschloß Christiansborg (1733-40 von Christian VI. erbaut, 1794 durch eine Feuersbrunst gänzlich zerstört, darauf bis 1828 neuerbaut) ist sehr groß, aber architektonisch nicht gelungen. Die dem Schloßplatz zugewendete Hauptfassade hat eine Länge von 113 m, die damit parallel laufende Fassade ist in der Mitte unterbrochen und hat hier eine Kolonnade von 32 dorischen Säulen. Die Hauptgebäude des Schlosses wurden durch eine Feuersbrunst bis auf die Mauern in Asche gelegt, wobei der schöne Rittersaal, die Gemächer des Höchsten Gerichts, des Reichstags, der Nationalgalerie etc. gänzlich zerstört wurden und viele Kunstwerke verloren gingen, während die meisten Gemälde gerettet wurden.
Die Nebengebäude des Schlosses, welche die an der Südseite desselben befindliche große Reitbahn (mit einer Wasserkunst in der Mitte) einschließen, sind: ein großes Reithaus, Ställe für 200 Pferde, ein altes Hoftheater und Wohnungen für das Hofpersonal. Im NW. hängt das Hauptgebäude des Schlosses mit der Schloßkirche und im SO. mit den meisten auf dem Slotsholm gelegenen öffentlichen Gebäuden zusammen; darunter sind zu nennen: das Gebäude der Ministerien oder das sogen. Kanzleigebäude nebst anstoßendem Palast, das Gebäude des Geheimen Archivs, der Provianthof, das Arsenal des Landetats oder das Zeughaus und die große königliche Bibliothek.
Außerdem liegen auf dem Slotsholm, doch isoliert: die Börse, 1619-40 im Renaissancestil (holländisch) erbaut, 127 m lang und 18 m breit, und das Thorwaldsen-Museum, 1839-48 im Stil der etruskischen Grabbauten errichtet, eine Art Mausoleum über dem Grab Thorwaldsens, welches sich in einem innern Hof befindet. Auf Kongens Nytorv steht das im Renaissancestil 1874 gebaute neue Nationaltheater, ferner das Schloß Charlottenborg, 1672 erbaut, welches als Kunstakademie eingerichtet ist und in Verbindung mit dem neuen Kunstausstellungsgebäude steht.
Auf Nytorv befindet sich das 1805-15 erbaute Rathaus. Der Kirche Unsrer Frau gegenüber liegt die Universität und in Verbindung mit derselben das schöne Gebäude der Universitätsbibliothek (1856-60 aufgeführt), neben diesem das zoologische Museum (1863-1869 erbaut). Im Anfang der 70er Jahre wurde der neue ausgezeichnete botanische Garten angelegt. Derselbe stößt an das astronomische Observatorium (1859-61 aufgeführt) mit der Statue von Tycho Brahe (von Bissen).
Diesem gegenüber liegt das Schloß Rosenborg, 1610-24 von Christian IV. in holländischem Stil gebaut, in welchem jetzt die chronologische Sammlung der dänischen Könige aufbewahrt wird. Der König residiert in einem der vier symmetrisch gebauten Paläste auf dem Amalienborgplatz, die andern sind teils Gliedern der königlichen Familie, teils dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten eingeräumt. Ferner sind zu nennen: Prindsens Palais, in welchem sich verschiedene Museen befinden, das Nationalbankgebäude (1866-71 aufgeführt), die Münze, das Posthaus, das Assistenzhaus und der Nikolaiwachtturm (ein Überrest der 1795 abgetragenen Nikolaikirche). Krankenhäuser:
[* ] ^[Abb.: Karte der Umgebung von Kopenhagen.]
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das Frederikshospital; das allgemeine Hospital, das Entbindungshaus, das Kommunehospital (aufgeführt 1859-63), das neue Kinderhospital, das Blegdamshospital für epidemische Krankheiten und das Öresundshospital, Quarantänehospital am Sunde (die drei letzten am Schluß der 70er Jahre erbaut), das Vestre-Hospital für Prostituierte, die Johannes-Stiftung, teilweise für alte, gebrechliche Personen, beide in den 80er Jahren aufgeführt; ferner die Hospitäler für die Armee und die Marine, das Blindeninstitut (1857-58 errichtet), das Institut für Taubstumme und das Institut für Idioten (letzteres in Frederiksberg).
Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen noch Erwähnung: das Zuchthaus für weibliche Strafgefangene in Christianshavn und die Arbeitsanstalt auf Ladegaarden zwischen Vester- und Nörrebro. Unter den Privatgebäuden sind seit 1870, besonders außerhalb der Wälle, prachtvolle Neubauten entstanden. Ein Privatmann hat dem Staate die »Marmorkirche«, eine alte Ruine, abgekauft und baut jetzt da eine neue Kirche, während auf dem umliegenden Terrain schöne Privatgebäude errichtet werden. Auf Kongens Nytorv hat die Kopenhagener Baugesellschaft das schöne Hôtel d'Angleterre gebaut, dieselbe hat auch in der engsten und schmutzigsten Stadtgegend neue Straßen und Häuser errichtet. Im ganzen geht der Strom der Bevölkerung vom Innern der Stadt, wo die Geschäftslokale immer zahlreicher werden, nach den Vorstädten, und die Wohnungsverhältnisse bessern sich, da es hier mehr Luft und Licht gibt.
[Bevölkerung.]
Kopenhagen hat (1885) 280,054 Einw.; 1635 zählte es ca. 25,000 Einw., 1735 ca. 60,000, 1835: 120,000, 1870: 181,000, 1880: 235,000 Einw. Die Steigerung war also 1870-80: 2,62 Proz., 1880 bis 1885: 3,58 Proz. jährlich. Wenn man die Nachbarorte Frederiksberg, Sundby und Utterslev mitrechnet, erreicht die Einwohnerzahl (1885) 329,224, so daß Kopenhagen fast ⅙ der Bevölkerung Dänemarks zahlt. Der Überschuß der Gebornen über die Gestorbenen war im Zeitraum 1801-80: 52,446, von 1880-85: 18,298. In denselben Perioden war der Überschuß der Einwanderung über die Auswanderung resp. 81,866 und 26,967. 47,6 Proz. der Bevölkerung waren 1885 außerhalb der Stadt geboren.
Geboren wurden im J. 1884: 10,816 (davon 2097 unehelich), gestorben sind 6964 (in beiden Zahlen 322 Totgeborne mitgerechnet). 2908 Eheschließungen fanden statt. Die überwiegende Mehrzahl der Einwohner gehört dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis an. Außerdem gibt es 1300 Katholiken, 2500 Separatisten und 3400 Juden. Zwischen den verschiedenen Klassen der Bevölkerung gibt es keine großen Abstände. Das Leben ist meistens anspruchslos und hat einen demokratischen Anstrich. Gutmütigkeit und Mäßigkeit sind hervorstechende Eigenschaften der Bevölkerung.
[Erwerbszweige.]
Von den Nahrungszweigen sind die wichtigsten Industrie und Handel. Die Industrie zählte 1885: 7822 selbständige Erwerbsthätige (davon 1196 weibliche) und 42,824 Gehilfen (davon 13,093 weibliche), der Handel 10,763 selbständige Erwerbstätige (davon 2186 weibliche) und 9709 Gehilfen (davon 1404 weibliche). Von den Gewerbtreibenden ist die überwiegende Mehrzahl in der Kleinindustrie beschäftigt. Die Großindustrie spielt eine verhältnismäßig kleine Rolle, ist aber im Steigen begriffen.
