seine
Nahrung nur mit
Hilfe des tastenden
Schnabels zu finden, den er nach Art der
Schnepfen in weichen
Boden sticht. Er lebt
paarweise; das Weibchen legt zwei sehr große
Eier,
[* 2] welche wahrscheinlich vom Männchen ausgebrütet werden.
SeinFleisch ist
genießbar. Die Eingebornen locken den Kiwi nachts durch
Nachahmung seinesRufs heran, machen ihn durch Fackelschein
verwirrt und fangen ihn dann mit der
Hand
[* 3] oder erschlagen ihn mit dem
Stock; auch
Hunde
[* 4] werden zur
Jagd benutzt, und so wird
der Kiwi mehr und mehr ausgerottet.
Spottname für die
Perser, resp. die
Schiiten in der Türkei
[* 11] und
in andern sunnitischen
Ländern, nach der roten Kopfbedeckung, welche die
Truppen der Sefi-Dynastie in den
Kämpfen mit der
Türkei getragen haben sollen.
FranzReinhold,
Botaniker, geb. auf der
Insel Bromö im
Wenersee, studierte seit 1868 in
Upsala,
[* 13] begleitete
Nordenskjöld auf mehreren Polarexpeditionen und wurde 1883
Professor der
Botanik in
Upsala. Er beschrieb die
schwedischen Polarexpeditionen von 1872 und 1873 (Stockh. 1875) und lieferte eine Algenflora
des Nördlichen
Eismeers (in Bd. 2 der »Vega-expeditionens
wetenskapliga iakttag elser«).
(poln.
Kielce), russisch-poln.
Gouvernement, grenzt im N. und O. an
Radom, im
W. an
Petrokow, im
S. an
Galizien und
ist mit 10,092 qkm (183,3 QM.) das kleinste unter den polnischen
Gouvernements. Das Land wird von O. nach W. von den äußersten
Ausläufern der
Karpathen durchzogen und
bildet den schönsten Teil
Polens. Sehenswert sind besonders die
HeiligenKreuzberge sowie der felsen- und höhlenreiche, am
Prodnikfluß gelegene Landstrich, die »polnische
Schweiz«
[* 14] genannt.
Die bedeutendsten
Flüsse,
[* 15] die Pilica, Nida, Nidshica, Shreniawa, Prschemscha, gehören zum Wassersystem der
Weichsel, die
in einer
Länge von 47 km dieGrenze gegen
Galizien bildet. Auch befindet sich hier das Quellgebiet der
Warthe. Das
Klima
[* 16] ist gemäßigt. Die
Bevölkerung,
[* 17] (1882) 633,519
Personen, 63 pro Quadratkilometer, besteht vorwiegend aus
Polen und ist römisch-katholischer
Konfession; außerdem
ca. 52,000
Juden und
ein geringer Bruchteil deutscher
Kolonisten und
Arbeiter.
Der
Ackerbau bildet die hauptsächlichste Beschäftigung und wird von den größern Gutsbesitzern rationell
betrieben. Die kulturfähige
Fläche wird auf 884,406
Hektar berechnet, wovon auf Ackerland 472,095 kommen.
Obst- und Gemüsegärten
haben fast alle
Dörfer, und in den an
Galizien grenzenden Teilen wird die Gartenwirtschaft sogar in größerm
Stil betrieben.
Der Weinbau ist fast ganz eingegangen, dagegen wird die
Kultur von
Maulbeerbäumen noch gepflegt.
Zuckerrübenpflanzungen existieren in den
Kreisen Pintschow und Stobnica. Das
Verhältnis der
Forsten zum Gesamtareal des
Bodens
wird infolge der andauernden Waldverkäufe immer ungünstiger. Verhältnismäßig stark ist die Montanindustrie vertreten.
Der Metallreichtum beginnt das deutsche
Kapital anzuziehen, doch wird er nicht gebührend ausgebeutet.
