Boden des
Turms eintreten und der herabrieselnden
Flüssigkeit entgegen emporsteigen läßt.
Gas und
Flüssigkeit kommen dadurch
in einer
Weise miteinander in innige Berührung, daß die gegenseitige Einwirkung ungemein begünstigt wird; man kann z. B.
das
Gas oder einen
Bestandteil eines Gasgemisches leicht zur
Absorption bringen und erreicht damit in manchenFällen
eine
Reinigung des
Gases, in andern eine beabsichtigte Veränderung der
Flüssigkeit.
Name eines Urvolkes in
Vorderindien, das wahrscheinlich einst das Gangesthal bewohnte, vielleicht auch im südlichen
Indien sich angesiedelt hatte und in der Bezeichnung
Kolaria, die noch jetzt in verschiedenen Teilen
Indiens
bekannt (nach andern
Kolântscha),
Namen gebend für ganz
Indien wurde, wie auch das Weltwort
Kuli (s. d.), als Bezeichnung eines
Tagelöhners, von Kol abgeleitet ist. Die Kol wohnen jetzt in
Bengalen (1881: 871,666) und in den
Zentralprovinzen (78,000). Sie
zeigen sprachlich große
Ähnlichkeit
[* 4] mit denSchan-StämmenHinterindiens, zerfallen in zahlreiche
Stämme,
beschäftigen sich wenig mit
Ackerbau; in den
Bergen
[* 5] gewinnen sie
Eisen,
[* 6] aus den
FlüssenGold,
[* 7] am meisten lieben sie aber die
Jagd und ein wanderndes
Leben und sind unter abergläubischen
Gebräuchen dem
Dienst böser
Geister (s.
Bhuta) ergeben.
Missionäre
haben sich mit einigem Erfolg unter ihnen niedergelassen. Die Gesamtzahl der unter dem
Namen Kolarier
zusammenzufassenden
Stämme kann zu 1 Mill. angenommen werden.
russ.
Halbinsel zwischen dem
WeißenMeer und dem
Eismeer, 99,000 qkm (1798 QM.), ein Bergland,
auf dem verschiedene Bergketten und kuppelförmige
Erhöhungen sich verteilen. Das Hochplateau steigt bis zu 300 m, einzelne
Berghöhen bis zu 1000 m auf.
Wälder finden sich auf dem untern Teil der
Berge in einer
Höhe bis zu 400
m, und in diese
Wälder
eingesprengt sind viele große
Seen. Der größte derselben ist der
Imandra, 852 qkm (15,5 QM.). In die
Seen ergießen sich Gebirgsbäche; aus ihnen entfließen größere
Flüsse
[* 8] ins
Meer oder in andre niedere
Seen. S.
Karte »Rußland«.
[* 9]
Stadt im russ.
GouvernementArchangel, auf der
Halbinsel Kola, am Zusammenfluß der
Tuloma und des
Flusses Kola, ist
die nördlichste Stadt des europäischen Rußland und Hauptort des russischen
Lappland, mit einem
Hafen
und 770 Einw., die von Fischfang und
Jagd leben. Kola wird schon 1264 erwähnt. Im 16. Jahrh. wurde hier eine
Festung
[* 10] angelegt,
die als Verbannungsort diente, aber von
Paul I. wieder geschleift wurde. Am ward Kola von der
englischen
FregatteMiranda beschossen und teilweise verbrannt.
bei den alten Athenern Beamte, welche von den bei gewissen Gelegenheiten geschlachteten Opfertieren die
Schinken als Naturallieferung
erhielten, zum
Lohn für die von ihnen zu besorgenden
Prüfungen.
Ihre Hauptaufgabe war
die
Einziehung und
Verwaltung der Staatsgelder,
welche sich jedoch seit der Einsetzung der
Apodekten durch
Kleisthenes auf die Gerichtsgelder beschränkten.
JosephGeorg, böhm.
Dramatiker, geb. zu
Prag,
[* 11] studierte daselbst
Philosophie, war darauf
Hauslehrer in
Pest und wendete sich später dem
Theater
[* 12] zu. Er war seit 1839 Mitglied des
Prager landständischen
Theaters, in welchem damals
neben den deutschen böhmische Sonntagsvorstellungen gegeben wurden, wurde 1869
Direktor des böhmischen
Theaters und lebt
gegenwärtig als Schriftsteller in
Prag. Unter seinen zahlreichen
Dramen sind zu nennen: »Monika« (1847),
»Primator« (1883) etc.
Kolár war ein hervorragender Charakterdarsteller auf der
Bühne und weiß auch in seinen
Dramen interessante
Typen zu schaffen.
Er hat überdies vortreffliche Übersetzungen Goethescher
(»Faust«,
»Egmont«) und Schillerscher
(»Kabale
und
Liebe«,
»Wallenstein« etc.)
Dramen geliefert und sich als geistreicher Kunstkritiker bewährt.
GeorgFriedrich,
Statistiker und
Publizist, geb. zu
Speier,
[* 13] ward als
Bürgermeister seiner Vaterstadt 1848 in
das deutsche
Parlament gewählt, war noch Mitglied des
Rumpfparlaments und trat 1849 in den bayrischen
Landtag. Nachdem er 1849 sein Bürgermeisteramt niedergelegt hatte, gab er die
»NeueSpeiererZeitung« heraus, welche 1853 unterdrückt
wurde. Von 1853 bis 1860 lebte er in Zürich
[* 14] und seitdem in
Frankfurt.
[* 15] Er trat 1863 von neuem in den bayrischen
Landtag ein, wo er
seine föderalistisch-demokratischen
Ideen verfocht und der bundesstaatlichen Einigung
Deutschlands
[* 16] sich
hartnäckig widersetzte, und wurde auch in das
Zollparlament gewählt.
Sein bekanntestes Werk ist das »Handbuch der vergleichenden
Statistik« (Zürich
1857; 8. Aufl., Leipz. 1879),
zu dem die
»Statistik der Neuzeit« (das. 1883) eine Ergänzung bildet; daneben das
kleinere
»Statistische Handbüchlein der Völkerzustands- und Staatenkunde« (5. Aufl.,
das. 1875). Außerdem schrieb er: »Geschichte der Menschheit und der
Kultur« (Pforzh. 1843, 2 Bde.);
»Die wichtigsten ältern Staatsprozesse in
England« (Leipz. 1861, 2 Bde.);
»Die Nachteile des stehenden Heerwesens« (das.
1862);
»Kulturgeschichte der Menschheit« (3. Aufl., das. 1884, 2 Bde.);