mehr
an den Höfen, wo sie förmlich in das Zeremoniell aufgenommen worden sind.
an den Höfen, wo sie förmlich in das Zeremoniell aufgenommen worden sind.
(lat.), zusammenfalten, verwickeln (gewöhnlich im Partizip: kompliziert, gebraucht);
Komplikation, Zusammenfaltung, Verwickelung;
in der Medizin Verbindung mehrerer Krankheiten, entgegengesetzt dem Morbus simplex.
Unter »kompliziertem Knochenbruch« oder Komminutivbruch versteht man einen solchen, bei dem die bedeckende Haut [* 2] an der Bruchstelle zerrissen ist.
(franz.), Vereinigung zu einem verbrecherischen Zweck (s. Teilnahme am Verbrechen).
Bibel, [* 3] s. Polyglotte. ^[= (griech., "vielzungig"), Wörterbuch, welches mehrere Sprachen umfaßt; Ausgabe eines ...]
(lat.), Seitenkräfte, s. Parallele Kräfte. ^[= Um die Wirkung zweier paralleler und gleichgerichteter Kräfte (P und Q der Fig. 1), welche ...] [* 4]
auch etwas ausgleichend beilegen;
in der Malerei technischer Ausdruck für das erste Entwerfen eines Bildes (s. Komposition);
in der Musik Bezeichnung für die gesamte Thätigkeit des schaffenden Tonkünstlers, die Ausarbeitung eines Tonstückes (vgl. Kompositionslehre).
s. v. w. Tonsetzer, Tondichter.
(lat.), in grammatischem Sinn, s. Zusammensetzung. ^[= (Komposition), in der Grammatik: die Vereinigung zweier oder mehrerer verschieden- oder gleichartige ...]
Kompositen
[* 1]
(Zusammengesetztblütige,
Vereintblütler,
Korbblütler,
Synanthereen), dikotyle
Familie aus der
Ordnung der
Aggregaten, die größte im
Pflanzenreich, meist ausdauernde, weniger einjährige
Kräuter, auch
Halbsträucher, aber nur sehr
wenige baum- und strauchartige
Pflanzen mit wechsel- oder gegen-, bei einigen auch quirlständigen Blättern;
Nebenblätter fehlen. Der
Blütenstand
[* 5] ist immer ein
Köpfchen
[* 1]
(Fig. 1), welches von einer
Hülle (involucrum,
Außenkelch,
[* 6] calyx
communis) umgeben ist, die aus einer Anzahl von Hochblättern, sogen.
Schuppen (squamae), gebildet wird. Dieser ganze
Blütenstand
der Kompositen
wird auch
Blütenkörbchen (calathlum) genannt. Der Blütenboden desselben (receptaculum) ist bald
scheibenförmig flach, bald mehr oder weniger stark konisch
[* 1]
(Fig. 2) und immer von den meist zahlreichen
Blüten dicht besetzt.
Die krautartigen oder trocknen
Schuppen stehen bald in einer einfachen, bald in vielen
Reihen und liegen dann dachziegelartig
aufeinander; seltener sind sie unter sich verwachsen. Sie endigen bisweilen in einen
Dorn oder tragen
ein eigentümliches Anhängsel. Auf dem
Receptaculum stehen die
Blüten nackt, oder jede von einem meist trockenhäutigen,
nicht grünen, schuppenartigen
Deckblatt (Spreublatt, palea) gestützt. Bei wenigen Kompositen
sind wenig- oder sogar einblütige
Köpfchen zu einem größern
Kopf mit ähnlichem gemeinsamen Involukrum vereinigt.
Alle Kompositen
blüten stimmen in folgenden Merkmalen überein: Der
Fruchtknoten ist unterständig, die
Blumenkrone gamopetal,
aus fünf vereinigten
Blumenblättern bestehend;
die fünf Staubgefäße [* 7] stehen abwechselnd mit den Saumabschnitten der Blumenkrone, ihre Fäden sind im Rohr der Blume befestigt, meist untereinander frei;
die Antheren hängen aber als eine Röhre zusammen, durch welche der fadenförmige Griffel hindurchgeht.
