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Darstellungen findet man bei Schlömilch, Handbuch der algebraischen Analysis (6. Aufl., Jena [* 2] 1881); Serret, Handbuch der höhern Algebra, Bd. 1 (deutsch, 2. Aufl., Leipz. 1878); Stern, Lehrbuch der algebraischen Analysis (das. 1860).
Kettenbrücke - Ketzer
Darstellungen findet man bei Schlömilch, Handbuch der algebraischen Analysis (6. Aufl., Jena [* 2] 1881); Serret, Handbuch der höhern Algebra, Bd. 1 (deutsch, 2. Aufl., Leipz. 1878); Stern, Lehrbuch der algebraischen Analysis (das. 1860).
eine Hängebrücke, deren Verkehrsbahn von Ketten getragen wird;
und Kettendruckmaschine, s. Zeugdruckerei. ^[= (Stoffdruckerei), die Kunst, farbige Muster (Dessins) auf Geweben durch Druck zu erzeugen. Die ...]
diejenigen Fäden eines Gewebes, welche nach der Länge desselben verlaufen.
das Garn, welches zu den Kettenfäden eines Gewebes benutzt wird und gewöhnlich etwas fester als das Schußgarn ist.
(Kettenpanzer, Maschenpanzer), ein aus zusammengenieteten Ringen bestehendes oder aus Eisendraht geflochtenes Rüstungsstück, welches vom 11. bis zum Ende des 13. Jahrh. üblich war.
Das Kettenhemd entwickelte sich bald zu einer den ganzen Mann bedeckenden Rüstung [* 4] mit Ketten- oder Ringkapuze und Ringhosen.
Aus der Verstärkung [* 5] einzelner Teile der Kettenrüstung entwickelte sich später die Plattenrüstung.
früher gebrauchtes Geschoß [* 6] (s. d.), aus zwei mittels einer Kette verbundenen Halbkugeln bestehend, wurde aus großen Kanonen vorzugsweise auf der See zum Zerreißen der Takelage verwendet.
Patentgelb - Paternost
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Paternosterwerk.s. v. w. Paternosterwerk. ^[= (Rosenkranzmühlen, franz. Chapelets, engl. Chainpumps), Maschinen, welche dazu dienen, Wasser ...] [* 7]
(Catenaria), in der Geometrie und Mechanik die ebene Linie, welche ein schwerer, nicht dehnbarer, vollkommen biegsamer Faden [* 8] als Form annimmt, wenn man ihn an zwei Punkten aufhängt.
Verwandt mit der Kettenlinie ist die Kettenbrückenlinie, die Form, welche der Faden annimmt, wenn derselbe eine in horizontaler Richtung gleichmäßig verteilte Last trägt.
Die Kettenlinie kommt außerdem auch als Form von Gewölbebogen in Anwendung.
[* 1] ein aus länglichen Ringen einer Kette gebildetes Ornament des anglo-normännischen Stils (s. Abbildung).
s. Kettenhemd. ^[= (Maschenpanzer), ein aus zusammengenieteten Ringen bestehendes oder aus Eisendraht ...]
Vorrichtung zum Heben unreiner Flüssigkeiten, wie Jauche (Jauchepumpe), besteht in einer endlosen Kette mit daraufgesteckten Scheiben, welche bei Ingangsetzung der Kette die Flüssigkeit in einem Steigrohr in die Höhe befördern. Vgl. Paternosterwerke.
(Kettenrechnung, Kettensatz), ein Rechnungsverfahren, um den Wert einer Größe in Einheiten einer andern Größe auszudrücken, wenn zwischen beiden eine Anzahl Zwischenglieder durch Gleichungen gegeben sind, die man so ordnen kann, daß immer die linke Seite einer Gleichung mit der rechten der vorhergehenden gleichnamig ist. Z. B. wieviel Ar gehen auf den preußischen Morgen zu 180 QRuten, wenn die Rute 12 Fuß, der preußische Fuß 0,3138 m und der Ar 100 qm hat? Um den Ansatz (Kettensatz) zu bilden, schreibt man zuerst die Frage nieder und zwar links die unbekannte, rechts die bekannte Größe, also: x Ar = 1 Morgen preußisch.
