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der Bergpredigt« (das. 1887). Ferner veröffentlichte er mehrere kleinere Schriften über die soziale Frage und gibt seit 1880 mit W. Baur und E. Frommel die »Neue Christoterpe« heraus.
der Bergpredigt« (das. 1887). Ferner veröffentlichte er mehrere kleinere Schriften über die soziale Frage und gibt seit 1880 mit W. Baur und E. Frommel die »Neue Christoterpe« heraus.
(Kagalnik, Kunduk), ein 160 km langer Fluß im russ. Gouvernement Bessarabien, ergießt sich auf türkischem Gebiet in den Salzsee Sasyk.
Seine Ufer sind stark bevölkert, namentlich durch deutsche Kolonisten.
kogitabel, denkbar;
Kogitation, Nachdenken, Erwägung.
(spr. konnjack), s. Franzbranntwein. ^[= (Weinbranntwein, Weinsprit, Esprit de vin), in weinreichen Ländern, namentlich in Frankreich, ...]
(Kognakäther, Kognakessenz), zur Darstellung von künstlichem Kognak bestimmte Präparate, teils s. v. w. Drusenöl (s. d.), teils Pelargonsäureäthyläther aus ätherischem Rautenöl, teils sogen. Kocinsäureäthyläther, d. h. ein zusammengesetzter Äther, welchen man aus dem aus Kokosseife abgeschiedenen Gemenge von Fettsäuren erhält. Dies Fettsäuregemenge wurde früher für eine eigentümliche Säure (Kocinsäure) gehalten, besteht aber aus Laurin-, Myristin- und Palmitinsäure, Kapryl-, Kaprin- und Kapronsäure; löst man es in Alkohol und leitet Chlorwasserstoff [* 2] in die Lösung, so scheidet sich nach dem Verdünnen mit Wasser ein gelbliches, nach Reinetten riechendes Öl, der sogen. Kocinsäureäthyläther, aus, welcher sich zur Nachahmung des Kognakaromas recht gut eignet.
Kognation, s. v. w. Blutsverwandtschaft, ^[= s. Cognatio, Verwandtschaft.] s. Verwandtschaft
(lat.), Erkenntnis, Untersuchung, besonders gerichtliche (s. Cognitio);
kognoszieren, erkennen, gerichtlich untersuchen.
(lat.), zusammenhaften, -hängen, Kohäsion (s. d.) zeigen;
Kohärenz, Zusammenhang;
eins der reichsten ungar. Magnatengeschlechter, hat seinen Namen vom Schloß Kohár in der Szalader Gespanschaft, welches nach der Familiensage Konrad, Graf von Ungarisch-Altenburg, 1061 vom König Salomon erhalten haben soll, und nach dem sich das Geschlecht seit 1111 nannte. Bedeutend wird das Geschlecht erst seit Emmerich [* 3] in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. Es wurde 1616 in den Freiherren-, unter Wolfgang Kohary (gest. 1704) in den Grafen- und 1815 in den Fürstenstand erhoben, erlosch aber schon mit dem Fürsten Franz Joseph, k. k. Kämmerer und Hofkanzler in Ungarn, [* 4] in männlicher Linie.
Dessen einzige Tochter, Antonie (geb. gest. übertrug Namen und Güter auf ihren Gemahl, den Herzog Ferdinand Georg von Sachsen-Koburg-Gotha (geb. seitdem Koburg-Kohary, welcher als österreichischer General der Kavallerie starb. Die Kinder aus dieser Ehe waren: Ferdinand, geb. Gemahl der 1853 verstorbenen Königin Maria II. da Gloria von Portugal [* 5] (gest. August, geb. österreichischer Generalmajor und königlich sächsischer Generalleutnant, Gemahl der Prinzessin Klementine von Orléans, [* 6] gest. mit Hinterlassung von drei Söhnen, von denen der jüngste, Prinz Ferdinand (geb. 1887 zum Fürsten von Bulgarien [* 7] gewählt wurde; Viktoria, geb. Gemahlin des Herzogs von Nemours, gest. u. Leopold, geb. k. k. Generalmajor a. D., gest.
