Helfft-Thilenius, Handbuch
der Balneotherapie (9. Aufl., Berl. 1882);
Braun und
Fromm, Systematisches Lehrbuch der Balneotherapie (5. Aufl., Braunschw.
1886; daraus die
oben erwähnte
Schrift von
Fromm besonders abgedruckt);
im weitern
Sinn Bezeichnung für Leute aus
Vorderindien überhaupt.
Der
Name geht wohl
auf das altindische
Reich Kalinga des
Plinius zurück, das im
Süden der Gangesmündung (in der Gegend des heutigen
Orissa?)
lag und in lebhafter Handelsverbindung mit den östlichen
Inseln stand.
Mit seiner
Gattin, einer gewandten Schauspielerin, unternahm er auch mehrere Kunstreisen in
Deutschland,
[* 18] deren Erlebnisse er in
dem Werke
»Kunst und
Natur« (Braunschw. 1819, 2 Bde.)
schilderte. 1830 zum Generaldirektor des Hoftheaters ernannt, starb er in
Braunschweig. Als
dramatischer Dichter bekundete ein entschiedenes theatralisches
Geschick für die
Wahl der
Stoffe und die
Anordnung der
Szene;
Originalität und
Phantasie gehen seinen
Stücken ab, seine
Sprache ist übertrieben derb.
der sich als ein
Zerrbild der Goetheschen
Dichtung darstellt. Klingemanns
Dramen erschienen gesammelt unter dem
Titel:
»Theater« (Stuttg. u.
Tübing. 1809-1820, 3 Bde.)
und »Dramatische Werke« (Braunschw. 1817-18, 2 Bde.).
Äußerlich und flach wie seine
Schauspiele waren auch seine einst beliebten
Romane.
(Clingen), Stadt im
FürstentumSchwarzburg-Sondershausen, Unterherrschaft, an der
Helbe, hat Tuffsteingruben
u. Ornamentenfabriken, 4
Mahl- und 2
Ölmühlen, bedeutenden Zuckerrübensamenbau, eine Käsefabrik und (1885) 1121 evang.
Einwohner.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Unterfranken, Bezirksamt
Obernburg, am
Main und an der
LinieAschaffenburg-Amorbach der
Bayrischen Staatsbahn, hat ein
Amtsgericht, ein
Schloß, eine Burgruine mit schöner Aussicht,
wichtige Thongruben,
Obst- und guten Weinbau (der rote Klingenberger war sonst hoch geschätzt) und (1885) 1013 meist
kath. Einwohner.
FriedrichMaximilian von, deutscher Dichter der
Sturm- und Drangperiode, geboren im
Februar 1752 (nicht 1753)
zu
Frankfurt
[* 22] a. M., Sohn eines Stadtartilleristen, verlor früh seinen
Vater, der die Seinigen in den dürftigsten
Umständen zurückließ, half sich durch eignen Fleiß und
Energie weiter und ging um 1772 nach
Gießen,
[* 23] um.
Jurisprudenz zu
studieren. Viel eifriger als mit dieser beschäftigte er sich indes mit schöner Litteratur und gewann damals die
FreundschaftGoethes, den er mit den beiden
Stolberg
[* 24] 1775 auf der
Reise nach Zürich
begleitete und später auch in
Weimar
[* 25] besuchte.
Auch erhielt er die Rente eines Kronguts in Kurland
[* 32] auf Lebenszeit und wurde 1811 zum Kurator der UniversitätDorpat
[* 33] ernannt,
welche Stelle er bis 1817 bekleidete. Im J. 1820 suchte er um Enthebung von allen seinen Ämtern nach,
zog sich aber erst 1830 ganz zurück und starb in Petersburg. Von seinen dramatischen Werken, welche meist in die
erste Hälfte seines Lebens fallen, heben wir hervor die Trauerspiele: »Die Zwillinge« und »Konradin«, ersteres eine Dichtung
voll übersprudelnder Kraft,
[* 34] Leidenschaftlichkeit und hochtragischer Elemente, letzteres hervorstechend
durch energische Charakterzeichnung;
ferner das wild verworrene renommistische Schauspiel »Sturm und Drang«, von dem die ganze
Epoche, in der es entstand, den Namen empfing, »Simsone Grisaldo«, »Der Günstling«;
Inhaltreicher und bedeutender als die Dramen Klingers (gesammelt als »Theater«, Leipz. 1786-87, 4 Bde.,
und »NeuesTheater«, das. 1790, 2 Bde.)
waren seine von Rousseauschen Anschauungen erfüllten, zu gleicher Zeit derb-realistischen und philosophisch-reflektierenden
Romane: »FaustsLeben, Thaten und Höllenfahrt« (Petersb. 1791),
»Der Weltmann und der Dichter«, sein bestes Werk, in der That
eine unvergängliche Leistung voll Kraft und psychologischer Feinheit (Leipz. 1798),
und »Sahir, EvasErstgeborner
im Paradies« (das. 1798). Eine Sammlung des Besten seiner Werke hat Klinger selbst veranstaltet (Königsb. 1809-15, 12 Bde.;
neue Ausg., Stuttg. 1842, 12 Bde.);
eine andre Auswahl erschien in 8 Bänden (Stuttg. 1878-80).