Darunter schreibt man die Gleichung, welche links Morgen enthält, also 1 Morgen = 180 QRuten. Darunter muß nun eine Gleichung kommen, welche mit QRuten anfängt, nämlich 1 QRute = 12 . 12 QFuß etc. Der Kettensatz ist vollendet, wenn die rechte Seite der letzten Gleichung dieselbe Benennung hat wie die unbekannte Größe. Den Wert der letztern findet man, indem man das Produkt der rechts stehenden Zahlen mit dem der links stehenden dividiert. Man erhält also den Ansatz:
1 Morgen preuß. = 180 Quadratruten
1 Quadratrute = 12 . 12 Quadratfuß preuß.
1 Quadratfuß preuß. = 0,3138 . 0,3138 Quadratmeter
100 Quadratmeter = 1 Ar.
x = (180 . 12 . 12 . 0,3138 . 0,3138) / 100 = 25,523 Ar.
Die Kettenregel, bereits im 16. Jahrh. bekannt, ist besonders beim kaufmännischen Rechnen gebräuchlich.
hufeisenförmige Bügel mit beweglichen Bolzen als Verbindungsglieder der Ankerketten.
Eine Schäkelkette ist meist 15 Faden lang, es kommen aber auch solche von 12,5 und 14,5 Faden vor.
Weben (gemusterte Stof
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Weben.s. Weben. ^[= (hierzu Doppeltafel "Webstühle"), die Herstellung von Geweben (s. d.), erfolgt auf ...] [* 9]
s. Tauerei. ^[= (Kettenschiffahrt, Seilschiffahrt, Touage), ein System der Schleppschiffahrt, bei welchem die ...]
im weitern Sinn ein aus andern Schlüssen und Gliedern zusammengesetzter Schluß, im engern Sinn der sogen. Sorites (s. d.).
(Organsinseide), s. Seide. ^[= # der von der Seidenraupe aus dem Sekret ihrer Spinndrüse gefertigte Faden, aus welchem sie behufs ...] [* 10]
s. Weben. ^[= (hierzu Doppeltafel "Webstühle"), die Herstellung von Geweben (s. d.), erfolgt auf ...]
s. Meßkette. ^[= (Feldkette, Lachterkette), Feldmeßinstrument für Längenmessungen auf der Terrainlinie. Die ...]
Glieder, künstliche
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Glieder.eine Näherei, bei welcher die einzelnen Stiche wie Glieder [* 11] einer Kette ineinander fassen, ohne weiter befestigt zu sein.
Eine Kettenstichnaht löst sich, sobald ein einziger Stich reißt.
Die ersten Nähmaschinen [* 12] lieferten nur Kettenstich, jetzt dient derselbe nur noch als Zierstich.
s. Kette. ^[= # eine Reihe kurzer, ineinander greifender oder scharnierartiger, durch Bolzen verbundener Glieder, ...]
s. Trillerkette. ^[richtig: Triller.] ^[= # die bekannteste und häufigste der musikalischen Verzierungen (s. d.), gefordert durch tr~~~ ...]
s. Wirkerei. ^[= (franz. Bonneterie), ein Zweig der Textilindustrie, welcher, wie die Weberei, die Verflechtung ...] [* 13]
alte Marktstadt in Northamptonshire (England), hat Schuhfabrikation, Wollkämmereien und (1881) 11,093 Einw. Dabei Eisenwerke.
Düse - Düsseldorf
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Düsseldorf.(Ketwyk), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, [* 14] Landkreis Essen, [* 15] an der Ruhr und den Linien Kupferdreh-Düsseldorf und Kettwig-Mülheim a. d. Ruhr der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Waisenhaus, bedeutende Tuch- und Zanellafabrikation, Färberei und Kammgarnspinnerei und (1885) 4241 meist evang. Einwohner.