(lat.), die molekulare Anziehungskraft, welche zwischen den benachbarten Teilchen eines festen Körpers thätig ist und welche, wenn man die Teilchen durch eine äußere Kraft [* 8] voneinander zu entfernen sucht, die Trennung derselben zu verhindern strebt. Die Festigkeit [* 9] (s. d.), d. h. der Widerstand, welchen ein Körper gegen das Zerreißen, Zerbrechen, Zermalmen, Zerdrehen leistet, ist demnach eine Äußerung der Kohäsion;
ebenso die Härte (s. d.), d. h. der Widerstand;
welchen ein Körper dem Ritzen seiner Oberfläche entgegensetzt. Je nach der Art, wie die Trennung der Teilchen erfolgt, wird das Verhalten der Körper hinsichtlich ihrer Kohäsion verschieden bezeichnet;
wird der Zusammenhang nicht sogleich völlig gelöst, sondern geht dem Zerreißen eine beträchtliche und bleibende Gestaltsänderung vorher, so heißt der Körper geschmeidig;
die Geschmeidigkeit selbst wird wieder je nach der besondern Art der Einwirkung Dehnbarkeit oder Streckbarkeit, Hämmerbarkeit, Schweißbarkeit, Knetbarkeit, Biegsamkeit, Zähigkeit genannt.
Erfolgt die Trennung plötzlich und ohne vorangegangene merkliche Formänderung, so heißt der Körper spröde. Harte Körper sind in der Regel spröde, weiche dagegen geschmeidig. Die Teile geschmeidiger Körper lassen sich durch bloßes Zusammenpressen wieder zu einem Ganzen vereinigen; so werden z. B. Platingeräte durch Zusammenpressen des Platinschwammes hergestellt und zwei glühende Eisenstücke durch Zusammenschweißen miteinander zu einem Stück vereinigt.
Alle diese Eigenschaften scheinen weniger durch die stoffliche Beschaffenheit der Teilchen als vielmehr durch das Gefüge, d. h. die gegenseitige Anordnung der Teilchen, bedingt zu sein; dafür spricht, daß dieselben oft durch geringe Beimengungen einer andern Substanz sowie durch Temperaturwechsel beträchtlich geändert werden. Am bekanntesten ist ist dieser Beziehung das Eisen, [* 10] welches durch eine geringe Vermehrung seines Kohlenstoffgehalts zu Stahl wird.
Kupfer [* 11] gewinnt durch Zusatz von etwas Zinn an Härte. Der erhitzte Stahl wird durch rasches Abkühlen gehärtet, die Kupferzinnlegierung dagegen wird durch dasselbe Verfahren weniger hart. Beim Abkühlen eines erhitzten Stahlstücks wird zuerst die Oberfläche kalt und zieht sich zusammen, während das Innere noch heiß und ausgedehnt bleibt; erkaltet nachher auch der Kern, so findet er in der wie ein Gewölbe [* 12] widerstehenden Hülle ein Hindernis gegen die natürliche Zusammenziehung. So geraten die äußern Teilchen in einen Zustand gewaltsamer Pressung, die innern aber in einen Zustand gewaltsamer Spannung, der sich als Sprödigkeit offenbart. Dasselbe gilt von rasch abgekühltem Glas [* 13] (vgl. Glasthränen und Bologneser Flasche). Die flüssigen Körper besitzen nur geringe Kohäsion; über die Kohäsionserscheinungen der Flüssigkeiten s. Kapillarität. Die luftförmigen Körper haben gar keine Kohäsion.
(hebr.), der Prediger Salomos (s. d.). ^[= ("der Friedliche"), König von Israel, Sohn Davids von der Bathseba und dessen Nachfolger ...]
(hebr., Mehrzahl Kohanim), s. v. w. Priester. ^[= (v. griech. presbyteros, lat. sacerdos), die Verwalter des religiösen Kultus, die berufsmäßigen ...]
Baba, s. Kuhi Baba. ^[= Gebirgsstock in Zentralasien, am Südende des Hindukusch, etwa 5484 m hoch; auf der Südseite ...]
(lat.), zurückhalten, mäßigen;
Kohibition, Verbot, Einhalt.
s. Diamant, ^[= # (Demant, griech. u. lat. Adamas; hierzu Tafel "Diamanten"), Mineral aus der Ordnung ...] [* 14] S. 932.
Name verschiedener Berglandschaften in Asien, [* 15] so in Persien, [* 16] Afghanistan, [* 17] Belutschistan, Turkistan u. a.
