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er nach Deutschland [* 2] zurückkehrte. Die Strapazen des Kreuzzugs hatten seine geistige Kraft [* 3] gelähmt. Er überließ den Krieg wider den Herzog Welf seinem Sohn Heinrich, der jenen auch bei Flochberg entscheidend schlug, und versöhnte sich später mit dem alten Gegner, während nun Heinrich der Löwe die Fahne des Aufruhrs erhob. Inzwischen nahm Konrads Kränklichkeit zu, namentlich seit dem plötzlichen Tod seines Sohns Heinrich, und er starb in Bamberg, [* 4] noch ehe er die beabsichtigte Romfahrt hatte unternehmen können. Zu seinem Nachfolger bestimmte er, da sein zweiter Sohn, Friedrich, noch ein Kind war, seinen Neffen, den Herzog Friedrich III. von Schwaben. Hierdurch sicherte er seinem Haus die glanzvolle Stellung, welche er selbst zu erreichen nicht im stande gewesen. Vermählt war Konrad mit Gertrud, Tochter des Grafen Berengar von Sulzbach.
Vgl. Jaffé, Geschichte des Deutschen Reichs unter Konrad III. (Hannov. 1845);
Bernhardi, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Konrad III. (Leipz. 1883).
4) Konrad IV., der zweite Sohn Kaiser Friedrichs II. von dessen Gattin Isabella, der Erbin von Jerusalem, [* 5] geb. 1228, erhielt 1235 das Herzogtum Schwaben, ward 1237 an der Stelle seines abgesetzten Bruders Heinrich von den deutschen Fürsten zum römischen König ernannt und gekrönt und führte bei seines Vaters langer Abwesenheit in Italien, [* 6] zuerst unter der Leitung Siegfrieds von Eppstein, Erzbischofs von Mainz, [* 7] die Regierung in Deutschland. Er begegnete den Unabhängigkeitsgelüsten der deutschen Großen mit ebensoviel Klugheit wie Kraft.
Nachdem er seinem Vater 1238 deutsche Truppen nach Italien zur Verstärkung [* 8] zugeführt hatte, hielt er im Sommer 1240 zu Eger [* 9] einen Reichstag, wo sich die Fürsten der deutschen Kirche offen gegen den Papst erklärten; indes bald bildete sich auch in Deutschland eine päpstliche Partei, an deren Spitze Erzbischof Siegfried stand, so daß Konrad am Rhein fortwährende Kämpfe zu bestehen hatte. Gegen den am gewählten Gegenkönig Heinrich Raspe erlitt er zwar 5. Aug. durch den Verrat des Grafen von Württemberg [* 10] bei Frankfurt [* 11] eine Niederlage; aber von den Städten und dem Herzog Otto von Bayern, [* 12] der ihm 1. Sept. seine Tochter Elisabeth zur Gemahlin gab, verstärkt, behauptete er sich in Süddeutschland und trieb Heinrich nach Thüringen zurück, wo dieser starb. Dem hierauf zum Gegenkönig erwählten Grafen Wilhelm von Holland gelang es erst nach einigen Jahren, ein Heer aufzubringen. Unterdes war Friedrich II. in Italien gestorben.
Einem auf Anstiften des Bischofs von Regensburg [* 13] auf sein Leben gemachten Anschlag entging Konrad zwar; den Stürmen aber, welche der alte Erbfeind seines Hauses, der Papst, samt dem Klerus und in Verbindung mit der Habgier der weltlichen Großen wider ihn, den »Herodessohn«, erregte, war seine Kraft nicht gewachsen. Mit einem Heer, das er in Bayern und Schwaben gesammelt, zog er im Frühjahr 1251 gegen Wilhelm von Holland, ward jedoch von demselben bei Oppenheim geschlagen und mußte nach Bayern zurückgehen. Um in Italien seine Hausmacht zu befestigen, warb er mittels Verpfändung seines Hausguts in Schwaben eine Anzahl Krieger, langte im Oktober 1251 in Verona [* 14] an, fuhr zu. Schiffe [* 15] von Pola [* 16] nach Siponto, unterwarf sich mit Hilfe Manfreds Apulien und eroberte Capua und Neapel, [* 17] ward aber, im Begriff, an der Spitze eines großen Heers auch in Deutschland seine Herrschaft wiederherzustellen, von einem Fieber befallen, dem er zu Lavello unweit Melfi erlag; er hinterließ einen zweijährigen Sohn gleichen Namens, den die Italiener später Konradin (s. d.) nannten.