Eisen
[* 18] wird
an 20
Stellen gewonnen,
Zink in 3 der
Regierung gehörenden
Walzwerken,
Galmei in 4
Bergwerken, grauschwarzer
Marmor besonders schön
in den
Brüchen von
Chenciny.
In demKreise
[* 19] Stobnica finden sich in Busko und Solec Schwefelsalzquellen. Eine große Zukunft haben die ungeheuren Schwefelkieswerke
von Tscharkowa im
Kreis
[* 20] Pintschow; auch
Blei
[* 21] und
Steinkohlen (stellenweise in
Lagern von 10 m
Höhe) sind
vorhanden. Den
Wert der gesamten industriellen
Produktion bezifferte man 1883 auf 7½ Mill.
Rubel, wovon der größte Teil auf
Baumwollindustrie (3 Mill.
Rub.),
Branntweinbrennerei (1,4 Mill.
Rub.) und Mühlenindustrie (1 Mill.
Rub.) entfällt, sodann
auf
Tuch-,
Papier-,
Zucker-,
Ziegel-,
Glas-, Leder-,
Seife- und Maschinenfabrikation, Eisenindustrie,
Brauereien
und Holzsägereien. An
Schulen bestanden 1883: 326 mit 18,488
Schülern, darunter 3 Gymnasien mit 1001
Schülern, ein
Priester-
und ein
Lehrerseminar. Kjelzy zerfällt in sieben
Kreise: Jendrshewo, Kjelzy, Miechow,
Olkusch, Pintschow, Stobnica, Wloschowa.
Die gleichnamige Hauptstadt, an der
EisenbahnIwangorod-Dombrowo, von hohen
Bergen
[* 22] umschlossen, hat eine
Kollegiatstifts- und mehrere andre
Kirchen, ein bischöfliches
Seminar,
Gymnasium, Nonnenkloster (mit einer uralten
Statue der
heil.
Barbara, aus einem einzigen
StückBleiglanz gefertigt) und (1881) 10,050 Einw. Kjelzy wurde
um 1173 von dem
KrakauerBischof Gedeon angelegt. Wie ergiebig die um die Stadt gelegenen
Bergwerke in früherer Zeit gewesen
sein mögen, erhellt daraus, daß die
Holländer 1511 mit dem in Kjelzy eingekauften
Kupfer
[* 23] 70
Schiffe
[* 24] befrachteten.
Theodor, Geolog, geb. zu
Christiania,
[* 27] studierte dort und in
Kongsberg Bergwissenschaft,
machte seit 1849 geologische
Reisen und erhob sich bald, auf Ergründung positiver
Thatsachen gerichtet, über die unklarere,
phrasenreiche Anschauungsweise der damals herrschenden
Schule. Namentlich brachte er schon damals von
Island
[* 28] wertvolle
Resultate
zurück. 1851-53 arbeitete er in den chemischen Laboratorien in
Bonn
[* 29] bei G.
Bischof und in
Heidelberg
[* 30] bei
R.
Bunsen und kehrte nach wiederholten
Reisen in seine
Heimat zurück, in welcher er, seit 1857 mit Dahll, seine schon früher
begonnenen geognostischen Kartierungsarbeiten und Profilaufnahmen fortsetzte, manche geologische
Arbeiten veröffentlichte
und 1858 die Professur für
Mineralogie und
Geologie
[* 31] an der
Universität und die
Direktion¶
mehr
der geologischen Landesuntersuchung übernahm. Er schrieb: »Das Christiania-Silurbecken« (1855);
»Iagttagelser over den glaciale
Formation i det sydlige Norge« (mit M. Sars, 1860);
»Weiwiser ved geologiske Excursioner i Kristiania
[* 33] omegn« (1865);
Auch lieferte
er die »Geolog. Kart over Kristiania omegn« (2. Aufl. 1866), eine Übersichtskarte des südlichen Norwegen (2. Aufl. 1878),
das Merakerprofil (1882), das Grundgebirgsprofil am Mjösen (1885) u. a.