Gattung aus der Familie der Kruciferen [* 18] (s. Brassica), im engern Sinn eine Art dieser Gattung, B. oleracea L., und besonders die von dieser Art durch die Kultur erhaltenen Abarten. Man unterscheidet:
1) Winterkohl (Gartenkohl, B. oleracea acephala Dec.), welcher der Stammform am ¶
nächsten steht, mit stielrundem, aufrechtem, hohem Stengel [* 20] und flachen, mehr oder weniger zerschlitzten oder krausen Blättern, welche sich nicht zum Kopf schließen. Hierher gehören: a) ewiger Kohl, Blattkohl, Baum- oder Kuhkohl (B. vulgaris Dec.), welcher 1,5-2 m hoch wird und viele flache, buchtig fiederspaltige, grüne oder rötliche Blätter treibt, die man namentlich von unten herauf zur Fütterung abbricht; b) Grünkohl (B. quercifolia Dec.), mit gespitzten, flachen, nicht oder nur schwach welligen Blättern; c) Braunkohl (B. crispa Garcke), mit krausen, fiederspaltigen, grünen oder bräunlichen Blättern mit länglich eingeschnittenen Lappen, verträgt viel Kälte und wird erst nach einem Spätherbstfrost speiserecht. Manche Varietäten desselben pflanzt man auch zur Zierde an. 2) Rosenkohl (B. gemmifera Dec.), mit aufrechtem, 30-60 cm hohem Stengel, halbgeschlossener großer Endknospe, vielen kleinen, völlig kopfig geschlossenen Seitenknospen und blasigen Blättern, die im Oktober ein feines Gemüse geben. Man legt die Stengel mit Wurzelballen in das Mistbeet und bedeckte sie mit Laub, damit sie bleicher und zarter werden.
3) Wirsing (B. sabauda L.) wird besonders in zwei Hauptarten, als gewöhnlicher Wirsing (Herzkohl, Börsch, welscher Kohl), mit blasigen Blättern und geschlossenen Köpfen, und als Savoyerkohl, mit kleinblasigen, am Rand fein krausen Blättern und offenen Köpfen, und in mehreren Varietäten in Gärten und auf Feldern gebaut. Die Kultur gleicht der des Kopfkohls (B. capitata L.). Dieser (auch Kappes, Kabis, Kraut) hat einen stielrunden, kurzen Stengel, konkave, meist völlig glatte Blätter, welche einen geschlossenen Kopf bilden.
Man unterscheidet gemeines Kraut, mit rundlichen, Yorker oder Filderkraut, mit spitz zulaufenden, und Rotkraut, mit rundlichen, weinroten Köpfen. Diese Abarten werden in vielen Varietäten und Sorten (Ochsenherz, Butterkraut, Zentnerkraut etc.) gebaut, und man unterscheidet Früh- und Spätkraut, von denen ersteres nur dem Garten [* 21] angehört und entweder im Herbst gesäet und unter Stroh- und Laubdecke überwintert (Winterkraut), oder erst im Frühjahr gesäet wird.
4) Beim Kohlrabi (Oberkohlrabi, B. gongylodes L.) erweitert sich der anfangs dünne Strunk zum fleischigen, grünweißen oder rotvioletten Knollen, [* 22] aus welchem die Blätter kommen. Den frühsten Kohlrabi erhält man vom Winterkohlrabi, den man im August säet und überwintert; doch ist derselbe weniger zart als der im Frühjahr gesäete, den man recht früh verstopfen muß.
5) Blumenkohl (Käsekohl, Karviol, B. botrytis L.) hat lange, glatte, flache, weißrippige Blätter, in deren Herzpunkt sich ein monströser fleischiger Stengel bildet, der an der Spitze seiner zahlreichen kurzen Äste weiße, fleischige Massen verwachsener Blüten trägt. Man unterscheidet Spargelkohl oder Broccoli, mit ausgebreiteten, rispenartig gestellten, fleischigen Sprossen, und den häufigern Karviol, mit gedrängt stehenden Ästen und dicht aneinander liegenden Blumen, von welchem wieder viele Varietäten vorkommen.
Dieser Kohl wird meist in Gärten gebaut, erfordert die größte Sorgfalt und kräftigste Düngung. Alle Kohlarten verlangen tief und sorgfältig, völlig gartenartig zugerichtetes Land und starke Düngung; man säet sie auf Pflanzbeete in geschützter, aber dem Durchzug der Luft geöffneter Lage (bei Gartenkultur in halbwarme Mistbeete) und vermeidet sorgfältig dicht gedrängten Stand (besonders bei Kohlrabi und Blumenkohl), damit die Pflanzen nicht spindelig werden.
