»Aphoristische Bemerkungen, gesammelt auf der
Reise nach
Griechenland« (Berl. 1838);
»Die
Walhalla in artistischer und technischer Beziehung«
(Münch. 1843).
Klenze war mehr ein mit
Geschmack und weiser Benutzung der vorhandenen
Mittel, namentlich griechischer und italienischer Vorbilder, reproduzierendes als selbständig schaffendes
Talent.
SeinerAnsicht
nach
gab es nur eine
Baukunst:
[* 4] die hellenische; was vorausging und nachfolgte, sind nur Bauarten.
MehrHofmann
als
Künstler, hatte er sich in seiner dominierenden
Stellung nur dadurch zu behaupten gewußt, daß er sich in die
Launen seiner
königlichen Bauherren fügte. Auch als Landschaftsmaler in
Öl und Aquarell hat sich Klenze mit
Glück versucht. Klenzes künstlerische
Richtung ist schon bei seinen Lebzeiten nicht ohne
Anfechtung geblieben, wie die
SchriftWiegmanns:
»RitterLeo v. Klenze und unsre
Kunst« (Düsseld. 1839) beweist.
2)
KlemensAugustKarl, jurist. Schriftsteller, geb. zu Heissum bei
Hildesheim,
[* 5] beteiligte sich am
Feldzug von 1813,
wurde 1826 ordentlicher
Professor der
Rechte zu
Berlin
[* 6] undOrdinarius des Spruchkollegiums, auch Stadtverordneter,
in welcher
Eigenschaft er sich durch seine Bemühungen um die Wohlthätigkeitsanstalten und die Verschönerung
Berlins auszeichnete.
Er starb Als Schriftsteller machte er sich bekannt durch die
Ausgaben der »Fragmenta legis Serviliae repetundarum«
(Berl. 1825) sowie der »Institutiones Gaii et Justiniani«
(das. 1829),
den
»Grundriß zu Vorlesungen über die Geschichte des römischen
Rechts bis Justinian« (das.
1827, 2. Aufl. 1835),
das »Lehrbuch des gemeinen
Strafrechts« (das. 1833) und die
»KritischenPhantasien eines praktischen Staatsmanns«
(das. 1834). Seine »Philologischen Abhandlungen«
gab Klenze
Lachmann heraus (Berl. 1839).
und
Biton, die
Söhne der argivischen HerapriesterinKydippe. Als diese einst bei einem
Fest
zum Heiligtum der
Göttin fahren mußte, und die Zugtiere zur rechten Zeit nicht erschienen, spannten die
Söhne sich an den
Wagen und zogen ihn 45 Stadien (8,3 km) weit. Die
Mutter, gerührt von der
Liebe ihrer
Kinder, bat für dieselben die
Göttin
um das
Beste, was den
Menschen zu teil werden könnte, worauf beide im
Tempel ein sanfter
Schlaf überfiel,
aus dem sie nicht mehr erwachten. Die
Argeier weihten ihre Bildnisse nach
Delphi.
2) Kleombrotos I., Sohn des
KönigsPausanias, der 394
v. Chr. aus
Sparta vertrieben wurde, folgte seinem
Bruder Agesipolis I. auf dem
Thron
[* 7] von
Sparta und befehligte nach der Vertreibung der Spartaner aus der
Kadmeia die erste (378) und vierte (376) erfolglose
Expedition gegen
Theben. 375 eilte
er den von den Thebanern bedrängten Phokern erfolgreich zu
Hilfe, verlor
aber 371 gegen
Epameinondas bei
LeuktraSchlacht und
Leben.
3) Kleombrotos II., Schwiegersohn des spartan.
KönigsLeonidas II. und dessen Nachfolger, als dieser infolge seiner
Opposition gegen
die
Reformen seines Mitkönigs
Agis IV. 242
v. Chr. seiner
Würde entsetzt worden war. Aber schon zwei Jahre
später kehrte
Leonidas an der
Spitze seiner siegreichen
Partei nach
Sparta zurück und zwar mit dem bittersten
Haß gegen Kleombrotos, weil
sich dieser, obgleich sein Schwiegersohn, seinen Gegnern angeschlossen hatte. Kleombrotos flüchtete
vor derRache des Schwiegervaters
in das HeiligtumPoseidons und erhielt nur auf Bitten seiner edlen
Gattin Chilonis das
Leben geschenkt,
mußte aber in die
Verbannung gehen.
griech. Astronom, im 2. Jahrh.
n. Chr., legte in einem Werk über die Kreisbewegung der Himmelskörper,
meist nach Posidonius, die
Lehre
[* 8] der stoischen
Philosophie vom
Weltsystem dar.
Die Hauptausgabe des Werkes lieferte
Bake
(Leiden
[* 9] 1820), eine neuereSchmidt (Leipz. 1831).