Vgl. Schirrmacher, Die letzten Hohenstaufen (Götting. 1871).
[Lothringen.]
5) Konrad der Rote, Herzog von Lothringen, war ein in Rheinfranken reichbegüterter Graf, der sich König Ottos I. Gunst durch Tapferkeit im Kriege gegen die aufständischen Herzöge erworben hatte und 944 das Herzogtum Lothringen und bald darauf die Hand [* 18] der Tochter des Königs, Liutgard, erhielt. Er begleitete den König 951 auf dessen erstem Zug nach Italien und wurde von demselben bei seiner Rückkehr nach Deutschland 952 als Statthalter in Pavia eingesetzt.
Da er hier mit dem Gegner Ottos, Berengar, einen Vertrag schloß, wonach derselbe gegen Anerkennung Ottos I. als Oberlehnsherrn das Königreich Italien erhalten sollte, wurde er vom König mit Vorwürfen überhäuft und verband sich mit dessen Sohn Liudolf von Schwaben 953 zum Sturz des verhaßten Herzogs Heinrich von Bayern, dem beide die feindliche Gesinnung des Königs zuschrieben. Sie zwangen Otto in Mainz zu einem schimpflichen Vertrag, den aber dieser, nach Sachsen [* 19] zurückgekehrt, für ungültig erklärte. Da in Fritzlar nicht erschien, um sich zu verantworten, wurde er seines Herzogtums für verlustig erklärt, hielt sich zwar in Mainz, konnte sich aber in seinem Herzogtum nicht behaupten, wo die Grafen und Herren sich sofort gegen seine strenge Herrschaft empörten.
Als er gar mit den Reichsfeinden, den Ungarn, [* 20] die 954 bis an den Rhein vordrangen, sich verbündete, wandten sich alle seine Anhänger von ihm, und er mußte sich in Langenzenn dem König unterwerfen, erhielt indes nur seine Eigengüter zurück. Tapfer kämpfend an der Spitze der Franken, fiel er in der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Ungarn 10. Aug. 955 durch einen Pfeilschuß in die Kehle und wurde in Worms [* 21] bestattet. Er ist der Stammvater des salischen Kaiserhauses; Konrad II. war sein Urenkel.
[Mainz.]
6) Konrad I., Erzbischof von Mainz, geborner Graf von Wittelsbach, Bruder Ottos von Wittelsbach, des ersten Herzogs von Bayern, wurde 1161 nach des Erzbischofs Arnold Ermordung vom Kaiser Friedrich I. anstatt der von der Mainzer Geistlichkeit erwählten Kandidaten Rudolf von Zähringen und Christian von Buch zum Erzbischof ernannt. Als er jedoch den vom Kaiser eingesetzten Papst Paschalis III. nicht anerkennen wollte und 1165 nach Frankreich zu Alexander III. flüchtete, ward er abgesetzt. 1166 begleitete er den Papst, der ihm die Kardinalswürde verlieh, nach Italien und wurde 1177 nach dem Frieden von Venedig [* 22] zum Erzbischof von Salzburg [* 23] ernannt.
