derselben und kann in
Kellern,
Brunnen
[* 2] und Höhlungen
Erstickungen herbeiführen. Ist die angesammelte
Schicht niedrig, so stirbt
ein
Hund, welcher den
Raum betritt, während ein aufrecht gehender
Mensch ungefährdet bleibt (daher der
Name der
»Hundsgrotte«
[s. d.] in Unteritalien). 1
Vol.
Wasser absorbiert bei 0°: 1,797
Vol. Kohlensäure, bei 5°: 1,450
Vol., bei 10°:
1,185
Vol., bei 15°: 1
Vol., bei 20°: 0,9Vol.;
Alkohol absorbiert bei 0°: 4,33Vol., bei 20°: 3
Vol.;
Sie ist farblos, durchsichtig, leicht beweglich, vom spez. Gew. 0,947,
dehnt sich beim Erwärmen sehr stark aus, ist wenig löslich in
Wasser, mischbar mit
Alkohol,
Äther,
Terpentinöl,
siedet bei -78°, verdampft an der
Luft äußerst schnell und entwickelt dabei so bedeutende
Kälte, daß der noch flüssige
Teil bald zu einer lockern weißen
Masse erstarrt. Diese verdunstet viel weniger schnell als die flüssige Kohlensäure, gleitet bei
leichter Berührung mit dem
Finger infolge starker Gasbildung ab, erzeugt, auf die
Haut
[* 8] gedrückt, eine
Brandblase und
Wunde, schmilzt bei -65°. Durch
Verdunstung der starren an der
Luft entsteht eine
Temperatur von -78°; rascher
verdampft ein Brei von starrer K und
Äther, und einen solchen, in welchem die
Temperatur unter der
Luftpumpe
[* 9] auf -110° sinkt,
benutzt man als sehr kräftig wirkende
Kältemischung. Flüssige Kohlensäure erstarrt darin zu einer eisähnlichen
Masse.
Kohlensäure wird von kohlensauren, stärker von ätzenden
Alkalien und
Ätzkalk,
Ätzbaryt etc., sehr lebhaft von einer lockern Mischung
aus gleichen Teilen
Ätzkalk und gepulvertem schwefelsauren
Natron absorbiert;
leitet man sie über erhitztes
Natrium, so entsteht oxalsaures
Natron;
mit
Kalium gibt feuchte Kohlensäure ameisensaures
Kali.
Gasförmige und in
Wasser gelöste Kohlensäure gibt mit
Kalkwasser einen
Niederschlag von kohlensaurem
Kalk; ein großer Überschuß
von Kohlensäure löst aber diesen
Niederschlag wieder zu doppeltkohlensaurem
Kalk, und wenn man diese
Lösung an der
Luft stehen läßt oder erhitzt, so entweicht die Hälfte der Kohlensäure, und kohlensaurer
Kalk scheidet sich aus. Das
Gas, welches
man gewöhnlich Kohlensäure nennt, ist Kohlensäureanhydrid. Die eigentliche Kohlensäure H2CO3 ist
nicht bekannt, sie ist in der wässerigen
Lösung des Kohlensäureanhydrids enthalten, aber so leicht
zersetzbar, daß sie nicht isoliert werden kann.
Die
Pflanzen atmen
also ein und
Sauerstoff aus, die
Tiere dagegen atmen umgekehrt
Sauerstoff ein und Kohlensäure aus,
und alle von den
Pflanzen erzeugte organische
Substanz wird durch den
Stoffwechsel der
Tiere, durch
Verbrennung,
Fäulnis und
Verwesung,
wieder in Kohlensäure und
Wasser verwandelt. Der tierische
Körper sucht sich der in seiner Blutbahn gebildeten Kohlensäure möglichst schnell
zu entledigen; häuft sich die Kohlensäure im
Blut an, so entsteht sofort
Gefahr, und wenn nicht schnell
Hilfe geschafft
werden kann, erfolgt der
Tod. In bestimmter
Konzentration eingeatmet, erzeugt Kohlensäure
Stimmritzenkrampf, daher die sofort eintretende
Unmöglichkeit, in reiner Kohlensäure weiter zu atmen.
