mittlern Teil desselben, wo sich gewöhnlich eine bedeutende
Schwiele befindet. Das Übel ist in der
Regel angeboren, kann
sich aber auch nach der
Geburt entwickeln, wenn z. B. der
Fuß wegen
Geschwüren u. dgl. längere Zeit in einer
bestimmten
Lage gehalten und dadurch das
Gleichgewicht
[* 2] zwischen den
Streck- und
Beugemuskeln aufgehoben wird.
Die
Heilanzeigen bestehen in der Wiederherstellung des natürlichen
Antagonismus zwischen den betreffenden Muskelgruppen und
in der Geraderichtung des
Fußes durch mechanische Vorrichtungen, wobei die subkutane Durchschneidung der widerstrebenden
Muskeln
[* 3] und
Sehnen gewöhnlich vorweg vorgenommen werden muß.
Um denFuß in seiner normalen
Stellung zu erhalten oder ihn allmählich
in dieselbe zurückzuführen, sind verschiedene
Verbände und
Maschinen angegeben worden, unter welchen
die mit einem festen
Schuh versehene Klumpfußmaschine die bekannteste ist.
Ihr folgt der
Unterricht in fremden
Sprachen, der vom 10.-14. Lebensjahr für
Realisten und Humanisten noch derselbe sein soll.
Erst dann, mit der Bestimmung des künftigen
Berufs, sollen sich beide voneinander trennen. Nachdem er in dem ihm vom König
zur Errichtung einer Erziehungsanstalt eingeräumten Lustschloß
Stetten selbst mit seinen
Grundsätzen
die Probe gemacht, näherte er dieselben allmählich wieder der bestehenden
Tradition. In dieser modifizierten Gestalt haben
sie wesentlich auf die Einrichtung der gelehrten
Schulen (Schulplan von 1845) und der
Realschulen (Ȇber die Errichtung von
Realschulen«, Stuttg. 1836)
Württembergs eingewirkt, zumal seitdem Klumpp 1849 in die Oberstudienbehörde berufen worden war.
In dieser
Stellung machte sich Klumpp unter anderm verdient um Einführung des Schulturnunterrichts und Errichtung der Turnlehrerbildungsanstalt.
Auch bearbeitete er die 3.
Auflage von
Guts Muths'
Gymnastik (Stuttg. 1847). Er starb
KarlBenjamin, Zoolog und Reisender, geb. zu
Güglingen, lebte 1863-1869 und nach dreijährigem
Aufenthalt in
Europa
[* 7] zur Bearbeitung seiner Sammlungen wieder 1872-1875 als
Arzt meist in Kosseil am
RotenMeer, dessen
Küste er nebst dem Nilthal mehrfach bereiste. Nach
Deutschland
[* 8] zurückgekehrt, erhielt er die
Stellung eines
Kustos
am Naturalienkabinett zu
Stuttgart. Er schrieb: »Bilder aus Oberägypten, der
Wüste und dem
RotenMeer« (2. Aufl., Stuttg. 1877);
»Die Korallentiere des
RotenMeers« (Berl. 1877-79, 3
Tle.);
KarlAugust,
Historiker, geb. zu Darmsheim bei
Stuttgart, studierte in
Tübingen
[* 10]
Theologie
und Geschichte,
war dann mehrere Jahre Pfarrgehilfe seines
Vaters in Großheppach und ward 1841 zum zweiten und 1863 zum ersten
Universitätsbibliothekar in
Tübingen ernannt. Er veröffentlichte: »Urkunden zur Geschichte des
SchwäbischenBundes« (Litterar.
Verein, Stuttg. 1846-1853, 2 Bde.);
»Die deutschen Einheitsbestrebungen in ihrem geschichtlichen Zusammenhang«
(Leipz. 1853);
»Geschichte der deutschen Einheitsbestrebungen 1848-71« (Berl.
1872-73, 2 Bde.);
»Die
UniversitätTübingen in ihrer Vergangenheit und Gegenwart dargestellt« (Leipz.
1877) und
»GustavSchwab als Dichter und Schriftsteller« (Stuttg. 1881).
Ferner bearbeitete er neu den früher mit G.
Schwab
herausgegebenen »Wegweiser durch die Litteratur der
Deutschen« (4. Aufl., Leipz. 1870, mit 3 Nachträgen bis
1879).
die schrägen, langgestreckten Öffnungen seitlich im
Bug des
Schiffs (zuweilen auch im
Heck), welche anderseits auf dem Oberdeck münden, für den
Durchgang der Ankerketten.
dikotyle, etwa 230
Arten umfassende, in den
Tropen einheimische
Familie aus der
Ordnung der
Cistifloren,
[* 14] meist
Bäume mit gegenständigen, am Blattstielgrund artikulierten Blättern und regelmäßigen, variabel
gebauten, hypogynen
Blüten mit zahlreichen, durch
Spaltung entstandenen
Staubgefäßen.
Die Klusiaceen sind zunächst mit den Hyperikaceen
verwandt.
Vgl. Baillon,Histoire des plantes, Bd. 6. Die Klusiaceen gewähren
vorzugsweise durch ihren harzigen, balsamischen
Milchsaft
(Gummigutt,
Tacamahaca) Nutzen.
(Cluver, lat. Cluverius),Philipp, verdienter deutscher Geograph und Altertumsforscher,
geb. 1580 zu
Danzig,
[* 15] sollte in
Leiden
[* 16] die
Rechte studieren, widmete sich aber der
Erd- und
Altertumskunde, weshalb ihm sein
Vater
jede Unterstützung entzog. Die
Not zwang ihn, zwei Jahre lang österreichische Militärdienste zu nehmen; dann kehrte er
nach
Leiden zu seinen
Studien zurück, machte hierauf eine
Reise durch
England,
Schottland,
Frankreich,
Deutschland
und
Italien
[* 17] und ließ sich endlich abermals in
Leiden nieder, von den
Kuratoren der
Hochschule durch einen Jahrgehalt in den
Stand gesetzt, seinen litterarischen Bestrebungen sorgenfrei zu leben. Er starb bereits 1623. Klüver schrieb:
»Introductio in universam geographiam tam veterem quam novam«
(Leiden 1629 u. öfter; am vollständigsten von Bruzen de la Martinière, Amsterd.
1729; deutsch 1733),
der erste gelungene
Versuch einer systematischen Behandlung der historisch-politischen
Geographie nach
ihrem ganzen
Umfang;
»De tribus Rheni alveis atque ostiis et de quinque populis quondam accolis« (das.
1611; abgedruckt in
Scrivers »Antiquitates inferioris
Germaniae«, das. 1619 und 1631);
»Sicilia, Sardinia
et
Corsica
[* 18] antiqua« (das. 1619);