durch das Amanosgebirge
(GjaurDagh) getrennt, im W. und N. vom
Taurus begrenzt war und mit
Isaurien,
Lykaonien und
Kappadokien
durch Gebirgspässe zusammenhing, darunter die berühmten Pylae
Ciliciae zwischen
Tyana und
Tarsos, durch welche
Alexander d. Gr.
aus
Kappadokien eindrang. Der
Natur des
Bodens nach zerfiel es in das ebene Kilikien
(Cilicia Pedias), die damals
dicht bevölkerte und äußerst fruchtbare (jetzt versumpfte und dünn bewohnte) Küstenlandschaft, und das gebirgige Kilikien
(CiliciaTrachea) im W., das, von vielen
Zweigen des
Taurus durchzogen, namentlich für die berühmten kilikischen
Ziegen gute Weideplätze
darbot und später wegen seines vortrefflichen Schiffbauholzes lange ein Zankapfel zwischen den
Seleukiden
und
Ptolemäern war, bis es von
Antiochos d. Gr. erobert wurde.
Die bedeutendsten Gebirgsströme waren außer dem eben genannten der Pyramos (Dschihan),
Saros (Seihan) und
Kalykadnos
(Göksu).
Kilikien
war in sehr früher Zeit eine assyrische
Provinz, dann (seit 607
v. Chr.) unter der Dynastie des Syennesis selbständig,
dessen Nachfolger später als
Vasallen der
Perser erscheinen. Nach mannigfachem
Wechsel der Herrschaft zwischen
einheimischen
Fürsten, persischen
Satrapen, makedonischen, syrischen und ägyptischen
Königen und zuletzt
Mithridates und
Tigranes
wurde Kilikien durch
Pompejus, welcher die furchtbar gewordenen kilikischen Seeräuber besiegte, in seinem östlichen Teil eine
römische
Provinz, während die Bewohner des
Hochlandes noch lange Zeit ihre Unabhängigkeit behaupteten.
Der Volkscharakter der Kiliker (ihrem
Stamm nach
Semiten vom aramäischen
Zweig) stand bei den Griechen in sehr üblem
Ruf. Hauptstadt
des
Landes war
Tarsos, andre namhafte
Orte:
Issos,
Seleukia,
Selinus oder Trajanopolis (Selindi),
Adana etc.
Vgl.
Preuß,
DeCilicia
Romanorum provincia (Königsb. 1859);
Ndscharo, große, isolierte vulkanische Bergmasse in
Ostafrika, unter 3° 6' südl.
Br. und
35° 3' östl. L. v. Gr., im Gebiet der
Deutsch-OstafrikanischenGesellschaft, etwa 300 km westlich vom
HafenMombas, gelegen.
Der Kilima Ndscharo bezeichnet das Südende der großen Erhebungslinie, welche im N. mit dem Bergriesen
Kenia (s. d.) abschließt. Er besteht
aus zwei domförmigen, durch eine Einsenkung voneinander getrennten Gipfeln, einem höhern westlichen,
dem Kibo, und einem etwas niedrigern östlichen, dem Kimawendsi, und wurde zuerst 1848 von
Krapf und
Rebmann von fern gesehen.
Ihr
Bericht, daß der
Berg mit ewigem
Schnee
[* 5] bedeckt sei, wurde durch
v. d.
Decken, der ihn 1861 bis zu 2314 m
Höhe und 1862 mit
Kersten bis zu 4236 m
Höhe bestieg, als richtig erwiesen; doch wurde die
Schneegrenze nicht erreicht. Den östlichen Gipfel
berechnete
v. d.
Decken zu 5239, den westlichen zu 6116 m. Die
Schneegrenze steigt beim Kibo bis zu 4700 und selbst bis zu 3600 m
Höhe herab; darüber endigt jeglicheVegetation. Der
MissionärNew bestieg den Kilima Ndscharo 1871,
Hildebrandt sah
ihn aber 1877 nur von fern.
