Kitze
(Kis), türk. Münze, s. Beutel. ^[= (Kis, Keser), türk. Rechnungseinheit für größere Summen. Bei Silbermünzen wird der B. zu ...] [* 2]
(Kis), türk. Münze, s. Beutel. ^[= (Kis, Keser), türk. Rechnungseinheit für größere Summen. Bei Silbermünzen wird der B. zu ...] [* 2]
(Titillatio), eine Empfindung, die in manchen Gegenden der Haut [* 3] und der Schleimhaut infolge einer eigentümlichen Berührungsweise entsteht, meist Lachen bewirkt und den ganzen Organismus in einen Zustand von Krampf und allgemeiner Konvulsion versetzen kann. Vorzüglich geeignet, die Empfindung des Kitzelns zu entwickeln, sind die Gegend unter den Rippen, die Hohlhände, die Fußsohlen, die Oberlippe und die Anfänge der Schleimhäute, nämlich die Öffnungen des Mundes, der Nase, [* 4] des Ohrs, der Geschlechtsteile.
Der allgemeine Zustand des Nervensystems und sein Empfänglichkeitsgrad haben bei der Entstehung des Kitzels vielleicht größern Anteil als bestimmte anatomische Einrichtungen der verschiedenen Hautprovinzen; wenigstens sind Personen von mehr nervöser Konstitution, wie die Kinder, die Frauen, am meisten zu dem Kitzeln prädisponiert. In der praktischen Medizin benutzt man das um Reflexbewegungen, wie Niesen, Husten, Erbrechen, zu erregen, z. B. bei Scheintod, zur Entfernung fremder Körper aus der Nase, der Luftröhre sowie bei Vergiftungen, wenn es darauf ankommt, das Gift schleunigst wieder aus dem Magen [* 5] zu bringen, und wenn andre zweckmäßigere Mittel nicht gleich zur Hand [* 6] sind. Man bewirkt dies Kitzeln mittels eines Federbarts, eines Strohhalms etc.
Dorf im preuß. Regierungsbezirk und Kreis [* 7] Merseburg, [* 8] mit Rittergut und 300 Einw. In der Nähe wurde das Lützowsche Freikorps auf Befehl Napoleons, der sich den Wortlaut des Poischwitzer Waffenstillstandes zu nutze machte, um diese »brigands« zu vernichten, von französischen und württembergischen Truppen unter Fournier und Normann verräterisch überfallen und größtenteils aufgerieben.
s. v. w. Kid. ^[= (engl., "Böckchen, Zicke"), rohes und gegerbtes Fell einer jungen Ziege. Auf gleiche ...]
[* 9] unmittelbare Stadt im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken, am Main, mit der am andern Ufer gelegenen Vorstadt Etwashausen (mit starker Gärtnerei) durch eine 290 m lange Brücke [* 10] verbunden, an der Linie Passau-Würzburg der Bayrischen Staatsbahn, 186 m ü. M., hat Mauern und Türme, eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, eine Synagoge, eine Latein- und eine Realschule, ein Amtsgericht, ein Bezirksgremium (Handelskammer), ein Nebenzollamt, ein reiches Hospital (seit 1344), 2 ehemalige Klöster, ausgezeichnete Bierbrauerei [* 11] mit bedeutendem Export (jährlich 40,000 Doppelzentner), eine große Dampfmahlmühle, Roßhaarspinnerei, Fabrikation von Fässern, feuer- und wetterfester Anstrichmasse, Schokolade, eine Wasserleitung, [* 12] Wein- und Obstbau, wichtigen Handel mit Wein, Pflaumen, Getreide [* 13] und Holz, [* 14] Schiffahrt und (1885) 7177 meist evang. Einwohner. - Kitzingen hatte bereits 745 ein Benediktiner-Nonnenkloster, gehörte später den Herren von Hohenlohe, von denen seit dem 13. Jahrh. mehrere Linien Anteil an Kitzingen hatten. Bis 1406 wurden diese Anteile an das Hochstift Würzburg [* 15] verkauft, welches im 17. Jahrh. auch den an die Burggrafen von Nürnberg [* 16] im 14. Jahrh. übertragenen Anteil erwarb.
s. Klitoris. ^[= (Clitoris), bei den weiblichen Säugetieren das der Rute des Männchens entsprechende ...]
(Kieukiang), dem Fremdenverkehr seit 1861 geöffneter Hafenort in der chines. Provinz Kiangsi, am rechten Ufer des Jantsekiang, unweit der Einmündung des Abflusses des Pojangsees in denselben, mit gegenwärtig etwa 53,000 (vor dem Taipingaufstand 800,000) Einw., darunter nur 50 Fremde.
Der Gesamthandel (Opium, Thee) wertete 1885: 10,122,064 Tael;
1885 liefen ein und aus 1439 meist englische Schiffe [* 17] (darunter 1227 Dampfer) von 1,334,615 Ton.
