von
Farbstoffen, dann aber auch zur quantitativen Bestimmung aller
Körper, welche gefärbte
Lösungen liefern. Bei allen Kolorimetern
vergleicht man die Färbung der zu untersuchenden
Flüssigkeit mit der einer andern
Lösung (Normallösung) oder mit der eines
farbigen
Glases und zwar in der
Weise, daß man die zu prüfende gefärbte
Flüssigkeit so lange mit
Wasser
oder
Weingeist verdünnt, bis ihre Färbung jener der Normallösung oder des Normalglases gleichkommt, oder in der
Weise, daß
man so lange die
Dicke der
Schicht der zu untersuchenden
Flüssigkeit ändert, bis das gleiche
Resultat erzielt ist.
Auf dem ersten
Prinzip beruhen die Kolorimeter von
Houton-Labillardière und Salleron, auf dem zweiten die von Collardeau
und
Reineck, während bei
Müllers Komplementärkolorimeter die Tiefe der Färbung ermittelt wird durch Messung der
Schicht
einer färbenden
Flüssigkeit, welche erforderlich ist, mit einem komplementärfarbigen Normalglas
Weiß zu geben. Bei Dubosqs
Kolorimeter (s. Figur) wird die
Flüssigkeit, deren
Farbe zu bestimmen ist, in den Glascylinder C gegossen, die
Vergleichsnormallösung in C'. In beide
Cylinder tauchen die am untern Ende mit einer Glasscheibe verschließbaren
Cylinder
T und T', welche in senkrechter
Richtung verschiebbar sind.
Die jedesmalige
Entfernung zwischen den
Scheiben und den
Böden der
Cylinder C C' kann an einem
Nonius
[* 2] abgelesen werden. DerSpiegel
[* 3] M sendet
Licht
[* 4] durch C C' auf zwei Fresnelsche Parallelepipede PP; in welchen es durch totale
Reflexion
[* 5] so gebrochen und reflektiert
wird, daß ein bei A durch das
Fernrohr
[* 6] schauender Beobachter ein in zwei Hälften geteiltes Gesichtsfeld erblickt. Man stellt
beide Hälften zu gleicher Farbenintensität ein und liest dieStellung der
CylinderT T' ab. Die
Höhen
der Flüssigkeitsschichten verhalten sich umgekehrt wie die in ihnen enthaltenen Farbstoffmengen. Zur Bestimmung des Färbungsgrades
von Zuckersäften etc. hat
Stammer ein auch für andre
Zwecke geeignetes Chromoskop konstruiert, bei welchem die
Lösung mit
einem gefärbten
Glas
[* 7] verglichen wird. Die
Dekolorimeter von
Payen, Ventzke und
Greiner sind ebenfalls für
die Zuckerfabrikation konstruiert, durch Stammers
Apparat aber mehr oder weniger verdrängt worden. Vgl.
Analyse, S. 528.
die Urbewohner des
Küstenstrichs von
Alaska, welcher sich vom
Eliasberg südostwärts bis zum Dixonsund erstreckt, sowie
der vorliegenden Küsteninseln, namentlich des
Alexander-Archipels. Sie zerfallen in zwei
Stämme: die Stikhin-Kwan, am Stikhinfluß,
und die Sitkin-Kwan, an der Sitkabai bei Neuarchangel und auf den benachbarten
Inseln.
Ihre Gesamtzahl gibt der
Zensus von 1880 auf 6757
Seelen an. Die Koloschen bilden den Übergang zu den Nutkaindianern auf der Vancouverinsel, sprechen
aber
Dialekte, die von denen ihrer Nachbarn bedeutend abweichen.
Sie sind in ihrem Äußern (s. Tafel
»AmerikanischeVölker«,
[* 15] Fig. 2), namentlich ihrer gelbbraunen
Farbe, einigermaßen verschieden
von den übrigen
IndianernNordamerikas, durchschnittlich klein, aber wohlgebaut und kräftig, führen
meist ein seßhaftes
Leben in Rindenhütten oder Blockhäusern und zeigten, ehe sie durch
Branntwein u. a. herunterkamen, große
Geschicklichkeit in Anfertigung von Haarschmuck aus
Walroß- und Haifischzähnen, Klappern,
Waffen,
[* 16] Götzenbildern, Kriegermasken,
Schnitzereien etc. Auch verwendeten sie vor Ankunft der
EuropäerKupfer
[* 17] zur Verfertigung ihrer
Dolche und Lanzenspitzen, doch
weiß man über den Ursprung des Metalls nichts; jetzt sind sie im
Besitz von
Gewehren. Gegenwärtig wird
nur noch das Korbflechten von
Frauen und Mädchen mit großer Gewandtheit betrieben. Im übrigen sind
¶
mehr
die noch immer dasselbe, kühne und schlaue Volk wie vor 100 Jahren, das den Fremden bei der Jagd auf Seehunde, Seelöwen und Pelztiere
unentbehrliche Dienste
[* 19] leistet. IhrePirogen, die oft 50-60 Menschen fassen können, bestehen aus ausgehöhlten Baumstämmen
oder aus Holzgestellen, die mit Seehundsfellen überzogen werden. Wasser, Regen, Wälder, Bären, Fische
[* 20] etc.
fassen sie als feindliche Mächte auf, deren Gunst man sich um jeden Preis erwerben muß, und an deren Spitze ein namenloses
Wesen steht, der Inbegriff des Todes, der Zerstörung und alles Unglücks.
Von großem Einfluß sind immer noch die sogen. Medizinmänner, die als Lehrer, Priester, Propheten und
Dichter in Einer Person fungieren. Der Unsterblichkeitsglaube ist bei den Koloschen vorhanden, doch beruht er auf sehr materiellen
Anschauungen. Es besteht eine Adelsklasse und der Gebrauch des Totem; die Kriegsgefangenen werden zu Sklaven gemacht, bei Leichenbegängnissen
auch geopfert.