Die Verpflanzung geschieht gewöhnlich mittels des Pflugs; die größern Sorten müssen am besten 60 cm weit voneinander zu stehen kommen, und man darf die Pflanzen nicht tiefer setzen, als sie im Beet standen. Die weitere Behandlung gleicht der bei der Runkelrübenkultur gebräuchlichen. Zur Samenkultur werden die schönsten Exemplare im Keller oder Garten überwintert und im Frühjahr auf ein recht kräftiges, sonniges Beet verpflanzt. Beim Kopfkohl muß man den Kopf an der Spitze mit einem flachen Kreuzschnitt anschneiden, damit der Blütenstiel durchbrechen kann. Der Kohl hat viele Feinde, welche an der Wurzel, [* 23] im Stengel und von den Blättern leben, dadurch junge Pflanzen häufig ganz vernichten, ältere stark beschädigen. Am schädlichsten sind die Raupen der Weißlinge, der Kohleule, des Kohlzünslers sowie Ackerschnecken, Erdflöhe und Engerlinge. Die Kohlarten enthalten:
Eiweißartige Körper | Fett | Zucker | Sonstige stickstofffreie Substanzen | Cellulose | Asche | Wasser | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Blumenkohl | 2,829 | 0.208 | 1,216 | 3,289 | 0.935 | 0.723 | 90,800 |
Grünkohl | 2,882 | 0.762 | 1,173 | 11,287 | 1,818 | 1,408 | 80,670 |
Savoyerkohl | 3,510 | 0.726 | 1,357 | 5,233 | 1,384 | 1,310 | 86,480 |
Rotkohl | 1,826 | 0.190 | 1,741 | 4,123 | 1,287 | 0.769 | 90,064 |
Weißkohl | 1,204 | 0.128 | 2.00 | 2,547 | 1,052 | 0.562 | 92,509 |
Kohlrabi | 2,658 | 0.119 | Spur | 4,411 | 1,289 | 1,093 | 90,430 |
Für den Winterbedarf muß der Kohl frostfrei und vor Austrocknung geschützt aufbewahrt werden. Dies geschieht am besten in Gruben unter Stroh-, Laub- oder Moosdecke. Man trocknet den Kohl auch oder setzt ihn in Gläser oder Büchsen ein, während der Weißkohl in großer Menge gehobelt und mit Salz [* 24] (und Gewürzen) in Fässern eingemacht wird. Er erleidet dabei eine saure Gärung und hält sich bis über das nächste Frühjahr hinaus (Sauerkraut, Sauerkohl, Scharfkohl, Zettelkraut). Kohl bildet das wichtigste Gemüse, wird in manchen Sorten auf weite Strecken versandt (afrikanischer Blumenkohl nach Norddeutschland) und im landwirtschaftlichen Betrieb auch als Viehfutter angebaut.
römischer, s. Beta. ^[= # Tourn. (Mangold), Gattung aus der Familie der Chenopodiaceen, ein- oder mehrjährige, kahle ...]
Johann Georg, ausgezeichneter Reiseschriftsteller, geb. zu Bremen, [* 25] studierte in Göttingen; [* 26] Heidelberg [* 27] und München [* 28] die Rechte, war dann Hauslehrer in Kurland, [* 29] bereiste später Livland und Rußland, namentlich Südrußland, und ließ sich 1838 in Dresden [* 30] nieder. Der Beifall, den seine Schriften: »Petersburg [* 31] in Bildern und Skizzen«, »Reisen im Innern von Rußland und Polen«, »Reisen in Südrußland« und »Die deutsch-russischen Ostseeprovinzen«, fanden, bestimmte ihn, sich ganz dem Fach der Reisebeschreibung zu widmen, und so veröffentlichte er seit 1842 eine Reihe interessanter Werke voll fesselnder Schilderungen über die meisten Länder Europas (über Österreich-Ungarn, [* 32] Steiermark [* 33] und Bayern [* 34] 1842, über England, Schottland und Irland 1843 und 1844, über Dänemark [* 35] und Schleswig-Holstein, [* 36] über die Niederlande, [* 37] Dalmatien und Montenegro [* 38] etc.). 1854 begab sich Kohl nach Nordamerika, [* 39] wo er vier Jahre lang neben seinen Reisen auch historischen und geographischen Studien sich widmete. Als Früchte seiner dortigen Thätigkeit sind hervorzuheben: »Reisen in Kanada, New York und Pennsylvanien« (New York 1857);
»Reisen im Nordwesten der Vereinigten [* 40] Staaten« (St. Louis 1859);
»Kitschi-Gami, oder Erzählungen vom Obern See« (Bremen 1859).
Andre Werke von ihm sind: »Der Verkehr und die Ansiedelungen der Menschen ¶