pfirsichblütrot, perlmutterglänzend, durchscheinend, Härte 2,5, spez. Gew. 2,9,
besteht aus arsensaurem Kobaltoxydul Co3As2O8 + 8H2O mit 37,56 Proz.
Kobaltoxydul, von welchem jedoch einige Prozente durch Eisenoxydul oder Kalkerde vertreten sind. Die Kobaltblüte findet sich auf Lagerstätten
der Kobalterze, besonders mit Speiskobalt, und ist durch Oxydation des letztern und kobalthaltiger Kiese entstanden und
ausgeglüht. Der Kobaltbeschlag ist ein Gemenge von Kobaltblüte und arseniger Säure. Fundorte: Biber und Richelsdorf in Hessen, Kamsdorf,
Schneeberg, Annaberg, Wittichen im Schwarzwald, Geier in Tirol, Joachimsthal und Platten in Böhmen, Norwegen und Schweden. Wo Kobaltblüte und
Kobaltbeschlag in größerer Menge vorkommen, werden sie mit andern Kobalterzen in den Blaufarbenwerken
benutzt.
metallglänzendes, violettes, schuppiges Pulver, besteht aus phosphorsaurem Kobaltoxydulammoniak, läßt
sich auf der Haut wie Talk verreiben und findet besonders beim Tapeten- und Buntpapierdruck Anwendung.
(Chlorkobalt) CoCl2 entsteht beim Lösen von Kobaltoxyd oder Kobaltoxydul in Salzsäure;
die rosenrote Lösung gibt beim Verdampfen dunkelrote Kristalle mit 6 Molekülen Kristallwasser und beim Verdampfen
zur Trockne wasserfreies blaues Kobaltchlorür. Dies sublimiert beim Erhitzen in Chlor in blauen Kristallschuppen, welche auch bei Einwirkung
von Chlor auf Kobalt entstehen. Sie ziehen an der Luft langsam Wasser an, werden rot und lösen sich dann leicht in Wasser und
Alkohol.
Die rote Lösung wird beim Erhitzen und durch konzentrierte Salzsäure blau, beim Erkalten wieder rot.
Mit verdünnter Lösung geschriebene Züge sind nach dem Trocknen unsichtbar, treten beim Erwärmen blau hervor, weil das wasserfreie
Salz viel intensiver gefärbt ist als das wasserhaltige, und verschwinden wieder beim Erkalten. Hierauf gründet sich
die Benutzung von Kobaltchlorür zu sympathetischer Tinte und zu den sogen. Barometerblumen (mit Kobaltchlorür gefärbte Leinwand),
welche in feuchter Luft rot, in trockner blau erscheinen, mit dem Barometer und der Vorhersage des Wetters aber nichts zu thun
haben. Enthält das Kobaltchlorür etwas Nickelchlorür, so erscheint das wasserfreie Salz grün. Kobaltchlorür resultiert sehr allgemein bei der
Verarbeitung der Kobalterze und bildet insofern den Ausgangspunkt für die Gewinnung der übrigen Kobaltpräparate.
(Indischgelb), gelbe Farbe, besteht aus salpetrigsaurem Kobaltoxydkali K6Co3N12O24 ,
wird aus einer Lösung von salpetersaurem Kobaltoxydul durch salpetrigsaures Kali als gelber kristallinischer Niederschlag gefällt,
ist schwer löslich und, weil es leicht vollkommen rein dargestellt werden kann, für die Erzielung reiner
und schöner blauer Nüancen in der Glas- und Porzellanmalerei und für die Emaillierkunst wichtig, auch dient es als gelbe
Öl- und Aquarellfarbe.
(Rinmanns Grün), grüne Farbe, wird erhalten, indem man Kobaltchlorür mit Zinkchlorid in Wasser löst, die
Lösung mit kohlensaurem Natron fällt, den Niederschlag auswäscht, trocknet und glüht. Das durch Glühen
von Zinkweiß mit schwefelsaurem, phosphor- oder arsensaurem Kobaltoxydul erhaltene Präparat kommt als Zinkgrün in den Handel.
Es ist so beständig wie Chromgrün und wird in der Öl- und Aquarellmalerei benutzt. Ein andres Kobaltgrün (Türkisgrün) für die Porzellanmalerei
wird durch Glühen einer
innigen Mischung von Thonerdehydrat, Chromhydroxyd und kohlensaurem Kobaltoxydul erhalten.