Von den normalen
Salzen sind nur die derAlkalien in
Wasser löslich; die sauren sind sämtlich löslich,
aber man kennt nur die der
Alkalien in fester Form. Die normalen Alkalisalze reagieren stark alkalisch und werden wie alle
übrigen Kohlensäuresalze durch starke
Säuren zersetzt, wobei die
Kohlensäure unter
Aufbrausen entweicht. Sie widerstehen hohen
Temperaturen,
während alle übrigen Kohlensäuresalze durch Erhitzen zersetzt werden (Kalkbrennen); die sauren
verlieren äußerst leicht, selbst schon in
Lösung; die Hälfte der
Kohlensäure, und es scheidet sich dann das unlösliche
normale
Salz
[* 18] ab
(Bildung von
Süßwasserkalk). Die Kohlensäuresalze
¶
mehr
entstehen direkt aus der betreffenden Base und Kohlensäure, die unlöslichen werden aus löslichen Salzen des betreffenden
Metalls durch Alkalicarbonat gefällt; doch entstehen hierbei sehr häufig basische Kohlensäuresalze, indem ein Teil
der Kohlensäure unter Aufbrausen entweicht und Wasser ihre Stelle einnimmt. Sehr allgemein entstehen Kohlensäuresalze beim Erhitzen der Salze
organischer Säure (weinsaures Kali gibt beim Erhitzen kohlensaures Kali). KohlensauresAmmoniak wird erhalten,
indem man schwefelsaures Ammoniak oder Chlorammonium mit Kreide (kohlensaurem Kalk) in eisernen Retorten erhitzt und die Dämpfe
des sich verflüchtigenden kohlensauren Ammoniaks in zwei geräumigen Bleikammern verdichtet. Um ein ganz farbloses Sublimat
zu erhalten, vermischt man die Beschickung der Retorte mit etwas Kohle oder unterwirft das zuerst gewonnene
Sublimat einer zweiten Sublimation aus eisernen Töpfen mit aufgesetzten Bleicylindern.
Beim Erhitzen von Knochen
[* 20] (Hirschhorn, Hufen etc.) unter Abschluß der Luft, also als Nebenprodukt bei der Darstellung von Knochenkohle,
erhält man kohlensaures Ammoniak (daher Hirschhornsalz), welches mit empyreumatischen Stoffen stark verunreinigt
ist und zur Reinigung wiederholter Sublimation mit Kohle bedarf. Das sublimierte kohlensaure Ammoniak bildet eine weiße kristallinische,
spröde, durchscheinende Masse, riecht und schmeckt stark ammoniakalisch und löst sich in 3-4 Teilen Wasser.
Dies bereits den Alchimisten bekannte Präparat ist ein Gemisch von karbaminsaurem mit doppeltkohlensaurem Ammoniak H(NH4)CO3 + NH2(NH4)CO2
^[H(NH4)CO3+NH2(NH4)CO2] und verwandelt sich beim Liegen an der Luft in doppeltkohlensaures
Ammoniak H(NH4)CO3 ^[H(NH4)CO3], ein farbloses, nicht ammoniakalisch riechendes, kühlend salzig schmeckendes,
in 8 Teilen Wasser, nicht in Alkohol lösliches Pulver, welches auch im Guano vorkommt.
Basische Salze bilden das Bleiweiß (s. d.). KohlensauresEisenoxydul FeCO3 findet sich als
Spateisenstein, im Thon- und Kohleneisenstein, wird aus Eisenvitriol- oder Eisenchlorürlösung durch kohlensaure Alkalien als
farbloses, in Wasser unlösliches Pulver gefällt, oxydiert sich aber sehr schnell, selbst unter Wasser, wird dabei erst grün,
dann schwarz, zuletzt braun, indem es sich schließlich in Eisenhydroxyd verwandelt. Etwas haltbarer wird
es beim Vermischen mit Zucker, und eine solche Mischung ist offizinell.
Das doppeltkohlensaure Eisenoxydul findet sich gelöst in den Stahlwässern, zersetzt
sich aber unter Verlust von Kohlensäure
ebenfalls sehr leicht, und eisenhaltiges Quellwasser bildet daher an der Luft einen braunen Absatz von Eisenoxydhydrat. KohlensauresKali K2CO3 entsteht bei Einwirkung von Luft auf Ätzkali und bei starkem Erhitzen der
Alkalisalze organischer Säuren und ist daher ein Bestandteil der Pflanzenasche, da sich Salze der genannten Art stets im Pflanzensaft
finden.