throse) ist sie entweder eine unmittelbare
(Knochennaht, s. d.) oder eine mittelbare, indem eine
LageKnorpel
[* 2] oder auch
Bänder
zwischen die zu verbindenden Knochenflächen eingeschaltet ist (sogen. Symphyse,
Synchondrose,
Syndesmose). - Beiden wirbellosen
Tieren gibt es keine echten Knochen,
[* 3] obwohl eine Erhärtung ihrer
Gewebe
[* 4] durch abgelagerte
Kalksalze in mehr oder minder
großer
Ausdehnung
[* 5] sehr gewöhnlich (z. B. bei
Echinodermen,
Muscheln,
[* 6]
Schnecken
[* 7] etc.) und selbst
Knorpel bei einigen unter ihnen
verbreitet sind. Über die zum Teil hohlen Knochen der
Vögel
[* 8] s. d.
Die
Krankheiten der Knochen bestehen entweder in einer gewaltsamen Trennung ihres Zusammenhangs
(Knochenbrüche, Knochenwunden)
oder in einer Veränderung des
Gewebes. Im ersten Kindesalter, in welchem die Knochen blutreicher, saftiger
und weicher sind, finden sich besonders häufig skrofulose und rhachitische
Knochenkrankheiten, während in spätern
LebensalternSyphilis und
Tuberkulose zu langwierigen und entstellenden Knochenerkrankungen Veranlassung geben.
(Beinasche, weißes
Spodium, weiß gebrannte
Knochen, weiß gebranntes
Elfenbein, präpariertes
Hirschhorn)
entsteht beim
Erhitzen der
Knochen an der
Luft, wobei die in den
Knochen enthaltene organische
Substanz vollständig
verbrennt und die mineralischen
Bestandteile in der Form der
Knochen zurückbleiben. Zerrieben bildet die ein weißes
Pulver,
welches aus etwa 73-84 Proz. basisch phosphorsaurem
Kalk, 2-3 Proz. phosphorsaurer
Magnesia, 9,4-10 Proz. kohlensaurem
Kalk
und 4 Proz. Fluorcalcium besteht. Knochenasche wird namentlich in
Südamerika gewonnen, wo man bei der Fleischextraktfabrikation
die
Knochen der geschlachteten
Rinder
[* 21] als Brennmaterial benutzt. Die zurückbleibende Knochenasche kommt in ganzen Schiffsladungen nach
Europa
[* 22] und dient hier zur
Darstellung von
Phosphor und
Phosphorsäure,
Milchglas
(Knochenglas) und
Glasuren, als
Dünger sowohl im
unveränderten Zustand als nach der Behandlung mit
Schwefelsäure
[* 23] in Form von
Superphosphat, ferner zur
Herstellung von Treibherden,
Muffeln, als
Putz- und Poliermittel.
(Knochengeschwulst,Exostose), eine in der Hauptsache aus Knochensubstanz bestehende krankhafte
Neubildung,
welche sich am äußern
Umfang eines
Knochens entwickelt. Der Knochenauswuchs wird am häufigsten im jugendlichen
Alter und zwar am
Unterkiefer,
an den großen Röhrenknochen der Extremitäten, am Schädeldach,Becken und nicht selten an den Wirbelkörpern
beobachtet. In Bezug auf Form und
Umfang der Knochenauswüchse kommen die größten Unterschiede vor.
Sie können von der
Größe einer
Linse
[* 24] bis zum
Umfang einer
Faust und darüber anwachsen, manchmal sind sie glatt, manchmal
uneben oder wie
Blumenkohl höckerig zerklüftet. Die
Ursache derBildung eines Knochenauswuchses liegt
in einem
Reiz der knochenbildenden
Gewebe, der
Beinhaut oder des Gelenkknorpels oder des
Knochenmarks. Derselbe ist meist unbekannter
Natur, zuweilen liegt eine
Verletzung,
Stoß oder
Fall zu
Grunde, zuweilen entsteht der auf dem
Boden einer allgemeinen
Syphilis.
Am besten gekannt sind die mitunter am ganzenSkelett
[* 25] zahlreich auftretenden Knochenauswüchse, die
Exostoses
supracartilagineae, welche nach
Virchow ihre Entstehung einer unregelmäßigen
Verknöcherung im jugendlichen
Alter verdanken,
wobei kleine abgesprengte Knorpelinseln zuerst zu
Knorpelgeschwülsten auswachsen, die später verknöchern. Der Knochenauswuchs ist eine
an sich gutartige
Neubildung, die nur durch ihren Sitz, z. B. durch
Druck auf Nervenstämme,
Gelenke etc., lästig,
ja sogar gefährlich werden kann. Nur im letztern
Fall erfordert ein Knochenauswuchs die operative
Entfernung.
[* 9] (Nekrosis), das
Absterben eines
Knochens oder Knochenteils, das Aufhören aller
Lebens- und Ernährungsvorgänge
in demselben, welches durch
Verletzungen,
Entzündungen des
Knochens und der umgebenden Weichteile, durch
Embolie, bei
Syphilis,
Typhus und andern schweren Ernährungsstörungen eintreten kann. Ein solcher nekrotischer Knochenteil,
den man auch wohl, wenn er nur ein
Stück des ganzen Röhrenknochens ist, einen
Sequester
[* 1]
(Fig. b, S. 878) nennt, gleicht einem
durch
Macerieren präparierten und von allen Weichteilen,
Beinhaut,
Knorpel,
Mark und
Gefäßen, befreiten, glatten
Knochen, wie
ihn die anatomischen Sammlungen aufbewahren. Zuerst noch im Zusammenhang mit dem
Lebenden, wird der
Sequester
bald, wie jedes brandige Gewebstück, durch eine »demarkierende«
Entzündung, d. h. durch
Bildung eines weichen Granulationsgewebes,
aus der gesunden Umgebung exfoliiert, d. h. losgetrennt, und liegt dann von etwas
Eiter umspült lose in einer
Höhle. Ist
der ganze
Knochen, z. B.
¶
mehr
das Schienbein, dem Knochenbrand verfallen, so wird die Höhlenwand von der übrigbleibenden Beinhaut gebildet; ist nur ein kleines Stück
aus der festen Knochenrinde ausgestoßen, so liegt es mitten in harter Knochensubstanz; in beiden Fällen kann die Beinhaut
von außen her neue Knochenmassen an die Höhlenwand anbilden, so daß das lose Stück hierdurch gleichsam
eingesargt wird. Diese dicke Knochenschale hat man diesem Bild entsprechend die Totenlade, Knochenlade (capsula sequestralis,
[* 9]
Fig. a) genannt.
Sie ist selten eine fest geschlossene Kapsel, sondern meist vielfach durchlöchert, so daß man durch die beim Knochenbrand bestehenden
Eiterfisteln der Weichteile mit einer Sonde den beweglichen Sequester durch die Totenlade hindurch fühlen
kann. Eine Heilung kann, da der Sequester nicht von selbst verschwindet, nur durch Aufmeißeln der harten Schale und Entfernung
des abgestorbenen Splitters erzielt werden. Ist dies geschehen, so erfolgt meist eine Ausfüllung der Höhle mit weichem, später
verknöcherndem Gewebe, und wenn auch oft durch Knochenauflagerungen sonderbare groteske Formen des Knochens
entstehen, so kehrt doch die Brauchbarkeit wieder, die Haltbarkeit ist sogar noch durch die Neubildung verstärkt. Eine eigentümliche
Form des Knochenbrandes ist die sogenannte Phosphornekrose (s. d.).