Nach Christian von Buchs Tod nahm er 1183 das Erzbistum Mainz wieder in Besitz, stand fortan dem Kaiser treu zur Seite, beteiligte sich 1197 an dem Kreuzzug und that sich durch seine glänzenden Kriegsthaten im Morgenland hervor; auch krönte er Leo von Tarsos zum König von Armenien. 1200 nach Deutschland zurückgekehrt, suchte er durch seine Vermittelung den Ausbruch des Bürgerkriegs zwischen Philipp von Schwaben und Otto von Braunschweig [* 24] zu verhindern, starb aber auf der Rückreise von einer Gesandtschaft in Ungarn.
Vgl. Will, Konrad von Wittelsbach, Kardinal etc. (Regensb. 1880).
[Meißen.]
7) Markgraf von Meißen, Sohn des Grafen Thimo, der sich nach der von ihm erbauten Burg Wettin nannte, geb. 1098, bekämpfte seinen Vetter, den Markgrafen Heinrich II. von Meißen [* 25] ¶
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(von Eilenburg), [* 27] wurde aber von diesem gefangen und zu Jena [* 28] in Haft gehalten, bemächtigte sich jedoch, von Herzog Lothar unterstützt, nach dessen Tod 1123 der Mark Meinen, mit welcher Kaiser Heinrich V. den Grafen Wiprecht von Groitzsch belehnt hatte, und wurde in deren Besitz durch Kaiser Lothar bestätigt. Nach dem Tod Heinrichs von Groitzsch 1135 erwarb er noch die Pegauer und Zwickauer Gegend hinzu und wurde vom Kaiser mit der Niederlausitz belehnt; 1143 schenkte ihm Kaiser Konrad III. Rochlitz. Von diesem reichen Länderbesitz ist Konrad der Große beigenannt worden. 1147 beteiligte sich an dem Kreuzzug gegen die Obotriten. Er starb in dem von seinem Bruder Dedo gestifteten, von ihm selbst vollendeten Kloster auf dem Petersberg bei Halle, [* 29] in welches er zwei Monate vorher als Mönch eingetreten war. Seine Gebiete teilte er unter seine fünf Söhne.
Vgl. Schöttgen, Geschichte Konrads des Großen (Dresd. 1745).
[Montferrat.]
8) Markgraf von Montferrat, Herr von Tyros, Sohn Wilhelms III., hatte sich in den Kriegen der Lombarden gegen Kaiser Friedrich I. ausgezeichnet, nahm hierauf das Kreuz, [* 30] schlug und tötete 1186 auf der Fahrt vor Konstantinopel [* 31] den Empörer Alexis Branas, wofür er vom Kaiser Isaak Angelos mit der Hand einer kaiserlichen Prinzessin, Theodora, und dem Rang eines Cäsar belohnt wurde. Auf die Kunde von dem Fall Jerusalems setzte er 1187 seine Fahrt nach Palästina [* 32] fort, rettete Tyros, zu dessen Fürsten er ernannt wurde, vor feiger Übergabe und verteidigte es tapfer gegen Saladin, selbst als dieser Konrads bei Tiberias gefangenen Vater, den alten Markgrafen Wilhelm, in den Bereich der Geschosse [* 33] der Belagerten führte. 1189 schloß er sich dem Kreuzheer an, welches Akka belagerte, und zeichnete sich durch kühne Thaten aus.
Voller Ehrgeiz strebte er nach dem Rang eines Königs von Jerusalem, bewog daher 1191 Elisabeth, die Schwester der verstorbenen Königin Sibylle, sich von ihrem Gemahl Honfroi scheiden zu lassen und sich mit ihm zu vermählen, und suchte im engsten Bund mit König Philipp von Frankreich sein Ziel zu erreichen, während Guido sich an Richard Löwenherz anschloß. Ein heftiger Krieg entspann sich, den eben ein Vergleich vermitteln sollte, als auf Befehl des Alten vom Berge, des Hauptes der Assassinen, deren Rache Konrad durch Beraubung eines Assassinenschiffs herausgefordert hatte, in Askalon erdolcht wurde.
Vgl. Th. Ilgen, Markgraf Konrad von Montferrat (Marburg [* 34] 1880).