koagulierbaren Zustand übergeführt (Kleberleim, Luzin) und dann namentlich in der Zeugdruckerei zum Fixieren der Farben benutzt.
Löslich gewordener Kleber wird auch als Kleb- und Klärmittel (Eiweißleim) benutzt.
Vgl. Ritthausen, Die Eiweißkörper der Getreidearten,
Hülsenfrüchte und Ölsamen (Bonn 1872).
Jean Baptiste, einer der ausgezeichnetsten Generale der franz. Republik, geb. zu
Straßburg, wo sein Vater Maurermeister war, ging 1769 nach Paris, um sich für die Baukunst auszubilden, kam durch Vermittelung
zweier bayrischer Edelleute nach München in die dortige Kriegsschule und trat 1776 in die österreichische Armee. Da sich ihm
jedoch als Bürgerlichem keine Aussicht auf Beförderung bot, kehrte er 1783 nach dem Elsaß zurück
und erhielt eine Stelle als Bauinspektor in Belfort.
Während der französischen Revolution trat er 1792 in ein Bataillon Freiwilliger und zeichnete sich während der Belagerung
von Mainz durch die Preußen 1793 so aus, daß Custine ihn zum Generaladjutanten und dann zum Brigadegeneral beförderte. Nach
der Übergabe von Mainz ward er mit Custine verhaftet, jedoch, nachdem er diesen mutig vor dem Revolutionstribunal
verteidigt, freigesprochen und als Brigadegeneral nach der Vendée gesandt. Hier entschied er den Sieg von Cholet, eroberte Savenay
und zog 24. Dez. in Nantes ein.
Durch den Abscheu, den er vor den blutigen Metzeleien der Konventskommissare kundgab, zog er sich von
neuem die Ungnade der Jakobiner zu. Anfang 1794 zurückberufen und als Divisionsgeneral zur Nordarmee gesandt, focht er mit
Auszeichnung bei Fleurus (26. Juni) und nahm die Festung Maastricht, worauf man ihm im Dezember auch die Belagerung von Mainz übertrug.
Als Jourdan aber im September 1795 bei Düsseldorf über den Rhein ging und gegen den Main vordrang, erhielt Kléber wieder die Führung
von Jourdans linkem Flügel, siegte bei Altenkirchen und hatte Frankfurt eingenommen, als ihn Intrigen des Direktoriums
bewogen, seine Entlassung zu nehmen. Er lebte nun in Paris bis 1798, wo er als Divisionsgeneral am Feldzug
nach Ägypten teilnahm. Er focht an der Spitze der Avantgarde vor Jafa, bei Sed Jarra, am Berg Tabor und bei Abukir und erhielt bei
Bonapartes Rückkehr von dort (1799) den Oberbefehl.
Da es nicht möglich schien, Ägypten zu behaupten, schloß Kléber im Januar 1800 mit dem britischen Kommodore
Sidney Smith die Konvention von El Arisch, der gemäß die französische Armee Ägypten räumen sollte; als jedoch der Admiral Keith
den Vertrag nicht genehmigte, faßte er den kühnen Entschluß, das Land aufs neue zu unterwerfen. Er eroberte das rebellische
Kairo wieder, erfocht den glänzenden Sieg von Heliopolis und brachte dadurch ganz Ägypten noch
einmal in seine Gewalt. Am ward er indes in Kairo von einem fanatischen Türken, Suleiman, meuchlings erdolcht. Seine
Vaterstadt Straßburg hat ihm 1840 eine eherne Statue errichtet, unter der sein Herz ruht.
Vgl. Ernouf, Le
général Kléber (Par. 1867);
Pajol, Kléber, sa vie, sa correspondance (das. 1877).
eine Lösung von 1,5 Teilen Tischlerleim, 3 Teilen Kandiszucker und 0,75
Teilen arabischem Gummi in 6 Teilen Wasser, eignet sich viel besser als gewöhnlicher Leim zum Bestreichen
der Rückseite von Marken, Etiketten, Briefkouverten etc.
Edwin, Mediziner, geb. zu Königsberg i. Pr., studierte seit 1852 daselbst, in Würzburg, Jena und Berlin,
ward 1859 Assistent am physiologischen Laboratorium in Königsberg, 1861 Assistent bei Virchow und 1866 Professor
der pathologischen Anatomie in Bern.
