Nordostseekanals, Heikendorf und Laboe an der Föhrde als Vergnügungsorte.
Kiel (wahrscheinlich von dem altsächsischen
WortKille, was einen sichern Platz für
Schiffe
[* 2] bedeutete) kommt schon im 10. Jahrh.
unter dem
NamenKyl vor und wird bereits im 11. Jahrh. als Stadt erwähnt. Nachdem die Stadt 1072 von
den
Slawen zerstört worden, ward sie vom
GrafenAdolf II. (gest. 1164) wieder aufgebaut. 1242 erhielt sie
das lübische
Stadtrecht. Zu Anfang des 14. Jahrh. gab ihr König
Christoph II. die Erlaubnis zum
Stapel und
Seehandel und 1318 Münzgerechtigkeit;
das meiste zu ihrem Aufblühen trug aber
GrafAdolf IV. bei, welcher nach dem
Sieg bei
Bornhövede in Kiel
[* 3] seine
Residenz aufschlug.
Drei Jahre später wurde er zum Mitglied der königlichen
Akademie der
Künste ernannt, 1867 zum königlichen
Professor und 1869 zum
Senatsmitglied der
Akademie. In demselben Jahr wurde er Kompositionslehrer an der neuerrichteten
Hochschule für
Musik, nachdem
er während der drei vorhergehenden Jahre am Sternschen
Konservatorium in gleicher
Eigenschaft thätig
gewesen war. Er starb in
Berlin. Kiel zeigt sich in seinen
Kompositionen als Kontrapunktist von hervorragender Bedeutung,
ohne jedoch dem formalen
Element ein Übergewicht über das geistige einzuräumen; dies gilt nicht allein von seinem
oben erwähnten
»Requiem«, sondern auch von seinen übrigen größern Werken: »Tedeum«,
»Stabat mater« (1864),
Busen, eine von den
Buchten oder Föhrden der schleswig-holsteinischen Ostseeküste, erstreckt sich auf der
Grenze
der Herzogtümer
Schleswig
[* 11] und
Holstein auf eine
Länge von 18 km in das Land hinein und besteht aus zwei
Teilen. Der äußere Teil hat zwischen dem
Leuchtturm von Bülk und der Kolberaer
Heide eine
Breite
[* 12] von 7 km, verengert sich
aber bei
Friedrichsort zu einer nur 1200 m breiten Seeenge, mit welcher der innere Teil, der eigentliche
Hafen von
Kiel, der
schönste und beste an der deutschen Ostseeküste, beginnt.
Derselbe ist 9 km lang, erweitert sich wieder bis auf beinahe 3000
m und läuft im
Hintergrund in einen schmalen
Streifen aus.
Die Tiefe desselben beträgt in dem erweiterten
Becken 12-16 m, bei
Kiel immer noch 8-10
m und ist selbst vielfach am
Rand so bedeutend, daß
Schiffe bis an das
Ufer gelangen können. Auf der westlichen Seite mündet in den
Busen zwischen
Bellevue
und Holtenau der
Nord-Ostseekanal, auf der östlichen, unweit
Neumühlen, die durch ihr herrliches
Thal
[* 13] bekannte
Schwentine.
Gegenwärtig ist der zugleich Kriegshafen
und Stationsort für die deutsche Ostseeflotte, wozu er sich auch durch seine Verteidigungsfähigkeit vorzüglich eignet
(s. Kiel). Bei Bülk ist auch ein akustisches Signal mit einer Tragfähigkeit von 6-16 Seemeilen aufgestellt. S. Karte »Schleswig-Holstein«.