Stadt, s. Kiangtschau. ^[= Hauptstadt der chines. Insel Hainan, am Nordende derselben, 12 km von der Straße ...]
s. Köprili. ^[richtig: Köprülü.] ^[= # (Kuprili, Köprili), 1) Mohammed, osman. Großwesir, als Enkel eines nach Kleinasien ...]
die südlichste der vier großen japan. Inseln, in die neun Provinzen Chikuzen, Chikugo, Buzen Bungo, Hizen, Higo, Hiuga, Osumi und Satsuma zerfallend, mit 35,657 qkm (648 QM.) Areal und 5 Mill. Bewohnern, spielte zu verschiedenen Zeiten in der japanischen Geschichte eine große Rolle. Am Vulkan Kirishimayama fängt die sagenhafte Geschichte des japanischen Herrscherhauses an;
zu Funai, der Hauptstadt von Bungo, wurde von Franz Xaver die erste Christengemeinde gebildet;
zu Nagasaki fand über 200 Jahre lang der beschränkte Verkehr mit dem Ausland (Holland und China) [* 18] statt;
zu Kagoshima, der Hauptstadt von Satsuma, residierte die mächtige Daimiofamilie Shimadzu und fand 1877 der große Aufstand statt, nachdem ihm kleinere Revolten der Samurai in Kinnamoto und Sanga, ansehnlichen Städten der Provinzen Higo und Hizen, vorausgegangen waren. Kiusiu zeichnet sich aus durch sein Porzellan und seine Fayence [* 19] (Hizen und Satsuma), seine Steinkohlen, seinen Tabak, [* 20] Kampfer und Pflanzentalg. S. Karte »China und Japan«.
ein großartiges, aus großen Felsblöcken errichtetes Grabmonument, wahrscheinlich der Bronzezeit angehörend, in Schonen (Südschweden), mit höchst eigentümlichen Darstellungen von menschlichen Figuren, Tieren, Äxten und andern Gegenständen.
(Apteryx Shaw), Gattung aus der Ordnung der Kurzflügler [* 21] (Brevipennes) und der Familie der Schnepfenstrauße (Apterygidae), gedrungen gebaute Vögel [* 22] mit kurzem, dickem Hals, mäßig großem Kopf und langem, sehr schlankem, gefurchtem, am Grund breitem und mit verknöcherter Wachshaut versehenem Schnabel, neben dessen Spitze die Nasenlöcher liegen. Die fast nur im Gerippe deutlich erkennbaren Flügel haben ganz verkümmerte Schwingen und sind, wie der Schwanz, nicht sichtbar; der Lauf ist so lang wie die Mittelzehe, sehr robust, mit unregelmäßigen Schuppen bekleidet; drei große Zehen stehen nach vorn, die Hinterzehe ist sehr kurz, dem Lauf angeheftet, mit langer Kralle versehen und berührt nicht den Boden.
Das Gefieder besteht aus langen, lanzettförmigen, lose herabhängenden Federn, welche etwas gefaserte Fahnen und seidenartigen Glanz besitzen. Die Gattung gehört ausschließlich Neuseeland an und ist im Aussterben begriffen. Man kennt indes einige Arten, und eine derselben, der Kiwi (Apteryx australis Shaw, A. Mantelli Bartl., s. Tafel »Straußvögel«), [* 23]
kam zuerst 1852 lebend in den Londoner zoologischen Garten. [* 24] Dieser Vogel ist nicht größer als ein Huhn, dunkelrötlich gefärbt und am Kopf mit langen, borstigen Haaren versehen; er findet sich nur noch in den unbewohnten, waldreichen Gegenden der Nordinsel. Auf den Ausläufern der Südinsel an der Cooksstraße ist eine andre Art, A. Owenii Gould, noch ziemlich häufig. Hier lebt noch eine dritte Art, der Roaroa, welcher die Größe eines Truthahns erreicht und sich mit seinen starken Sporen an den Füßen erfolgreich gegen Hunde [* 25] zu verteidigen weiß. Der Kiwi ist ein Nachtvogel, lebt am Tag versteckt in Erdlöchern unter den Wurzeln großer Waldbäume und geht zur Nacht auf Nahrung aus, welche aus Insekten, [* 26] Würmern und Samen [* 27] besteht. Er läuft sehr schnell, verteidigt sich durch Schlagen mit dem Fuß und scheint ¶
seine Nahrung nur mit Hilfe des tastenden Schnabels zu finden, den er nach Art der Schnepfen in weichen Boden sticht. Er lebt paarweise; das Weibchen legt zwei sehr große Eier, [* 29] welche wahrscheinlich vom Männchen ausgebrütet werden. Sein Fleisch ist genießbar. Die Eingebornen locken den Kiwi nachts durch Nachahmung seines Rufs heran, machen ihn durch Fackelschein verwirrt und fangen ihn dann mit der Hand oder erschlagen ihn mit dem Stock; auch Hunde werden zur Jagd benutzt, und so wird der Kiwi mehr und mehr ausgerottet.