Er beteiligte sich an dem deutsch-französischen Krieg, folgte 1872 einem Ruf nach Würzburg, 1873 nach
Prag und 1882 nach Zürich.
Klebs ist bei allen seinen Arbeiten stets dem Grundsatz gefolgt, daß die rechte Erkenntnis der pathologischen
Prozesse nur aus einer Verbindung der experimentellen mit den anatomischen Studien hervorgehen könne. Er
ist in neuester Zeit einer der Hauptvertreter der Pilzlehre in der Pathologie; seine Untersuchungen über die parasitische
Natur der accidentiellen Wundkrankheiten (Microsporonsepticum), der Rinderpest, der Pocken, der Diphtheritis gehören zu den
exaktesten auf diesem Gebiet; auch ist von ihm eine besondere Gruppe der Monadinen aufgestellt, welche
er als die Krankheitserzeuger bei Rheumatismus, Lungenentzündung, Brightscher Nierenkrankheit u. a. ansieht.
Bei Begründung dieser Pilztheorien hat er den Hauptwert auf die systematische Isolierung und erfolgreiche Kultur dieser Organismen
auch außerhalb des menschlichen Körpers gelegt. Er schrieb: »Handbuch der pathologischen Anatomie« (Berl. 1867-80, Heft 1-7);
»Studien über die Verbreitung des Kretinismus in Österreich« (Prag 1877);
»Beiträge zur Geschwulstlehre«
(das. 1877);
»Über die Umgestaltung der medizinischen Anschauungen in den letzten drei Jahrzehnten« (das. 1877);
(Kopfklee, Trifolium L.), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Kräuter mit dreizähligen
Blättern, zu Köpfchen, Trauben oder Dolden gruppierten, selten einzeln achselständigen, meist purpurnen oder weißen Blüten
und oblongen oder verkehrt-eiförmigen, ein- bis viersamigen, nicht oder kaum aufspringenden Hülsen. Etwa 280 Arten vorzüglich
in den gemäßigten und subtropischen Klimaten der nördlichen Erdhälfte. A. Rote Kopfkleearten. Der gemeine rote Kopfklee
(T. pratenseL.) hat am Grund rundliche, oben längliche, beiderseits feinhaarige Blättchen mit einem
hellern Fleck in der Mitte und eiförmigen Nebenblättchen.
Man unterscheidet zwei Spielarten: Der Wiesenklee (Bullenklee), mit weniger umfangreicher Wurzel als der folgende, wird in
England für Weide benutzt, bei uns aber nicht kultiviert, zählt jedoch, wild auf Wiesen wachsend, zu den
besten Futterkräutern. Der Saatklee (spanischer, großer, welscher Klee), die wichtigste Kleeart, gedeiht am besten
auf kräftigem, kalkreichem, wohlbereitetem und von Unkraut gereinigtem Land, paßt für alle Fruchtfolgen und versagt nur
in allzu leichtem, allzu strengem oder zu flachem Land und in feuchter oder dumpfer Lage.
In der Wechselwirtschaft bringt man ihn gewöhnlich in die Halmfrucht, welche Hackfrüchten nachfolgt;
in der Dreifelderwirtschaft besetzt er immer das Brachland. Sandartigen Boden mergelt man für den Kleebau, kalkloses Thonland
wird gekalkt. Sehr günstig wirkt Gipsmehl, welches man am besten bei warmer Witterung auf die betauten Blätter streut. Man
kann den in den Roggen oder in die Sommerfrucht einsäen und wählt letztere häufiger, weil der Klee durch
starkes Lagern leidet. Seine Haupterträge bringt der Klee im
mehr
ersten Nutzjahr, man schneidet ihn zweimal und bricht ihn dann um. In günstigen Jahrgängen gibt er auch vorher, nach Abbringung
der Schutzfrucht, eine Weide. Man schneidet den Klee zu Grünfutter kurz vor der Blüte, zu Kleeheu in voller Blüte. Guter Kleesame
(vom zweiten Schnitt und am wenigsten massig gewachsenen Stellen gesammelt) ist bräunlichgelb; man säet
auf 1 Hektar 15-23 kg, erntet 80-120, auf hochkräftigen Kalkäckern über 200 Ztr. Heu und 4-5, selbst 8 Ztr. Samen, von welchem 1 Neuscheffel
37,75 kg wiegt.
