die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern und die sehnig-knorpelige
Masse der Symphysen und
Synchondrosen überhaupt. Die
Netzknorpel, auch gelbe oder elastische Knorpel
[* 2] genannt, sind solche, deren Zwischensubstanz aus einem dichten
Filz oder
Netz feinster,
elastischer Fäserchen besteht. Sie haben eine lebhaft gelbe
Farbe, sind sehr weich und elastisch und finden sich
beim
Menschen fast nur in der Ohrmuschel und dem
Kehldeckel vor. (Als pathologische
Bildung gibt es noch den Gallertknorpel.
Derselbe hat die
Konsistenz einer festen
Gallerte; manchmal
ist er viel weicher, fast zerfließend, stark transparent. Er besteht
aus Knorpelzellen und einer schleimreichen Grundsubstanz.) - Die
Ernährung der Knorpel geschieht von der festen,
an
Blutgefäßen reichen Faserhaut (dem sogen.
Perichondrium) aus, welche sie umgibt; doch befinden sich in ihnen selbst feine
Bahnen (Saftbahnen), welche zwar nicht für die Blutkörperchen,
[* 3] aber für die Blutflüssigkeit durchgängig sind.
Nerven
[* 4] und
Lymphgefäße mangeln dem Knorpel gleichfalls. - Verwendung finden die Knorpel im
Körper wegen ihrer
Festigkeit
[* 5] als
Stützen weicher
Organe; auch sind manche
Knochen
[* 6] zuerst eine Zeitlang knorpelig.
Überhaupt haben die hyalinen Knorpel eine gewisse
Tendenz, zu verkalken und zu verknöchern; namentlich tritt diese Umwandlung
im
Alter und sehr häufig infolge entzündlicher Ernährungsstörungen des Knorpels ein. Wird ein Knorpel durch mechanische
Gewalt, durch
Eiterung oder Blutergüsse von seiner Knorpelhaut abgetrennt, so stirbt er ab, ähnlich wie
beim
Knochenbrand
[* 7] (s. d.). Knorpelbrüche und andre Durchtrennungen der echten
Knorpel heilen auf die
Weise, daß eine faserige (nicht hyaline) Gewebsmasse die Bruchenden etc. miteinander verbindet.
S. auch
Knorpelgeschwulst. - Unter den wirbellosen
Tieren besitzen nur die
Tintenschnecken
[* 8] echten Knorpel, welcher
in Gestalt einer
Kapsel das
Gehirn
[* 9] derselben umgibt; knorpelartige
Bildungen finden sich außerdem noch bei manchen niedern
Tieren.
(Chondroma, Enchondroma), eine aus Knorpelgewebe bestehende krankhafte
Neubildung. Die Knorpelgeschwülste
haben ein langsames Wachstum, erreichen im
Lauf einiger Jahre nicht selten den
Umfang einer
Faust, selbst
eines Kindskopfes und bleiben dann meist stationär. Zuweilen zeigen diese
Geschwülste freilich auch ein schnelleres, selbst
rapides Wachstum und vergrößern sich, sich selbst überlassen, ins Unbegrenzte. Namentlich die weichern, sogen.
Gallertenchondrome zeigen das letztere Verhalten.
Die Knorpelgeschwulst kommt bei jugendlichen Individuen häufiger als bei andern vor. Ihr Lieblingssitz
sind die
Knochen, namentlich die kurzen Röhrenknochen der
Finger und der
Hand,
[* 11] der
Zehen und des Mittelfußes, aber auch die
großen Röhrenknochen, seltener die platten, dicken und kurzen
Knochen. Die
Enchondrome des
Knochens blähen den letztern auf,
durchbrechen auch die dünne Knochenhülse nicht selten, verschonen aber stets die Gelenkenden der
Knochen.
Sie kommen oft in mehrfacher, selbst vielfacher Anzahl fast an allen
Knochen des
Skeletts vor, sogen. suprakartilaginären
Ekchondrosen oder
Exostosen, behalten aber gerade in diesem
Fall meist den gutartigen
Charakter.
Außer an
Knochen werden
Enchondrome öfters beobachtet in gewissen
Drüsen, nämlich in den
Speicheldrüsen, den
Brustdrüsen,
den
Hoden und dem
Eierstock, wo sie als steinharte, höckerige
Tumoren auftreten. Obschon die in der
Mehrzahl
der
Fälle eine gutartige
Neubildung darstellt, so kennt man doch auch
Fälle, und namentlich sind dies
die weichen oder Gallertenchondrome,
welche einen bösartigen Verlauf nahmen, wo die Knorpelmasse in die
Venen, die Lymphgefäßstämme überging, auf
die
Lymphdrüsen und selbst auf entfernte
Organe, z. B. auf die
Lungen, metastatisch sich verbreitete.
Daher wird jedes
Enchondrom,
wenn es erreichbar ist und nicht als stationär angesehen werden kann, auf operativem Weg entfernt; durch medikamentöse
Mittel ist es nicht zur Rückbildung zu bringen.
SofiaMargareta,
Freifrau von, schwed. Romanschriftstellerin, geb.
Tochter des schwedischen
Hofmarschalls Zelow, vermählte sich 1820 mit dem Obersten v. Knorring und starb Nachdem
sie schon in ihrem siebenten Jahr kleine
Erzählungen und
Novellen geschrieben, veröffentlichte sie 1834 anonym ihren ersten
Roman »Kusinerna«, der ungewöhnliches Aufsehen machte.
Später folgten ziemlich rasch aufeinander: »Vannerna«
(1835),
»Torparen och
hans omgifning« (»Der Ansiedler und seine Umgebung«, 1843),
»Förhoppningar« (1843),
»Nya skizzer« (1845) u. a. Selbst der höhern
Gesellschaft angehörend, schilderte sie am liebsten
das
Leben in diesen
Kreisen, leicht und lebendig, auf eine
Weise, die von feiner
Beobachtung zeugt; doch
wußte sie auch dem Volksleben seine charakteristischen Seiten abzugewinnen. Die meisten ihrer
Romane sind auch ins Deutsche
[* 16] übertragen.