Letzterer steht auf dem Scheitel des Fruchtknotens im Grunde der Blume und ist daselbst von einem ringförmigen Diskus umgeben, an seinem Ende geht er in zwei verschieden gebildete Narbenschenkel über. Der Fruchtknoten ist einfächerig und enthält eine einzige grundständige Samenknospe. Ein eigentlicher Kelch am Grund außerhalb der Blumenkrone fehlt; dafür entwickelt sich bei vielen Gattungen an dieser Stelle eine sogen. Federkrone (pappus), welche erst zur Fruchtzeit ihre vollkommene Ausbildung erreicht. Bisweilen ist dieselbe nur ein kleiner, kronenförmiger Rand, oder sie besteht aus kleinen, trocknen Schüppchen [* 1] (Fig. 3) oder bildet dornige Zähnchen [* 1] (Fig. 4); in vielen Fällen aber erscheint sie in Form von Haaren oder Borsten von bedeutender Länge, die entweder einfache Strahlen oder federartig geteilt sind [* 1] (Fig. 5). Solche eigentliche Haar- und Federkronen versehen an den Früchten häufig den Dienst eines Flugapparats und sind ein Mittel zur weiten Verbreitung derselben durch den Wind; die mit Widerhäkchen, Stacheln u. dgl. versehenen Früchte werden leicht durch pelztragende Tiere verschleppt.
Die Frucht ist eine Achene, deren einziger Same bisweilen mit der Fruchtwand zusammenhängt und einen geraden Embryo mit flachen Kotyledonen, nach unten gekehrtem Würzelchen und ohne Endosperm enthält. Die Blüten eines Köpfchens sind entweder sämtlich Zwitterblüten und haben auch gleichgestaltete Blumen (sämtlich Zungenblüten, d. h. die Blumenröhre ist einseitig, gegen den Umfang des Köpfchens, mit ihrem Saum band- oder zungenförmig verlängert), oder sie sind alle lippenförmig, indem der Saum derart ungleich ist, daß er eine zweilippige Bildung annimmt.
Zweitens können die am Rand eines jeden Köpfchens stehenden Blüten von den in der Mitte desselben befindlichen verschieden sein; jene heißen dann Strahlblüten [* 1] (Fig. 6), diese Scheibenblüten [* 1] (Fig. 7). Die letztern sind immer so gen. Röhrenblüten, d. h. ihre Blumenkrone ist röhrenförmig mit trichterförmigem, regelmäßig fünfzähnigem Saum; die Strahlblüten aber sind meist Zungenblüten mit strahlig nach außen gerichteten Zungen. Dabei sind die Scheibenblüten zwitterig, die Strahlblüten weiblich und fruchtbar, oder die Strahlblüten sind geschlechtslos oder doch un-
[* 1] ^[Abb.: Fig. 1. Blütenköpfchen.
Fig. 2. Blütenboden.]
[* 1] ^[Abb.: Fig. 3, 4 u. 5. Formen der Federkrone.]
[* 1] ^[Abb.: Fig. 6. Strahlblüte.
Fig. 7. Scheibenblüte.] ¶
fruchtbar. Bisweilen werden die Scheibenblüten getrenntgeschlechtig, indem sie in den einen Köpfchen nur die weiblichen,
in andern nur die männlichen Organe entwickeln; die weiblichen und die männlichen Köpfchen können dann ein- oder zweihäusig
sein. Bei einigen wenigen Kompositen
(z. B. Calendula) sind die Strahlblüten fruchtbar und die Scheibenblüten unfruchtbar. Man teilt
die Kompositen
nach der Form der Blumenkrone in folgende Unterfamilien:
1) Röhrenblütige (Tubuliflorae), welche Röhrenblüten und häufig außerdem zungenförmige Strahlblüten besitzen. Diese bringt man wieder in zwei Abteilungen: Cynarocephalen oder Cynareen, bei denen der Griffel unter den Narben knotig verdickt und pinselförmig behaart ist, und Korymbiferen, bei denen der Griffel gleichförmig ist.
2) Zungenblütige (Liguliflorae oder Cichoriaceen), welche lauter Zungenblüten besitzen und häufig auch mit Milchsaftgefäßen in den vegetativen Teilen versehen sind.
3) Lippenblütige (Labiatiflorae), mit lauter lippenförmigen Blumen.
Vgl. Lessing, Synopsis generum Compositarum (Berl. 1832);
Bentham, On the classification, history and geograph. distrib. of Compositae (Lond. 1873).
Die ca. 10,000 Arten der Kompositen
machen fast den zehnten Teil der höhern Gewächse aus und sind über die ganze
Erde verbreitet, am zahlreichsten in den warmen Zonen, gegen die Pole wie gegen den Äquator hin in allmählich abnehmender Häufigkeit.
Viele werden als Nahrungs- und Genußmittel, als Arznei-, Zier- und Farbepflanzen
[* 9] benutzt; noch andre liefern
fette u. ätherische Öle.
[* 10]