Dagegen wurde er von den Engländern
Thomson 1883 und
Johnston 1884 bestiegen; der letztere hielt sich längere Zeit an seinem
Abhang in der
LandschaftDschagga auf. Nach
Thomsons Berechnung ist der Kibo 5746, der Kimawendsi 4944 m
hoch;
Johnston fand den Kibo, auf welchem er bis zu 4940 m
Höhe empordrang, 5730 m hoch.
Binnengrafschaft in der irischen
ProvinzLeinster, 2063 qkm (37,5 QM.) groß mit 1851: 158,748, 1881 nur
99,531 Einw. (davon 95 Proz. katholisch, 10 Proz.
sprechen noch irisch). Der
Suir bildet die Südgrenze, der
Barrow die Ostgrenze, während der letzterm tributäre
Nore die Mitte
der
Grafschaft durchströmt. Das Land ist meist eben und fruchtbar; die höchste
Erhebung bildet der
BrandonHill (517 m) nahe der Ostgrenze. Vom
Areal sind 31 Proz. Ackerland, 57 Proz.
Weiden, 2 Proz.
Wald. An Vieh zählte man 1881:
16,933
Pferde,
[* 7] 120,604
Rinder,
[* 8] 85,393
Schafe,
[* 9] 39,777
Schweine.
[* 10] Das Mineralreich liefert schlechte
Steinkohlen
(bei
CastleComer),
Eisenerz,
Marmor und vorzügliche
Bausteine. Die
Industrie beschränkt sich auf etwas Wollwarenfabrikation.
- Die gleichnamige Hauptstadt der
Grafschaft, am
Nore, zerfällt in zwei Teile: die eigentliche Stadt, um das auf einem 12 m
hohen
Felsen am
Flusse stehende
Schloß des
Marquis von
Ormonde (mit
Gemäldegalerie) gelegen, und die Irishtown
(mit der
Kathedrale), von jener durch den
Bach Bregah getrennt. Kilkenny hat ein katholisches
College, 2 lateinische
Schulen, einen
Gerichtshof, ein Stadthaus, ein Gefängnis, eine
Kaserne, ein
Arbeits- und ein
Krankenhaus,
[* 11] unbedeutende
Industrie (Wollzeug-
und Stärkefabrikation, Marmorschleiferei) und (1881) 12,299 Einw.
Stadt und Umgegend sind reich an
Ruinen von
Kirchen, »runden
Türmen« u. dgl. Kilkenny ist
Sitz der protestantischen und katholischen
Bischöfe von Ossory.
(spr. killalu),Städtchen in der irischen
GrafschaftClare, am Ausfluß
[* 12] des
Shannon aus dem
LoughDerg, Sitz
eines katholischen und eines protestantischen
Bischofs, hat eine
Kathedrale (1160 gegründet), berühmten
Lachs- und Forellenfang,
Marmorbrüche, lebhaften
Verkehr und (1881) 1112 Einw.
(spr. killárni),Stadt in der irischen
GrafschaftKerry, östlich in der
Nähe der
Seen von Killarney, ist Sitz eines
kath.
Bischofs, hat ein Priesterseminar,
Besserungsanstalt, Arbeitshaus, Irrenhaus und (1881) 6651 Einw.
Killarney ist berühmt wegen seiner häufig besuchten und in
Dichtungen vielgefeierten dreiSeen, von denen der
Obere
See (Upper
Lake, 178
Hektar) von steilen
Felsen umgeben ist und vermittelst eines schmalen
Kanals
(LongRange) mit dem Torc
oder Muckroß
Lake (383
Hektar), am
Fuß des 538 m hohen Torc
Mount, in
Verbindung steht, welchen eine schmale waldige
Landenge
von dem größten und nördlichsten der drei
Seen, dem
LoughLeane (2080
Hektar), trennt.
Letzterer ist von
zahlreichen
Inseln erfüllt und im
SW. von malerischen, bewaldeten
Bergen
[* 13] begrenzt. An mehreren
Stellen trifft
¶
mehr
der Besucher auf Ruinen alter Burgen
[* 15] oder kirchlicher Bauten. Die Seen haben durch den Laune Abfluß nach der Dinglebai.