abgelöst wurde. In der Nähe der 453 m hohe Papststein und der 408 m hohe Pfaffenstein, sonderbar geformte und isoliert stehende
Felsen, die eine prachtvolle Aussicht gewähren.
Vgl. Manitius, Die Festung Königstein (Dresd. 1860);
Moser, Die Festung Königstein und Umgebung
(Pirna 1872). -
2) Königstein im Taunus, Stadt und besuchter Luftkurort im preuß. Regierungsbezirk
Wiesbaden, Obertaunuskreis, 373 m ü. M., hat ein Amtsgericht, eine Kaltwasserheilanstalt, eine Kuranstalt für Brustleidende
(Falkenstein), Saffianfabriken, Ölmühlen und (1885) 1714 meist kath. Einwohner. Über der
Stadt auf einem 455 m hohen Felsen das ehemals sehr feste, 1796 von den Franzosen gesprengte Bergschloß Königstein 2 km nordöstlich
die schöne Burgruine Falkenstein (s. d. 6).
Stadt und Badeort in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Plan, an der Kaiser Franz-Josephsbahn, 5 km von Marienbad,
in 628 m Meereshöhe, hat 5 Mineralquellen (Eisensäuerlinge) mit Kurhaus und Badeanstalt, hübsche Villenanlagen,
ein Dampfsägewerk, ein Bezirksgericht und (1880) 2112 Einw. Die
beiden wichtigsten Mineralquellen sind die Viktorsquelle, ein Stahlwasser, welches in 10,000 Teilen Wasser 29,57 Teile Kohlensäure,
0,85 kohlensaures Eisenoxydul, überhaupt 7,27 feste Bestandteile enthält und bei Blutarmut, schlechten Säften, allgemeiner
Körperschwäche, Nervosität und bei Frauenkrankheiten bewährt ist, dann die Richardsquelle, ein reiner
Säuerling, welcher in 10,000 Teilen Wasser 21,46 Teile Kohlensäure, vollkommen eisenfrei, an festen Bestandteilen 1,08 enthält
und als vortreffliches diätetisches und Erfrischungsgetränk sowie als Heilmittel bei Katarrhen dient. Dabei das im 17. Jahrh.
erbaute, neuerlich restaurierte Schloß Königswart des Fürsten Metternich mit großem Park, Kapelle und reichen Sammlungen
von Münzen, Altertümern, Porträten (meist Geschenken), Büchern etc.; hier fand 26. Aug. 1840 die dem Julivertrag folgende Königswarter
Konferenz statt. Nordöstlich von Königswart der Kurort Sangerberg mit kalten Eisenquellen und (1880) 2415 Einw.
Vgl. Kohn, Der Kurort
Königswart (Wien 1873).
Flecken in der sächs. Kreis- und Amtshauptmannschaft Bautzen, am Schwarzwasser, hat
ein Schloß, ein Blindenasyl, bedeutende Teichfischzucht (jährlich über 12,500 Doppelzentner Karpfen) und (1885) 932 evang.
Einwohner.
Hier 19. Mai 1813 siegreiches Gefecht Barclay de Tollys gegen die italienische Division Pery, fast gleichzeitig mit
dem Gefecht bei Weißig.
(Aqua regis, Salpetersalzsäure), Mischung von 1 Teil Salpetersäure mit 2-4 Teilen
Salzsäure, eine dunkelgelbe oder rotgelbe Flüssigkeit, welche beim Erwärmen rotbraun wird und reichlich Dämpfe von eigentümlichem,
an Chlor- und Untersalpetersäure erinnerndem Geruch entwickelt. In dem Königswasser wird der Wasserstoff der Salzsäure (HCI) auf Kosten
der Salpetersäure zu Wasser oxydiert, und es entsteht freies Chlor, welchem das Königswasser seine energische Wirkung
verdankt.