1) Kleomenes I., ältester Sohn des Eurystheniden Anaxandridas, ein Mann von ungemeiner Kühnheit und ungebändigter
Kraft
[* 11] des
Geistes, tyrannisch und stolz, dabei aber klug und in der seinem
Volk eignen kurzen Ausdrucksweise
gewandt. Er unternahm 520
v. Chr. einen siegreichen
Krieg gegen
Argos und leitete 510 den Zug,
welchen die Spartaner, durch das bestochene
Orakel zu
Delphi aufgefordert, zur Vertreibung der Peisistratiden unternahmen, der aber ganz gegen die Absicht des Kleomenes der
Demokratie in
Athen
[* 12] zum
Sieg verhalf. Kleomenes rückte daher von neuem in
Athen ein, vertrieb
Kleisthenes und 700 demokratisch
gesinnte
Familien und setzte
Isagoras als
Archonten und einen
Rat von 300 spartanisch Gesinnten ein.
Aus
Rache brachte er gegen diesen die
Klage vor, er sei nicht der echte Sohn des
KönigsAriston, und da
das von ihm bestochene delphische
Orakel diese
Klage bestätigte, wurde jener verbannt; als jedoch diese
Bestechung bekannt
wurde, mußte Kleomenes nach
Thessalien fliehen.
Als er dann nach
Arkadien ging und hier die Einwohner zum
Aufstand gegen
Sparta aufreizte,
riefen ihn die Spartaner, hierdurch erschreckt, zurück; er verfiel jedoch bald darauf in
Wahnsinn und
tötete sich selbst auf gräßliche
Weise. Ihm folgte, da er keine männlichen Nachkommen hinterließ, sein
BruderLeonidas
I., der
Held von Thermopylä.
2) Kleomenes II., Sohn
Kleombrotos' I., ward, noch minderjährig, Nachfolger seines
Bruders Agesipolis II. (370
v. Chr.) und regierte
nach Diodor 60 Jahre und 10
Monate.
¶
mehr
3) Kleomenes III., Sohn des KönigsLeonidas II. und der Kratesikleia, einer der ausgezeichnetsten spartanischen Frauen, übernahm 235 v. Chr.
im Alter von 19 Jahren das Königtum. Mit Agiatis, der WitweAgis' IV. (s. d.), vermählt, übernahm er es, die Pläne desselben
auszuführen. Die königliche Würde hatte ihre Bedeutung ganz verloren; alle Macht im Staat war, besonders
zum Nachteil der niedern Stände, in den Händen der Ephoren. Durch ruhmvolle Thaten in auswärtigen Kriegen gedachte Kleomenes erstere
wiederherzustellen. So vereitelte er 228 einen Versuch des Achäischen Bundes, unter dem StrategenAratos einige mit Sparta verbündete
arkadische Städte für sich zu gewinnen, und schlug die Archäer bei dem Berg Lykäon aufs Haupt. 226 schritt
er zur Ausführung seiner Reformpläne; er ließ die Bürger, auf deren Zustimmung er nicht hoffen durfte, im Lager
[* 15] in Arkadien
zurück, zog dann gegen Sparta, ließ von den gerade versammelten Ephoren vier töten, verbannte 80 der angesehensten Bürger,
erklärte dem Volk, daß es fortan keine Ephoren mehr geben solle, und gebot Aufhebung der Schulden und
Herstellung eines gleichmäßigen Grundbesitzes.
Eine Anzahl der angesehenen Periöken machte Kleomenes zu Bürgern, vermehrte dadurch seinen Anhang und erhielt ein Heer von 4000 einheimischen
Hopliten; seinen Bruder Eukleidas nahm er zum Mitkönig an. Er stellte darauf die altspartanische Jugenderziehung
und das Zusammenspeisen (Syssitien) der Bürger wieder her und wurde durch Einfachheit und Strenge gegen sich selbst ein Muster
für sein Volk. Um der neuen Staatsordnung Achtung zu verschaffen, erneuerte er denKampf mit dem Achäischen Bund. Er verheerte
zuerst das Gebiet von Megalopolis, gewann Mantineia und Tegea und schlug die Achäer bei Hekatombäon unweit
Dyme.
Indes dieser starb, ehe er sein Versprechen erfüllen konnte, und sein Nachfolger Ptolemäos Philopator kümmerte sich, in Lüsten
versunken, nicht um Kleomenes, ja ließ ihn wegen Spöttereien über seine Lebensweise gefangen setzen. Kleomenes entkam
und rief das Volk zur Freiheit. Als dies aber unthätig blieb und die Besetzung der Burg mißlang, gab er
sich mit seinen Genossen den Tod (220). Ptolemäos befahl, Kleomenes' Leichnam in eine Haut
[* 17] zu nähen und aufzuhängen, seine Familie
aber hinzurichten. Das Leben des Kleomenes beschrieb Plutarch.