Empfängnis und
Geburt, unmöglich zu machen. So wußte
Juno der
Mythe nach durch knotenartiges Verschränken der
Finger und
Arme die
Geburt des
Herkules sieben
Tage hinzuhalten; daher heißen die
Zauberknoten bei den Alten auch herkulische
Knoten, und
die
Daktylen galten als deren Knüpfer und
Löser. Hierher gehört auch das ehemals sehr gefürchtete Nestelknüpfen
(s. d.) und der noch in vielen Gegenden übliche Brauch, in einem
Hochzeits- oder Geburtshaus alle
Knoten zu lösen. Die Schamanen
der
Lappen und
Finnen geben vor, in dieser
Weise den
Wind fesseln und entfesseln zu können.
(spr. nohls),JamesSheridan, engl.
Schauspieler und dramatischer Dichter, geb. zu
Cork, widmete sich
frühzeitig in
Dublin
[* 8] der
Bühne und ward, mehr infolge seines Fleißes als angebornen
Talents, ein guter Darsteller, besonders
von
Charakterrollen. Bekannter ward als dramatischer Dichter. Er eröffnete seine Laufbahn als solcher
mit den
Tragödien: »Caius
Gracchus« (1815) und
»Virginias« (1820),
welch letztere außerordentlichen Beifall fand, und ließ
diesen noch zahlreiche dramatische Erzeugnisse (gesammelt, Lond. 1841-1843, 3 Bde.;
neue Ausg. in 1 Bd. 1873) folgen,
als deren bestes »The love chase« (1838, auch mehrfach ins Deutsche
[* 9] übersetzt)
gilt. Knowles hat sich nach den ältern englischen Dramatikern, besonders nach
Massinger, gebildet; doch fehlt
ihm das ursprüngliche dichterische
Genie. Eine ernste, auf das
Moralische gerichtete Sinnesart ist charakteristisches Merkmal
bei Knowles. Seine
Sprache
[* 10] ist im allgemeinen korrekt, sein
Dialog leicht und fließend und seine Charakterzeichnung richtig. 1845 entsagte
er der
Bühne und wandte sich dem Romanfach zu, doch mit weniger
Glück. Früher in
Zeitschriften zerstreute
Erzählungen und
Skizzen sammelte er unter dem
Titel: »The elocutionist« (28. Aufl., Lond.
1884). 1852 schloß sich Knowles der Baptistengemeinde an, für die er auch schriftstellerisch thätig war. Er starb zu
Torquay in
Devonshire.
(engl., spr. nonóddhings),Partei, ursprünglich geheime
Gesellschaft in den nordamerikan.
Freistaaten,
besonders in den östlichen
Staaten, die in ihrem
Eid gelobt, von nichts wissen zu wollen (to know nothing),
was sich nicht mit ihren
Pflichten gegen das Land verträgt, und besonders die
Einwanderung aus
Europa
[* 13] zu hemmen, die Naturalisierung
der Einwanderer zu erschweren und diese von
Staats- und Gemeindeämtern auszuschließen. Die
Gesellschaft, 1854 organisiert,
ging aus der 1835 gegründeten
Native American
Association hervor, schien anfangs, mit den
Demokraten stimmend,
eine bedeutende politische
Rolle zu spielen, spaltete sich aber schon bei der Präsidentenwahl 1856 und hat infolge des
Bürgerkriegs
alle Bedeutung verloren.
Der
Religionskrieg endete 1560 damit, daß in Rücksicht der
Lehre
[* 21] und des
Gottesdienstes die
schottische Kirche den presbyterianisch-reformierten
Typus annahm. Als nach dem
Tode der Regentin
Maria Stuart in ihr Geburtsland heimkehrte und an ihrem
Hof
[* 22] den katholischen
Gottesdienst
einführte (1561), trat ihr in einer
Weise entgegen, welche deutlich die
Stellung eines
Elias gegenüber
der
Isebel als Vorbild erkennen ließ. Ein deshalb gegen ihn eingeleiter ^[richtig: eingeleiteter] Hochverratsprozeß endete
mit seiner
Freisprechung (1563), welcher die Absetzung der
Königin im
Sommer 1567 folgte. Auch daran war Knox wesentlich beteiligt.
Marias Anhänger vertrieben ihn zwar 1571 aus
Edinburg,
[* 23] doch kehrte er nach Wiederherstellung der
Ruhe dahin
zurück und
¶
mehr
starb daselbst. Der RegentGrafMorton sprach bei seiner Beerdigung die charakteristischen Worte: »Hier liegt der Mann,
der sich nie vor einem Menschenantlitz fürchtete«. Unter seinen Schriften (zuletzt hrsg. von Laing, Edinb. 1864, 6 Bde.)
befindet sich die Quellenschrift »History of the reformation of religion within
the realm of Scotland« (Lond. 1586).
Vgl. M'Crie, The life of John Knox (neue Ausg., Lond. 1874; deutsch
im Auszug von Planck, Götting. 1817);