Der Same bleibt zwei Jahre keimfähig. Das Kleefutter ist grün und trocken wohlschmeckend, nährend und gedeihlich; im jungen
Zustand darf man es wegen des Aufblähens nicht unvermengt füttern. Das Rotkleeheu steht hinsichtlich der Nährkraft etwas
höher als gutes Wiesenheu und mit Weißkleeheu ziemlich gleich. Der Inkarnatklee (Blutklee, Rosenklee, T. incarnatumL.),
mit weichem, zottelhaarigem Stengel, dem gemeinen Klee ähnlichen, fleckenlosen, an beiden Flächen flaumhaarigen Blättern,
ährenförmigen, hoch purpurroten, durch rostbraune Haare zottigen Blütenköpfen, stammt aus Italien,
wird als Winter- oder Sommerfrucht gebaut, macht geringere Ansprüche an den Boden als der vorige, wird als Grünfutter mit
Ansatz der Blütenköpfe geschnitten. Man säet auf 1 Hektar 27-35 kg und erntet bis 800 Ztr. Grünfutter und 15, in Süddeutschland
bis 25 Ztr. Heu. Man benutzt ihn auch, um die Blößen des Kopfklees zu decken oder letztern zu ersetzen,
wenn derselbe völlig mißriet. Nur in gutem Boden ist er nach der Blüte noch weich.
B. Weiße Kopfkleearten. Der weiße, kriechende Klee (Lämmerklee, Steinklee, T. repensL.), mit liegendem, verästeltem Stengel,
verkehrt-eirunden, fein- und stachelspitzig gesägten Blättchen, länglichen, weißlichen, geäderten
Nebenblättchen und weißen, nach der Blüte sich herabschlagenden Blüten, liebt leichteres, kalkhaltiges Land und wächst
in Sandboden, welcher noch Hafer trägt. Er bläht weniger, ist nahrhafter als der rote Kopfklee und eignet sich gleich gut
für den Schnitt und für die Weide. Er bleibt zwar niedriger als der rote Klee; doch ist sein Ertrag im Sandboden
nur um ein Drittel geringer, und überdies füttert sich das Heu besser. Er ist besonders wertvoll, wo künstliche Triften
angelegt werden müssen, und wird auch mit rotem Kopfklee im Gemenge gesäet.
Die Samengewinnung ist reicher und weit bequemer als bei letzterm. Die Samen sind klein, gelb, glänzend.
Man säet auf 1 Hektar 10-15 kg und erntet von 1 Hektar 40-60 Ztr. Heu und 2-3 Ztr. Samen, von welchem 1 Neuscheffel 38 kg wiegt.
Auf Wiesen gilt das Erscheinen des weißen Klees immer als ein Zeichen der Güte. Der Bastardklee (schwedische
T. hybridumL.), mit aufrechtem Stengel, verkehrt-eirunden Blättchen, hellgrünen, eiförmigen Nebenblättern und langgestielten,
rundlichen Blütenköpfen mit am Rand leicht rosenroten Blümchen, die sich nach der Blüte herabschlagen, wächst überall
wild auf leichtem, frischem Boden und eignet sich als eine unsrer besten Kleearten besonders für Gegenden, in
deren sandreichem Boden oder rauhem Klima die Luzerne nicht mit Sicherheit gedeiht.
Auf frischem, am besten gemergeltem Sandboden liefert er zwischen den roten Kopfkleeschnitten einen reichen Schnitt, verträgt
mehr Nässe als der rote Kopfklee, eignet sich aber nicht für hoch gelegene, dürre Stellen. Man bringt ihn wie den letztern
ins Land und erhält im Nutzjahr einen reichen, dann einen sparsamen Schnitt oder vortreffliche Weide.
Man schneidet ihn bei voller
Blüte und füttert ihn am besten im grünen Zustand, weil das Heu bitter schmeckt. Man säet
auf 1 Hektar 10-16 kg und erntet 80-100 Ztr. Heu.
