Auch lieferte
er die »Geolog.
Kart over Kristiania omegn« (2. Aufl. 1866), eine Übersichtskarte des südlichen
Norwegen (2. Aufl. 1878),
das Merakerprofil (1882), das Grundgebirgsprofil am
Mjösen (1885) u. a.
Aus der Benagung der Vogelknochen erwies
Steenstrup, daß jenes
Volk den
Hund als
Haustier gehabt habe; auch zeigt die
Beschaffenheit
der
Knochen, daß die
Stellen das ganze Jahr hindurch bewohnt waren. Zahlreiche
Instrumente, roh bearbeitet aus
Feuerstein,
Knochen,
Horn, rohe Topffarben, halbverbrannte Herdsteine etc., namentlich die Feuersteinäxte, deren
Schneide nicht geschliffen, sondern durch große Schlagflächen hergestellt wurde, kennzeichnen einen besondern
Typus.
Man hat indes auch polierte Feuersteinäxte gefunden. Das Vorkommen des Auerhahns beweist, daß
Dänemark
[* 12] damals mit Fichtenwäldern
bedeckt war, die später
Eichen und
Buchen gewichen sind.
Voß hat ähnliche Reste bei
Hadersleben
[* 13] gefunden, ebenso kennt man
sie aus
Schottland,
Südamerika
[* 14] und andern Teilen der
Erde. Man gebraucht daher den
Ausdruck Kjökkenmöddinger allgemein
für Küchenreste in allen
Fällen, wo größere Abfallmengen die
Spuren früherer Ansiedelungen anzeigen.
Vgl.
Steenstrup,
Sur les Kjökkenmöddinger de l'âge de pierre, etc. (Kopenh.
1872);
Derselbe, Kjökkenmöddinger, eine gedrängte
Darstellung dieser
Monumente (das. 1886).
(Klabattermann), eine Art Schiffskobold der norddeutschen
Matrosen, ist kaum 1
Fuß hoch, hat einen feuerroten
Kopf und weißen
Bart, trägt Matrosenkleidung und führt stets einen hölzernen
Hammer
[* 15] bei sich.
Gewöhnlich sitzt er unter
der Ankerwinde.
Bei stürmischem
Wetter
[* 16] steht er am
Mast, geht aber von
Bord, wenn das
Schiff
[* 17] nicht mehr
zu retten ist. In
Ostfriesland heißt er auch Kalfatermann.
Der
Name hängt wahrscheinlich mit dem mundartlichen klabastern
(poltern, unaufhörlich klopfen) zusammen.
(spr. klatschko),Julian, poln. Schriftsteller, geb. zu
Wilna
[* 18] von jüdischen Eltern, studierte in
Königsberg
[* 19] und
Heidelberg,
[* 20]
wo
er an der
»DeutschenZeitung« mit arbeitete, und begab sich 1849 nach
Paris.
[* 21] Hier ward er Mitarbeiter der
»Revue des
DeuxMondes«, in welcher er zahlreiche historisch-politische
Aufsätze veröffentlichte,
die später gesammelt erschienen, so: »Une annexion d'autrefois.
L'union de la Pologne et de la Lithuanie« (2. Aufl.
1869);
Seine in der von ihm redigierten polnischen
Zeitschrift »Wiadomoscie polskie« erschienenen
Aufsätze gab er gesammelt
heraus unter dem
Titel: »Roczniki polskie« (Par. 1865, 4 Bde.).
Er bekundete in diesen
Schriften einen leidenschaftlichen Preußenhaß und trat für eine
Allianz zwischen
Frankreich und
Österreich
[* 22] ein, um das Werk von 1866 zu zertrümmern und
Polen wiederherzustellen.
Daher berief ihn
Beust 1869 als
Hofrat in das österreichische
Ministerium des Äußern, aus
dem er aber schon 1870 infolge der Ereignisse dieses
Jahrs wieder
schied.
Nachdem er sich mehrere Jahre in
Italien
[* 23] aufgehalten, kehrte er 1875 nach
Paris zurück. Aufsehen erregte
sein Werk »Les deux chanceliers«
(»Bismarck und
Gortschakow«, 3. Aufl. 1877; deutsch, Basel
[* 24] 1877),
dessen Enthüllungen aber meist
von zweifelhafter Glaubwürdigkeit sind. Er schrieb ferner: »La poésie polonaise au XIX. siècle« (1862),
»Causeries florentines«
(Dante-Studien, 1880; deutsch vonLauser,
Wien
[* 25] 1884) und gab den Briefwechsel des Dichters
Mickiewicz heraus
(1861).
s. v. w.
Strazze,
Prima nota, der erste flüchtige
Entwurf einer
Schrift, insbesondere
dasjenige kaufmännische Geschäftsbuch, in welches die täglichen Geschäftsvorfälle nach chronologischer
Ordnung vorläufig
eingeschrieben werden, um dann später in korrekterer Form und Gruppierung in dasMemorial oder
Journalübertragen zu werden.
auch substantivisch gebraucht in der
Berliner
[* 26] Redensart: »einen Kladderadatsch machen« (z. B.
mit
Fenster- und Laterneneinwerfen).
Allgemeiner bekannt wurde das
Wort als
Titel des 1848 von
DavidKalisch
[* 27] (s. d.) gegründeten
Witzblattes, das vorzugsweise die politische
Satire kultiviert.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Smichow, durch
Eisenbahn mit
Prag
[* 28] und durch eine Flügelbahn (Kralup-Kladno)
mit der Staatseisenbahn verbunden, hat 3 Vorstädte, ein
Schloß, eine sehr alte
Kirche, ein Bezirksgericht, (1880) 14,085
(1857: 5500, 1869: 10,707) Einw., bedeutenden
Bergbau
[* 29] auf
Steinkohlen
(Ertrag des
Beckens von
Kladno-Schlan-Rakonitzca. 16 Mill. metr. Ztr. jährlich) und
Eisen
[* 30] (1,8 Mill. metr. Ztr.
Eisenstein, namentlich bei Nutschitz), eine Eisenschmelzhütte
mit 6
Hoch- und 5
Kupolöfen, welche bei Anwendung von Koksfeuerung 1885: 424,000 metr. Ztr.
Roheisen, zum Teil aus entphosphorten
Erzen (Chamoisit), dann verschiedene
Gußwaren lieferten, eine Bessemerstahl-
und eine Walzhütte, eine Maschinenwerkstätte und Brückenbauanstalt (sämtlich Werke der
Prager Eisenindustriegesellschaft),
eine Drahtseilfabrik, eine Bierbrauerei,
[* 31] 2 Dampfmühlen und eine Spiritusbrennerei.