aus einem
Hinterhalt hervorbrach und über die Zerstreuten
Tod und Verderben brachte. Konradin und
Friedrich vonBaden
[* 2] entkamen nur
durch die
Schnelligkeit ihrer
Rosse und flohen über
Rom
[* 3] nach
Astura, um von hier aus nach
Sizilien
[* 4] zu entkommen.
Schon hatten
sie das
Schiff
[* 5] bestiegen, als sie, von
Johann Frangipane verraten, eingeholt und an
Karl ausgeliefert wurden.
Sie wurden nach
Neapel
[* 6] geführt und hier als »Frevler gegen die
Kirche, Empörer und
Hochverräter an dem rechtmäßigen König«
angeklagt und, obwohl von den
Richtern freigesprochen, von
Karl selbst zum
Tod verurteilt. Am führte man die
Jünglinge
und zwölf
Gefährten auf den Marktplatz in
Neapel, wo der
Henker ihrer harrte.
(lat.),
Blutsverwandtschaft (s.
Verwandtschaft). ^[= (Cognatio, Consanguinitas), das auf Zeugung, resp. Abstammung und die dadurch entstandene Gemeinscha ...]
(lat.),
Einsegnung, besonders des
Brots und
Weins beim
Abendmahl, wobei die Einsetzungsformel
gesprochen oder gesungen und das Zeichen des
Kreuzes gemacht wird;
daher konsekutiveWirkung, spätere
Wirkung, Nachwirkung, und konsekutiveErscheinungen (symptomata consecutiva), verschiedene
Störungen in den Verrichtungen, die nach dem
Ausgang
mancher
Krankheiten fortdauern oder eintreten.
(lat.), Zustimmung, Einwilligung, z. B. des
Vormundes zu
Rechtsgeschäften der Bevormundeten, der Eltern zu der
Ehe ihrer
Kinder, der militärischen Obern zu den
Ehen der
Soldaten, der Obrigkeit zur gerichtlichen Verpfändung eines
Grundstücks, daher
man in manchen Gegenden
die
Schuld- und Pfandurkunden Konsensurkunden zu nennen pflegt, u. dgl.
Vgl.
Consensus.
(lat.), die
Folge von etwas unter Berücksichtigung der innern
Notwendigkeit, also Folgerichtigkeit, im
Gegensatz zur Inkonsequenz, der Folgewidrigkeit;
in der
Polemik das
Verfahren, aus den Behauptungen des Gegners auffallende, gesuchte oder weit hergeholte
Folgerungen zu ziehen, um ihn dadurch lächerlich zu machen oder zu widerlegen.
(lat.), erhaltend, der
Erhaltung geneigt, zur
Erhaltung dienend, am Hergebrachten festhaltend und auf dessen
Erhaltung bedacht, besonders im staatlichen
Leben. Die
Konservativen bilden in politischen
Körperschaften im
Gegensatz zu den
Liberalen besondere
Parteien, welche jedoch nie schlechtweg nur die Aufrechthaltung des Bestehenden erstreben, sondern vielfach,
wie z. B. die
Tories in
England, die
Freikonservativen im deutschen
Reichstag, nur einer Überstürzung der Änderungen und
Reformen
abgeneigt sind und einen langsamen, regelmäßigen Fortschritt vorziehen. Dem Umstand, daß die
Konservativen in
Deutschland
[* 10] in der
Regel die Regierungspartei gebildet haben, ist es zuzuschreiben, wenn man vielfach als gleichbedeutend mit
regierungsfreundlich nimmt, obgleich die
Begriffekonservative Partei und Regierungspartei sich keineswegs schlechthin decken.
Konservativismus,Gesinnung und
Streben der
Konservativen.
(neulat., ital. Conservatorio, franz.
Conservatoire),
Name der größern Musikschulen, aus welchen die
Schüler zu
Komponisten,
Lehrern,
Virtuosen etc. ausgebildet
werden. Der
Name Konservatorium stammt aus dem
Italienischen, ist aber von
Haus aus keineswegs darum gewählt, weil
diese Anstalten die echte, wahre
Kunst »konservieren« sollen, sondern conservatorio heißt im
Italienischen Bewahranstalt,
Pflegehaus, Waisenhaus; die ersten Konservatorien waren in der That nichts andres als
Waisenhäuser, in denen die dafür beanlagten
Kinder musikalisch ausgebildet wurden, so in dem 1537 gegründeten Conservatorio
Santa Maria di
Loreto zuNeapel,
ferner den drei auch noch im 16. Jahrh. in
Neapel entstandenen
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Sant' Onofrio, Della pietà und Dei poveri di Giesù Cristo. Ähnlich hießen die ältesten Musikschulen Venedigs nicht Conservatorio,
sondern Ospedale (Hospital). Die drei ältesten neapolitanischen Musikschulen (die vierte ging bald ein) wurden gegen Anfang
dieses Jahrhunderts vereinigt; 1813 wurde der Anstalt der NameReal collegio di musica beigelegt. In neuerer
Zeit sind in Italien
[* 13] noch viele andre Konservatorien entstanden (zu Mailand,
[* 14] Bologna, Florenz,
[* 15] Turin
[* 16] etc.). Älter als diese, überhaupt
das älteste außeritalienische Konservatorium ist das berühmte Conservatoire de musique zu Paris
[* 17] (gegründet 1784), der Organisation
nach das großartigste aller existierenden.