Laut der Industriestatistik von 1882 wurden Dampf- oder Gasmotoren von 255 Fabriken benutzt. Hervorzuheben sind: der Schiffbau, der Dampfmühlenbetrieb, die Guano- und Sodafabrikation, Porzellanfabriken, Maschinenfabriken, Bierbrauereien, Zuckersiedereien etc. Der Handel, besonders der Transitverkehr, und die Schiffahrt sind sehr bedeutend. 1885 wurden eingeführt 1305,3 Mill. kg und ausgeführt 271,7 Mill. kg. Am Außenhandel sind vornehmlich England, Deutschland, Schweden, Rußland und Norwegen beteiligt. Es liefen in inländischer Fahrt 5314 Schiffe mit einer Warenmenge von 157,717 Reg.-Tons ein und 5878 Schiffe mit einer Warenmenge von 179,542 Reg.-Tons aus, in ausländischer Fahrt 13,163 Schiffe mit einer Warenmenge von 971,447 Reg.-Tons ein und 13,040 Schiffe mit einer Warenmenge von 258,970 Reg.-Tons aus.
Die Handelsflotte beträgt (1885) 441 Schiffe mit einer Tonnenlast von 96,262 Reg.-Tons, darunter 155 Dampfschiffe. Die Verbindung der Stadt nicht nur mit dem Ausland, sondern auch mit dem Inland, für welches sie in jeder Beziehung das Zentrum bildet, wird durch das seeländische Eisenbahnnetz sehr befördert (s. Seeland). Durch viele Telegraphenlinien und regelmäßigen Postverkehr wird die Korrespondenz mit In- und Ausland erleichtert. Erwähnung verdient, daß die große nordische Telegraphengesellschaft, deren Linien sich über Nordeuropa, Rußland, China und Japan erstrecken, in Kopenhagen gestiftet ist und da ihren Hauptsitz hat. Im innern Verkehr der Stadt spielen die Pferdebahnen eine große Rolle (1885 betrug die Einnahme 1,800,000 Kronen).
Der Geldverkehr wird durch folgende Banken gefördert: die Nationalbank (1818 gestiftet), welche das Monopol der Zettelemission für Dänemark besitzt;
die Privatbank (1857 gestiftet);
die Landmannsbank, Hypothek- und Wechselbank (1871 gestiftet);
die Handelsbank (gestiftet 1873);
Kjöbenhavns private Laanebank (gestiftet 1854);
die Industriebank (1862 gestiftet);
die Arbeiterbank (1872 gestiftet);
die Vorschußbank (gestiftet 1873).
Mit mehreren dieser Banken sind Sparkassen verbunden. Von eigentlichen Sparkassen gibt es aber nur zwei, Bikuben und Kjöbenhavns Sparekasse. Kopenhagen ist im ganzen eine wohlhabende Stadt, aber nicht reich an großen Kapitalisten. 1862 wurde das gesamte Einkommen der Bevölkerung auf 41 Mill. Kr., im J. 1885 auf 98 Mill. Kr. veranschlagt. Die Ausgaben des öffentlichen Armenwesens betragen jährlich ca. 1½ Mill. Kr. Außerdem kann man aber die Gesamtrente der öffentlichen Vermächtnisse und der Kapitalien, welche die Wohlthätigkeitsanstalten besitzen, ferner die Einkünfte der Wohlthätigkeitsvereine und die Summen, die durch öffentliche Subskriptionen einkommen, auf (1876) 2,600,000 Kr. schätzen. Die Zahl der Wohlthätigkeitsvereine war 1876: 120 mit 42,000 Mitgliedern, die Zahl der milden Stiftungen ca. 60 mit etwa 3000 Wohnungen.
[Bildungsanstalten.]
