überragt, hat Fabrikation von
Leinwand und (1881) 5000 Einw. Dabei eine versteinernde
Quelle
[* 2] (Dropping
Well) und unterhalb
die St.
Robert'sCave, in welcher
EugenAram seinen
FreundClarke ermordete, und Ribston
Hall,
[* 3] wo eine berühmte Apfelsorte zuerst
kultiviert wurde.
[* 1] eine
Maschine,
[* 4] mittels deren man
Garne,
Bindfaden,
Schnüre etc. auf mechanischem
Weg in die Form eines Knäuels wickeln kann. Die Knäuelwickelmaschine ahmt fast genau die
Bewegung der ein Knäuel wickelnden
Hand
[* 5] nach, ebenso
hat auch das entstehende Knäuel mit einem von der
Hand hergestellten die größte
Ähnlichkeit;
[* 6] nur wird zur
Auflösung desselben
beim Verbrauch das innere Ende benutzt, welches zu diesem
Zweck außerhalb des Knäuels zurückbehalten
wird.
Das Knäuel wird auf einem
Stab
[* 7] von etwa 20
mmDicke gebildet und erhält daher im Innern ein cylindrisches
Loch. Das Aufwickeln
erfolgt dadurch, daß der
Faden
[* 8] eine
Öse passiert, welche, an einer rotierenden
Gabel befestigt, den erwähnten
Stab umkreist.
Letzterer kann gegen die
Ebene dieses
Kreises beliebig schräg gestellt werden, wodurch das Knäuel länger oder
kürzer ausfällt, und er erhält eine langsame Drehung, damit sich die einzelnen Garnlagen nicht auf-, sondern nebeneinander
legen und überhaupt eine runde Form entstehen lassen.
Die Knäuelwickelmaschine von
Stein (s.Figur) gestattet, Knäuel von jeder gebräuchlichen
Größe und Form zu wickeln. An
einem gußeisernen
Arm a ist ein
Schwungrad c angebracht, welches auf einem
Bolzen d vermittelst der
Kurbel
[* 9] e drehbar ist. Eine
kleine, in a eingeschraubte
Röhre f trägt den
Flügel g, welcher von einer über das
Schwungrad laufendenSchnur
in
Umdrehung versetzt wird und dadurch das durch die
Röhre f zugeführte
Garn von der
Öse o auf die
Spindel l wickelt, welche
ihrerseits durch den
Wirtel k und eine
Schnur von dem
Wirtel l gedreht wird. Seitlich
an a sitzt ferner ein
Bügel m, der um einen
Zapfen
[* 10] h drehbar ist und die
Spindel l trägt.
Soll nun ein Knäuel gewickelt werden, so dreht man die
Kurbel
e, wodurch der
Flügel g die
Spindel umwickelt, während die langsame Drehung der
Spindel l um die
Achse und das langsame oder
schnellere
Heben und Senken des Bügels m die
Kreuzung des
Fadens und die flache oder längliche Knäuelform
hervorbringen.
(althochd. Chnouf, Nebenform von Knopf), mittelalterliche Bezeichnung der
romanischen Säulenkapitäler, insbesondere der sogen.
Würfelkapitäler (s. Figur), seltener der kapitälförmigen Tragsteine
unter abgesetzten romanischen Wandsäulen. Die Grundform des Knaufs bildet die Vermittelung des parallelepipedischen Gewölbanfanges
mit dem cylindrischen Säulenschaft u. besteht aus dem Vermittelungskörper
b nebst den beiden Trennungsgliedern a und c des letztern, bez. von dem Gewölbanfang
und dem Säulenschaft.
Der Vermittelungskörper b selbst entsteht aus der Durchdringung von
Würfel und
Halbkugel, wobei der erstere sich an die quadratische
Trennungsplatte a, die letztere nach Wegfall eines dem Schaftdurchmesser entsprechenden
Kugelabschnittes
sich an den kreisförmigen
Halsring c der
Säule geometrisch genau anschließt. Hiernach sind dd die von den Seitenflächen
jenes
Würfels herrührenden senkrechten, unten durch Kreisbogen begrenzten Teile der Oberfläche des Vermittelungskörpers,
während
e den von der
Halbkugel herrührenden,
oben durch jene Kreisbogen, unten durch einen
Kreis
[* 11] begrenzten Teil
derselben darstellt. Die Oberflächenteile a sind später häufig als etwas hervortretende
Platten ausgebildet und diese sowie
die Oberflächenteile e mit mehr oder minder reichen geometrischen, vegetabilischen und animalischen
Ornamenten ausgestattet
worden. Eine reichere
Ausbildung des Knaufs s. Tafel
»Baukunst
[* 12] IX«,
[* 13] Fig. 1.
