Vgl.
»Albert ein Lebensbild« (eigne Aufzeichnungen, fortgeführt von seinem Sohn
Joseph Knapp, Stuttg. 1867);
Gerok,
Albert als schwäbischer Dichter (das. 1879).
4)
FriedrichLudwig, Technolog, geb. zu
Michelstadt, erlernte 1832-35 die
Pharmazie, studierte in
Gießen
[* 2] und
Paris
[* 3] bis 1838, habilitierte sich dann in
Gießen, erhielt 1841 die Professur der
Technologie daselbst, ging 1853 als
Professor der staatswirtschaftlichen
Fakultät und Betriebsbeamter der königlichen Porzellanmanufaktur nach
München
[* 4] und folgte 1863 einem
Ruf als
Professor der technischen
Chemie am Carolinum in
Braunschweig.
[* 5] Knapp hat mehrere bahnbrechende Untersuchungen auf dem Gebiet
der chemischen
Technologie, namentlich sehr wichtige
Arbeiten über die Lederbereitung, geliefert; seine
Hauptleistung aber war das vortreffliche »Lehrbuch der chemischen
Technologie« (Braunschw. 1847, 2 Bde.; 3. Aufl.
1865-75),
(Schildknappe,
Knecht), im
Mittelalter ritterbürtige junge Leute, die bei einem
Ritter das
Waffenhandwerk erlernten; da sie häufig den
Schild
[* 14] (franz. écu) trugen, wurden sie auch Schildträger (écuyers) genannt.
Sie begannen ihre Lehrzeit meist schon mit dem 8. Lebensjahr und wurden mit dem 14. unter feierlichem
Zeremoniell und Überreichung
eines geweihten
Schwerts durch Priesterhand vor dem
Altar
[* 15] zu Knappen ernannt. Der Knappe mußte nun seinem
Herrn bei Anlegung der
Rüstung
[* 16] (s. d.) behilflich sein und ihn auf allen Kriegszügen und zu den
Turnieren begleiten, die Instandhaltung der
Waffen,
[* 17]
Pflege der
Pferde
[* 18] überwachen, ihm die
Waffen zum
Kampf reichen und in jeder
Beziehung für ihn sorgen, ihm auch in Kampfesgefahr mit dem
Schwert oder der
StreitaxtHilfe leisten, doch
durfte er die
Lanze nicht führen. Hatte er das 21. Lebensjahr erreicht und sich durch
Mut und
Treue ausgezeichnet, so empfing
er denRitterschlag. Der
Name Knappe übertrug sich später auch auf
Lehrlinge anderer Lebenskreise, so spricht
man von Mühlknappen, Bergknappen etc.
(Bergknappschaft), die Gesamtheit der in einem
Bergwerk oder in einem
Revier beschäftigten
Bergleute. Sie
bildete früher eine privilegierte
Korporation unter gewählten ältesten (Knappschaftsältesten) und Vorstehern, war befreit
vom Soldatendienst, von persönlichen
Steuern, genoß einen gefreiten
Gerichtsstand etc. Diese Vorrechte sind ebenso wie die
ihnen entsprechenden Beschränkungen der Knappschaft heute beseitigt; dagegen haben sich die überlieferten
Gebräuche der Knappschaft, die
Abzeichen
(Schlägel
[* 19] und
Eisen),
[* 20] der Bergmannsgruß
(Glück auf!), die eigentümliche
Tracht bei festlichen
Aufzügen etc. noch erhalten.
Zur gegenseitigen Unterstützung, insbesondere gegen die
Gefahren des
Berufs, wurden bereits seit alter Zeit eigne
Knappschaftskassen
(Bruderladen, so besonders in
Österreich
[* 21] genannt, Gnadengroschenkassen) gebildet, deren bereits die
Kuttenberger
Bergordnung von 1300 gedenkt. Ursprünglich war die
Bildung derselben der freien Vereinigung der Beteiligten (Knappschaftsvereine)
überlassen. Die neuere
Gesetzgebung
(Preußen
[* 22] seit 1854) hat jedoch die
Bildung solcher
Kassen allgemein (in
Sachsennur für
Erzbergbau) vorgeschrieben.
AlleArbeiter müssen beitreten. Neben ihnen sind auch die Werksbesitzer an den
Kosten und der
Verwaltung
beteiligt. Dieselben haben wenigstens die Hälfte der von den Arbeitern gezahlten Beiträge zuzuschießen. Die
Verwaltung
erfolgt durch einen von den Werksbesitzern und Arbeitern je zur Hälfte gewählten Vorstand unter der
Aufsicht der Bergbehörde.
Die
Kasse soll die Mitglieder versichern auf den
Fall der
Krankheit (freie
Kur, Krankenlohn), der
Invalidität
(Invalidenpension) und des
Todes (Beitrag zu den Begräbniskosten,
Witwen- und Waisenpension).
Die
Höhe der gewährten
Pension wächst mit der Dauer der Mitgliedschaft, die der Unterstützungen und der Beiträge wird
durch
Statut festgestellt. Die minderberechtigten (unständigen) Mitglieder haben auf
Pension keinen Anspruch. 1852 bestanden
in
Preußen 53
Vereine mit 56,462 Mitgliedern, 1885: 81
Vereine mit 334,553 Mitgliedern in 1974
Bergwerken,
Hütten
[* 23] und
Salinen
(180,902 ständige, meistberechtigte und 153,651 minderberechtigte). Die
Einnahmen waren 17,11, die
Ausgaben 17,48, das Vereinsvermögen
25,91 Mill.
Mark bei 28,133
Invaliden, 30,755
Witwen und 56,471 Waisen. Die durchschnittliche
Lebensdauer
im Ganzinvalidenstand war 14,06 Jahre. - In
Österreich bestanden 1884: 354
»Bruderladen« mit 121,641 Mitgliedern, welche 1,550,692
Gulden einzahlten, wogegen von seiten der Werksbesitzer 553,405
Guld. beigetragen wurden.
Die Zahl der im Provisionsbezug stehenden ehemaligen Mitglieder,
Witwen und Waisen belief sich auf 30,418
Personen, welche
an dauernden Unterstützungen 1,208,296
Guld., an Krankengeldern,
Kosten für ärztliche
Pflege und
Medikamente,
an Begräbniskosten und zeitlichen Unterstützungen 818,720
Guld. erhielten. Das Bruderladenvermögen betrug 12,017,199
Guld.,
wovon auf die
Salinen 459,441, auf andre ärarische Werke 1,218,944 und auf Privatunternehmern 10,328,814
Guld. entfielen.
Vgl.
Salomon, Les caisses de secours et de prévoyance des ouvriers-mineurs en Europe (Par.
1878);
(spr. nährsböro),Stadt im westlichen
Yorkshire
(England), malerisch am Nidd gelegen, den hier
Felsen
einengen, und von den großartigen
Ruinen eines
Schlosses aus der Zeit
Eduards III.
¶
mehr
überragt, hat Fabrikation von Leinwand und (1881) 5000 Einw. Dabei eine versteinernde Quelle
[* 25] (Dropping Well) und unterhalb
die St. Robert'sCave, in welcher EugenAram seinen FreundClarke ermordete, und Ribston Hall,
[* 26] wo eine berühmte Apfelsorte zuerst
kultiviert wurde.