Die öffentlichen Schulen (mit freiem Unterricht) müssen alle Kinder über sieben Jahre, die nicht anderswo Unterricht erhalten, besuchen; die Zahl dieser Schüler beträgt (1885) 20,000, die Zahl der Schüler in den übrigen Schulen der Stadt (1885) 15,000. Außer den gewöhnlichen Schulen gibt es Sonntags-, Handels-, technische Schulen u. a. Die Universität zu Kopenhagen, die einzige des Landes, ist 1479 gestiftet und wird von ca. 1200 Studierenden besucht. Die polytechnische Lehranstalt wurde 1829 gestiftet. Von den gelehrten Gesellschaften wurde die Gesellschaft der Wissenschaften 1742 gestiftet, außerdem gibt es eine Gesellschaft für die dänische Geschichte, die Nordiske Oldskrift-Selskab, eine Geographische Gesellschaft etc. Von den beiden großen öffentlichen Bibliotheken hat die
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Universitätsbibliothek ca. 250,000 und die Große königliche Bibliothek ca. 500,000 Bände. Es erschienen 1885 an Zeitungen 38, an Zeitschriften 181, an Büchern 1475 und an kleinern Schriften 492. Von Museen muß in erster Reihe das weltberühmte Thorwaldsen-Museum (s. oben) erwähnt werden mit den reichen Kunstschätzen, die der große Bildhauer seiner Vaterstadt verehrt hat. Das Museum enthält teils Thorwaldsens eigne Werke, die aus einer großen Menge von Gipsmodellen und Gipsskizzen nebst 4 Gruppen, 19 Statuen, 19 Büsten, 65 Reliefs und 1 Fries, alle aus Marmor, bestehen, teils Kunstgegenstände aus älterer und neuerer Zeit, als: Gemälde, Zeichnungen, Kupferstiche, Radierungen etc., Medaillen, Altertümer verschiedener Art, antike Gemmen und Pasten, antike Münzen, meist griechische, Gipsabgüsse von Antiken, Kupferwerke und Bücher.
Ferner sind zu erwähnen die in Prindsens Palais eingerichteten Museen: das königliche Museum für nordische Altertümer, das ethnographische Museum (beide in ihrer Art die vorzüglichsten und reichhaltigsten Sammlungen in Europa), die Kupferstichsammlung, die Münz- und Medaillensammlung etc. Zur Universität gehört das zoologische Museum mit einer berühmten Sammlung von Walfischskeletten. In der königlichen Gemäldegalerie sind namentlich Gemälde von dänischen Künstlern, in der Moltkeschen Gemäldegalerie die holländische Schule gut repräsentiert, im Schloß Rosenborg enthält die kostbare chronologische Sammlung der dänischen Könige die Kroninsignien, Juwelen etc. nebst der eigentlichen chronologischen Sammlung, zu welcher alle königlichen Schlösser beigetragen haben, was an das Herrscherhaus (seit Christian IV.) erinnern kann. Von Theatern u. a. sind zu erwähnen: das Nationaltheater (für Oper, Schauspiele und Ballett), das Volkstheater, das Kasino, das Dagmar-Theater und das großartige Sommeretablissement Tivoli (Theater, Konzertsaal etc.).
[Städtische Verwaltung.]
Kopenhagen besitzt zufolge seiner Privilegien von 1661 und des Gesetzes von 1857 eine eigne, unmittelbar vom Ministerium ressortierende Verwaltung und bildet daher eine selbständige Kommune, deren Angelegenheiten von dem Magistrat verwaltet werden, bestehend aus einem vom König ernannten Oberpräsidenten, 4 von der Bürgerrepräsentation gewählten und vom König bestätigten Bürgermeistern und 4 unbesoldeten Ratsherren, welche auf 6 Jahre von der Bürgerrepräsentation gewählt werden. Letztere besteht aus 36 Mitgliedern und wird von der Bürgerschaft gewählt (jährlich ⅙). In kirchlicher Hinsicht ist in welchem der Bischof von Seeland, der Primas des Reichs, wohnt, in 2 Propsteien und 11 Pfarreien geteilt. - Die Einnahmen der Stadt Kopenhagen betrugen 1885: 7,325,000 Kronen, die Ausgaben 7,242,000 Kr., die Aktiva 38 Mill. Kr. (außer den Kommunalgebäuden im Wert von 21 Mill. Kr.), die Passiva 22 Mill. Kr. Kopenhagen ist die Residenz des Königs, Sitz der Ministerien, des Reichstags und des Höchsten Gerichts, des Obergerichts der Inseln, der Obrigkeit des Stifts Seeland, der höchsten militärischen Behörden des Landes etc. sowie eines deutschen Berufskonsuls.