Ludwig,
Maler, geb. zu
Wiesbaden,
[* 16] machte seine
Studien 1845-52 in
Düsseldorf
[* 17] unter
Karl Sohn und
Schadow,
folgte aber nicht ihrer
Richtung, sondern widmete sich frühzeitig der Schilderung des Volkslebens, weshalb schon seine ersten
Bilder: der Bauerntanz (1850), die
Spieler (1851, in der städtischen
Galerie zu
Düsseldorf, eine Wiederholung
im
Museum zu
Leipzig),
[* 18] der Bienenvater (1851),
Alter schützt vor
Thorheit nicht (1851), das Leichenbegängnis im
Walde, dem ein
Verbrecher begegnet (1852), die Gräfin Helfenstein bittet um
Schonung ihres
Gatten (1852), der Taschendieb auf dem
Jahrmarkt
(1852), großen Beifall fanden, wenngleich die Färbung nach der damaligen
DüsseldorferManier dunkel
und schwerfällig ist. 1852 ging er nach
Paris,
[* 19] wo er, nur unterbrochen durch einen einjährigen Aufenthalt in
Italien
[* 20] (1857-58),
bis 1860 thätig war.
Hier schuf er die Hauptbilder seiner ersten
Periode: die
goldene Hochzeit (1858), die
Taufe (1859), den
Auszug zum
Tanz. Ein kleines
Genrebild, die
Promenade (1855), wurde für das
Luxembourg-Museum angekauft. Nachdem er sich ein Jahr in
seiner Vaterstadt aufgehalten, siedelte er 1861 nach
Berlin
[* 21] über, wo er bis 1866 blieb. Dieser Zeit gehören die
Bilder: die
Wochenstube, der
Taschenspieler,
Durchlaucht auf
Reisen, der Schusterjunge und der Leiermann an. Von 1866 bis 1874 lebte er in
Düsseldorf, und in diese
Periode fallen diejenigen
Bilder,
¶
mehr
welche seinen Ruf als Genremaler am sichersten begründet haben: das Kinderfest (Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen,
1869, Berliner
[* 23] Nationalgalerie), das Leichenbegängnis in einem hessischen Dorf (1871), das Gänsemädchen
(1872), in tausend Ängsten (1872), die Geschwister (1872), die Beratung HauensteinerBauern (1873). In diesen Gemälden spricht
sich eine wahre, naive Empfindung, ein seiner Humor und eine große Mannigfaltigkeit der Charakteristik
aus, welche durch ein kräftiges, natürliches Kolorit und eine scharfe, geistvolle Zeichnung unterstützt werden. Im J. 1874 wurde
Knaus zur Leitung eines Meisterateliers an die Kunstakademie nach Berlin berufen.
Seine schöpferische Thätigkeit litt unter dem Lehramt nicht. Auch entwickelte sich seine koloristische
Virtuosität, namentlich unter dem Studium der Holländer, noch reicher. Doch verloren seine Bilder an Naivität und Unmittelbarkeit
der Empfindung, und die Reflexion
[* 24] und das Streben nach witzigen Pointen trat mehr in den Vordergrund. Die bedeutendsten seiner
Genrebilder aus dieser Zeit sind: die heilige Familie (1876, eine genreartig behandelte Ruhe auf der Flucht),
die Wirtshausszene auf schlechten Wegen (1876), das widerspenstige Modell (1877), Salomonische Weisheit (1878), hinter den
Kulissen (1880, DresdenerGalerie), die Bacchantin, das gehetzte Wild, ein Försterheim (1886). Knaus hat auch Porträte
[* 25] in genrehafter
Auffassung, aber mit feinster, geistreicher Charakteristik gemalt, unter denen die von Helmholtz und Mommsen
in der Berliner Nationalgalerie hervorzuheben sind, sowie einen Cyklus von Zimmerdekorationen im Watteauschen Stil. Die echt
deutsche Richtung seiner Kunstanschauung gipfelt in der Schilderung des Kinderlebens, welches er mit köstlichem Humor darzustellen
weiß, und in der tiefen Wahrheit, mit welcher er das Empfindungsleben der Bauern veranschaulicht. Seine
Bilder haben durch Stich und Photographie eine große Popularität erlangt. Er ist königlicher Professor und Ritter des Ordenspour le mérite.