dikotyle, etwa 240
Arten umfassende, in den
Tropen einheimische
Familie aus der
Ordnung der
Myrtifloren,
Holzpflanzen mit einfachen, lederartigen Blättern und regelmäßigen, zwitterigen oder vielehig-zweihäusigen
Blüten.
Sie
unterscheiden sich von den übrigen
Myrtifloren hauptsächlich durch den ungefächerten
Fruchtknoten sowie die vom
Scheitel
desselben herabhängenden
Samenknospen und schließen sich in verwandtschaftlicher Beziehung zunächst
an die
Onagraceen und Rhizophoraceen an.
Jagstkreis, auf einem Bergvorsprung im Kocherthal, südlich bei
Hall
[* 2] (s. d.
3), 1078 als Benediktinerkloster gegründet, 1488-1802 ein weltliches Ritterstift, jetzt Sitz des württembergischen Ehreninvalidenkorps.
Interessant ist die alte viertürmige
Kirche (1075-1115 erbaut, 1707-15 im Rokokostil restauriert) mit
mancherlei Sehenswürdigkeiten.
Vgl.
Mejer, Beiträge zur Geschichte von Komburg
(Hall 1867).
(franz. cambuse), die Schiffsküche, auf kleinen
Schiffen meist an
Deck, auf größern, z. B. Ozeandampfern,
auf dem Hauptdeck, auf
Kriegsschiffen im
Zwischendeck oder in der
Batterie eingebaut.
AntonEmanuel von, Landwirt, geb. zu
Humpoletz in
Böhmen,
[* 3] widmete sich 1829 der
Landwirtschaft, wurde 1835 in
gräflich Thunschen
Diensten Zentraldirektionssekretär in
Tetschen, studierte zwei Jahre in
Hohenheim, erhielt 1840 die
Direktion
der Thunschen Herrschaft Peruc, wurde 1844 Zentraldirektor, später Domänenrat und funktionierte bis 1874 als
Generalbevollmächtigter des
GrafenThun. In allen diesen
Stellungen schuf er zeitgemäße und bedeutungsvolle
Reformen im Betrieb
der
Landwirtschaft und steigerte die
Erträge auf eine früher nie geahnte
Höhe. 1856-73 übernahm er auch mit großem Erfolg
für viele andre Großgrundbesitzer die Neuorganisation des landwirtschaftlichen Betriebs, führte denselben
aber überall nur kurze Zeit durch. Komers leitete 1855-66 die nach seinen
Plänen errichtete erste
Ackerbauschule in
Tetschen-Liebwerda,
seit 1856 auch die landwirtschaftliche
Mittelschule daselbst und wurde nach Umwandlung der erstern in eine höhere landwirtschaftliche
Lehranstalt Mitkurator und Oberdirektor derselben. Er beteiligte sich vielfach an Bestrebungen landwirtschaftlicher
Vereine und
Korporationen und war unter anderm
Präsident der Patriotischen ökonomischen
Gesellschaft fürBöhmen und der nach
seinen
Plänen gegründeten
LandwirtschaftlichenKreditbank,
Präsident des
LandwirtschaftlichenKlubs für
Böhmen, des
Komitees
für naturwissenschaftliche Durchforschung
Böhmens und des
Landeskulturrats, bis ihn seit 1872 zunehmende Kränklichkeit zwang,
von seinen zahlreichen Ämtern zurückzutreten. Er lebt gegenwärtig in
Iglau.
[* 4] 1879 wurde ihm der erbliche
Ritterstand verliehen. 1861 bis 1882 gab er das von ihm begründete »Jahrbuch
für österreichische Landwirte nebst landwirtschaftlichem Geschäftskalender« heraus und schrieb außerdem: »Die
LandwirtschaftÖsterreichs«
(Prag
[* 5] 1863);
»Die Bodenkrafterschöpfung« (das. 1864);
»Der heutige Standpunkt der Bodenerschöpfungsfrage« (das.
