metallglänzendes, violettes, schuppiges
Pulver, besteht aus phosphorsaurem Kobaltoxydulammoniak, läßt
sich auf der
Haut
[* 7] wie
Talk verreiben und findet besonders beim
Tapeten- und Buntpapierdruck Anwendung.
Die rote
Lösung wird beim Erhitzen und durch konzentrierte
Salzsäure blau, beim Erkalten wieder rot.
Mit verdünnter
Lösung geschriebene
Züge sind nach dem
Trocknen unsichtbar, treten beim Erwärmen blau hervor, weil das wasserfreie
Salz
[* 9] viel intensiver gefärbt ist als das wasserhaltige, und verschwinden wieder beim Erkalten. Hierauf gründet sich
die Benutzung von Kobaltchlorür zu sympathetischer
Tinte und zu den sogen.
Barometerblumen (mit Kobaltchlorür gefärbte
Leinwand),
welche in feuchter
Luft rot, in trockner blau erscheinen, mit dem
Barometer
[* 10] und der Vorhersage des
Wetters aber nichts zu thun
haben. Enthält das Kobaltchlorür etwas
Nickelchlorür, so erscheint das wasserfreie
Salz grün. Kobaltchlorür resultiert sehr allgemein bei der
Verarbeitung der Kobalterze und bildet insofern den Ausgangspunkt für die Gewinnung der übrigen Kobaltpräparate.
(Indischgelb), gelbe
Farbe, besteht aus salpetrigsaurem Kobaltoxydkali K6Co3N12O24 ,
wird aus einer
Lösung von salpetersaurem
Kobaltoxydul durch salpetrigsaures
Kali als gelber kristallinischer
Niederschlag gefällt,
ist schwer löslich und, weil es leicht vollkommen rein dargestellt werden kann, für die Erzielung reiner
und schöner blauer
Nüancen in der
Glas- und
Porzellanmalerei und für die Emaillierkunst wichtig, auch dient es als gelbe
Öl- und Aquarellfarbe.
(Linnéit),
Mineral aus der
Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert tesseral, findet sich auch derb
und eingesprengt, ist glänzend, rötlich silberweiß, häufig gelblich, dabei fast immer rötlich angelaufen,
Härte 5,5,
spez. Gew. 4,9. Kobaltkies ist
Schwefelkobalt Co3S4 mit 58 Proz.
Kobalt, enthält aber fast immer mehr oder weniger
Nickel, welches das
Kobalt, oft mehr als zur Hälfte, ja bis zu 42 Proz., isomorph vertritt (Kobaltnickelkies).
Minder häufig und beträchtlich enthält Kobaltkies
Kupfer
[* 11] und
Eisen.
[* 12] Kobaltkies kommt vor zu Ridderhytta in
Schweden, bei
Müsen (nickelreich),
in
Missouri.
Co2O3 entsteht beim Erhitzen von salpetersaurem
Kobaltoxydul als dunkelbraunes
Pulver,
welches bei hoher
Temperatur in
Oxydul übergeht, in
Salzsäure unter
Entwickelung von
Chlor, in
Schwefelsäure
[* 14] und
Salpetersäure
unterEntwickelung von
Sauerstoff sich löst. Ähnlich verhält sich das braunschwarze Kobalthydroxyd Co2H6O6
, welches entsteht, wenn man Kobalthydroxydul in
Wasser mit
Chlor behandelt oder salpetersaures
Kobaltoxydul
mit Chlorkalklösung fällt. Versetzt man Chlorkalklösung mit einer sehr geringen
Menge eines
Kobaltoxydulsalzes und kocht,
so wird der ganze Sauerstoffgehalt des
Chlorkalks gleichmäßig entwickelt. Salpetrigsaures
Kali fällt
aus Kobaltoxydulsalzlösungen salpetrigsaures Kobaltoxydkali (s.
Kobaltgelb).
Über andre
Präparate s. die einzelnen
Artikel. Die Anwendung der als blaue
Farbe für
Glas,
[* 15]
Email,
Porzellan,
Glasuren beruht auf ihrer Löslichkeit im schmelzenden
Glas. Das Hauptmaterial für die
Darstellung bilden
Speis- und
Glanzkobalt,
seltener
Erdkobalt. Bei dem häufigen Zusammenvorkommen von
Kobalt und
Nickel ist meist auch letzteres zu berücksichtigen,
und es bildet dann die Kobaltgewinnung oft nur eine Nebenarbeit der Nickelgewinnung. Reinere und reichere
Erze werden direkt auf
Kobalt verarbeitet, ärmere, unreinere aber zunächst auf eine
Speise oder einen
Stein verschmolzen, welche
dann bisweilen noch konzentriert werden.
¶