In den größern Provinzialhauptstädten Frankreichs sind sogen. Sukkursalen (Zweiginstitute, Filialen) des Konservatoriums
errichtet (zu Marseille,
[* 19] Toulouse,
[* 20] Nantes,
[* 21] Dijon,
[* 22] Lyon,
[* 23] Rouen).
[* 24] Ein gleichfalls schon älteres Institut von
vortrefflicher Tendenz und Organisation ist das Konservatorium zu Prag
[* 25] (eröffnet an welchem außer dem praktischen und theoretischen
Musikunterricht auch geregelter allgemeiner Schulunterricht erteilt wird (vgl. Ambros, Das in Prag, Prag 1858). Das Konservatorium der Gesellschaft
der Musikfreunde in Wien
[* 26] wurde als Singschule unter Salieri eröffnet; 1819 kam eine Violinschule
hinzu, und 1821 wurde die Anstalt zu einem wirklichen Konservatorium erweitert.
Das Dresdener königliche Konservatorium wurde vom Kammermusiker Tröstler gegründet und 1859 von F. Pudor
übernommen unter DirektionWüllners, jetzt von den Hauptlehrern geleitet. Die Anstalt ist Instrumentalschule, Opernschule,
Schauspielschule und Seminar für Musiklehrer. Eines vorzüglichen Rufs erfreute sich auch längere Zeit hindurch das Konservatorium zu
Stuttgart,
[* 32] 1856-57 von Stark, Faißt, Lebert, Laiblin, Brachmann und Speidel begründet (Direktoren: Faißt und
Scholl); besonders als Klavierschule war dieses Konservatorium sehr berühmt.
Eine staatliche Anstalt ist die königliche Musikschule zu München, begründet 1867, neuorganisiert 1874; an der Spitze steht
der Hofmusikintendant Konservatorium v. Perfall, die Inspektion der Instrumental- und Theorieklassen hat J. ^[Josef] Rheinberger. Die Organisation
ist insofern eine ganz ausgezeichnete und des Staats würdige, als, ähnlich wie am Prager Konservatorium, über die
musikalische Ausbildung die allgemeine Bildung nicht vernachlässigt wird. Auch in Würzburg
[* 33] ist eine königliche Musikschule,
die sich guten Besuchs erfreut (Direktor Kliebert).
Noch jung, aber gut dotiert und mit guten Lehrkräften besetzt ist das Hochsche Konservatorium zu
Frankfurt
[* 34] a. M., 1878 unter Direktion von J. ^[Joachim] Raff begründet aus den Mitteln eines Legats des verstorbenen Hoch daselbst
(jetziger Direktor B. Scholz). Durch Sezession von Lehrkräften dieser Anstalt entstand das »Raff-Konservatorium«
daselbst (1883). Von sonstigen deutschen Musikschulen, deren beinahe jede größere Stadt eine
oder mehrere hat, seien noch hervorgehoben: das Scharwenkasche in Berlin
[* 35] (gegründet 1882), das Institut
für Kirchenmusik in Breslau,
[* 36] das Konservatorium zu Hamburg
[* 37] (v. Bernuth), die Musikschule zu Frankfurt a. M., das großherzogliche Konservatorium zu Karlsruhe
[* 38] (H. Ordenstein), das fürstliche Konservatorium zu Sondershausen,
[* 39] die kirchliche Musikschule (Haberl) in Regensburg,
[* 40] das städtische in
Straßburg
[* 41] i. E. (DirektorStockhausen; gegründet 1855, reorganisiert 1873), die großherzogliche Orchester-
und Musikschule in Weimar
[* 42] (DirektorMüller-Hartung; gegründet 1872), das Schwantzersche und Luisenstädtische in Berlin etc.
In Wien besteht ein sehr besuchtes, in drei Abteilungen geschiedenes Klavierinstitut der Gebrüder Eduard und AdolfHorak (Schulen
in Wieden, Mariahilf und der Leopoldstadt); in Budapest
[* 43] bestehen die Landesmusikakademie, deren Ehrendirektor
Fr. Liszt war, das Nationalkonservatorium (Direktor E. Bartay) und die Ofener Musikakademie (Szantzner), in Graz
[* 44] die Musikbildungsanstalt
von J. ^[Johann] Buwa, in Innsbruck
[* 45] die Musikschule des Musikvereins (1818 gegründet; Direktor J. ^[Josef] Pembaur); in Lemberg
[* 46] die Musikschule des Galizischen Musikvereins (Mikuli), in Salzburg
[* 47] die Musikschule des Mozarteums (O. Bach).
Die bedeutendsten schweizerischen Musikschulen sind die
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