»Herodes, der Kindermörder«
(das. 1645) und besonders das mit Harsdörffer gearbeitete allegorische
Stück »Pegnesisches Schäfergedicht« (das.
1644).
AndreDichtungen sind: »SchwedischesFrieden- und Freudenmahl« (Nürnb. 1649),
Werkzeug, womit je zwei
StückeHolz
[* 10] oder je zwei
Steine verbunden werden. Die Klammern bestehen
entweder aus einem rechteckigen, an den beiden schmalen Seiten schwalbenschwanzförmig bearbeiteten Flacheisen
[* 1]
(Fig.
1) oder zumeist aus einem an beiden
Enden rechtwinkelig umgebogenen
Stück geschmiedeten
Eisens
[* 1]
(Fig. 2). Die
Enden der Holzklammern,
mit denen zwei
StückHolz verbunden werden sollen, sind spitzig oder scharf, damit sie in das
Holz eingetrieben
werden können.
An den Klammern oder Klammerhaken der Zimmerleute, womit sie zwei
Balken interimistisch untereinander verbinden, ist das eine
Ende der
Länge, das andre der
Breite
[* 11] nach zugeschärft. Zur
Verbindung von
Steinen werden Klammern mit stumpfen
Enden gebraucht,
die überdies öfters noch mit Widerhaken versehen sind; diese Steinklammern werden in den zu diesem
Zweck eingemeißelten,
nach unten etwas erweiterten Löchern mit
Blei
[* 12] vergossen. Bei kostbaren
Steinen, z. B.
Marmor, bedient man sich kupferner Klammern,
weil das
Eisen
[* 13] durch
Oxydation gelbe
Flecke am
Stein erzeugt.
(Spinnenaffe,AtelesGeoffr.),
Gattung aus der
Familie der Platyrrhini,
Tiere mit schmächtigem Leib, rundlichem
Kopf, langen Extremitäten, ganz rudimentärem oder fehlendem
Daumen (daher auch
Stummelaffen), sehr langem, am Spitzenteil
unten nacktem
Schwanz, bewohnen
Südamerika
[* 14] bis 25° südl.
Br., leben fast nur auf den
Bäumen und verrenken ihreGlieder
[* 15] in der wunderbarsten
Weise; sie bewegen sich schnell, durchstreifen in
Banden von 6-12
Stück die
Wälder, nähren sich von Blättern
und
Früchten, werden im
August und
September mit
Jungen gesehen und ihres Pelzes und des bei manchen Indianerstämmen sehr beliebten
Fleisches halber stark verfolgt. In der Gefangenschaft sieht man sie selten, doch zeigen sie sich
sehr liebenswürdig und guter Behandlung zugänglich. Hierher gehört der Goldstirnaffe
(AtelesBartlettiiGray) vom obern
Amazonas, welcher von den Eingebornen sehr geschätzt wird. Er ist tiefschwarz mit goldgelbem Stirnband und weißem Backenbart,
an der Unterseite des Leibes und der Innenseite der
Glieder bräunlichgelb. S. Tafel
»Affen
[* 16] III«.
(Radices adligantes), Nebenwurzeln kletternder
Pflanzen
(Epheu), mittels deren die
Stengel
[* 17] sich an andern
Gegenständen (Baumstämmen,
Mauern u. dgl.) anheften, indem dieselben fremden
Körpern fest angeschmiegt wachsen, so daß sie in den Unebenheiten ihrer Oberfläche wie eingedrückt erscheinen.
Name für die hörbaren
Schwingungen elastischer
Körper (s.
Schall);
[* 19] im musiktheoretischen
Sinn,
den der nachfolgende
Artikel speziell berücksichtigt, die wissenschaftliche Bezeichnung dessen, was der
LaieTon nennt. Man sagt völlig gleichbedeutend:
das
Instrument hat einen schönen, weichen Klang oder
Ton. Die
Akustik unterscheidet Klang undGeräusch und versteht
unter letzterm den durch unregelmäßige, unter ersterm den durch regelmäßige
Schwingungen hervorgebrachten Gehörseindruck.
