Bücherder, bildeten im hebräischen
Kanon ein
Ganzes, erscheinen aber in der
Septuaginta und
Vulgata in zwei
Teile zerlegt. Die
B. d. Könige, enthalten die Geschichte des
VolkesIsrael von
Davids letztem Lebensjahr an und sind auf Grundlage
der Reichsannalen und andrer
Quellen nach den
Forderungen eines bestimmt hervortretenden religiösen Geschichtspragmatismus
wahrscheinlich gegen Ende des
Exils, bis in dessen Mitte ihr
Bericht reicht, abgefaßt.
Kommentare lieferten
Keil (2. Aufl.,
Leipz. 1876), Thenius (2. Aufl., das. 1873)
und
Bähr (Bielef. 1868).
Stadt im östlichen
Böhmen,
[* 15] an der Mündung derAdler
[* 16] in die
Elbe, an der Österreichischen Nordwest-,
der
Pardubitz-Reichenberger und der
Lokalbahn Königgrätz-Wostromierz gelegen, hat eine gotische
Kathedrale, eine bischöfliche
Residenz,
ein
Rathaus mit städtischem
Museum, ein
Theater,
[* 17] ein Schulgebäude, hübsche
Promenaden und (1880) mit der
Garnison 8166 Einw.
Von industriellen Etablissements befinden sich in der Stadt selbst eine vorteilhaft bekannte Metallmusikinstrumentenfabrik,
eine
Klavier-, eine Harmoniumfabrik und eine Bierbrauerei,
[* 18] in der nächsten Umgebung eine
Zucker- und eine Maschinenfabrik.
Königgrätz ist Sitz eines
Bischofs, eines
Domkapitels und bischöflichen
Konsistoriums, einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts,
eines
Hauptsteueramtes, hat ein Staatsobergymnasium, eine
Lehrerbildungsanstalt, eine städtische
Oberrealschule, eine
Fachschule
für Kunstschlosserei, ein theologische Diözesanlehranstalt, eine
Bibliothek und ein Taubstummeninstitut;
es besitzt ferner eine Gasanstalt, eine
Wasserleitung
[* 19] und eine
Sparkasse. Die Stadt war bis vor wenigen
JahrenFestung.
[* 20] Als Vorstädte
von Königgrätz gelten: Kuklena (3794 Einw.), Neu-Königgrätz (2266 Einw.),
Pauchow (870 Einw.),
Schlesische Vorstadt (619 Einw.). - Königgrätz war schon um 1062 befestigt und
wurde 1362 der
KöniginElisabeth als Witwensitz zugeteilt, von welcher Zeit an der
Ort denNamen Königgrätz statt
des bisherigen Hradec
(Grätz) erhielt. Königgrätz litt viel im Hussitenkrieg (1424 wurde
Ziska hier begraben) sowie auch im Dreißigjährigen
und Siebenjährigen
Krieg. Die jetzigen Festungswerke stammen aus den
Jahren 1780-89.
Nach Königgrätz wird in der preußischen
Kriegsgeschichte die entscheidende
Schlacht des
Preußisch-deutschenKriegs
(s. d.) benannt, welche vielfach auch als die von
Sadowa bezeichnet wird, mit Unrecht, da bei diesem Dorf weder
das
Hauptquartier des Siegers war, noch die
Entscheidung fiel.
Eher könnte
Chlum Anspruch darauf erheben, die
Schlacht mit seinem
Namen zu bezeichnen. Von Anfang an war es die Absicht des österreichischen
Hauptquartiers gewesen, die
Armee an der obern
Elbe auf dem
Plateau von Dubenetz zur Entscheidungsschlacht zu konzentrieren, und als die
Preußen,
[* 21] ehe diese
Bewegung vollendet war, über die Grenzpässe in
Böhmen eindrangen, waren ihnen zur
Deckung der Konzentrierung nur
einzelne
Armeekorps entgegengeworfen worden, welche in den glänzenden
Gefechten der letzten Junitage besiegt, teilweise aufgerieben
wurden.
Benedek mußte daher die
Armee, welche bereits geschwächt, erschüttert und zur
Initiative unfähig war, 1. Juli weiter rückwärts
in eine
Stellung bei Königgrätz führen, welche für die
Verteidigung gut gewählt war. Zwischen dem rechten
Ufer
der
Elbe und der
Bistritz zu beiden Seiten der
Straße von Horsitz nach Königgrätz erhebt sich das
Terrain stufenförmig in zahlreichen
Hügeln, welche durch flache, mit Gehölz und Dörfern besetzte
Mulden getrennt werden und bei
Chlum, von wo die ganze Gegend
übersehen werden kann, ihre höchste
Höhe erreichen.
auch war es ein Nachteil, daß die
Elbe im
Rücken war. Im
Zentrum bei Lipa standen das 3. und
10., in der
Reserve das 1. und 6.