(Linnéit), Mineral aus der Ordnung der einfachen Sulfuride, kristallisiert tesseral, findet sich auch derb
und eingesprengt, ist glänzend, rötlich silberweiß, häufig gelblich, dabei fast immer rötlich angelaufen, Härte 5,5,
spez. Gew. 4,9. Kobaltkies ist
Schwefelkobalt Co3S4 mit 58 Proz. Kobalt, enthält aber fast immer mehr oder weniger Nickel, welches das
Kobalt, oft mehr als zur Hälfte, ja bis zu 42 Proz., isomorph vertritt (Kobaltnickelkies).
Minder häufig und beträchtlich enthält Kobaltkies Kupfer und Eisen. Kobaltkies kommt vor zu Ridderhytta in Schweden, bei Müsen (nickelreich),
in Missouri.
(Asbolan, schwarzer Erdkobalt, Kobaltschwärze, Schwarzkobalterz), Mineral aus der Ordnung der Hydroxyde,
findet sich nur amorph, trauben- und nierenförmig, stalaktitisch, als Überzug, derb und eingesprengt, ist bläulichschwarz,
schimmernd bis matt, undurchsichtig, Härte 1-1,5, spez. Gew. 2,1-2,2,
besteht aus Kobaltoxyd und Kupferoxyd mit Mangansuperoxyd und Wasser (CuCo)O + 2MnO2 + 4H2O ^[(CuCo)O+2MnO2+4H2O],
enthält aber auch Eisen, Kupfer, Baryt und Kali.
Fundorte: Kamsdorf, Saalfeld, Glücksbrunn, Richelsdorf.
Kobaltmanganerz wird mit andern Kobalterzen zur Blaufarbenfabrikation benutzt.
Co2O3 entsteht beim Erhitzen von salpetersaurem Kobaltoxydul als dunkelbraunes Pulver,
welches bei hoher Temperatur in Oxydul übergeht, in Salzsäure unter Entwickelung von Chlor, in Schwefelsäure und Salpetersäure
unter Entwickelung von Sauerstoff sich löst. Ähnlich verhält sich das braunschwarze Kobalthydroxyd Co2H6O6
, welches entsteht, wenn man Kobalthydroxydul in Wasser mit Chlor behandelt oder salpetersaures Kobaltoxydul
mit Chlorkalklösung fällt. Versetzt man Chlorkalklösung mit einer sehr geringen Menge eines Kobaltoxydulsalzes und kocht,
so wird der ganze Sauerstoffgehalt des Chlorkalks gleichmäßig entwickelt. Salpetrigsaures Kali fällt
aus Kobaltoxydulsalzlösungen salpetrigsaures Kobaltoxydkali (s. Kobaltgelb).
desHandels, verschiedene Präparate, teils oxydische, teils geröstete arsen- und schwefelhaltige Erze (Zaffer,
s. Kobalt), teils auch reinere Präparate, welche meist nach geheimgehaltenem Verfahren dargestellt werden, aber selten mehr
als 74-75 Proz. Kobaltoxydul enthalten. Nur das von den sächsischen Blaufarbenwerken gelieferte schwarze
Oxyd (RKO) und feinfeine Kobaltoxyd (FFKO) ist ziemlich rein. Außerdem kommen vor: ordinärer, mittlerer, feiner und feinfeiner
Safflor (OS, MS, FS und FFS), phosphorsaures Kobaltoxydul oder rotes Oxyd (PKO), arsensaures Kobaltoxydul (AKO) und kohlensaures
Kobaltoxydul (KOH), Kobaltoxydul (PO).
Über andre Präparate s. die einzelnen Artikel. Die Anwendung der als blaue Farbe für Glas, Email, Porzellan,
Glasuren beruht auf ihrer Löslichkeit im schmelzenden Glas. Das Hauptmaterial für die Darstellung bilden Speis- und Glanzkobalt,
seltener Erdkobalt. Bei dem häufigen Zusammenvorkommen von Kobalt und Nickel ist meist auch letzteres zu berücksichtigen,
und es bildet dann die Kobaltgewinnung oft nur eine Nebenarbeit der Nickelgewinnung. Reinere und reichere
Erze werden direkt auf Kobalt verarbeitet, ärmere, unreinere aber zunächst auf eine Speise oder einen Stein verschmolzen, welche
dann bisweilen noch konzentriert werden.