Die Wirkung der beiden Säuren aufeinander währt so lange, bis die Flüssigkeit mit Chlor gesättigt ist; wird letzteres dann
durch ein Metall fortgenommen, so schreitet sie weiter fort, und es werden immer neue Mengen von Chlor frei. Das Königswasser löst mit
wenigen Ausnahmen alle Metalle und verwandelt sie in Chloride und zwar in die chlorreichsten Verbindungen,
welche sie zu bilden
vermögen. Am energischten wirkt Königswasser bei 40-50°. Man kann es ersetzen durch eine Mischung von Salzsäure und Salpeter oder
von Salpetersäure mit Kochsalz oder Salmiak. Geber benutzte bereits eine solche Mischung von Salpetersäure
und Salmiak zum Lösen des Goldes, und die Bezeichnung Königswasser findet sich zuerst bei Basilius Valentinus. Sie bezieht sich auf das
Vermögen der Mischung, den König der Metalle, das Gold, zu lösen.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Köln, Kreis Sieg, in reizender Lage am Rhein und am Fuß des Siebengebirges
sowie an der Linie Friedrich Wilhelmshütte-Niederlahnstein der Preußischen Staatsbahn, hat eine katholische und eine neue
evang. Kirche, ein Amtsgericht, Weinbau, Schiffahrt und (1885) 3049 meist kath. Einwohner, darunter zahlreiche
Steinmetzen, welche die in der Umgegend gebrochenen Trachytsteine bearbeiten und versenden.
Oberhalb Königswinter der Drachenfels (s. d.),
die Wolkenburg und die malerischen Ruinen der ehemaligen Abtei Heisterbach (s. d.).
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Schweidnitz, Knotenpunkt der Linien Breslau-Halbstadt und Liegnitz-Kamenz
der Preußischen Staatsbahn, mit Porzellanfabrikation u. 1377 Einw.
Auf der Stelle des Bahnhofs hatte Friedrich d. Gr. während der Einschließung im Lager von Bunzelwitz (18. Aug. bis 9. Sept. 1761) sein
Zelt aufschlagen.
das von einem König beherrschte Land (Königreich), dann die Würde und Machtstellung eines Königs. So spricht
man zuweilen von dem Königtum von Gottes Gnaden im Gegensatz zu dem modernen konstitutionellen Königtum.
Wilhelms-Kanal, ein Kanal in der Provinz Preußen, zwischen der Atmat (einer Mündung des Memelarms Ruß), der
Minge und der Stadt Memel, sichert die Verbindung zwischen Fluß und Stadt Memel, welche durch die dem Kurischen Haff drohende Versandung
fraglich geworden war.
Kreisstadt im russisch-poln. Gouvernement Kalisch, an der Warthe, in sumpfiger Gegend, mit Ruinen einer alten
Burg, schöner Pfarrkirche, Reformatenkloster, Synagoge, Baumwoll- und Tuchfabriken und (1880) 8008 Einw.
(Coningh), 1) Salomon, holländ. Maler, geb. 1609 zu Amsterdam, war Schüler David Colyns', Fermandos und Moeijaerts,
seit 1630 Mitglied der Malergilde zu Amsterdam. Er hatte sich nach Rembrandts früherer Manier gebildet,
in dessen Weise er Porträte und Historienbilder malte, nur mit geringerer Kraft des Ausdrucks und geringerm Reichtum des Kolorits.
Bilder von ihm befinden sich in Berlin (Berufung des Matthäus zum Apostelamt; Krösos zeigt dem Solon seine Schätze),
Dresden, Stuttgart u. a. O. Er starb um 1668.
2) Philipp, holländ. Maler, geb. 1619 zu Amsterdam, bildete sich bei Rembrandt zum Landschaftsmaler aus und stellte mit Vorliebe
ausgedehnte Flachlandschaften dar, welche sich durch Größe der Auffassung auszeichnen. Von seinen seltenen Bildern befinden
sich einige im Reichsmuseum in Amsterdam, im Museum Boymans in Rotterdam und in Frankfurt a. M. Er starb 1689.
3) David de, niederländ. Maler, geb. 1636 zu Antwerpen, war Schüler von Peter Boel daselbst,
mehr
wurde 1663 Meister der Lukasgilde und malte lebende und tote Tiere, Früchte, Blumen und Stillleben in der Art des Jan Fyt. Er
machte Reisen durch Deutschland und Frankreich und ging 1670 nach Rom, von wo er 1687 nach Antwerpen zurückkehrte. 1699 siedelte
er nach Brüssel über. Seine Bilder sind selten. Ein Stillleben von toten Enten besitzt die kaiserliche
Galerie zu Wien.