Landschaft an der
Küste von Westafrika, zwischen den
FlüssenPongo und
Dembia, 660 qkm (12
QM.) groß, wurde nebst dem südlichen, vom
Dembia bis zum Dubrecka reichenden, 1650 qkm (30 QM.) großen Capitai 1884 durch
den
StuttgarterKaufmann Colin von den einheimischen mohammedanischen
Fürsten erworben. Nachdem im
Januar 1885 beide
Landschaften
unter deutschen
Schutz gestellt worden waren, gab
Deutschland seine Ansprüche auf
ReklamationFrankreichs auf,
das bereits das ganze Bramayagebiet, zu dem die beiden
Länder gehören, unter sein Protektorat genommen hatte.
Das aus dem gefällten
Kobaltoxyd durch
Reduktion erhaltene metallische Kobalt ist stahlgrau mit einem
Stich
ins Rötliche, stark glänzend, gut polierbar, fester als
Eisen und
Nickel, magnetisch,
Atomgewicht 58,6, spez. Gew. 8,6,
an der
Luft unveränderlich, schmilzt sehr schwer, gibt beim Erhitzen an der
LuftOxyd, löst sich langsam in
verdünnter
Salzsäure
und
Schwefelsäure,
[* 10] leichter inSalpetersäure; die
Lösungen sind rot und enthalten
Chlorür oder Oxydulsalz.
Kobalt ist zweiwertig; doch enthalten viele
Verbindungen Co2 , und diese Atomgruppe ist sechswertig.
Mit
Sauerstoff bildet es
KobaltoxydulCo,
Kobaltoxyd Co2O3 , Kobaltoxyduloxyd Co3O4 und
Kobaltsäure. Unter gewöhnlichen Umständen geschmolzen, ist das Kobalt porös, kristallinisch, läßt sich weder
hämmern, noch walzen. Durch einen umsichtig geleiteten Garungsprozeß und durch Zusatz von 0,12
Proz.
Magnesium wird es aber hämmerbar und dehnbar und nimmt in der
Kälte große
Härte an. Die Gußstücke zeigen zugleich
große
Dichtigkeit neben einer dem
Gußstahl beinahe gleichkommenden
Festigkeit
[* 11] und
Zähigkeit.
In der Weißglut läßt es sich mit
Stahl und
Eisen vollkommen zusammenschweißen. Man benutzt Kobalt zum Überziehen
von andern
Metallen mit
Hilfe der
Galvanoplastik,
[* 12] da es sich gegen atmosphärische Einflüsse ebenso widerstandsfähig erweist
wie
Nickel, aber schönere
Farbe und größere
Härte und
Zähigkeit besitzt, und in Zukunft dürfte auch das Plattieren von
Eisen mit Kobalt wichtig werden, da derartige
Bleche zu Kochgeschirren, Laboratoriumgefäßen etc. gut verwendbar
sein würden.
Schürer entdeckte im 16. Jahrh. im
Erzgebirge die
Darstellung blauen
Kobaltglases, und im Anfang des 17. Jahrh. wurde das
Blaufarbenwerk bei
Johanngeorgenstadt gegründet. Der
Name Kobalt war schon gegen Ende des 15. Jahrh. gebräuchlich und ist wahrscheinlich
von
Kobold (Berggeist) entnommen, indem die
Bergleute jedes
Erz, welches beim
Schmelzen kein
Metall lieferte, als Erzeugnis eines
bösen Berggeistes betrachteten. Das Kobaltmetall wurde 1735 vonBrandt entdeckt, aber erst in den letzten
Jahren begann
man es für die
Technik zu verwerten, und die Herstellung schmiedbaren Kobalts datiert aus den
Jahren 1879 und 1880.
(roter
Erdkobalt,
Erythrin),
Mineral aus der
Ordnung der
Phosphate, kristallisiert monoklinisch, findet sich
in kleinen, meist nadel- und haarförmigen, büschel-, bündel-, auch sternförmig gruppierten
Kristallen,
ist karmesin- bis
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