Man unterscheidet Klavierauszüge zu zwei
Händen und zu vier
Händen oder für zwei
Klaviere (vierhändig, achthändig) sowie
bei Gesangswerken Klavierauszüge mit
Text und solche ohne
Text.
griech.
Philosoph,
Lehrer des
Chrysippos und mit diesem Hauptbegründer des stoischen
Systems, aus
Assos in
Kleinasien gebürtig, soll sich in
Athen
[* 4] seinen Lebensunterhalt durch Tagelöhnerarbeit erworben haben.
Nebenbei hörte er erst den
CynikerKrates, dann
Zenon und nahm nach dessen
Tode den Lehrstuhl der
Stoa zu
Athen ein, wo er in
hohem
Alter seinem
Leben durch
Aushungern ein Ende gemacht haben soll. Kleánthes gebührt das
Verdienst, das stoische
System in seinem ganzen
Umfang mit vielem
Glück ausgebaut zu haben. Es wird ihm der in dieser
Lehre
[* 5] durchgreifende
Grundsatz
von dem naturgemäßen
Leben zugeschrieben, wonach eine mit der
Harmonie des Weltalls und mit der
Natur übereinstimmende Lebensweise
als desMenschen höchste Bestimmung angesehen wird. Von seinen zahlreichen
Schriften sind nur noch einzelne
Bruchstücke erhalten, die von
Brunck (»Analecta«) und
Schäfer (in den »Poetae gnomici«, Leipz.
1817) herausgegeben wurden. Das Wichtigste, der Lobgesang auf
Zeus,
[* 6] wurde besonders herausgegeben von Mohnike (griech. und
deutsch, Greifsw. 1814),
2)
Tyrann von Herakleia amPontos,
Schüler des
Platon und
Isokrates, legte eine der bedeutendsten Büchersammlungen
des
Altertums an, ward nach zwölfjähriger grausamer Herrschaft 364
v. Chr. ermordet.
(Gluten), die eiweißartigen
Bestandteile der Getreidesamen, speziell des
Weizens. Knetet man einen steifen Teig
aus Weizenmehl unter
Wasser, so werden lösliche
Stoffe (auch
Eiweiß) und
Stärkemehl ausgewaschen, und
es bleibt eine gelblichgraue, zähe, klebrige, fadenziehende, geruchlose
Masse (12-20 Proz.) zurück, welche schwach teigartig
schmeckt, in schwachem
Alkohol nur zum Teil, leichter in
Alkalien, größtenteils auch in
Essigsäure löslich ist.
Von den vier genannten Kleberstoffen gehört das Glutenkasein zu den
Pflanzenkaseinen, die drei übrigen sind in
Alkohol in
erheblicher
Menge löslich.
Frischer feuchter Kleber geht leicht in
Fäulnis über, beim
Trocknen aber wird er hornartig. Der Kleber oder
vielmehr die Gesamtheit der den Verdauungssäften zugänglichen eiweißartigenBestandteile bedingt vorzüglich
den Nahrungswert des
Getreides; er spielt in der Bierbrauerei
[* 9] eine große
Rolle, indem einerseits in das
Bier übergegangene
eiweißartige
Stoffe dessen Nahrungswert erhöhen, anderseits die Haltbarkeit des
Biers bedeutend beeinträchtigen können.
Bei der Gewinnung der Weizenstärke gab man früher den Kleber ganz allgemein verloren, indem man ihn durch
Fäulnis sich zersetzen ließ, um ihn dann durch einen Waschprozeß zu entfernen. Jetzt wird der als Nebenprodukt gewonnen
und auf verschiedene
Weise verwertet. Verarbeitet man nur zerquetschten
Weizen, so mischen sich dem Kleber
Hülsen bei, und man
kann ihn nur nach der Auflockerung durch
Kochen mit
Wasser als Viehfutter benutzen. Der bei der Verarbeitung
von Weizenmehl erhaltene Kleber wird frisch unter Teig zu Backwerk und
Nudeln gemischt, zur Hefenbereitung benutzt, mit
Mehl
[* 10] gemischt,
gekörnt und getrocknet und auf
Graupen,
Grieß etc. verarbeitet. Derartige durch ihren Nahrungswert ausgezeichnete
Präparate
sind: Klebergrieß, Protein, Kleberbrot,
Kraft-, Glutenzwiebackmehl etc. Für technische
Zwecke wird der
auf sehr verschiedene
Weise mit
Hilfe von
Natronlauge,
Ammoniak,
Kalk,
Zuckerkalk, kohlensaurem
Natron,
Essigsäure, beginnender
Fäulnis etc. in einen löslichen, aber leicht
¶
mehr
koagulierbaren Zustand übergeführt (Kleberleim, Luzin) und dann namentlich in der Zeugdruckerei zum Fixieren der Farben benutzt.
Löslich gewordener Kleber wird auch als Kleb- und Klärmittel (Eiweißleim) benutzt.
JeanBaptiste, einer der ausgezeichnetsten Generale der franz. Republik, geb. zu
Straßburg,
[* 13] wo sein Vater Maurermeister war, ging 1769 nach Paris,
[* 14] um sich für die Baukunst
[* 15] auszubilden, kam durch Vermittelung
zweier bayrischer Edelleute nach München
[* 16] in die dortige Kriegsschule und trat 1776 in die österreichische Armee. Da sich ihm
jedoch als Bürgerlichem keine Aussicht auf Beförderung bot, kehrte er 1783 nach dem Elsaß zurück
und erhielt eine Stelle als Bauinspektor in Belfort.
[* 17]
Während der französischen Revolution trat er 1792 in ein Bataillon Freiwilliger und zeichnete sich während der Belagerung
von Mainz
[* 18] durch die Preußen
[* 19] 1793 so aus, daß Custine ihn zum Generaladjutanten und dann zum Brigadegeneral beförderte. Nach
der Übergabe von Mainz ward er mit Custine verhaftet, jedoch, nachdem er diesen mutig vor dem Revolutionstribunal
verteidigt, freigesprochen und als Brigadegeneral nach der Vendée gesandt. Hier entschied er denSieg von Cholet, eroberte Savenay
und zog 24. Dez. in Nantes
[* 20] ein.
Da es nicht möglich schien, Ägypten zu behaupten, schloß Kléber im Januar 1800 mit dem britischen KommodoreSidneySmith die Konvention von El Arisch, der gemäß die französische ArmeeÄgypten räumen sollte; als jedoch der AdmiralKeith
den Vertrag nicht genehmigte, faßte er den kühnen Entschluß, das Land aufs neue zu unterwerfen. Er eroberte das rebellische
Kairo
[* 26] wieder, erfocht den glänzenden Sieg von Heliopolis und brachte dadurch ganz Ägypten noch
einmal in seine Gewalt. Am ward er indes in Kairo von einem fanatischen Türken, Suleiman, meuchlings erdolcht. Seine
Vaterstadt Straßburg hat ihm 1840 eine eherne Statue errichtet, unter der sein Herz ruht.
Vgl. Ernouf, Le
[* 27] général Kléber (Par. 1867);
Pajol, Kléber, sa vie, sa correspondance (das. 1877).