Mit der Stadt ist die Landbürgermeisterei Kettwig mit 4089 meist kath. Einwohnern zu einem Verwaltungsbezirk vereinigt;
hier mehrere Steinkohlen- und Eisensteingruben, ein bedeutendes Wasserwerk und eine großartige Villa des Kommerzienrats Alfred Krupp in Essen.
s. Hagiographa. ^[richtig: Hagiograph.] ^[= (griech.), Schriftsteller, welcher über Gegenstände der Religion und Theologie schreibt; Legendens ...]
et W., bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Knowles et Westcott (s. d.).
et Z., bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Karwinski et Zuccarini (s. d.).
Ketzermütze - Keuchhus
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Seite 9.705.(Häretiker), überhaupt alle, welche von der als rechtgläubig allgemein anerkannten Kirchenlehre abweichen, zu unterscheiden von den Ungläubigen (infideles), d. h. allen denjenigen, welche keine Christen sind, den Apostaten (s. d.) und den Schismatikern (s. d.). Der Name Ketzer ist aus dem Wort Katharer (s. d.) entstanden und kommt zuerst bei den Minnesängern des 12. Jahrh. vor. Sobald im Verlauf des 2. Jahrh. die katholische Kirche sich konsolidiert hatte, wurden die abweichenden Lehren [* 16] als Häresien, d. h. Ketzereien, ausgeschieden. Dergleichen Ketzereien haben seit Justinus Martyr, dessen Verzeichnis verloren gegangen ist, die Kirchenväter rastlos zusammengestellt. Schon der gegen Ende des 4. Jahrh. ¶
schreibende Epiphanius zählt ihrer 80 auf. Bald erschienen Gesetze wider die Ketzer. Sie wurden von seiten der Bischöfe durch Ausschließung aus der Kirche (Exkommunikation) bestraft, und erst nach vielfachen Bußübungen wurden die Reuigen wieder aufgenommen. Vollends seit Konstantin d. Gr. standen auf das Verbrechen der Ketzerei Güterkonfiskation und Landesverweisung (Exil), Verbrennung ketzerischer Bücher und Verlust der bürgerlichen Rechte, bald sogar die Todesstrafe.
Das erste Beispiel der letztern gaben 385 die spanischen Bischöfe, auf deren Betreiben Priscillianus (s. d.) enthauptet wurde. Noch schlimmer erging es den Ketzern, namentlich den Anführern derselben, als im 13. Jahrh. durch Gregor IX. auf der Kirchenversammlung zu Toulouse [* 18] (1229) die Ketzergerichte (s. Inquisition) angeordnet und fast in allen Ländern der Christenheit eigne Ketzermeister mit unumschränkter Vollmacht über Freiheit, Güter und Leben von solchen, die wirklich oder angeblich vom Kirchenglauben abwichen, bestellt wurden.
Verteilung der Konfess
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Konfessionen.Zugleich fanden förmliche Kreuzzüge gegen die Ketzer statt; ihnen erlagen im 13. Jahrh. die Albigenser und die Stedinger. Seit der Reformation werden von der römisch-katholischen Kirche vornehmlich die Protestanten und in letzter Zeit auch die Altkatholiken (s. d.) als Ketzer bezeichnet, wiewohl nach den Bestimmungen des Westfälischen Friedens im Deutschen Reich die Angehörigen beider Konfessionen [* 19] sich gegenseitig jenen Namen nicht beilegen sollten. Auch in der protestantischen Kirche fing man bald an, Rechtgläubige (»Orthodoxe«) und Häretiker (»Heterodoxe«) zu unterscheiden. Religiöse Unduldsamkeit ist noch heute der Charakterzug der herrschenden Theologie, wenngleich ihr der Staat nicht mehr den Gefallen thut, die Ketzer von bürgerlichen Ehren, Ämtern und Würden oder gar vom Rechte der Existenz auszuschließen.
Vgl. Hilgenfeld, Die Ketzergeschichte des Urchristentums (Leipz. 1883).