Regelmäßige
Schwingungen sind solche, welche sich mit gleicher
Geschwindigkeit der
Folge wiederholen, wie die des
Pendels einer
Uhr;
[* 20] da von der
Geschwindigkeit der
Folge
(Periode) der Einzelschwingungen die
Höhe des gehörten
Tons abhängt, so geben
Schwingungen von sich gleich bleibender
PeriodeTöne oder Klänge von konstanter Tonhöhe. Seit man weiß, daß die Klänge
unsrer
Musikinstrumente nicht einfache
Töne, sondern aus einer
Reihe einfacher
Töne zusammengesetzt sind, welche bei angespannter
Aufmerksamkeit wohl unterscheidbar sind, aber gewöhnlich nicht unterschieden werden, hat das
Wort in derWissenschaft
die allgemeinere, umfassendere Bedeutung erhalten, während man unter
Ton den einfachen
Ton als Teil des Klanges versteht.
Der Klang wird seiner
Höhe nach bestimmt nach der Tonhöhe des tiefsten und (in der
Regel) stärksten der ihn zusammensetzenden
Töne, die man auch Teiltöne,
Partialtöne oder
Aliquottöne (s. d.) nennt. Da alle übrigen Teiltöne
höher liegen als der dem Klang den
Namen gebende
Grundton,
Fundamentalton,
Hauptton, so nennt man sie gewöhnlich
Obertöne,
[* 21] versteht
aber unter dem zweiten Oberton nicht
¶
mehr
den dritten Ton der Reihe, sondern den zweiten. Insofern die übrigen Töne für gewöhnlich über dem Grundton überhört werden,
heißen sie auch Beitöne, sofern sie in einem nahen verwandtschaftlichen (harmonischen) Verhältnis zu jenem stehen, auch
harmonische Töne (sons harmoniques). Die Reihe der ersten 16 Partialtöne ist z. B. für den Ton C:
^[img]
Die in halben Noten gegebenen Töne sind sämtlich Bestandteile des Durakkords des Grundtons (C dur-Akkord), und es unterliegt
keinem Zweifel, daß die Konsonanz des Durakkords (Durkonsonanz) auf die Obertonreihe bezogen werden muß, d. h. daß ein Durakkord,
gleichviel in welcher Umlagerung der Töne, aufzufassen ist als ein in dem diese oder jene Obertöne verstärkt
sind (die den selbständig hervorgebrachten Tönen des Akkords entsprechenden). Folgende Beispiele mögen das verdeutlichen;
der dem Akkord nachgesetzte tiefe Ton ist der Grundton des Klanges, als dessen Vertreter der Akkord anzusehen ist:
^[img]
Der hier angezeigte Grundton des vertretenen Klanges ist sogar jederzeit als Kombinationston vorhanden.
Es ergänzt sich aber die Reihe der Partialtöne nicht allein durch die Kombinationstöne bis hinab zum Klanggrundton, sondern
sie setzt sich auch nach der Höhe hin fort durch die Obertonreihen der Akkordtöne. Aus diesem Grund ist es ganz natürlich,
daß heute für das musikalische Hören auch noch weit höhere Obertöne als die im einzelnen Klang (Ton eines
Instruments) noch unterscheidbaren eine große Rolle spielen; denn in der modernen harmonischen Musik werden durch den Akkord
schon sehr hoch liegende Obertöne in ungewöhnlicher Stärke
[* 23] hervorgebracht, und noch höhere kommen als deren nächste Obertöne
hinzu.
Die einstimmige Musik des Altertums und frühen Mittelalters dagegen mußte sich notwendigerweise innerhalb
eng gezogener Grenzen
[* 24] harmonischer Verständlichkeit bewegen, weil für sie nur die nächsten Obertöne in Betracht kommen
konnten. Die oben mit * bezeichneten Partialtöne stimmen nicht genau in der Tonhöhe mit den sie repräsentierenden Noten überein.
Eine selbständige Hervorbringung derselben im Akkord wird nämlich nicht mehr im Sinn der Obertonreihe
verstanden, vielmehr werden dieselben dann immer mehr im Sinn von annähernd entsprechenden, im Mollsinn verwandten Tönen
(s. weiter unten) aufgefaßt; das geschieht überhaupt mit allen den Obertönen von dem siebenten an, deren Ordnungszahlen
Primzahlen sind.