Das Wappen der Stadt läßt sich bis ins 13. Jahrh. verfolgen, wo es ein Gebäude mit drei Türmen war (wahrscheinlich das Schloß Kopenhagens vorstellend); die Türme (ohne das Gebäude) wurden in etwas veränderter Form beibehalten und bilden jetzt das Wappen, wie es von Friedrich III. nach Kopenhagens Belagerung 1661 der Stadt gegeben wurde; in dem mittlern Turm steht eine Rolandsgestalt (Symbol einer freien Reichsstadt), auf jeder Seite des Wappens ein springender Löwe. Etwa 8 km nördlich von Kopenhagen liegt Charlottenlund mit Schloß und Wald und unfern davon der prächtige, vielbesuchte Wald Dyrehaven (Tiergarten), etwa 8 qkm groß, mit Anlagen, einem Schloß und Fabriken, ferner das Bad Klampenborg am Sunde, das Bad Skodsborg u. a. Westlich von in Frederiksberg, liegen der schöne Park Sóndermarken und der Lustgarten Frederiksberghaven mit einem Schloß. S. die Karte der Umgebung von Kopenhagen.
[Geschichte.]
Kopenhagen ist sehr alt; es wird zuerst 1043 als Fischerdorf erwähnt unter dem Namen Höfn (lat. Hafnia). Waldemar I. (1157-82) legte den Grund zu der Stadt Kopenhagen. In Sagen heißt es auch Kaupmannahöfn, »Hafen der Kaufleute«. 1242 und 1248 ward es von den Lübeckern eingenommen und zum Teil niedergebrannt. 1254 erhielt es von dem Bischof zu Roeskilde, Jakob Erlandson, Stadtgerechtsame. Abermals ward es 1362 und 1368 von den Hanseaten genommen und geplündert, dagegen 1418 erfolglos von ihnen belagert. 1443 erhob Christoph von Bayern Kopenhagen zu seiner Residenz; 1479 wurde die Universität gestiftet.
Die Stadt war früh befestigt und hat mehrere Belagerungen ausgehalten, z. B. vom bis von Friedrich I. und vom bis von Christian III.; beide Male hielt sie es mit dem verjagten König Christian II. (dem Tyrannen) und mußte sich ergeben. Unter Christian IV. (1588-1648) wurde die Stadt bedeutend erweitert und verschönert, auch stark befestigt, so daß sie 1658 und 1659 dem schwedischen König Karl X. widerstehen konnte und durch ihre heldenmütige Verteidigung das ganze Reich rettete; auch 1700 wurde sie vergeblich von einer vereinigten englisch-holländisch-schwedischen Flotte bombardiert.
Seit dem Anfang des 18. Jahrh. siedelten sich hier viele französische Refugiés an. Am erlag auf der Reede von Kopenhagen die dänische Flotte der englischen. Mitten im Frieden, 2.-5. Sept. 1807, überfielen die Engländer unter Gambier von neuem die Stadt, schossen sie in Brand und führten die dänische Flotte (75 Schiffe, darunter 18 Linienschiffe und 17 Fregatten) hinweg. Es brannten dabei über 300 Häuser ab, mehrere hundert Menschen verloren das Leben. Seit der Annahme des dänischen Grundgesetzes vom versammelt sich in Kopenhagen der Reichstag des Staats. Nach längern Beratungen ward hier von den Bevollmächtigten der fünf Großmächte und andrer Seestaaten der Vertrag über die Aufhebung des Sundzolls unterzeichnet.
Vgl. Trap, Statist.-topograph.
Beskrivelse af Kongeriget Danmark, Bd. 2 (Kopenh. 1879);
»Tabelvärk til Kjóbenhavns Statistik«, Nr. 1-8, und »Statist. Oplysninger om Kjóbenhavn«, Nr. 1-3 (das. 1876-86);
Jonas, Kopenhagen und seine Umgebungen (9. Aufl., Berl. 1883);
Salmonsen, Kopenhagen und Umgegend (3. Aufl., das. 1883);
Nielsen, Norwegen, Schweden und Dänemark (in »Meyers Reisebücher«, 5. Aufl., Leipz. 1887);
Bruun, Kjóbenhavn, Skildring af dets Historie etc. (Kopenh. 1884 ff.);
Nielsen, Kjóbenhavns Historie og Beskrivelse (das. 1885).