nicht schon durch
Kauf bestimmt, so erklärt man sich der
Reihe nach, ob
man in der aufgeschlagenen
Farbe spielen will oder paßt.
Die Vorhand darf hierbei »lauern«, indem sie sich erst nach den 3 andern
definitiv erklärt.
Will niemand in der Wahlfarbe spielen, so darf ein
Spiel in andrerFarbe angesagt werden.
Man gewinnt ein
Spiel entweder 1) mit 3
Stichen oder 2) mit 2
Stichen, wenn man sie bekommt, ehe ein andrer auch 2 hat, und
wenn 3
Stiche nicht in einer
Hand
[* 2] vereinigt sind.
Trifft eine dieser
Bedingungen nicht zu, so ist das
Spiel verloren. Ist einSpiel gemeldet, und glaubt man
dem
Spieler die
Spitze bieten zu können, so ruft man, ehe ausgespielt ist,
Kontra! und kauft das Wahlblatt. War dieses aber
schon gekauft, oder wird nicht in Wahlfarbe gespielt, so darf man den 1.
Stich abwarten und dann immer noch
Kontra! rufen.
Ist
Kontra gesagt, so darf nach
Ablauf
[* 3] des 2.
Stiches, vor
Ausspielen des 9.
Blattes, ein Dritter »Rekontra«
melden und event. beide Konkurrenten
Bete machen. Für jedes gewonnene oder verlorne
Spiel wird der volle
Inhalt des
Tellers
gezogen, bez.
Bete gesetzt, sofern er nicht den Betrag von 4
Stämmen überschreitet. Etwaniger Überschuß wird nicht
gezogen und nicht gesetzt.
Wer revoltiert wird, muß nicht nur
Bete setzen, sondern auch, je nachdem in Wahlfarbe gespielt
wurde oder nicht, jedem Mitspieler 2 oder einen
Stamm auszahlen.
(franz. contraste), s. v. w.
Gegensatz, Abstich; in der
Ästhetik die
Aufmerksamkeit erregende Nebeneinanderstellung
einander widerstreitender Sinnesvorstellungen unter einem und demselbenBegriff, wodurch das Eigentümliche
einer jeden um so stärker hervortritt. Der Kontrást regt die
Lebenskraft an, entfernt das Einförmige und erhöht die
Klarheit und
Lebendigkeit der
Vorstellungen. Verschieden davon ist die
Antithese
(»Gegensatz«),
wo das Entgegengesetzte vereinigt ist, um
desto mehr voneinander geschieden zu werden, während im K. verschiedenartige Gegenstände miteinander
verglichen werden. Der in der bildenden
Kunst, dem rein Symmetrischen entgegengesetzt, wird häufig bloß für Mannigfaltigkeit
genommen; so spricht man vom Kontrást der
Schatten
[* 4] und
Lichter, des
Alters,
Geschlechts und der
Leidenschaft, in den
Gruppen, in den
Stellungen der
Figuren etc. -
das Kontrasubjekt wird nämlich vielfach im weitern Verlauf der
Fuge verwertet und wie ein zweites
Thema behandelt,
was es in der
Doppelfuge wirklich ist.
im Handelswesen der
Zettel, den
man in die
Kasse legt,
und worauf alle herausgenommenen
Posten stehen, um bei Monatsschluß danach abschließen zu können.
(lat.), gemeinschaftlicher Beitrag, namentlich alle Lieferungen an
Geld und
Naturalien, welche das Oberkommando
einer
Armee in Feindesland zur Versorgung seiner
Truppen ausschreibt. Sie unterscheidet sich dadurch von der
Requisition (s. d.), welche von einzelnen Truppenkommandos angeordnet und
von den
Truppen selbst gegen Erteilung amtlich ausgefertigter Empfangsbescheinigungen ausgeführt wird. Kontribution nennt
man ferner die
Summen, welche dem besiegten Feind vom
Sieger beim
Friedensschluß, insbesondere unter dem
Titel der Kriegskostendeckung,
auferlegt werden. In einigen
Staaten hieß so auch früher die ursprünglich wohl als
Kriegssteuer eingeführte
Grundsteuer.
[* 6] mechanische Vorrichtungen zur Überwachung verschiedener Leistungen, namentlich auf dem Gebiet der
mechanischen
Technik und des Maschinenwesens, vielfach aber auch in der chemischen
Industrie, bei
Destillationen
etc. angewandt. Von besonderm
Interesse sind die Kontrollapparate für Eisenbahnzüge,
Instrumente, durch welche während der
Fahrt eines
Eisenbahnzugs
Kurven aus einen Papierstreifen gezeichnet werden, aus denen man entweder auf die
Kraft
[* 7] oder auf die
Geschwindigkeit
der
Lokomotive
[* 8] während der einzelnen
Momente der
Fahrt schließen kann. Im erstern
Fall gehört der Kontrollapparat
zu den
Kraftmessern, im letztere zu den Geschwindigkeitsmessern.
Als
Kraftmesser ist bei vielen
Bahnen der Kontrollapparat von Holzt eingeführt. Derselbe wird zwischen
Lokomotive und
Tender
an
Stelle der
Kuppelung
[* 9] eingeschaltet und muß somit die ganze Zugkraft der ersternübertragen. Seine Wirkungsweise
ist aus nebenstehender
[* 1]
Figur zu ersehen. In derselben bedeutet a eine Zugstange, welche von der
Lokomotive herkommt; dieselbe
wirkt an dem kürzern
Arm des
Hebels b, dessen längerer
Arm wiederum auf den kurzen
Arm des
Hebels c wirkt. Am Ende des langen
Armes von c schließt sich die
Federd an, welche nur den 40. Teil der Zugkraft auszuhalten hat, sich aber
40mal so stark ausdehnt, als die Zugstange a sich bewegt. Mit dem
Hebel
[* 10] c ist nun ein Schreibstift verbunden, welcher auf
einem durch Uhrwerk langsam bewegten Papierstreifen eine
Kurve zeichnet, deren
Abscissen der Zeit, derenOrdinaten
der Zugkraft proportional werden, und aus welcher man ein deutliches
Bild von der
Größe des Zugwiderstandes während der
ganzen
Fahrt erhält.
Für die Messung und Registrierung von Zuggeschwindigkeiten und Haltezeiten sind verschiedene Prinzipien in Anwendung. Der
Kontrollapparat von
Preuß bezweckt nur die Registrierung der
Fahr- und Haltezeiten überhaupt, um die
Pünktlichkeit der Lokomotivführer kontrollieren zu können, und bedient sich hierzu des elektrischen
Stroms, welcher durch
die Er-
schütterungen der Fahrt momentan geschlossen und wieder geöffnet wird, während er bei Stillstand geöffnet bleibt. Der
Anker
[* 12] eines Elektromagnets, welcher bei Schluß des elektrischen Stroms angezogen, bei Öffnung wieder losgelassen wird, erzeugt
hierbei auf einem durch Uhrwerk bewegten Papierstreifen mittels einer Nadel eine Punktreihe, solange der Zug
in Bewegung ist,
während sich die Haltezeiten durch Unterbrechung derselben bemerkbar machen. Der neue Kontrollapparat von Finckbein u. Schäfer
registriert auch die Fahrgeschwindigkeiten. Er besteht im wesentlichen aus einem Zentrifugaltachometer mit horizontaler Achse,
bei welchem die Schwerkraft durch Federkraft ersetzt ist.