Diejenigen aber, deren Ordnungszahlen Produktzahlen sind (9 = 3.3, 15 = ... 3.5, 25 = 5.5 etc.),
werden als Obertöne der Obertöne, als sekundäre Obertöne, verstanden, d. h. als integrierende Bestandteile der primären
(der 9. als 3. des 3., der 15. als 5. des 3. etc.). Werden dieselben im Akkord vertreten, d. h. in gleicher Stärke mit primären
hervorgebracht, so wirken sie als Dissonanz; es erscheint
dann der primäre Oberton, dessen Obertöne sie
sind, selbst als Klanggrundton, so daß zwei Klänge auf einmal vertreten sind.
Eine Ausnahme macht nur das einfachste Verhältnis, das von 2:1, das Oktavverhältnis, dessen Potenzierung niemals eine Dissonanz
ergibt;
auch können alle andern Intervalle um eine oder mehrere Oktaven erweitert oder verengert werden,
ohne ihre Harmoniebedeutung zu verändern.
Streichen wir deshalb alle Oktavtöne aus der Obertonreihe weg, so bleiben als
verschiedenartige Bestandteile der Durkonsonanz des Oberklanges nur übrig der Grundton (1), die Duodezime (3) und Septdezime
(5); die Urgestalt des Durakkords ist deshalb nicht eigentlich der Dreiklang in enger Lage
Die Ordnungszahlen der Partialtöne repräsentieren zugleich die relativen Schwingungszahlen der durch sie gebildeten Intervalle,
z. B. ist das Schwingungsverhältnis des 15. zum 16. Oberton (Leittonverhältnis h: c) =
15:16. Vgl. Intervall. Daß der Wohlklang gewisser in neuerer Zeit (Wagner) sehr beliebter Dissonanzen wohl
auf die annähernde Übereinstimmung mit höhern Obertönen bezogen werden muß (z. B. c, e, b, fis' = 4:5:7:11), sei nicht
vergessen.
Die Konsonanz des Mollakkords ist aus der Obertonreihe nicht zu erklären, und alle Versuche, dies dennoch zu thun (Helmholtz),
müssen zu Resultaten führen, die den Musiker nicht befriedigen. Dagegen hat eine vollkommen gegensätzliche
Betrachtungsweise den gewünschten Erfolg. Längst vor Entdeckung der Obertöne bezog man die Durkonsonanz auf die Saitenteilung
1-1/6, d. h. 1 ist die Saitenlänge des Grundtons, ½ die der Oktave, ⅓ die der Duodezime u. s. f. bis zum 6. Partialton;
die Mollkonsonanz dagegen bezog man auf die Umkehrung der Reihe, also auf die Saitenlängen 1-6, d. h. 1 ist
der Hauptton, 2 die Unteroktave, 3 die Unterduodezime etc. Diese Auffassung der Mollkonsonanz
als polarischen Gegensatzes der Durkonsonanz findet sich zuerst bei Zarlino im 30. Kapitel der »Istitutioni armoniche« (1558),
der, wie Zarlino, einer der gelehrtesten und geistreichsten Theoretiker
gewesen ist, und in neuester Zeit seit MoritzHauptmann (»Die Natur der Harmonik und Metrik«, 1853) durch eine große Anzahl junger
Theoretiker mit mehr oder minder Konsequenz (O. Kraushaar, O. Tiersch, O. Hostinsky) sowie mit voller Schärfe und Konsequenz
von A. v. Öttingen und HugoRiemann verfochten. Die Mollkonsonanz ist in ganz derselben Weise auf eine Untertonreihe
zu beziehen wie die Durkonsonanz auf die Obertonreihe; die akustischen Phänomene, welche die Annahme dieser Untertonreihe
rechtfertigen, sind das des Mittönens und das der Kombinationstöne. Ein klingender Ton bringt klangfähige Körper zum Mittönen,
deren Eigenton
¶