Die Kultur der Kleegewächse hat ihren Ursprung in Medien, wo die Luzerne sehr früh gebaut wurde. Sie gelangte
von dort nach Griechenland um 150-50 v. Chr., dann nach Italien und später nach Spanien. Nach den Verwüstungen der folgenden
Zeit kam die Luzerne erst um 1550 von Spanien wieder nach Italien, wo man um diese Zeit auch den roten Kopfklee
auf den Acker brachte. Nicht viel später verbreitete sich die Luzerne nach Frankreich und Belgien, wo um 1566 die Kopfkleekultur
gleichfalls schon bekannt war.
Wenige Jahre darauf finden wir Luzerne- und Kleebau in Deutschland, und zwar durch Wallonen nach der Rheinpfalz gebracht. Im 17. Jahrh.
konnte in Deutschland kaum von Fortschritten die Rede sein; in den beiden ersten Dritteln des 18. Jahrh.
baute man in Thüringen, Sachsen, Franken und in der Pfalz. Nach dem roten Klee erschien die Esparsette in Süddeutschland und noch
später die Luzerne und der weiße Klee, letzterer von Mainz aus, im Innern Deutschlands. In den 60er Jahren
des 18. Jahrh. begann man in Süddeutschland die Kleekultur zu verbessern, und nach Abstellung der Triftservituten der Äcker
gelangte dieselbe zu allgemeiner Aufnahme.
Man gewann bedeutend gesteigerte Futtermassen, vergrößerte daraufhin den Viehstand und führte Stallfütterung der Rinder
ein. Durch die günstigen Erfolge angeregt, führte Schubart 1775 das neue Feldsystem bei Zeitz ein, und
seit 1781 wirkte er auch schriftstellerisch für weitere Verbreitung des Kleebaues, welcher schnell in Thüringen und Sachsen
festen Fuß faßte. In Norddeutschland kam der Kleebau dagegen durch unrichtige Anwendung der Lehre Schubarts in großen Mißkredit,
und erst durch Thaer, welcher auf die inzwischen in England gewonnenen günstigen Resultate hinwies, wurde
ein weiterer Fortschritt erzielt.
Nach 1848 fand der Kleebau schnell noch allgemeinere Verbreitung, und indem man sich für solche Gegenden, wo Luzerne und
Kopfklee versagten, nach Surrogaten umsah, ermöglichte man seine Anwendung aus allen Bodenarten. Der Kleehandel wird am stärksten
in Deutschland und zwar in Schlesien, dann in Steiermark und Südfrankreich betrieben, welche Länder alle
übrigen mit Samen versorgen. Neuerdings ist auch Amerika mit Kleesamen an den Weltmarkt gekommen, vermag aber wegen der geringen
Widerstandsfähigkeit seiner Kleeart keinen Markt zu gewinnen. Die Verfälschung des Klees wird vermittelst künstlich gefärbter
Steinchen schwunghaft betrieben, weshalb die größte Vorsicht bei Bezug von Kleesamen nötig ist. S.
Kleegras.
Vgl. Wittmack, Gras- und Kleesamen (Berl. 1873);
Nobbe, Handbuch der Samenkunde (das. 1876);
Krafft, Pflanzenbaulehre
(4. Aufl., das. 1885);
Harz, Landwirtschaftliche Samenkunde (das. 1885).
Baumartiger Klee, s. v. w. Melilotus arborea Lam., wohlriechender Klee, Melilotus coerulea Lam., ewiger Klee, s.
Galega; blauer oder ewiger Klee, Monats- oder Luzerner Klee, Medicago sativaL., gelber Klee, Genista pilosaL., spanischer oder
türkischer Klee, s. v. w. Esparsette, Onobrychis sativa Lam.
Heinrich, kathol. Theolog, geb. zu Münstermaifeld
bei Koblenz, ward 1825 Professor der Theologie und Philosophie am bischöflichen Seminar zu Würzburg, 1829 Professor
an der katholischen Fakultät zu Bonn, ging 1839 in gleicher Eigenschaft nach München und starb daselbst
mehr
Außer seinem Hauptwerk, der »Katholischen Dogmatik« (Mainz 1835, 3 Bde.; 4. Aufl.
1861),
schrieb er Kommentare über das Evangelium Johannes (Mainz 1829),
den Brief an die Römer (das. 1830) und den Brief an die
Hebräer (das. 1833);
auch »Encyklopädie der Theologie« (das. 1832);
»Lehrbuch der Dogmengeschichte« (das. 1837-38, 2 Bde.);
»Grundriß der katholischen Moral« (2. Aufl., das. 1847).