1868);
Weltkörper, welche durch die weniger scharf abgegrenzten
Umrisse ihrer Gestalt, einen wenigstens bei den größern
vorhandenen Lichtschweif, die geringe
Dichtigkeit ihrer
Massen und die eigentümlichen Verhältnisse ihrer
Bahnen charakterisiert
werden. Kometen sind in allen
Jahrhunderten beobachtet worden, besonders zahlreich aber im gegenwärtigen, wo von vielen Seiten
mit
Ausdauer nach ihnen gesucht wird.
Ihre Anzahl betrug:
Von den Kometen dieses
Jahrhunderts waren aber bloß einige 20 dem unbewaffneten
Auge
[* 7] sichtbar, die meisten nur teleskopisch. Ein
Schluß aus diesen Sichtbarkeitsverhältnissen auf die wirkliche
Größe eines Kometen ist jedoch im allgemeinen nicht statthaft,
weil Helligkeit und scheinbareAusdehnung
[* 8] bestimmt werden durch die
Entfernung des Kometen von
Sonne
[* 9] und
Erde.
Die
Bewegungen der Kometen sind scheinbar ganz unregelmäßig; einige bewegen sich rechtläufig (direkt), d. h.
in derselben
Richtung wie die
Planeten,
[* 10] andre dagegen rückläufig (retrograd), d. h. in entgegengesetzter
Richtung. Sie durchstreifen
alle Teile des
Himmels, ohne, wie die
Planeten, auf gewisse Gegenden desselben beschränkt zu sein, indem
ihre
Bahnen unter allen möglichen
Winkeln schneiden; manche sind nur kurze Zeit, kaum einige
Tage, andre mehrere
Monate lang
sichtbar. A.
Borelli war der erste, der bei dem Kometen vom
Dezember 1664 die
Ansicht aussprach, derselbe bewege sich in einer parabolischen
Bahn; schärfer bestimmte diese Hevel in seiner »Kometographie«,
und
Dörfel wies 1681 bei dem großen Kometen von 1680 nach, daß derselbe eine parabolische
Bahn um die
Sonne als
Brennpunkt beschrieb.
Eine vollständige Bahnberechnung versuchte um dieselbe Zeit
Newton und mit mehr Erfolg 1705
Halley;
Olbers 1797, später
Bessel,
Gauß und v.Oppolzer lösten das
Problem der Bahnbestimmung eines Kometen mit aller wissenschaftlich erforderlichen
Schärfe. Die meisten Kometenbahnen sind parabolisch,
Ellipsen kommen nur wenig vor, noch weniger
Hyperbeln, die überhaupt
zweifelhaft sind; doch sind möglicherweise auch viele der berechneten parabolischen
Bahnen in
Wahrheit sehr lang gestreckte
Ellipsen.
Was die Verteilung der bekannten Kometenbahnen im
Raum anlangt, so haben die meisten Periheldistanzen
zwischen 0,5 und 1,0 des
Radius der Erdbahn und zwar deshalb, weil diese Kometen der
Erde beträchtlich nahe kommen und lange in
günstigen Sichtbarkeitsverhältnissen verweilen. Die
Neigungen der Bahnebenen des Kometen gegen die
Ekliptik erscheinen völlig
nach dem
Zufall gruppiert. Auch zwischen der Anzahl der recht- oder rückläufigen Kometen und den
Periheldistanzen findet keine nachweisbare Beziehung statt.
¶
Für den Anblick mit bloßem Auge charakterisieren sich die Kometen durch die Nebelhülle oder den Kopf und den schwächer leuchtenden,
mehr oder minder langen Schweif, welcher sich bisweilen, wie bei dem Kometen von 1843 (s. Tafel,
[* 12]
Fig.
1), über einen bedeutenden Teil des Himmelsgewölbes hinzieht und bald mehr, bald weniger gekrümmt
ist
[* 12]
(Fig. 2). Derselbe fehlt bei den teleskopischen Kometen entweder ganz, oder ist nur von
geringer Ausdehnung. Seine Entwickelung erfolgt in dem Maß, wie sich der Komet der Sonne nähert, und bei der zunehmenden Entfernung
des Kometen von der Sonne verschwindet er allmählich wieder.
