konstatiert sich dies durch
Passen aller
Spieler, und das
Blatt
[* 2] wird übersprungen.
Wer ein »schönes
Blatt« hat und es im
Spiel
anbringt, zieht ein, was darauf steht; wer aber ein schönes
Blatt behalten muß, setzt den darauf stehenden Betrag bête.
Wer alle seine
Karten mit einemmal los wird, macht »Opeca« oder
»volle
Hand«:
[* 3] er zieht alles, was auf der Tafel gesetzt ist, und erhält außerdem die
Augen oder, nach
Abmachung, Kartenzahl
der andern vergütet. - Kometenspiel hieß auch ein älteres, dem
Boston
[* 4] ähnliches
Kartenspiel.
[* 1] ein zur Aufsuchung von
Kometen
[* 5] dienendes
Fernrohr,
[* 6] welches möglichst lichtstark sein und bei geringer
Vergrößerung ein großes Gesichtsfeld besitzen muß. In früherer Zeit waren die zu dem genannten
Zweck
verwendeten
Instrumente sehr einfach; der berühmte Kometenentdecker Messier bediente sich z. B.
eines
Fernrohrs von nur 2
FußLänge und 2½
Zoll Öffnung, das bloß fünfmal vergrößerte, aber ein Gesichtsfeld von 4°
besaß. Die neuern
Instrumente sind größer;
Merz hat Kometensucher bis zu 6
PariserZoll Öffnung konstruiert, Secretan
sogar einen von 7
Zoll Öffnung für die
Sternwarte
[* 7] zu
Marseille
[* 8] hergestellt.
Vielfach sind sie altazimutal, öfters aber auch parallaktisch montiert. Da solche
Instrumente selten fest aufgestellt, sondern
meist im
Freien benutzt werden, so müssen sie bequem transportabel und schnell aufstellbar sein; auch
ist darauf zu sehen, daß der Beobachter beim Durchmustern einer größern
Region des
Himmels die
Lage seines
Kopfes nicht sehr
zu ändern braucht. Es wird deshalb bei altazimutaler
Montierung das Okularende des
Fernrohrs so kurz wie möglich gemacht,
oder man wendet auch ein gebrochenesFernrohr, wie bei kleinen
Universalinstrumenten, an (vgl.
Altazimut).
Für parallaktische
Montierung hat Villarceau eine
Anordnung gegeben, bei welcher das
Auge
[* 9] des Beobachters immer an derselben
Stelle bleibt, und es ist von
Schneider in
Währing für die
WienerSternwarte ein Kometensucher von 6
Zoll Öffnung und 4½
FußBrennweite
in dieserWeise montiert worden; vgl. beistehende
Skizze. Viertelkreisförmige
Rahmen verbinden die Deklinationsachse
F F mit der Polarachse P sowie mit dem
Fernrohr S derart, daß das Okularende des letztern stets im Schnittpunkt beider Achsenverlängerungen
bleibt; q q sind Gegengewichte. Vgl.
Bahnsucher.
(engl. comfort, spr. kommfört), eigentlich Stärkung,
Trost, Bequemlichkeit;
in weiterm
Sinn gebraucht für den Inbegriff leiblichen und seelischen Wohlbefindens,
insbesondere für häusliche Behaglichkeit, insofern sie durch praktische und geschmackvolle Einrichtung erzeugt wird.
Komfortabel
(engl. komfortable, spr. kommförtebl), bequem, behaglich;
(griech.) heißt nach
Aristoteles ein Ungereimtes (eine
Thorheit), das unschädlich (sowohl für den
Thoren als
für uns selbst) ist. Der
Eindruck desselben ist infolge der erstern
Eigenschaft ein angenehmer (durch das
Bewußtsein eignen
Besserwissens und dem
Thoren überlegener
Klugheit), infolge der letztern kein unangenehmer (da das Unschädliche
uns weder ein
Mitgefühl, sei es nun
Mitleid oder
Schadenfreude, noch
Furcht für uns selbst einflößt).
Dasselbe ist wesentlich
Verstandes-, keineswegs, wie das
Erhabene (s. d.),
Vernunft- oder, wie das
Tragische (s. d.) oder
Tragikomische
(s. d.), Gemütssache. Lebhafter
Sinn für das Komische muß daher weder mit gleicher
Ehrfurcht vor demErhabenen
noch mit warmem
Gefühl für das Unglück verbunden sein; religiösen und gefühlvollen
Menschen kann es um seiner (wenigstens
scheinbaren)
Herz- und
Gefühllosigkeit willen frivol erscheinen. Grundlage desselben ist jederzeit ein
Kontrast zwischen der
Thorheit, die komisch, und der
Klugheit, welcher sie komisch erscheint
(Sancho Pansa, der einen seichten
Graben für
einen Abgrund hält und zitternd über demselben an einem
Ast schwebt, ist für den ruhigen Zuschauer komisch); da aber beide nur
verschiedene
Grade der Einsicht sind, so folgt, daß das Einsichtslose (die leblose
Natur, das
Tier, das unmündige
Kind, der
Geisteskranke) nur insofern komisch erscheinen kann, als ihm die mangelnde Einsicht von dem lachenden
Zuschauer untergeschoben (das Leblose beseelt, das
Person- und Verstandlose persönlich und mit Verstandesfähigkeit ausgerüstet
gedacht) wird.
Unverschuldete
Thorheit (Unwissenheit) ist daher ebensowenig komisch wie körperliche Gebrechlichkeit (unverschuldetes Ungeschick).
Da das Komische wesentlich Persönlichkeit voraussetzt, so leuchtet ein, daß es von denjenigen
Künsten, welche, wie die
Musik und die
Baukunst,
[* 11] die
Darstellung des Persönlichen ausschließen, selbst ausgeschlossen, dagegen
in der
Plastik,
Malerei (komisches Genrestück) und
Poesie (komisches
Lied, komisches
Epos, komischer
Roman, komisches
Drama oder
Komödie) am Platz ist. Je nachdem die beiden
Glieder
[* 12] des
Kontrastes
(Klugheit und
Thorheit) an verschiedene
Personen
(Kluge und
Dumme) verteilt oder in einer und derselben
Person vereinigt sind, wird das Naiv- oder
Objektiv-Komische
und das Bewußt- oder
Subjektiv-Komische unterschieden; bei jenem erscheint die komische
Person andern, bei diesem sich selbst
komisch, ergötzt sich an ihrer eignen
Thorheit, um welcher
Verwandtschaft mit dem (guten)
Humor (s. d.) willen letztere Art des
Komischen das Humoristisch-Komische heißt. Je nachdem der zur Einsicht in die
Thorheit des Belachten
erforderliche
Grad von Einsicht ein höherer oder niedrigerer ist (»der
Engel lacht über den
Menschen, der
Erzengel über den
Engel und Gott über alle«,
Jean Paul), wird das
Fein- oder Hochkomische und das Grob- oder Niedrigkomische unterschieden.
Unterarten des Feinkomischen sind das Lächerliche und die humoristische
Posse, des Niedrigkomischen das
Burleske und der possenhafte
Humor; jene beiden belächeln, diese beiden belachen wir. Die
Auflösung des Komischen erfolgt,
wie die des
Tragischen (s. d.), durch Aufhebung des
Kontrastes, indem das anscheinend Thörichte als verständig, die anscheinende
Thorheit als Spielmaske der
Klugheit
(Hamlets verstellter
Wahnsinn) erkannt wird.