Korps;
die zurückgebogenen
Flügel bildeten rechts das 4. und 2., links die
Sachsen
[* 22] und das 8.
Korps;
im ganzen 220,000 Mann mit 500
Geschützen. So erwartete
Benedek vom 1. Juli ab den feindlichen
Angriff, obwohl
er so sehr alles Vertrauen zu sich und der
Armee verloren hatte, daß er am 2. den
Kaiser telegraphisch bat, noch
vor der unvermeidlichen
Katastrophe um jeden
PreisFrieden zu schließen.
Auf preußischer Seite standen die ersteArmee (2., 3., 4.
Korps)
in Horsitz, die Elbarmee (7. und 8.
Korps) bei Smidar, die zweite
(Garde, 1., 5. und 6.
Korps) bei
Königinhof, im ganzen 240,000
Mann. Man erwartete, den Feind, wenn überhaupt, erst jenseit der
Elbe zu einer Entscheidungsschlacht bereit zu finden. König
Wilhelm, welcher 2. JuliGitschin eingetroffen war und den Oberbefehl übernommen hatte, befahl deshalb nach
einer Unterredung mit dem
PrinzenFriedrichKarl, daß den stark angestrengten
Truppen ein paar Ruhetage gegönnt würden, und
beschloß, sich selbst für den 3. Juli nach
Königinhof zum
Kronprinzen zu begeben. Als aber im
Lauf¶
mehr
und am Abend des 2. von den Vorposten der ersten Armee Meldungen einliefen, daß an und jenseit der Bistritz starke feindliche
Truppenmassen aufgestellt seien, befahl der König nach einem Kriegsrat den Angriff auf dieselben: die erste und die Elbarmee
sollten mit Tagesanbruch angreifen, die sofort benachrichtigte zweite Armee von Königinhof aufbrechen
und sobald wie möglich von Norden
[* 24] her dem Feind in die rechte Flanke fallen. PrinzFriedrichKarl, im Glauben, nur drei österreichische
Korps und die Sachsen vor sich zu haben, beschloß, bei Sadowa die Bistritz zu forcieren, die Höhe von Lipa zu erstürmen und
das feindliche Zentrum zu durchbrechen, während die Elbarmee von Nechanitz aus einen Stoß auf den feindlichen
linken Flügel ausführen sollte.
Obwohl das Eingreifen des Kronprinzen der Sicherheit halber befohlen war, schien es doch nicht notwendig. Am 3. Juli gegen 8 Uhr
[* 25] früh begann der Angriff, den der König selbst von der Höhe von Dub leitete, und verlief anfangs ganz der
Erwartung gemäß. Die erste Armee, in drei Kolonnen vorgehend (das 3. Korps blieb in Reserve), forcierte die Bistritz; der rechte
Flügel (3. Division) besetzte Dohalitzka und Mokrowous, das Zentrum (4.
und 8. Div.) Sadowa und das Sadowagehölz; der linke
Flügel (7. Div.) drang über Benatek in den Swiebwald vor, die Elbarmee eroberte Nechanitz.
Schon um 10 Uhr waren diese Erfolge errungen. Aber alle weitern Angriffe auf die Höhen von Lipa und Problus scheiterten. Die
österreichischen Stellungen waren zur Verteidigung vortrefflich eingerichtet, die Stärke
[* 26] des Feindes viel beträchtlicher,
als man geglaubt; vor allem war seine Artillerie überlegen. Gegen die 200 gezogenen Geschütze
[* 27] der Österreicher,
welche nach und nach um Lipa auffuhren und die vorher abgemessenen Ziele mit einem wütenden Schnellfeuer beschossen, konnte
die preußische Artillerie, welche diesseit der Bistritz in ungedeckter Stellung auffuhr, zum Teil noch aus glatten Geschützen
bestand und bei dem trüben, regnerischen Wetter
[* 28] die Position und Distanz der feindlichen Batterien nur schwer
unterscheiden konnte, nicht aufkommen und sie auch nicht hindern, die preußische Infanterie mit einem Hagel von Granaten
[* 29] zu
überschütten. Namentlich die 7. Division unter General v. Fransecky im Swiebwald geriet in eine gefährliche Lage. Ähnlich
ging es der Elbarmee, welche die von