In der Regel ist der Schweif von der Sonne abgewendet in der Verlängerung
[* 13] der Linie, welche die Sonne mit
dem Kopf des Kometen verbindet. Gegen das Ende hin breiten sich die Schweife gewöhnlich aus und verschwinden auf dem Himmelsgrund,
was eine Verteilung der Schweifmaterie in großer Entfernung vom Kometen andeutet. Die scheinbare Ausdehnung eines Kometenschweifs
gestattet keinen Schluß auf dessen wirkliche Größe. Der 90° lange Schweif des Kometen von 1680 hatte eine lineare Länge von 20 Mill.
Meilen; der 130° lange Schweif des Kometen von 1769 erstreckte sich 11. Sept. nur auf 8 Mill. Meilen.
Die Feinheit der Schweifmaterie ist außerordentlich, indem man durch mehr als 20,000 MeilenDicke die
kleinsten Sterne ohne Lichtverlust durchschimmern sieht. Nach Bessels und Struves Messungen wird hierbei auch keine Ablenkung
des Lichtstrahls beobachtet. Eine geringe Anzahl Kometen haben mehrere Schweife gehabt, z. B. die von 1807 und 1861 zwei
[* 12]
(Fig. 3 u.
4). Das merkwürdigste Beispiel bot der Komet von 1744
[* 12]
(Fig. 5), der in der Nacht vom 7. zum 8. März sechs
fächerartig ausgebreitete Schweife zeigte, von denen jeder 4° breit und 30-44° lang war.
Die Nebelhülle, der Kopf oder die Koma fehlt bei keinem Kometen; sie hat im allgemeinen eine parabolische Gestalt und umschließt
meist einen heller leuchtenden Punkt, denKern. Die wahren Größen der kometarischen Nebelhüllen nehmen
mit der Annäherung an die Sonne ab, wie schon Hevel gefunden und später Valz, besonders aber J. ^[JohannFriedrichJulius] Schmidt
überzeugend nachgewiesen haben. Newton nahm zur Erklärung dieser Erscheinung an, daß die Kometenköpfe das Material für die
Schweife liefern, daß die Sonne eine abstoßende Kraft
[* 14] auf die Materie der Kometen ausübe, welche mit zunehmender
Entfernung rasch abnehme. Zu demselben Ergebnis kam auch Olbers durch Untersuchung der Erscheinungen, die der große Komet von 1811 zeigte
[* 12]
(Fig. 2). Er fand, daß der Kern des letztern mit der ihn einhüllenden eigentümlichen Atmosphäre in
einen hohlen, fast leeren parabolischen Dunstkegel eingeschlossen war, dessen Wände keine beträchtliche Dicke hatten und
allenthalben weit von ihm abstanden.
Da, wo man gegen die Achse zu senkrecht oder fast senkrecht durch die Wände sah, mußte nur eine geringe Helligkeit zu bemerken
sein, die gegen den Rand schnell zunahm. Später wurden die Dunstwände im Verhältnis zum Halbmesser der
innern Höhlung immer dicker, und Olbers folgerte, daß die von dem Kometen und seiner eigentümlichen Atmosphäre entwickelten
Dämpfe sowohl von diesem als von der Sonne abgestoßen würden. Nur bei wenigen Kometen ist nach Olbers ihre Repulsivkraft gegen
die Sonne groß genug, um die Schweifmaterie auch in dieser Richtung aus der eigentümlichen Atmosphäre
des Kometen herauszutreiben. Woher die Repulsivkraft stammt, ist unbekannt; doch dachte Olbers an etwas unsern elektrischen Anziehungen
und Abstoßungen Analoges, ein Gedanke, den neuerdings Zöllner wieder aufgenommen hat. Einen bedeutenden Fortschritt bezeichnen
Bessels Untersuchungen des Halleyschen Kometen (Fig. 6) im Herbst 1835. Bessel bemerkte helle, sektorartige Ausströmungen
aus dem Kern, welche ihre Lage änderten, indem sie sich von der Richtung zur Sonne rechts und links beträchtlich entfernten,
und bestimmte die Dauer jeder Schwingung
[* 15] zu 4,6 Tagen.
Die gewöhnliche Anziehungskraft der Sonne reicht zur Erklärung einer so schnellen Schwingung nicht aus,
und Bessel nahm daher eine Polarkraft an, welche einen Halbmesser des Kometen der Sonne zuzuwenden, den andern von ihr abzuwenden
strebe. Auch die Existenz langgestreckter, von der Sonne abgewandter Schweife beweist nach Bessels Untersuchungen die Thatsache
einer von der gewöhnlichen Anziehung verschiedenen Kraft. Pape hat sie 1858 auf die Erscheinungen beim Donatischen
Kometen (Fig. 7) angewandt und gezeigt, daß dessen Kern nach und nach verschiedenartige Teile ausgestoßen habe, die einer ganz
verschiedenen Wirkung der Sonne unterlagen.
Sehr nahe gleichzeitig mit dem Beginn der stärker hervortretenden Ausströmungen und der eigentümlichen Lichtanhäufung
im Schweif zeigte der Kern des Donatischen Kometen eine plötzliche Verkleinerung des Durchmessers. Die Strömungserscheinungen
des Kometen von 1861 zeigen
[* 12]
Fig. 10 u. 11, welche den mit dem
Fernrohr
[* 16] beobachteten Kopf an zwei aufeinander folgenden Abenden darstellen. Der große Komet von 1862 zeigte Schwankungen der
Helligkeit des Kerns, die sich periodisch wiederholten.
Der Durchmesser dieses Kerns war höchstens 7 Meilen, und die Reaktion der ausströmenden Massen erteilte
ihm stets eine entsprechende Drehung. ScharfeKerne kommen sehr selten vor und sind in der Regel sehr klein; manchmal fehlt
der Kern ganz, wie bei dem Kometen von 1819
[* 12]
(Fig. 8). Nach Bessels Meinung sind die Kerne der Kometen keine eigentlich festen
Körper, wie Erde, Mond
[* 17] und Planeten, sondern müssen leicht in den Zustand der Verflüchtigung übergehen können. Dies harmoniert
vollständig mit den geringen Maßen der Kometen, die zu unbedeutend sind, um sich durch Störungen der Planeten bemerkbar zu machen.
Die Kometen sind selbstleuchtend, wie sich schon aus dem Umstand ergibt, daß die Änderungen
ihrer Lichtintensität sich nicht allein aus dem Wechsel derEntfernung von der Sonne erklären lassen, und wie auch die Spektralanalyse
[* 18] gezeigt hat. Donati beobachtete zuerst das Spektrum des Kometen von 1864 und fand es bestehend aus drei hellen, im Gelbgrün, Grün
und Violett gelegenen Linien, von denen die mittelste am hellsten ist. Später haben Huggins, Secchi, Vogel
und d'Arrest an andern Kometen dieselben Linien beobachtet und deren Lage bestimmt, und Secchi hat zuerst an dem Spektrum des Kometen II.
von 1868 die Übereinstimmung dieser Linien mit denjenigen erkannt, die man im Spektrum von Kohlenwasserstoffgas beobachtet,
wenn ein elektrischer Funkenstrom durchgeleitet wird. Es sind daher wahrscheinlich glühende Kohlenwasserstoffe,
welche gewöhnlich das Selbstleuchten der Kometen verursachen.
Außer diesem Linienspektrum wird aber auch noch im Lichte des Kometenkerns ein schwaches kontinuierliches Spektrum wahrgenommen,
in welchem auch einzelne dunkle Linien erkannt worden sind; dasselbe gehört dem reflektierten Sonnenlicht an, dessen Anwesenheit
sich auch durch die teilweise Polarisation des
[* 19] Kometenlichts kundgibt. Eigentümliche Beobachtungen hat
man mit dem Spektroskop
[* 20] an den beiden hellen Kometen von 1882 gemacht, die beide der Sonne ungewöhnlich nahe kamen. Zunächst bemerkte
man bei dem am 17. März von Wells entdeckten Kometen, der am 10. Juni am Tag mit dem Fernrohr in der Nähe¶